Guppiesterben wegen zu hohen Alter?

Seit den letzten zwei Wochen sterben meine Guppies. Zuerst waren die Männchen dran, jetzt die Weibchen.
Die Guppies haben wir vor ca. 5 Monaten bei einem Fachhandel gekauft.
Könnte es sein, dass die Guppies einfach schon zu alt sind?

Denn als wir die Guppies im Fachhandel gekauft haben, waren die Männchen ca. 3cm und die Weibchen ca. 4cm gross. Nach meinen letzten Messungen vor ein paar Tagen betrugen die Grösse der Männchen ca. 5cm und die Weibchen ca. 6cm.

Weitere Informationen:

  • die Wasserwerte sind in Ordnung und mehrmals per Fachhandel überprüft worden
  • das AQ fasst 100Liter
  • der Fischbestandteil betrug: 4 Männchen, 10 Weibchen und ein Wabenschilderwels
  • es wurden insgesamt 150+ Jungtiere geworfen

Hallo,

altersbedingtes Sterben kann ich mir ehrlichgesagt nicht vorstellen, vor allem nicht alle innerhalb kurzer Zeit.
Neben der Fragen aus [FAQ:1982] wäre wichtig zu wissen, was Du an Symptomen bemerkst.

Der Wabenschilderwels wird viel zu groß für dieses Becken und gehört in Aquarien jenseits der 600L
http://www.aqua4you.de/fischart44.html
http://www.zierfischverzeichnis.de/klassen/pisces/si…

Welse haben einen regen Stoffwechsel und auch die übrigen Bewohner bringen organische Abfälle ins Wasser, die Nährboden für allerhand Keime bieten.
Wenn das Verhältnis was das Becken verkraften kann ungünstig wird, vermehren sich die krankmachenden Keime und es kommt zu Infektionen. Dann sind oft Bakterien die Verursacher solcher Fischsterben.
Aber auch Parasitenbefall ist denkbar (zB Würmer)je nach Symptomen.

Wenn Du ganz genau wissen möchtest und auch bereit bist die erbrachte Leistung zu bezahlen, könntest Du Dich an jemanden vom Arbeitskreis Fischkrankheiten wenden, weil je nach Standort die Tierärzte nicht wirklich bewandert sind, was die Aquaristik angeht.
Diesen Arbeitskreis kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen.
Vielleicht findest Du jemanden in Deiner Nähe.
http://www.vda-online.de/bezirk90/90500.htm
http://www.aquaterralev.de/fachbeitraege/aquaristik/…

Gruß
Maja

Moin,

altersbedingtes Sterben kann ich mir ehrlichgesagt nicht
vorstellen, vor allem nicht alle innerhalb kurzer Zeit.

da schließe ich mich an: Wenn mehrere Fische sehr zeitnah sterben, dürfte eher eine übertragbare Infektion in Frage kommen. Wenn in einem Altersheim innerhalb weniger Wochen die Hälfte der Bewohner sterben würde, würd man das auch nicht auf Altersschwäche schieben. Die meisten Guppys sind gegen diverse Bakterien recht anfällig, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.

Der Wabenschilderwels wird viel zu groß für dieses Becken und
gehört in Aquarien jenseits der 600L

Ja, die sind eigentlich ungeeignet für so kleine Becken, werden leider aber sehr viel verkauft, die die Freilandzucht in Südamerika und Asien sehr produktiv und billig ist. Da die Wabenschilderwelse bei ausreichender Grünfütterung auch in kleinen Becken ungehemmt wachsen, muss man sich dann recht schnell wieder von den Tieren trennen. Ist schade, die sind wirklich sehr hübsch und interessant.

Welse haben einen regen Stoffwechsel und auch die übrigen
Bewohner bringen organische Abfälle ins Wasser, die Nährboden
für allerhand Keime bieten.

kann ich bestätigen, ich hatte auch schon 4 ‚Wabies‘ in einem 300 Liter - Becken, konnte sie ca. 2 Jahre halten und musst sie mit ca. 30 - 35 cm Körperlänge an einen Händler abgeben. Da haben sie zusammen bereits ca. einen Kopf Eisbergsalat pro Woche verdrückt, die resultierende Wasserbelastung erfordert wirklich eine gute Filterung.

Vielleicht findest Du jemanden in Deiner Nähe.
http://www.vda-online.de/bezirk90/90500.htm

Interessanter Link!

Gruß, Jesse

Auch Moin,

altersbedingtes Sterben kann ich mir ehrlichgesagt nicht
vorstellen, vor allem nicht alle innerhalb kurzer Zeit.

da schließe ich mich an: Wenn mehrere Fische sehr zeitnah
sterben, dürfte eher eine übertragbare Infektion in Frage
kommen. Wenn in einem Altersheim innerhalb weniger Wochen die
Hälfte der Bewohner sterben würde, würd man das auch nicht auf
Altersschwäche schieben. Die meisten Guppys sind gegen diverse
Bakterien recht anfällig, wenn die Rahmenbedingungen nicht
stimmen.

Danke für die Blumen, Deinen Vergleich mit dem Altersheim finde ich bildlich gut und treffend dargestellt.

kann ich bestätigen, ich hatte auch schon 4 ‚Wabies‘ in einem
300 Liter - Becken, konnte sie ca. 2 Jahre halten und musst
sie mit ca. 30 - 35 cm Körperlänge an einen Händler abgeben.
Da haben sie zusammen bereits ca. einen Kopf Eisbergsalat pro
Woche verdrückt, die resultierende Wasserbelastung erfordert
wirklich eine gute Filterung.

Oha, das ist ja jede Menge.
In welcher Art und Weise fütterst Du ihn denn? Die Blätter Überbrüht am Stück, oder kleingeschnitten?

Vielleicht findest Du jemanden in Deiner Nähe.
http://www.vda-online.de/bezirk90/90500.htm

Interessanter Link!

Ja finde ich auch, wollte im November auch teilnehmen, mal sehen ob ichs packe. Ich bin über meinen Aquaristikhändler beim Arbeitskreis gelandet, nachdem zwei Tierarztbesuche zu keinem Ergebnis kamen.
Bei mir waren tatsächlich Würmer die Übeltäter, gleich zwei verschiedene Arten. Ich hab selbst durchs Mikroskop geschaut.
Woher die kamen? Keine Ahnung, kann eigentlich nur Frostfutter gewesen sein, oder bereits beim Kauf eines Fisches latent vorhanden, da längere Zeit zuvor nichts dazu gekauft wurde, weder Pflanzen noch Deko noch Tiere.
Meinem Besatz gehts jetzt wieder gut, Dank richtiger Behandlung.

Gruß
Maja

Oha, das ist ja jede Menge.
In welcher Art und Weise fütterst Du ihn denn? Die Blätter
Überbrüht am Stück, oder kleingeschnitten?

Die Wabies habe ich schon sicher 12 Jahre nicht mehr, ich habe anfangs alle 2 Tage 2 - 4 ganze überbrühte Salatblätter verfüttert, als sie größer waren dann auch schon mal einen geviertelten blanchierten Salatkopf. :smile:

Ja finde ich auch, wollte im November auch teilnehmen, mal
sehen ob ichs packe. Ich bin über meinen Aquaristikhändler
beim Arbeitskreis gelandet, nachdem zwei Tierarztbesuche zu
keinem Ergebnis kamen.

Die Expertise hätte ich im Frühjahr auch gebrauchen können, als 2-3 Monate nach Neubesatz meines Schaubeckens die roten Neons plötzlich begannen, am ganzen Körper flüssigkeitsgefüllte Blasen zu bekommen, in welchen sich später dann reiskornartige Sporenkapseln manifestierten:
http://home.arcor.de/everfall/Neon_1.jpg
Hab zwar über ein Internetforum den Tip bekommen, dass ein gewisser Thorsten wagner auch schon über diese seltsame Krankheit gestolpert ist:
http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.php/DiagnoseKr…
und eine Sporozoeninfektion vermutete, aber Klarheit habe ich letztlich nie bekommen.

Bei mir waren tatsächlich Würmer die Übeltäter, gleich zwei
verschiedene Arten. Ich hab selbst durchs Mikroskop geschaut.
Woher die kamen? Keine Ahnung, kann eigentlich nur Frostfutter
gewesen sein, oder bereits beim Kauf eines Fisches latent
vorhanden, da längere Zeit zuvor nichts dazu gekauft wurde,
weder Pflanzen noch Deko noch Tiere.

Wäre wohl beides möglich, kommt auf den Wurm an. Viele Wildfänge tragen Darmwürmer und Metacercarien. Aus dem Frostfutter könnten ja nur Arten kommen, die entweder als Ei oder - eher unwahrscheinlich - als Larve in Kleinkrebsen übertragen werden.

Gruß, Jesse

Mittlerweile sind alle 4 Männchen gestorben. Alle 4 hatten Symptomen, welche an ein Ermüden ähnelt. Diese assen weniger, waren nicht mehr so aktiv und hielten sich mehrheitlich im Schatten.
Das erste war vor 7 Wochen gestorben, das zweite vor 4 Wochen, das dritte vor 2 Wochen und das letzte vor einer Woche. (Letzteren zwei gehören wohl zum gleichen Fall)
Von den 10 Weibchen sind mittlerweile 2 gestorben. Auch die haben ähnliche Symptomen wie die der Männchen.
Im Moment verhalten sich die übrigen 8 Weibchen normal.

Der Wabenschilderwels hat keinerlei Probleme. Da es aber noch wachsen wird, habe ich mir schon vorgenommen einen grösseren AQ zu kaufen. Im schlimmsten Fall würde ich es weggeben müssen.

Die im Zoofachhandel haben mir nicht viel weiterhelfen können. Da die Wasserwerte in Ordnung waren, gingen sie von einem Sterben wegen zu hohen Alter aus.

Naja… ich werde wohl bald unseren Tierarzt um Rat bitten müssen.

Hallo,

Mittlerweile sind alle 4 Männchen gestorben. Alle 4 hatten
Symptomen, welche an ein Ermüden ähnelt. Diese assen weniger,
waren nicht mehr so aktiv und hielten sich mehrheitlich im
Schatten.

Nahrungsverweigerung und Trägheit sind recht unspezifische Allgemeinsymptome bei Unwohlsein. Wie war denn der körperliche Zustand der Tiere? Es gibt insbesondere bei einzelligen Hautparasiten und bakteriellen Infektionen, die bei Guppys häufig sind, typische Zeichen:

  • Hauttrübung/ weiße Flecken
  • rote/ blutige Hautareale
  • Farbverblassen (besonders Flossen)
  • ausgefaserte/ ‚angefressene‘ Flossenränder
  • hervorquellende Augen
  • aufgetriebener Bauch
  • abstehende Schuppen
    Treten ein oder mehrere dieser Symptome auf, wäre dies typisch für eine bakterielle Infektion. Das kann man medikamentös behandeln.

Auch häufig bei Guppys ist ein Darmwurmbefall, hier zeigen die Tiere eher:

  • Abmagerung
  • dünne, weiße Kotfäden
    und scheuern häufig mit dem Bauch über den Boden. Auch behandelbar, aber mit höherem Aufwand, seltener und nach deiner Beschreibung weniger wahrscheinlich (führt allein nicht zu epidemischem Fischsterben). Deine Beobachtung widerspricht einem Wurmbefall aber eigentlich, denn befallene Tiere fressen erst einmal gierig weiter und magern trotzdem ab…

Schau mal, ob du von den genannten körperlichen Symptomen was bei deinen Tieren bemerkst. Wenn da gar nichts ist, müsst man vielleicht doch noch mal genauer auf die Wasserwerte schauen…

Gruß, Jesse

1 Like

Es waren weder Symptome einer bakteriellen Infektion noch für ein Darmwurmbefalls vorhanden.

Die Wasserwerte sind:

  • pH-Wert: 7,2
  • NO3: 4,5
  • NO2: 0,0
  • GH: 14
  • Temperatur: 24,5°