Grundsicherung für jeden

Selektion in der mittleren Reife
Hallo Moe,

1.) Probieren wir es mit einfacher Logik. Das deutsche Schulsystem hat einen selektiven Charakter. Ab der vierten Klasse wird in sehr gute, mittelgute, mäßige und schlechte Schüler separiert. Dafür werden keine absoluten, sondern relative Maßstäbe verwendet.
Angenommen die Schüler eines Jahrgangs in einem Bundesland haben alle so gute Noten, dass sie alle auf das Gymnasium oder die Realschule gehen könnten, hätte dies nicht die Schließung aller Hauptschulen zu Folge, sondern dass die Maßstäbe nach oben korregiert werden. In vielen Hauptschulen auf dem Land in Bayern und Baden-Würtemberg sind Schüler, die in anderen Bundesländern in der Realschule wären.

2.) Die Wahl der Mittelstufe wird nicht nur durch die Leistung bestimmt, sondern auch durch soziale Komponenten. Viele Grundschullehrer berücksichtigen bei der Empfehlung das Elternhaus.
Da kann es im Extremfall passieren, dass der türkischstämmiger Schule, der durchaus fürs Gymnasium geeignet ist, für die Hauptschule empfohlen wird. (Ein Thema, bei dem mir immer wieder die Galle hochkommt.)

3.) Die Einsicht und der Leistungswille von Kindern ist naturgemäß sehr unterschiedlich und generell beschränkt. Warum sollte sich ein 10jähriger hinhocken und hart für seine Karriere arbeiten, wenn nicht seine Eltern dahinterstehen.
Wenn man aber erstmal erwachsen ist, dann sind entsprechende Schulabschlüsse nur noch mühsam nachzuholen.

4.) Menschen varieren. Es gibt Menschen die selbst bei jahrelangen Training niemals die 100 Meter unter 13 Sekunden laufen werden und es gibt Menschen, die niemals die Bruchrechnung beherrschen werden.

Murat aus Bochum, der einen IQ von 85 hat und nur gebrochen deutsch spricht, wird in unserem Schulsystem keinen Realschulabschluß machen, selbst wenn er sich noch so fleißig bemüht.

Habe ich unrecht?

Gruß
Carlos

Hallo

[…]

Thea

Vielleicht von Interesse:

AKTUELL
Universität Dortmund, 10.Februar, ab 17.15 Uhr (zuvor ab 16.15 Uhr Abschiedsvorlesung von Prof. Hartmut Neuendorff über Kapitalismus und Kapitalismuskritik), Campus Nord, Hörsaalgebäude Chemie (HG II), Hörsaal 1:

Öffentliches Kolloquium zum „bedingungslosen Grundeinkommen“. Im Rahmen der Verabschiedung von Prof. Hartmut Neuendorff diskutieren: Wolfram Richter (Volkswirt [Siehe auch unten „Vergangenes 8“]), Lutz Wingert (Philosoph), Sascha Liebermann (Soziologe, alle drei Universität Dortmund), Götz Werner (Dm-Drogeriemärkte/Universität Karlsruhe) und Claus Offe (Politikwissenschaftler, Hertie School of Governance Berlin) über den Vorschlag eines bedingungslosen Grundeinkommens. Weitere Informationen hier: http://www.wiso.uni-dortmund.de/lsfg/as/de/content/a…