Grüngefärbtes Holz

Servus,

schon früher bin ich ab und an im Frühjahr und im frühen Sommer über kleinere Bruchstücke durchgängig türkisgrün gefärbten Holzes gestossen. Die Fundorte wiesen keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten auf, auch die Holzstücke waren so unterschiedlich, dass die zunächst naheliegende Vermutung, es könne sich um bearbeitetes Holz handeln, hinfällig wurde. Einzige erkennbare Gemeinsamkeit war, dass die Fundorte sich nicht in reinen Nadelholzbestand befanden.

Das Holz hat abgesehen davon, dass es sich immer nur um Bruchstücke handelte, einen noch recht stabilen, gesunden Eindruck gemacht. Es war nicht faulig oder verpilzt, es hatte keinen unangenehmen Geruch.

Heute habe ich den ersten diesjährigen derartigen Fund gemacht. Dieser ist insofern besonders, als eines der Stücke längs etwa zur hälftig von einem Pilz befallen war, und diese Hälfte nicht verfärbt war. Lediglich die - soweit optisch erkennbar - nicht befallene Hälfte war gefärbt. Ich hab mit der Handykamera zwei Fotos gemacht. Das erste http://schorsch.de/G/G1.jpg zwei durchgängig gefärbte Bruchstücke (im Original etwa daumendick), das zweite mit dem ‚janusköpfig‘ verfärbten Stück http://schorsch.de/G/G2.jpg

Hat jemand eine Idee, wodurch eine solche Verfärbung verursacht sein könnte?

Gruß

Hallo, Hermann,
das könnte durch den Bläuepilz hervorgerufen sein.
lies mal hier: http://www.enius.de/schadstoffe/blaeue-pilze.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%A4ue

Gruß
Eckard

Hallo Herrmann!
Solches grünblaues Holz sieht man regelmäßig in den Wäldern an feuchteren Stellen. Die Ursache sind Pilze. Da haben die Myzelien von Becherlingen drin gehaust. Mit etwas Glück findet man auch die dazugehörigen Fruchtkörper. Die Gattungen, die das machen, heißen Grünspanbecherling (Chlorosplenium oder Chlorociboria). Unter Googel (http://images.google.de/) gibt es schöne Bilder dazu.

Viele Grüße
Manfred

Hallo Eckard,

vielen Dank für deine Antwort. Ich denke jedoch, dass Manfred richtig liegt und das von mir gefundene Holz vom Grünspanbecherling befallen ist. Die Bläue befällt vornehmlich Kiefern, die zwar in der Pfalz, wo ich meine Beobachtungen gemacht habe, fast allgegenwärtig sind. Aber es war eben auffällig, dass ich derartige Funde bislang ausschließlich an Orten gemacht habe, an denen sich (mindestens) auch Laubhoz befand…

Gruß

Hallo Manfred,

Solches grünblaues Holz sieht man regelmäßig in den
Wäldern an feuchteren Stellen.

mein letzter Fund war in der Nähe eines Baches, die vorherigen Funde jedoch durchgängig an Stellen, an denen man mit einem Wasserschaden sicher nicht rechnen muss. Dennoch sind alle anderen Merkmale so auffällig übereinstimmend, dass ich den Grünspanbecherling als Verursacher als gesichert annehme.

Die Vermutung, dass die Färbung un- oder mittelbar durch einen Pilz verursacht wird, hatte sich mir nach meinem letzten Fund schon aufgedrängt gehabt. Die Zweiteilung der Verfärbung des einen Stückes Holz deutete darauf hin, dass der Pilz im nicht verfärbten Bereich von einem Konkurrenten gehindert worden war, auf den übrigen Bereich überzugreifen (und vice versa).

Gruß