Hallo,
Du meinst die Bezahlung für das Praktikum in Shanghai? Schau zu, dass Du von der Deutschen Firma „abgeordnet“ wirst. Wenn Du nach der dortigen Landesgesellschaft bezahlt wirst, bekommst Du seeeeehhhhrrr wenig Geld.
Die chinesischen Kollegen meines Mannes aus der chinesischen Landesgesellschaft(alles Ingenieure) verdienen ungefähr 1/10 von den Kollegen die von Deutschland aus geschickt werden. Dies obwohl sie für die gleiche Firma, aber mit unterschiedlichen Landessitz, arbeiten.
Auch in Deutschland hat der Arbeitgeber meines Mannes Chinesen (oder Menschen mit Chinesischem Ursprung) angestellt. Die werden nach Deutschen Sätzen bezahlt, auch wenn sie zum Einsatz in China kommen.
Für Chinesen ist das, was Deutschen Praktikanten angeboten wird, viel Geld. Aber wir sind - selbst als ALG2-Empfänger - ein anderes Leben gewohnt als ein Chinese.
In Shanghai habe ich noch nicht gelebt. Aber ich vergleiche es mal mit Peking. Dort ist das Leben viel teurer als in den Provinzen. Vor allen Dingen wird die Miete zu Buche schlagen.
Ich habe allerdings in China noch nie irgendwo zur Miete gewohnt. Wir werden meist in Hotels der gehobenen Klasse untergebracht. Selbst mit 4 oder 5 Sternen muss man mit Problemen leben, die es in Deutschland in der einfachsten Frühstückspension nicht gibt.
Auf dem Wohnungsmarkt, das weiß ich von anderen Kollegen, kämpfst Du mit viel schlimmeren Problemen. Unsere Hotels waren wenigstens immer super sauber. Der Aufzug funktionierte (meist) und Wasser kam auch (fast immer) aus der Leitung. Trinkbar ist es für uns nur in abgekochter Form.
Bei meinem ersten Aufenthalt in der Inneren Mongolei, hatte ich nur den Fehler gemacht, mir nach der Ankunft mit Leitungswasser (in einem 5-Sterne Luxushotel) die Zähne zu putzen. Wir hatten zum Glück im Appartement zwei Toiletten. Mein Mann hätte sonst drei Wochen lang nicht mehr aufs Klo gekonnt, weil ich sie blockiert habe.
Die Heizmöglichkeiten in den Wohnungen sind sehr beschränkt. Isoliert sind die Wohnungen auch nur sehr schlecht - was im Sommer unerträgliche Hitze und im Winter frieren zur Folge hat. Schau Dir mal in den dortigen Kaufhäusern bzw. Kleidermärkten an, welche Teile Chinesen für den Winter als Pyjamas kaufen.
Um halbwegs vernünftig dort leben zu können, benötigst Du mehr Einkommen, als man Dir evtl. zugestehen will.
Wegen dem Visum musst Dir aber bei größeren Konzernen keine Gedanken machen. Die haben quasi eine direkte Leitung zu den Visabteilungen der Botschaften. Kommt zwar auch nicht immer das raus, was beantragt wurde, aber es geht völlig problemlos.
So besorge ich auch meine Visa, wenn ich meinem Mann nachreise. Gestern habe ich meinen Pass in der Firma abgegeben und dort den von der Sachbearbeiterin bereits ausgefüllten Visaantrag unterschrieben. Nächste Woche bekomme ich den Anruf, dass ich mir den Pass mit Visum drin wieder abholen kann.
Gruß
Ingrid