More off topic: falscher Dativ (lang!)
Servus Uschi,
Tschuldigung, aber das „eana“ ist eben gerade nicht der
Akkusativ, sondern der Dativ…
Saggra, dea is’ mir durchgerutscht. Danke für die Richtigstellung!
Die Sach’ ist aber auch kompliziert:
"
§5 Der Ersatz des Akkusativs durch den falschen Dativ tritt nur beim Personalpronomen ein: aus ihn wird eàhm, aus Sie wird Eàhnà. Man sagt: I kenn eàhm schõ, aber: I kenn àn Karä schõ - nicht etwa: I kenn àm Karä. Dies beweist wieder, daß hier keine echte kasusvertauschung vorliegt.
Den scheinbaren Dativ eàhm kann man wohl als Analogiebildung zu Eàhnà auffassen. Wie aber kommt es zu Eàhnà? Vielleicht in der Tat zwecks Abhebung gegen das gleichlautende sie der dritten Person Einzahl und Mehrzahl:
ich höre Sie = i heàr Eàhnà
ich höre sie = i heà s .
Daß man auch in der dritten Person Mehrzahl eàhnà hören kann:
Då kemàn Gäsdd = Da kommen die Gäste
I håb eàhna schõ keàd = Ich habe sie schon gehört ,
das mag eine analoge Bildung zum Höflichkeits-Eàhnà sein. - Man sieht: es herrscht schon ein gewisses Durcheinander in der bairischen Grammatik.
§6 In der Stadt wird gelegentlich auch Grüß Sie Gott gesagt anstatt Griàß Eàhnà Good und eàhn schàg õ statt eàhm schàg õ. Dies sind untaugliche Versuche, Dialekt und schriftdeutsche Form miteinander zu verbinden. […]"
Ludwig Merkle: Bairische Grammatik, S. 98
„Sie sich heißt Sà si.
Wollen Sie sich waschen? = Woin Sà si waschn?
Aber so sagt man das nicht gern. Man setzt statt des unpersönlichen Reflexivums lieber das persönliche Pronomen: Woin S Eàhnà waschn? (= Wollen Sie Ihnen waschen?) […]
Die Form às kommt beim höflichen Sie nicht vor, weil der Akkusativ von Sie nicht Sie heißt, sondern Dativform hat: Eàhnà.“
ebd., S. 131
Grüße
Wolfgang