Hallo
Die Fragen die sich mir als erstes stellen sind : Was bedeutet für Sie eine längere Zeit und was ist für Sie übermässig aber ab davon scheinen Sie ja schon selber erkannt zu haben, dass Ihr Alkoholkonsum über den „normalen“ Konsum weit hinausgeht.
Die Symptome die Sie benennen können durchaus auf ein sogenanntes Praedelir hinweisen, denn im Gegensatz zum voll ausgeprägten Delirium Tremens kann sich der betreffende an bestimmte Dinge und auch Halluzinationen erinnern.
Die Vorstufe zum Delirium scheinen Sie also schon erreicht zu haben und verhindern eine volle Ausprägung nur dadurch, dass Sie weiter trinken.
Ein Alkoholentzugsdelir ist im übrigen immer eine akut lebensbedrohliche Angelegenheit und ich würde Ihnen raten eine Beratungsstelle der Caritas oder den medizinischen Dienst im örtlichen Gesundheitsamt zu kontaktieren und sich dort beraten zu lassen, wie Sie am Besten einen Entzug starten.
Oder schauen Sie einfach mal bei den Anonymen Alkoholikern oder einer entsprechenden Selbsthilfegruppe vorbei und erkundigen sich dort, wie Sie am Besten vorgehen und Sie können sicher sein, dass Sie dort Leidensgenossen finden, die Ihnen auch die besten Tipps geben können, an wen Sie sich „vor Ort“ wenden können !
Adressen finden Sie im Netz und in den örtlichen „Blättchen“, vorne bei den Wochenendbereitschaften der Ärzte usw. !
Stationäre Entzugsbehandlungen zur körperlichen Entgiftung werden übrigen seit Jahren nicht mehr von den Kassen bezahlt, wenn Sie keinen Therapieplatz im Anschluss vorweisen können !
BItte versuchen Sie nicht zu Hause selber zu entziehen, denn das kann übel in´s Auge gehen, sondern halten Sie ruhig Ihren Alkoholspiegel aufrecht, bis alles geregelt ist und Sie sich ins Krankenhaus begeben können !
Keine falsche Scham an dieser Stelle, denn die Profis wissen aus beruflicher oder/und eigener Erfahrung, dass man zur eigenen Sicherheit besser weiter trinkt und das man mit Entzugssymptomen schlecht bis gar nicht in Ruhe über das weitere Vorgehen sprechen kann !
Die Beantwortung von Fragen, gerade im Bereich Sucht gestalten sich erfahrungsgemäß recht schwierig, weil jeder Mensch anders „gestrickt“ ist und es deshalb keine allgemein gültigen Antworten gibt !
Ich möchte Sie hier nicht gerne alleine lassen und hätte bestimmt noch den ein oder anderen Tip für Sie aber aus jeder Frage und deren Beantwortung entstehen neue Fragen usw usw. und am Ende tippen wir uns hier „einen Wolf“ hin und her und es dauert ewig bis man sich erst einmal dem Kern der Sache genähert hat.
Aus dieser Erfahrung heraus habe ich irgendwann einmal damit angefangen den Vorschlag zu machen, die Probleme am Telefon zu besprechen.
Wenn Sie sich das vorstellen können, wäre ich bereit Ihnen unsere Festnetznummer zukommen zu lassen um dann die Probleme ausführlich zu besprechen.
Mit einer besorgten Mutter waren wir am Telefon nach 20min weiter als nach einer ganzen Woche Mailverkehr !
Mit freundlichem Gruß
Detlef Nonn