Grundsatzfrage Kapitaleinkünfte und BSP

Die durchschnittliche Verzinsung des angelegten Geldes bei der
Bank beträgt 0.1…0.3%.

Bei welcher Preisentwicklung?

Da wüßte ich ja gerne mehr zu. Ich hab weder von den Gerüchten
noch von den Analysen was gehört.

Glaube ich dir.

Schön. Du gestattest, daß ich Dir nicht glaube, daß Du irgendwelche Gerüchte von irgendwelchen Analysen gehört hast, die Du nicht einmal näher spezifizierst. Allerdings glaube ich, daß Du Dich mit der Luftnummer einfach mal ein bißchen wichtig machen wolltest, denn sonst hättest Du mehr geschrieben, als den nicht vorhandenen Hauch des Schattens einer Andeutung.

die Glaubwürdigkeit ist ziemlich hoch, dann wird mir klar,
warum gerade Kreditberater

Was ist denn ein Kreditberater?

So einer wie du?

Ganz sicher nicht, denn das wüßte ich.

Die durchschnittliche Verzinsung des angelegten Geldes bei der
Bank beträgt 0.1…0.3%.

Bei welcher Preisentwicklung?

Hat sich nur unwesentlich geändert.

Warren Buffet hat auch keine Sparbücher.

Der investiert aber kaum risikolos - er kann es sichhalt leisten.

gern geforderte „Umlaufsicherung“ schon lange über die
Inflation realisiert.

Die derzeit bei ca. 1,5% liegt …

Und die Sparbuchzinsen?

Dass Infalation und Umlaufsicherunngsgebühr eine völlig andere
Wirkung haben und nur in einem kleinen Aspekt eine ähnliche
Wirkung, ist dir aber schon klar? Ist dir schonmal
aufgefallen, dass bei starkern Inflation der Zins immer genau
um die Inflationsdifferenz zu Niedriginflationszeiten, höher
ist?

Ja sicher - deswegen vermehrt sich auch risikolos angelegtes Geld kaum oder wenig.

Sicher gibt es das Risiko des Totalausfalls, wenn es zur
Bankenkriese kommt oder der Staat nicht mehr zahlen kann. DAS
ist ja das Problem am Kapitalismus, dass der solche Kriesen
braucht, um neu starten zu können.

Naja, bis zur ‚Kriese‘ muß wenigstens noch eine Rechtschreibreform passieren, und da wir die letzte gerade erst hinter uns haben, bin ich da recht zuversichtlich.

Aber im Ernst - auch der Kommunismus produziert Krisen am laufenden Band - und dort scheinen nicht die Zinsen schuld zu sein.

Die Zinsen sind - insbesondere in ihrer derzeitigen Höhe - ein Randphänomen. Und daß es einen Art „Leihgebür“ für Geld geben muß ist doch ganz normal - es ist halt schon etwas anderes, ob ich mein neues Auto heute oder in 5 Jahren kaufen kann.

LG
Stuffi

Danke für den Hinweis. Tauschringe sind ja ne dolle Sache und nun werden manche Gutscheine sogar auch schon von Taxen angenommen.
Ach, hat mit einer solchen Regionalwährung schon mal jemand eine Urlaubsreise oder einen Fernseher oder seine Steuern bezahlt? Das geht wenigstens u.U. hiermit: http://www.payback.de/pb/ui Auch ne Parallelwährung?

C.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

gern geforderte „Umlaufsicherung“ schon lange über die
Inflation realisiert.

Die derzeit bei ca. 1,5% liegt …

Und die Sparbuchzinsen?

Irrelevant, weil Sparbücher keine langfristigen Anlagen sind. Die meisten Sparguthaben dürften der Laufzeit nach zu M3 zählen und sind daher näherm am Geld als an der Anlage.

Ja sicher - deswegen vermehrt sich auch risikolos angelegtes
Geld kaum oder wenig.

Die Aussage ist Humnbug. Erstens vermehren sich die Geldguthaben und schulden tatsächlich (also den tatsächliche Daten nach) näherungsweise exponentiell. Zweites sind Bundesschatzbriefe deutlich über der Inflationsrate und auch sicher - jedenfalls bis zum großen Crash. Auch langfristige Anlagen bei deutschen Banken sind sicher und liegen deutlich über der Inflationsrate - ebenfalls bis zum großen Crash.

Naja, bis zur ‚Kriese‘ muß wenigstens noch eine
Rechtschreibreform passieren, und da wir die letzte gerade
erst hinter uns haben, bin ich da recht zuversichtlich.

Christian2, der sich an Kleinigkeiten aufhängt?

Aber im Ernst - auch der Kommunismus produziert Krisen am
laufenden Band - und dort scheinen nicht die Zinsen schuld zu
sein.

Der Kommunismus ist auch keine Marktwirtschaft. Davon abgesehen, dass es bisher praktisch nur sowas ähnliches wie Sozialismus gab und ich eh kein Marxist bin.

Die Zinsen sind - insbesondere in ihrer derzeitigen Höhe - ein
Randphänomen. Und daß es einen Art „Leihgebür“ für Geld geben
muß ist doch ganz normal - es ist halt schon etwas anderes, ob
ich mein neues Auto heute oder in 5 Jahren kaufen kann.

Angenommen alle arbeiten nur noch für ihre eigenen Lebensmittel. Was wäre dann dein Guthaben in 5 Jahren wert? So gut wie nichts! Mit anderen Worten, dass du überhaupt sparen kannst, ist eine Dienstleistung der Gesellschaft. Die sollte dafür mindestens genauso viel Gebühren erhalten, wie der Sparer für die Aufgabe seiner Liquidität. Macht in der Summe ca. Null.

Zeitfräferenz als Argument für Zins ist eh falsch, weil es etwa genausoviele Fälle gibt, wo jemand das Geld nicht jetzt sondern in der Zukunft braucht und darauf angewiesen ist, dass es in 30 Jahren noch mindestens denselben Wert hat. Das gilt für jeden, der für den Ruhestand spart.

Zins ist eine Prämie für die Aufgabe der Liquidität, nicht für die Aufgabe der Zeitpräferenz. Aber dagegen steht wie gesagt die Leistung der Gesellschaft, die den Wert überhaupt erhält. Also wäre Nullwachstum => Nullzins sinnvoll.

Alles Gute wünscht
Michael

Forbes - vollig dubios!

Davon abgesehen, blühen GERADE in Japan, Regionalwährungen,
viele davon mit Umlaufsicherungsgebühr oder anderen Verfahren,
die die Hortung verhindern.

Da hättte ich dann auch gerne einige Informationen zu. Torsten
hat letztes Jahr mal einen Link zu einer dubiosen Zeitschrift
gepostet,

http://www.forbes.com/
Die „dubiose“ Zeitschrift.

Im Übrigen hier noch die Lokalwährungen
http://home.debitel.net/user/RMittelstaedt/Money/koo…
Gruß Torsten

Davon abgesehen, blühen GERADE in Japan, Regionalwährungen,
viele davon mit Umlaufsicherungsgebühr oder anderen Verfahren,
die die Hortung verhindern.

Da hättte ich dann auch gerne einige Informationen zu. Torsten
hat letztes Jahr mal einen Link zu einer dubiosen Zeitschrift
gepostet,

http://www.forbes.com/
Die „dubiose“ Zeitschrift.

Ja, und die haben unkommentiert auf eine japanische „Stern“-Imitation namens Shukan Gendai verwiesen.

http://home.debitel.net/user/RMittelstaedt/Money/koo…

Interessant, aber dennoch nichts anderes als Tauschringe. Vor Währung keine Spur.

Gruß,
Christian

Hallo Michael,

das stimmt zwar, aber nichtdestotrotz kann das Kreditvolumen
dann nicht mehr ausgedehnt werden, oder widersprichst du dem
auch? Mal unabhängig davon, ob eine Ausdehnung des
Kreditvolumens nötig ist oder nicht, weil ich die SChritte
hier nicht vermischen möchte.

Die Geldmenge ist Verhandlungssache einer Gesellschaft. Wir haben nur zum Glück mittlerweile gelernt, dass beliebige Ausweitungen zur Inflation führen und beschränken uns selber. Aber ehrlich gesagt: Warum sollte in einer schrumpfenden Gesellschaft das Kreditvolumen erhöht werden? Ich meine, dass es wohl eher ebenfalls absolut sinken würde…

Sicher ist das so, das sehe ich, und verstehe ich. Und wozu
führt das? Z.B. zu Basel II und zu größerer Risikoprämie.

Nö, nur für schlechte (d.h. riskante) Schuldner. „Gute“ Schuldner können eher mit sinkenden Zinsen rechnen, was eigentlich auch fair ist. Der durchschnittliche Zinsatz wird gleich bleiben.

Der
Realzins (das ist in etwa der Habenzins den Anleger bei Banken
erhalten) aber muss positiv bleiben. Nullzins macht im
Kapitalismus keinen Sinn, dann könnte der Geldhabende sein
Geld auch liquide halten. Die Liquiditätspräferenz liegt mit
Sicherheit sogar über 0% und nicht bei 0%. Historisch gesehen,
liegt sie bei etwa 2%.

2% heißt doch, dass 2 von 100 identischen Gläubigern ihr Geld nicht zurückzahlen werden. Gar micht so unwahrscheinlich, oder? Wenn der Mensch also mit dieser durchaus plausiblen Annahme sein Geld verleiht, dann muss er zwangsläufig mindestens 2% nehmen, um langfristig kein Geld zu verlieren. In Summe für die Gesellschaft kann dies in schlechten Jahren aber trotzdem eine Kapitalreduzierung bedeuten (z.B. sind Sturmschäden, die gerne Mrd.-Beträge annehmen, pure Kapitalvernichtung)

Was passiert aber, wenn die zunehmend platzenden Kredite zu
erhöhter Risikoprämie führen und damit der Realzins von
mindestens 1% oder 2% erhalten bleibt? Wer sind die neuen
Schuldner, die Kredite für diese Zinsen aufnehmen? Wieso sind
sie kreditwürdig?

Verstehe ich nicht…

Vor allem wurden Geldguthaben-/Geldschulden-Paare vernichtet.
Sachkapital aber so gut wie gar nicht.

Sachkapital vernichtet sich von alleine (s. Abschreibungen). Da muss keiner was dazu tun.

lol - Die Frage ist, wer hier „nicht sehen will“. Ich
jedenfalls nicht.

Ja, ja, ich weiß…
Grüße
Jürgen

http://home.debitel.net/user/RMittelstaedt/Money/koo…

Interessant, dass bei den meisten ein Mitgliedsbeitrag in JPY anfällt…

Gruß Ivo

Hi Jürgen,

Warum sollte in einer schrumpfenden
Gesellschaft das Kreditvolumen erhöht werden? Ich meine, dass
es wohl eher ebenfalls absolut sinken würde…

davon abgesehen, dass es eher mit dem Investitionsvolumen zusammenhängt, welches aber wieder von der Bevölkerungsentwicklung abhängt (wenn auch nicht nur): Wenn das Investitionsvolumen sinkt, muss auch das Kreditvolumen schrumpfen. Das sehen Freiwirte genauso. Nur wie soll das im Kapitalismus gehen? Zu 0% verleiht niemand sein Geld, schon gar nicht darunter. Ohne Negativzins aber können Guthaben nur doch Insolvenzen vernichtet werden. Allen Krediten stehen doch auch Guthaben in gleicher Größenordnung und allen Guthaben Kredite in gleicher Größenordnung gegenüber.

Einfach alle Betriebe kleinschrumpfen, geht also nicht! Es müssen zwangsweise Insolvenzen sein, womit dann die Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden können und damit die Guthaben mit vermichtet werden.

Sicher ist das so, das sehe ich, und verstehe ich. Und wozu
führt das? Z.B. zu Basel II und zu größerer Risikoprämie.

Nö, nur für schlechte (d.h. riskante) Schuldner. „Gute“
Schuldner können eher mit sinkenden Zinsen rechnen, was
eigentlich auch fair ist. Der durchschnittliche Zinsatz wird
gleich bleiben.

Gute Schuldner sind vor allem die, die keine Kredite brauchen? :wink:

Die Liquiditätspräferenz liegt mit
Sicherheit sogar über 0% und nicht bei 0%. Historisch gesehen,
liegt sie bei etwa 2%.

2% heißt doch, dass 2 von 100 identischen Gläubigern ihr Geld
nicht zurückzahlen werden.

Ich rede vom Realzins, die Risikoprämie kommt obendrauf!

Gar micht so unwahrscheinlich,
oder? Wenn der Mensch also mit dieser durchaus plausiblen
Annahme sein Geld verleiht, dann muss er zwangsläufig
mindestens 2% nehmen, um langfristig kein Geld zu verlieren.

Dieses Argument ist damit hinfällig! Die Riskoprämie kommt noch obendrauf!

In Summe für die Gesellschaft kann dies in schlechten Jahren
aber trotzdem eine Kapitalreduzierung bedeuten (z.B. sind
Sturmschäden, die gerne Mrd.-Beträge annehmen, pure
Kapitalvernichtung)

Aber keine Vernichtung von Guthaben/Schulden-Paaren! Wenn jemand ein Haus baut, das vom Sturm zerstört wird, muss er den Kredit für das Haus dennoch zurückzahlen.

Was passiert aber, wenn die zunehmend platzenden Kredite zu
erhöhter Risikoprämie führen und damit der Realzins von
mindestens 1% oder 2% erhalten bleibt? Wer sind die neuen
Schuldner, die Kredite für diese Zinsen aufnehmen? Wieso sind
sie kreditwürdig?

Verstehe ich nicht…

Woher willst du dir exponentiell neue Schuldner „schnitzen“, die das Kapitalistische System erfordert? Schrumpfen können Geld-Guthaben im Kapitalismus nur durch Insolvenzen, volkswirtschaftlich also nur durch Insolvenzen, durch die Kredite in einem Umfang platzen, welche die Summe der Risikoprämie überschreitet. Sobald das passiert, würden aber die Riskoprämien angehoben werden. Das muss zwangsläuftig zu weiteren Insovenzen führen. Ein sich selbst verstärkender Rückkopplungskreislauf.

Vor allem wurden Geldguthaben-/Geldschulden-Paare vernichtet.
Sachkapital aber so gut wie gar nicht.

Sachkapital vernichtet sich von alleine (s. Abschreibungen).
Da muss keiner was dazu tun.

Das war jetzt aus dem Zusammenhang gerissen. Bei Insolvenzen werden erstmal nur Geldguthaben-/Schulden Paare vernichtet. Das Sachkapital ist davon unabhängig, auch wenn es natürlich veraltet, verottet etc. Das Problem ist aber ja gerade, dass trotz der laufenden Vernichtung von Sachkapital, die Geld-Guthaben/Schulden Paare im Kapitalismus volkswirtschaftlich gesehen NUR durch Zahlungsunfähigkeit verringert werden können, nicht aber durch Gesundschrumpfen. Sicher, im Einzelfall geht das, aber eben nicht volkswirtschatlich gesehen. Wenn du anderer Meinung bist, zeige mir einen Weg auf, wie Guthaben, die zum Eigen-Konsum nicht benötigt werden, ohne Zahlungsunfähigkeit eines Schuldners schrumpfen können. Und bitte nicht mit Aktien oder Optionen oder ähnlichem kommen, das sind keine Geld-Guthaben sondern Gewinn-Beteiligungen.

Alles Gute wünscht
Michael

was meinst Du? owt

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Hast du mal deinen Link genauer gelesen?

Mit den meisten Lokalwährungen mach der Erfinder richtiges Geld :wink:

Gruß Ivo

das ist Absicht - die Behörde braucht ja Einnahmen

Hast du mal deinen Link genauer gelesen?

Mit den meisten Lokalwährungen mach der Erfinder richtiges
Geld :wink:

Hallo Ivo,
das ist ja der Sinn der Übung, denn der Gutscheinausgebende sollte ja im weitesten Sinne der/die steuereinnehmende Behörde auf Kommunaler/Länder oder Bundesebene sein.
Nimmt sie durch den Geldverkehr Gebühren ein, erübrigt sich selbiges aus Lohnsteuer (z.B.)

Und ganz ohne Einnahmen wirtschaftet es sich auch auf kommunaler Ebene doch eher schlecht als recht.

Im Gegensatz zur Lohnsteuer ist es ein genau spezifizierter Betrag, den jedes Kind ohne Vorkenntnisse nachrechnen kann.

Ein Regierender aus Südostasien (weiss es nicht mehr Malaysia oder Indonesien) regte im Grunde auf Grundlage heutiger Gesetzmäßigkeit Gleiches an:
den Geldverkehr (insbesondere den spekulativen bargeldlosen) mit Gebühren zu beauflagen, und damit zur staatlichen Einnahmequelle (statt Lohnsteuer etc.) zu machen.

Was kritisieren wir denn immer bei politischen Grundsatzdisskusionen?
Daß die Ware, der Mensch, und auch der Markt träge ist und unflexibel. Aber das Kapital per Knopfdruck den Erdteil wechseln kann. Diese Überlegenheit des Geldes durch angemessene Gebühren auf diese Transaktionen zu unterbinden , passt das Geld den Märkten und den Menschen an und verlangt letztgenannten nicht permanent unter Aufgabe jeglicher sozialer Errungenschaften das Gegenteil ab!

Gruß Ivo

dto Torsten

Nachtrag

http://home.debitel.net/user/RMittelstaedt/Money/koo…

Interessant, dass bei den meisten ein Mitgliedsbeitrag in JPY
anfällt…

Hallo Ivo,

daß der in JPY und nicht in der neu geschaffenen „Verrechnungseinheit“ anfällt ist allerdings schon etwas „merkwürdig“ womit ich Dir recht geben muß!

Kann es sein, daß es verallgemeinert ausgedrückt Trittbretfahrer gibt?

Welches Metier bietet denn in der japanischen Geld-Phase mehr Chancen als dieses für „Pseudo“-Nachahmer?!

Nichts scheint vollkommen, zumal im Entwicklunsstadium!

Gruß Ivo

dto Torsten