GU10 verdrahten

Hallo,

ich habe hier 5 Halogen-Spots GU4, die ich gerne gegen GU10 tauschen würde, um LEDs einzusetzen. Aktuell sind alle GU4 an einen Trafo angeschlossen, den ich dann natürlich entfernen kann. Ich habe nur eine Frage zum Durchverdrahten der einzelnen GU10 Fassungen.

Ich hab schon häufiger gesehen, dass einfach eine 3-Leiter-Klemme (Wago 222-413) genutzt wird. Über die 3. Klemme wird dann eine normale Mantelleitung(3 adrig) bis zur nächsten GU10 weiter gezogen. Die jeweilige „Zuleitung“ an Klemme 1, Spot an Klemme 2. Kann & darf man das so machen oder gibt es eine bessere Variante die Spots durchzuverdrahten?

Je mehr Klemmen, desto mehr Stellen, wo etwas brennen kann (SARKASMUS), also nach Möglichkeit eine stern- oder baumförmige Verdrahtung, keinen „Datenbus“. Das Modell 222-415 gibt es in fünfpolig.

Was 230V betrifft bekommst du als „Hobbyelektriker“ , wenn ein Stromunfall passiert, einen Liebesbrief vom Staatsanwalt.

Bleib lieber bei 12Volt, zufällig gibt es auch GU4- LEDs. Die müssen selbstverständlich Wechselstrom vertragen.

Hast Du denn auch daran gedacht, dass Du nun die ganze Leuchte hinsichtlich elektrischer Sicherheit neu bewerten musst ?
Vorher Kleinspannung, nun Netzspannung- und wenn das schutzisoliert sein soll muss man die Verdrahtung mind, anpassen oder die metallischen Gehäuse erden( also mit dem Schutzleiter verbinden)
Die Art der Klemmen ist da eher untergeordnet.

3-fach-Klemme wäre grundsätzlich richtig, rein, raus und zur Fassung

Auch die WAGO-Leuchtenklemme 224-112 eignet sich sehr gut zur Durchverdrahtung. Einseitig 2 Stecklöcher für starre Adern(ankommend und abgehend) gegenüber eine Federklemme für flex oder starr (Fassungsseite).
Diese Klemme ist auch temperaturfest bis 105°C

MfG
duck313

12V LED wird der Trafo wegen der nötigen Mindestlast nicht schaffen.

Dann könnte man aber den Trafo gegen einen LED-Trafo tauschen.
Dann kann die ganze Verdrahtung bleiben, allerdings bist Du auf die GU4 Fassung angewiesen.

Gibt es keine Gu10 12v Leuchtmittel?

Die Einbauspots sollen gegen neue getauscht werden. Daher überhaupt der Aufwand

Nein, GU 10 ist eine Fassung für 230 V.
allein wegen der Verwechslungsgefahr kann es da keine 12 V Lampen geben !

Es gäbe aber die anderen 12 V Fassungen mit größerem Stiftabstand (bei Halogen waren die für mehr als 20 Watt gedacht)
das wären G 5,3 und G 6,35

Hallo,

du arbeitest hier mit 230V, daher sind ganz andere Regeln zu beachten als vorher bei 12V.

Zunächst mal: Arbeiten am 230V Netz dürfen in Deutschland nur durch eingetragene Firmen erfolgen.
Leider machen die auch vieles falsch. Ich schreibe hier jetzt eine Anleitung für den Fachmann, damit der einmal lernen kann, was richtig ist.

Man nehme für lose im Deckenbereich liegende Leitungen stets flexibles Leitungsmaterial, etwa H05VV-F 3G1,5mm².
Man kann bei 230V problemlos die niedrigen Ströme über unzählige Klemmverbindungen führen, Gerolds Befürchtung stimmt nicht.
Man verlegt also von Leuchte zu Leuchte. An jeder Leuchte setzt man eine Abzweigdose, etwa diese Mini-25L von Spelsberg:
2c515410087c96f336f7bafa518b4ea4

Die zwei Leitungen können mit Kabelbindern an den Laschen zugentlastet werden.

Für die Leitung zur Lampenfassung muss man beachten, dass diese an der Leuchte (also dem Spot, der Lampenhalterung) entlang führt und dabei sicher auch an Metallteilen anliegen kann, mit Pech sogar von Halteferdern eingeklemmt wird.
Es gibt daher keine Diskussion: Entweder alle Metallteile erden (schwierig), oder einfach eine doppelt isolierte Leitung zur Fassung nehmen. Also NICHT diese Billigteile aus GU10-Fassung mit zwei dünn isolierten Äderchen, sondern sowas hier:

In der Abzweigdose hat man nun zwei gelb-grüne Adern (die man für diese Art Leuchten aktuell nicht braucht), die man ZWINGEND verbinden muss. Und man hat drei blaue und drei braune Adern.
Dafür benutzt man Universalklemmen wie die Wago Serie 221. Die dreifachen heißen 221-413, die zweifachen 221-412, sie sehen so aus:

So würde man halbwegs sicher eine 12V Verkabelung komplett ersetzen.
Wenn du wissen willst, wie man ALLES komplett falsch macht, dann such bei Youtube das Video von „M1 Molter“, wie seine 12V LED gegen 230V Led tauscht.

Problematisch ist, dass die Leuchten/Downlights eigentlich nicht für GU10 / 230V gedacht sind. Du wirst einwenden, dass die Bauart bei beiden Fassungen gleich ist: Ein Metallring mit zwei Klappfedern und der Halterung für ein 50mm Durchmesser Leuchtmittel.
Du siehst hier den „Unterschied“:


Die Leuchte ist im Prinzip gleich, die GU10 wurde nur mit Fassung und Mini-Anschlusskästchen gezeichnet.
Diese Mini-Anschlusskästchen sind übrigend meist so derartig mini, dass sie vollkommen ungeeignet sind.
Rein rechtlich ist so eine Umrüstung nicht in Ordnung, da du eine nicht typgeprüfte Bauartveränderung durchführst. Rein praktisch ist dagegen aber nichts einzuwenden.

Gegen eine busförmige Verkabelung ist absolut nichts einzuwenden.
Wir reden über eventuell acht Lampen mit je 4W? Wir reden über Ströme im Bereich von 100mA oder 200mA.
Da sehe ich keine Brandgefahr, wenn man vernünftige Klemmen benutzt.
Deutlich mehr Bauchschmerzen habe ich bei der Verwendung von starren Leitungen, die lose in der Decke baumeln und bei jedem Lampentausch (oder beim Schwenken beweglicher Lampen) bewegt werden. Das ist nicht in Ordnung!
Ebenso sind Klemmverbindungen in Abzweigdose und anderen geeignete Gehäusen zulässig - der Hohlraum einer Decke ist definitiv keine Abzweigdose!
Viele Kollegen vergessen das gerne mal.
Und dann das Problem mit der „unnützen“ grün-gelben Ader.

Ein Freund hat eine Arztpraxis. Ein langer Flur mit Downlights, alles diese Einbauringe mit GU10 Lampen.
Am Ende ist der Flur etwas breiter, da gibts einen Wandschrank und der Kumpel wollte da „mehr Licht“.
OK, ich habe da also eine Schutzklasse I Leuchte besorgt und finde auch eine dreiadrige NYM-J, herumfliegende Klemmen (immerhin Wago 222, die waren damals noch aktuell), zwei dürre Äderchen zur GU10 Fassung (die an scharfkantigen Metallteilen der Einbauleuchte anlagen).
Dreimal darfst du raten, welches Potential ich auf der grün-gelben Ader hatte. Richtig. Keins.
Ich durfte an etwa 14 Downlights die kurz abgeschnittenen gelb-grünen Adern bewundern, die Leitungen neu absetzen, verbinden,… ich hätte kotzen können.

Es ist doch gefühlt ewig vorgeschrieben, dass eine gelb-grüne Ader in der Leitung mitgeführt werden muss, auch wenn da aktuell kein PE benötigt wird. Und dass diese auch zwingend überall durchverbunden sein muss, damit man auch mal eine Leuchte problemlos tauschen kann.

Ist statt der Verteilerdose auch ein Schrumpfschlauch möglich?

Warum sollte man, wie könnte man?
Ja, es gibt „Schrumpfmuffen“. Das sind zugelassene Verbindungen von Leitungen.
Dick, starr, aufwändig, eigentlich fürs Erdreich gedacht.

Ach ja, flexibel ist das dann nicht mehr. Ich sehe keinen Sinn darin, 1€ für eine Dose zu sparen und dann ein Mehrfaches für Zeit und Material auszugeben. Alleine schon die Dicke der Klemmen macht es schwierig, da einen Schlauch drüber zu ziehen.