Hallo Meli,
leider scheint das dieses Jahr ein weit verbreitetes Problem zu sein, daß Musiker sich trennen bzw. ihre bisherige Guggenmusik verlassen, eine wirkliche Erklärung dafür, warum das bei vielen Musiken zur gleichen Zeit passiert, hat eigentlich niemand.
Zwei Guggenmusiken zu vereinen kommt aus verschiedenen Gründen für uns nicht in Betracht. Einerseits hat jede Guggenmusik so ihren Stil, ihr Repertoire und ihr Umfeld, da passen zwei Guggenmusiken in den wenigsten Fällen zusammen. Unsere Guggenmusik ist ja zudem als Nachfolge für die Narrenmusik des örtlichen Narrenvereins entstanden…ohne sie gibt es in der örtlichen Fasnacht keine Musik mehr. Wenn wir uns also anderen anschließen, gibt es nach ca. 30 Jahren plötzlich gar keine Musik mehr hier im Ort an der Fasnacht. Umgekehrt können wir nicht von anderen erwarten, daß sie uns dabei unterstützen hier für unsere örtliche Fasnacht aktiv zu sein und womöglich viel interessantere Auftritt im Umland dafür nicht zu wahrzunehmen.
Wir nutzen auf jeden Fall auch das Gemeindeblatt und wir haben auch die Erfahrung gemacht, daß man am ehesten Leute finden kann, die erst mit Guggenmusik anfangen bzw. erst ein Instrument lernen möchten. Das dauert zwar etwas länger, bis man so dann größere Auftritte machen kann, aber Musiker, die Interesse haben und schon ein Instrument spielen können, haben eben in der Regel auch schon eine Gruppe gefunden und wollen oft nicht noch in einer zweiten Gruppe Musik machen.
Die „Zusammenarbeit“ mit den örtlichen Musikvereinen bzw. der örtlichen Musikschule funktioniert leider nicht, da bereits bestehende Guggenmusiken dort einen schlechten Eindruck hinterlassen haben. Hier herrscht leider die Meinung vor Entweder Musikschule/Musikverein oder Guggenmusik…wer Guggenmusik macht, hat dadurch Nachteile bei Musikvereinen bzw. der Musikschule. Gerade bei Jugendlichen haben ja aber die Eltern noch ein Mitspracherecht und die legen dann meist Wert darauf, daß ihre Kinder in die Musikschule oder einen Musikverein gehen, auch wenn den Kindern Guggenmusik eventuell viel mehr Spaß machen würde.
Wir sind durchaus schon auf der Suche nach „Partnerguggen“, allerdings sollte das eher so sein, daß jede Guggenmusik eigenständig bleibt und daß man sich trotzdem gegenseitig bei der Probenarbeit und vor allem bei Auftritten unterstützt. Erste positive Erfahrungen haben wir mit solchen Patchwork-Projekten schon gemacht. Unabhängig davon sind wir natürlich trotzdem weiter auf der Suche nach „eigenen“ Musikern.
Gerade weil viele Guggenmusiken immer weniger Musiker haben, müßten doch auch viele Musiker auf der Suche nach einer anderen/neuen Guggenmusik sein!?
Wir haben deshalb vor ein paar Tagen das Projekt „Guggensearch“ ins Leben gerufen, mal sehen was daraus wird.
Danke jedenfalls für Deine Antwort. Auch wenn vieles nicht so ganz neu war, so bestätigt uns/mich das ja trotzdem, daß wir nicht ganz auf dem falschen Weg sind… 
Viele Grüße - Harald
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