Gut gemeint, aber es war ein Reinfall

Grüß’ Euch,

ich war zum Geburtstag einer 80-jährigen eingeladen, eine noch recht rüstige Oma mit klarem Verstand. Die Kinder hatten beschlossen:„Mutti, zum Geburtstag bekommst du von uns allen zusammen eine schöne Geburtstagsfeier“. Die Kinder haben dann alle, die eingeladen werden sollten, in ein nettes Lokal bestellt und ihnen vorher gesagt, dass sie statt „unnützer“ Geschenke einen Beitrag zu den Kosten leisten mögen, was alle für eine gute Idee hielten. Blumen und was zum Schnuckeln haben sie außerdem mitgebracht. Die Feier war auch sehr schön und Omi hat sich darüber auch sehr gefreut, aber zwischendurch hörte ich Omi immer mal wieder fragen:„Wann kriege ich denn meine Geschenke?“ und am Ende der Feier war sie sehr traurig:„Ich habe fast nichts geschenkt bekommen!“

War das doch keine gute Idee?

Grüsse,
Hannelore

hi

War das doch keine gute Idee?

Wenn die Kinder der Mutter eine große Feier ausrichten, dann sollten die Gäste etwas für das Geburtstagskind mitbringen und sich nicht nur an den Kosten der Feier (das ist Sache der Kinder) beteiligen - außer natürlich das Geburtstagskind ist damit einverstanden.

Irgendwie wirkt das als ob weniger die Oma gefeiert wurde, sondern sich die Kinder selber gefeiert haben. Die Oma und ihre Wünsche hätten auf jeden Fall im Mittelpunkt stehen sollen und dazu hätte man sie vorher befragen sollen - was scheinbar nicht geschehen ist

Wenn die Oma sich eine Riesenfeier und sonst nichts gewünscht hätte, dann wäre die Idee sehr gut gewesen, daß die Gäste statt Geschenke zu bringen die Feier mitfinanzieren. Aber das scheint nicht der Fall gewesen zu sein und daher war die Idee eher ein Schuß in den Ofen

Gruß
Edith

Hallo Hannelore,

dass Risiko, dass eine 80jährigen plötzlich wieder zum Kind wird, und auf so einer Feier nach „Geschenken“ verlangt, ist nun mal recht hoch.

Schön wäre gewesen, ihr trotzdem Geschenke zu machen, die nicht viel kosten, aber der Jubilarin vermitteln, wie wichtig und geliebt sie ist. Ich meine z.B. eine schöne Collage mit Fotos aus 80 Jahren oder eine kleine Sammlung mit Geschichten und kleinen Begebenheiten. Bei meinen Schwiegereltern ist das super angekommen.

Gruß Inge

Hallo Inge,

eine Collage mit den Babyfotos ihrer gesamten Familie (incl. der Angeheirateten) habe ich ihr zum 75. Geburtstag gemacht. Der Aufwand war nicht gering: die Fotos beschaffen von ihren Kindern und Enkelkindern und jeweiligen Partnern, dann die Köpfe in die etwa gleiche Größe bringen, weil so viele und so wenig Platz. Aber der Aufwand hatte sich gelohnt. War das ein Spaß und eine Raterei: wer ist wer! Und jeder wollte dann auch diese Collage haben und sie hängt jetzt in mehreren Wohnzimmern.

Mit 80 kann man so oder so sein - diese Oma war im Kopf topfit. Da sie vorher immer viel Arbeit und ihr weniges Geld in die von ihr ausgerichteten Feiern gesteckt hatte, wollte man ihr das diesmal ersparen und stattdessen … Außerdem fiel niemandem ein, was man ihr schenken könnte, da sie ja alles hatte und selber keine Wünsche äußerte. Das fand ich zwar traurig, denn wenn man Oma zuhörte, dann hätte man auch Geschenkideen gehabt. Na ja, von mir bekam sie wieder eine weitere Sammeltasse, weil sie Sammeltassen liebte und sich über jede weitere jedesmal wieder gefreut hat. Und sie hat sie auch benutzt und bei Feiern ihren Tisch immer stolz mit ihren Sammelgedecken eingedeckt. Jedenfalls dachten die Kinder, Oma hätte es verstanden. Aber offensichtlich hatte Oma nur die Hälfte verstanden und gedacht, arbeits- und kostenfreie Feier UND Geschenke. Das gesammelte Geld hatte übrigens nicht ganz gereicht für die Rechnung. Das fand ich dann besonders traurig. Nicht, dass Oma den Rest dazugeben mußte! Ich fand es traurig, dass da einige …
Man wird immer wieder überrascht.
LG,
Hannelore

Hallo,

Die Kinder hatten
beschlossen:„Mutti, zum Geburtstag bekommst du von uns allen
zusammen eine schöne Geburtstagsfeier“. Die Kinder haben dann
alle, die eingeladen werden sollten, in ein nettes Lokal
bestellt und ihnen vorher gesagt, dass sie statt „unnützer“
Geschenke einen Beitrag zu den Kosten leisten mögen, was alle
für eine gute Idee hielten.

das sind ja tolle Kinder :smile: Sie wollen eine Geburtstagsparty schenken, schieben aber die Kosten auf die Gäste *lach* das muss ich mir merken. Ich hatte „Mutti, zum Geburtstag bekommst du von uns allen zusammen eine schöne Geburtstagsfeier“ so verstanden, dass die Kinder das ganze Essen, die Getränke, einfach alles, was zur Party gehört, bezahlen - das war ihr Geschenk. Und dass die Gäste dann natürlich für Omi ein paar Geschenke mitbringen. Im Endeffekt hat jetzt jeder ein Geschenk gehabt, außer den Kindern, oder? (Vom Anruf zur Reservierung des Lokals mal abgesehen)

Gruß
Steffie

Im Endeffekt hat jetzt jeder ein
Geschenk gehabt, außer den Kindern, oder? (Vom Anruf zur
Reservierung des Lokals mal abgesehen)

Hab gerade erst dein 2. Posting gelesen:

Das gesammelte Geld hatte übrigens nicht ganz gereicht für die ::Rechnung.

Oh, da mussten die Kinder doch tatsächlich noch ein paar EUR beisteuern…

Nicht, dass Oma den Rest dazugeben mußte!

Na, das wäre ja die Höhe gewesen!

Gruß
Steffie

2 Like

Guten Abend Hannelore,

Eines verstehe ich nicht: niemand will „unnütze Geschenke machen“ und „die Oma hat doch alles“ — soweit ok.

Dennoch fragt die Oma an ihrem Ehrentag nach „den Geschenken“.
Offensichtlich hat die Frau noch Wünsche oder einfach Freude an Überraschungen.

Vielleicht wäre das 150. Familienfoto, ein Nippes-Figürchen oder ein Kalender mit Pin-ups mehr angekommen, als eine Familienfeier, bei der sie sich - im Mittelpunkt stehend und nicht mehr alles sogleich überblickend - unwohl fühlte.

Ja, auf die lieben Vewandten sollte man finanziell nicht bauen. Entweder, man kann Lücken ausgleichen, oder man nennt vorab konkrete Beträge zur Beteiligung an einer Gemeinschaftsfeier. Ansonsten macht man leicht die Erfahrung, je reicher, desto knausriger… Das ist nix Neues.

Viele Grüße
Maralena

Was lernen wir daraus?
Hi!
Beim Schenken sollte man sich überlegen, womit man dem Beschenkten eine Freude macht.

Und nicht von sich selber ausgehen, davon was man selber sinnvoll findet. Außerdem sollte man nicht zu knausrig sein beim Schenken. Und gern auch mal Unvernünftiges Schenken - hauptsache es macht dem Beschenkten Freude.

Grüße
kernig

Schenke mit Geist, ohne List.
Sei eingedenk, dass dein Geschenk du selber bist.
Ringelnatz

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Hallo,

ich finde das es eine tolle Idee war. Das haben meine Geschwister und ich für unsere Mama auch gemacht.

Allerdings haben wir ihr die Party geschenkt. D. h. das alle entstandenen Kosten auch von uns übernommen wurden. Schliesslich hat Mama ja nicht um die Party gebeten. Dafür gab es aber von uns kein weiteres Geschenk mehr (außer Blumen). Für die Geschenke haben dann die Gäste gesorgt.

Ich finde, dass zu einer Geburtstagsfeier auch Geschenke gehören, egal ob man 8 oder 80 Jahre alt wird.

LG

Hallo,

klingt so ein wenig nach: „die Rechnung ohne den Wirt gemacht“

Wollte Oma denn überhaupt groß auswärts feiern, hätte sie ein Problem damit gehabt, dies selbst zu zahlen, …? Das Ganze klingt schon etwas aufgedrängt, und über ihren Kopf entschieden. Und über das Geburtstagskind hinweg zu entscheiden, wie der Geburtstag läuft, wer davon was bezahlt, und dass es dafür dann keine anderen Geschenke gibt, wäre für mich ein absolutes no-go. Gerade wenn die Dame noch geistig fit ist.

Ich bin selbst kein Freund von solchen Veranstaltungen, wo man kaum Gelegenheit hat, sich mal selbst mit den eigenen Gästen zu unterhalten, das Essen oft eher zur Massenverpflegung wird, sich Leute gezwungen sehen, zum 1001. Mal irgendwelche schon seit Jahren abgekauten Sketche aufzuführen, … und stelle mir gerade vor, ich würde „verdonnert“ meinen Geburtstag so feiern „zu müssen“, weil andere das „für eine gute Idee“ gehalten haben, da der Junge ja nie seinen Geburtstag „ordentlich“ feiert. Da schüttelt es mich so richtig.

Gruß vom Wiz

Ähnliche Geschichte …
Hallo Hannelore,

es ist schon einige Jahre her („sie“ ist mittlerweile volljährig)…

Wir haben ein tolles Weihnachtsgeschenk ausgesucht - einen Kaufladen für ein kleines quirliges Mädchen. Das Ding hat damals so Alles in Allem um die 500 DM gekosten.

Von nem Schreiner ein ganz toller Laden, den man zur Post bzw. Kasperltheater und sogar zu nem „mitwachsenden“ Schreibtisch umfunktionieren konnte. So ein tolles Produkt - das Teil wird sogar noch meine Enkel überstehen.

Obst und viele Utensilien natürlich auch aus Holz und und und …

Als Eltern sind wir vor der Bescherung davor gestanden und TOLL gemacht.

Alles aufgebaut, den Laden bestückt - großes Tuch drüber und die Bescherung konnte kommen.

Wir haben uns schon auf die leuchtenden Augen gefreut!

Dann der große Augenblick für unsere Tochter - Bescherung … mit allem tra-la-la … singen und so.

Wir haben uns total gefreut als die kleine das Tuch runtergezogen hat. Der erste Blick - leuchtende Augen. Alles gemustert - toll …

Dann kam’s: „UND WO SIND MEINE GESCHENKE???“

Sie hat nur EIN Geschenk bekommen - wir hatten total unterschätzt, dass sie auch möglichst viel auspacken wollte!!!

Hätten wir das Obst verpack, die Kasse ins nächste Päckchen und und und …

Es wäre für sie traumhaft gewesen und so …

Im nächsten Jahr wurden alle Geschenke EINZELN verpackt. Und die Freude war viel viel größer.

Tja - man lernt nie aus.

Schönen Abend

MrMOON