Güde GSE 2700 Notstromaggregat

Liebe Freunde des gepflegten Notstromes

Obiges Notstromagggregat (einphasig) soll, wenn heftige Winde wieder mal die Überlandleitungen zerlegen, die Grundversorgung eines Haushaltes übernehmen.
Per Schalter soll der Notstrom drei verschiedenen Bereichen zugeschaltet werden.
Als es nun daran ging, Null und Phase voneinander zu unterscheiden stellte sich das ganze wie folgt da:
Beide Kontakte gegeneinander gemessen bringen 230 V. Jede der beiden Kontakte bringt gegen Erde 115 V.
Eine Unterscheidung zwischen Null und Phase ist nach unserem jetzigen Erkenntnissstand nicht möglich.
Es gibt keine elektrische Übersichtszeichnung in den Unterlagen.Es wird darauf hingewiesen, dass empfindliche Verbraucher nicht angeschlossen werden sollen.

Und nun fragen wir uns: Gehört sich das so, bzw. wo ist da der Denkfehler???

Besten Dank für den Erkenntnissgewinn,

Georg Brendebach

Hallo,
Nullleiter (Neutralleiter) gibt es bei einem einphasigen Generator eigentlich nicht. Der Neutralleiter kommt physikalisch eigentlich nur bei einem 3phasigen Generator als Mittelpunktleiter vor. Die alte Bezeichnung Nullleiter sagt ja schon, daß auf diesem Leiter eigentlich kein Stom fließen sollte. Wenn ein Drehstommotor an ein Drehstromnetz angeschlossen wird, ist es genau so. Der Nullleiter führt keinen Strom und wird überflüssig. Normalerweise wird in so einem Fall neben den 3 Phasen auch kein Nullleiter (Mittelpunktleiter) angeschlossen.

Normalerweise wird aber in einem öffentlichen Stromnetz der Mittelpunktleiter auf der Generatorseite (Lieferantenseite) geerdet. Der Mittelpunktleiter hat deshalb gegen Erde eine Spannung von 0 Volt.
Jede Phase hat gegen den Mittelpunktleiter und damit auch gegen Erde eine Spannung von 230 Volt.

An Deinem Notstromgenerator ist keine der beiden Leitungen geerdet. Die beiden Leitungen sind somit ´gleichwertig´. Es gibt keine Phase und keinen Nullleiter. Man könnte zwar dadurch, daß man am Generator eine Leitung erdet einen Nullleiter herstellen. Davon ist aber ohne genaue Kenntnis der Vorschriftslage dringend abzuraten!

Vielmehr sollte der Laie an den Notstomgenerator nur Geräte mit Schutzkontaktstecker anschließen. Eine Einbindung ins Hausversorgungsnetz sollte nur vom speziell geschulten Fachmann vorgenommen werden!

Gruß
Waldemar

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Zuerstmal ist die Einbindung eines Notstromaggregats in die feste Hausinstallation vorschriften- und sicherheitstechnisch nicht so einfach, daß es sich in wenigen Sätzen erklären ließe. Deshalb rate ich selbst Elektrofachkräften von solchen Versuchen ab. Außerdem ist eine solche Einspeisung unbedingt mit dem Energieversorger abzuklären, anzumelden und nach den TAB des Versorgers auszuführen.

Einfacher praktikabler Tip: Nur mit Verlängerungsleitungen arbeiten. Im Notfall die benötigten Verbraucher damit versorgen. Manche elektronischen Geräte scheinen Über- und Unterspannungen eines solchen Kleinstgenerators wirklich nicht zu mögen.

Mit einem hochohmigen Mulitmeter werden ca. 115 V deshalb gemessen, weil der Neutralleiter zum Schutzleiter isoliert ist. Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer (Duspol) würde die geprüfte Spannung sicher zusammenbrechen.

Arbeiten an elektrischen Anlagen und Geräten sind Elektrofachkräften vorbehalten! Jeder, der an elektrischen Anlagen arbeitet, haftet für seine Taten, unabhängig davon, ob er es gelernt hat oder nicht. Man glaubt gar nicht, wie falsch z.B. Steckdosen immer wieder angeschlossen werden! Keine Haftung für meine technischen Tips, die sich stets nur an Fachkräfte mit entsprechendem Hintergrundwissen richten.

Hallo,

Zuerstmal ist die Einbindung eines Notstromaggregats in die
feste Hausinstallation vorschriften- und sicherheitstechnisch
nicht so einfach, daß es sich in wenigen Sätzen erklären
ließe. Deshalb rate ich selbst Elektrofachkräften von solchen
Versuchen ab. Außerdem ist eine solche Einspeisung unbedingt
mit dem Energieversorger abzuklären, anzumelden und nach den
TAB des Versorgers auszuführen.

Wie wahr, wie wahr. Bei einem Rechenzentrum, in dem ich mal einen Projektauftrag hatte, passierte folgende unglaubliche Geschichte: Aufgrund falscher Anschaltung des Dieselgenerators versorgte dieser im ersten Ernstfall nicht nur das RZ, sondern gleich auch noch den ganzen Stadtteil mit. Jedenfalls so lange, bis die Notabschaltung aufgrund der Überlastung griff und dann RZ als auch Nachbarschaft ohne Strom waren. Also wenn selbst die dort involvierten Profis sich da verhauen haben, dann würde ich da als Laie aber so richtig die Finger von lassen.