Hallo Herr Hermann,
vorab möchte ich sagen, dass ich keine Rechtsberatung übernehme und auch eine Steuerberatung führe ich nicht durch. Diese beiden Felder überlasse ich lieber den zuständigen und ausgebildeten Fachberatern.
Ihre Frage zielt in zwei Richtungen. Zum Einen geht es um das Kleingewerbe. Diese Regelung wurde einmal eingeführt um den Start und den Betrieb von sehr kleinen Unternehmen zu fördern. Diese waren dann in der Lage um ca. 16% billiger anzubieten, weil ja die Mehrwertsteuer (Aufschlag 19% = Abzug ca. 16%) nicht aufgeschlagen werden muss. Die einzige Grenze, die ich kenne ist die Umsatzgrenze von z.Zt. 17.500,- €. Wenn diese überschritten ist, endet die Befreiung zur Erhebung der Mehrwertsteuer. Andere Ausschlüsse kenne ich nicht.
Dann geht es in Ihrer Frage um die Buchhaltung und die Fragestellung, wie die Buchhaltung richtig gemacht wird. So weit ich weiß, gibt es vom Finanzamt die Vorgabe die Betriebsprüfung auch elektronisch zu ermöglichen. Das heißt, dass irgendwann(rechtzeitig) die Daten auch in elektronischer Form vorliegen müssen. Ich kann den nostalgischen Ansatz verstehen. Eine Kasse mit Kurbel und der Schreibblock wirken sicher sehr viel anheimelnder und auf den Kunden damit besser als eine neue Kasse. Allerdings erlauben neue Computerkassen auch wesentlich mehr in Hinblick auf Controlling und Optimierung als die alten Schreibblöcke und ich könnte mir vorstellen, dass eine Betriebsprüfung einfacher verläuft, wenn nicht schon die ersten Eindrücke den Prüfer „verwirren“. Letztlich wird das Finanzamt eine Abweichung von der Norm sowieso mitprüfen und Ihre Zahlen mit denen der anderen Friseure vergleichen. Wenn Sie dort nun, aus welchem Grund auch immer, abweichen, können Sie mit einer Computerkasse besser belegen, dass alles korrekt gelaufen ist. Ein wesentlich schwerwiegender Grund für ein straffes Controlling ist Ihre Angestelltentätigkeit. Wenn Sie Ihre Angestellten nicht kontrollieren, können Sie auch nicht regulierend eingreifen. Bei fehlender Dokumentation kommt, selbst wenn Sie den Angestellten rundum vertrauen, bei durch Sie auszugleichenden Verlusten mindestens eine schlechte Stimmung auf. Vorwürfe sind dann leicht gemacht und eine Eskalation kaum zu verhindern. Eine Computerkasse mit Terminverwaltung hilft hier vielen Missverständnissen vorzubeugen. Und außerdem lassen sich heutzutage ohne viel Geld auch Computer in nostalgische Formen verpacken. Bei einer Computerkasse erübrigt sich dann auch meist die Fragestellung nach der Buchführung, weil die Daten direkt und elektronisch zum Steuerberater gesendet werden können. Es gibt aber auch Programme, die dann schon die entsprechenden Abschlüsse vorbereitet.
Wenn Sie weitergehende Fragen haben, schauen Sie doch einmal auf der Website http://www.quart-consult.de . Dort finden Sie Erklärungen zu einigen Stichworten und auch entsprechende vertiefende Literaturtipps.
Und nicht vergessen: Was man in der Planungsphase schon verbessern kann, kostet hinterher weniger Geld.
Viele Grüße und viel Erfolg
Gründer-Coach
Ralf Trosien.