Hallo Wissende!
Was genau sagt diese Wendung aus, wenn das einer zu mir sagt?
Ist das was Abwertendes, wie etwa „gut [stark] formuliert, aber nur heiße Luft“ ?
Vielen dank und
Salü
HM
Hallo Wissende!
Was genau sagt diese Wendung aus, wenn das einer zu mir sagt?
Ist das was Abwertendes, wie etwa „gut [stark] formuliert, aber nur heiße Luft“ ?
Vielen dank und
Salü
HM
hi,
Was genau sagt diese Wendung aus, wenn das einer zu mir sagt?
Ist das was Abwertendes, wie etwa „gut [stark] formuliert,
aber nur heiße Luft“ ?
nein. ist an sich nur positiv. jemanden als löwen anzusprechen ist zunächst einmal ein kompliment.
wie aber jede sprachliche äußerung kann auch diese ironisch gemeint sein, d.h. das gegenteil bedeuten. inwiefern ironie beteiligt ist, muss der kontext (mimik, gestik, intonation, …) klären.
hth
m.
gut gebrüllt - gut gelaufen - gut gezaust
Hallo, unwissender Herr Meyer
„Gut gebrüllt, Löwe!“ ist ein Zitat aus dem ‚Sommernachtstraum‘ von
William Shakespeare (5. Aufzug, 1. Szene). Ein Schuspieler spielt den
Löwen. Ich durfte seinerzeit den Mond darstellen.
"Mond.
Alles, was ich zu sagen habe, ist, euch zu melden, daß diese Laterne
der Mond ist; ich der Mann im Monde; dieser Dornbusch mein Dornbusch;
und dieser Hund mein Hund.
Demetrius.
Alle diese Dinge sollten also in der Laterne sein, denn sie sind im
Monde. Doch still! hier kommt Thisbe. Thisbe tritt auf.
Thisbe.
Dies ist ja Nickels Grab; wo ist mein Liebchen denn?
Löwe.
Oh! (Der Löwe brüllt, Thisbe läuft davon.)
Demetrius.
Gut gebrüllt, Löwe!
Theseus.
Gut gelaufen, Thisbe!
Hippolyta.
Gut geschienen, Mond! - In der Tat, der Mond scheint mit vielem
Anstande. (Der Löwe zerreißt den Mantel der Thisbe.)
Theseus.
Gut gezaust, Löwe!
Demetrius.
Und da kam Pyramus. Pyramus kommt.
Lysander.
Und da verschwand der Löwe. (Löwe ab.)"
http://www.digbib.org/William_Shakespeare_1564/
De_Ein_Sommernachtstraum?k=F%FCnfter+Aufzug
Wie du sicher bemerkt hast, ist der Ausruf ironisch gemeint.
Gruss
Rolf
Hallo, Herr Meyer,
es ist eine hochnäsige Aristokratenclique, die mit diesen Worten die Leistungen der unsäglich stümpernden kleinbürgerlichen Theatergruppe belobigt.
=> http://www.william-shakespeare.de/ein_sommernachtstr…
Ein Ausschnitt: Thisbe tritt auf.
_Thisbe.
Dies ist ja Nickels Grab; wo ist mein Liebchen denn?
Löwe.
Oh! (Der Löwe brüllt, Thisbe läuft davon.)
Demetrius.
Gut gebrüllt, Löwe!
Theseus.
Gut gelaufen, Thisbe!
Hippolyta.
Gut geschienen, Mond! - In der Tat, der Mond scheint mit vielem Anstande.
(Der Löwe zerreißt den Mantel der Thisbe.)
Theseus.
Gut gezaust, Löwe!
Demetrius.
Und da kam Pyramus.
Pyramus kommt.
Lysander.
Und da verschwand der Löwe. (Löwe ab.)
Pyramus.
Ich dank dir, süßer Mond, für deine Sonnenstrahlen,
Die also hell und schön den Erdenball bemalen;
Dieweil bei deinem Gold und funkelnd süßem Licht
Zu kosten ich verhoff mein’r Thisben Angesicht.
Doch halt, o Pein!
Was soll dies sein?
Was für ein Graus ist dies?
Aug, siehst du noch?
O schweres Joch!
Mein Herz, mein Liebchen süß,
Dein Mantel gut
Befleckt mit Blut!
Ihr Furien, kommt im Trab
Herbei und rächt
Und löscht und brecht
Den Lebensfaden ab.
Theseus.
Dieser Jammer und der Tod eines werten Freundes sollten einen Menschen schon zum Trauern bringen.
Hippolyta.
Bei meiner Seele, ich bedaure den Mann._
Allso hast du recht, wenn du annimmst, dass das Lob uneigentlich gemeint ist!
Gruß Fritz
hi,
das mag schon sein, dass bei schüttelspeer der ausdruck ironisch ist. ich würde deshalb nicht darauf schließen, dass er heute immer ironisch gemeint ist, wenn er verwendet wird. ich bleib dabei: das ist vom kontext her zu beurteilen.
m.
Allso hast du recht, wenn du annimmst, dass das Lob
uneigentlich gemeint ist!
hi,
da dies
ich bleib dabei: das ist vom kontext her zu beurteilen.
für jede sprachliche Äußerung gilt, hast du natürlich Recht.
Ich glaube dennoch, dass ein kundiger Sprecher zu diesem Lobspruch nur greift, wenn er es wie Shakespeare meint.
Wer den Spruch nicht als Zitat kennt, kann dieses Lob auch aufrichtig meinen!
Gruß Fritz
Hallo HM,
Viele werden es es aber nicht als Zitat von W. Shakespeare kennen sondern aus der Sendung „Augsburger Puppenkiste“. http://www.hr-online.de/website/specials/puppenkiste…
Die Geschichte hiess „Der Löwe ist los“ und wurde Mitte der 60er erstmals ausgestrahlt.
„Gut gebrüllt, Löwe!“ wurde als Lob für den Löwen gebraucht, wenn er etwas gut gemacht hatte.
MfG Peter(TOO)
Hallo Peter,
also wenn schon, dann bitte unter Nennung des Autors –
James Krüss: „Gut gebrüllt, Löwe“,
der Fortsetzungsroman zu „Der Löwe ist los“.
Gruß
Elke
„Der Löwe, der Löwe, der Löwe ist los!“ —
das hängt mir jetzt wegen dir den ganzen Tag im Ohr!
Das gleiche Sujet findet sich auch in Andreas Gryphius’ „Peter Squenz“.
Auch dort kommt ein Löwe vor, und ihm wird gesagt: „Brülle noch einmal, liebes Löwichen!“
Diesen Löwen habe ich von 47 Jahren einmal spielen dürfen, aber das nur nebenbei.
Gruß - Rolf
hallo,
wie aber jede sprachliche äußerung kann auch diese ironisch
gemeint sein, d.h. das gegenteil bedeuten. inwiefern ironie
beteiligt ist, muss der kontext (mimik, gestik, intonation,
…) klären.
also ich kenne den spruch nur mit ironischer bedeutung (ein maulheld; den mund weit aufreissen, aber nur wenn keine gefahr droht). darin ein irgendwie geartetes kompliment zu sehen, wäre mir neu.
ecco
Vielen Dank an Alle!
Mittlerweile habe ich beim Urheber nachgefragt, wie das aus seinem Munde gemeint war.
Und Unkenntnis der ursprünglichen Bedeutung (in der ich den Spruch kenne und auch so verstanden hätte ), hatte er eine Belobigung aussprechen wollen.
Salü
HM
hi,
wie aber jede sprachliche äußerung kann auch diese ironisch
gemeint sein, d.h. das gegenteil bedeuten. inwiefern ironie
beteiligt ist, muss der kontext (mimik, gestik, intonation,
…) klären.also ich kenne den spruch nur mit ironischer bedeutung (ein
maulheld; den mund weit aufreissen, aber nur wenn keine gefahr
droht). darin ein irgendwie geartetes kompliment zu sehen,
wäre mir neu.
die realität - s.o. den beitrag von herrn meyer - ist anders.
ich halte den hinweis auf die quelle augsburger puppenkiste / james krüss statt shakespeare für relevant. ich hatte das nicht mehr in erinnerung, aber jetzt weiß ichs wieder.
m.
Und Unkenntnis der ursprünglichen Bedeutung (in der ich den
Spruch kenne und auch so verstanden hätte ), hatte er eine
Belobigung aussprechen wollen.
Hallo, Herr Meyer,
es ist ja auch ein Lob, nur eben leider ein Lob aus nicht berufenem Munde, sozusagen Beifall für Selbstverständliches, eine Ehrung für normale Pflichterfüllung. Also nichts, was man sich unbedingt hinter den Spiegel stecken müsste (wobei wir schon eine andere Metapher beim Wickel hätten (was hinwiederum auch …))
Grüße
Eckard
Sorry, Michael,
aber auch bei James Krüss ist es ein Zitat des Schwanes von Avon. Denn dieses Zitat war auch schon lange vor dem Helgoländer durchaus gebräuchlich.
Gruß
Eckard
Hallo Eckard,
da hatte ich mich vielleicht unklar ausgedrückt: Der es neulich zu mir sagte, meinte es aber als Lob für Außerordentliches.
Und ich dachte: „Na, schönen Dank auch. In´s Zeug gelegt wie ein Wolgatreidler und dann nichtmal eine Anerkennung“
Genau die Anerkennung sollte damit aber ausgedrückt werden. Und das musste ich nochmal nachfragen.
Salü
HM
Hi Eckard,
aber auch bei James Krüss ist es ein Zitat des Schwanes von
Avon.
Natürlich.
Denn dieses Zitat war auch schon lange vor dem
Helgoländer durchaus gebräuchlich.
Auch natürlich. Aber viele Menschen heute wissen das
mit Shakespear nicht und James Krüss (und dieses dededee, dededee,
dededee - Lied von der Augsburger Puppenkiste) ist ihnen
präsent. Wenn sie das Ausgangszitat nicht kennen,
dann können sie sich auch nicht darauf beziehen.
Gruß
Elke
sorry, wenn ich korrigiere:
Hi!
James Krüss hat etliche schöne Kinderbücher geschrieben - „Gut gebrüllt, Löwe!“ ist aber von Max Kruse. (Dem wir auch das Urmel verdanken.)
alien
Hallo,
Ich hätte schwören können!
Allerdings - google hat mich auch sofort bestätigt,
was wohl heißt ,dass andere den gleichen Fehler begangen
haben (auf der Site, wo ich kurz nachsah, wurde James
Krüss auch das Urmel zugeschrieben!)
Danke für die Korrektur.
Gruß
Elke
James Krüss hat etliche schöne Kinderbücher geschrieben - „Gut
gebrüllt, Löwe!“ ist aber von Max Kruse. (Dem wir auch das
Urmel verdanken.)alien