Hallo,
du arbeitest hier mit 230V, daher sind ganz andere Regeln zu beachten als vorher bei 12V.
Zunächst mal: Arbeiten am 230V Netz dürfen in Deutschland nur durch eingetragene Firmen erfolgen.
Leider machen die auch vieles falsch. Ich schreibe hier jetzt eine Anleitung für den Fachmann, damit der einmal lernen kann, was richtig ist.
Man nehme für lose im Deckenbereich liegende Leitungen stets flexibles Leitungsmaterial, etwa H05VV-F 3G1,5mm².
Man kann bei 230V problemlos die niedrigen Ströme über unzählige Klemmverbindungen führen, Gerolds Befürchtung stimmt nicht.
Man verlegt also von Leuchte zu Leuchte. An jeder Leuchte setzt man eine Abzweigdose, etwa diese Mini-25L von Spelsberg:

Die zwei Leitungen können mit Kabelbindern an den Laschen zugentlastet werden.
Für die Leitung zur Lampenfassung muss man beachten, dass diese an der Leuchte (also dem Spot, der Lampenhalterung) entlang führt und dabei sicher auch an Metallteilen anliegen kann, mit Pech sogar von Halteferdern eingeklemmt wird.
Es gibt daher keine Diskussion: Entweder alle Metallteile erden (schwierig), oder einfach eine doppelt isolierte Leitung zur Fassung nehmen. Also NICHT diese Billigteile aus GU10-Fassung mit zwei dünn isolierten Äderchen, sondern sowas hier:
In der Abzweigdose hat man nun zwei gelb-grüne Adern (die man für diese Art Leuchten aktuell nicht braucht), die man ZWINGEND verbinden muss. Und man hat drei blaue und drei braune Adern.
Dafür benutzt man Universalklemmen wie die Wago Serie 221. Die dreifachen heißen 221-413, die zweifachen 221-412, sie sehen so aus:
So würde man halbwegs sicher eine 12V Verkabelung komplett ersetzen.
Wenn du wissen willst, wie man ALLES komplett falsch macht, dann such bei Youtube das Video von „M1 Molter“, wie seine 12V LED gegen 230V Led tauscht.
Problematisch ist, dass die Leuchten/Downlights eigentlich nicht für GU10 / 230V gedacht sind. Du wirst einwenden, dass die Bauart bei beiden Fassungen gleich ist: Ein Metallring mit zwei Klappfedern und der Halterung für ein 50mm Durchmesser Leuchtmittel.
Du siehst hier den „Unterschied“:
Die Leuchte ist im Prinzip gleich, die GU10 wurde nur mit Fassung und Mini-Anschlusskästchen gezeichnet.
Diese Mini-Anschlusskästchen sind übrigend meist so derartig mini, dass sie vollkommen ungeeignet sind.
Rein rechtlich ist so eine Umrüstung nicht in Ordnung, da du eine nicht typgeprüfte Bauartveränderung durchführst. Rein praktisch ist dagegen aber nichts einzuwenden.