Gutachter zahnmedizin

Ich habe links im Ober und Unterkiefer einen neuen auf Implantaten aufgebauten Zahnersatz erhalten. Nach dem die Kauleistung nicht optimal war hat der behandelnde Zahnarzt den schon längere Zeit vorhanden Zahnersatz auf der rechten Seite abgeschliffen um „den Biss“ auszugleichen. Diese Arbeit führt doch zu einer geringeren Lebensdauer der Kronen?
Kann ein Gutachter durch diese Arbeit verursachte Schäden erkennen?
Wie soll ich mich verhalten?

mit freundlichen Grüßen
Hans

Hallo,

ich studiere Zahnmedizin im 3 Semester. Angaben deshalb ohne Gewähr.
Wir haben gelernt, dass durch Zahnersatz die Kauleistung IMMER eingeschränkt wird. Es handelt sich IMMER nur um Zahnersatz. Sowas hält nicht und funktioniert niemals so gut wie der von der Natur vorgesehene Zahn. Deshalb versucht der Zahnarzt die meiste Zeit nur, den Status Quo zu erhalten.
Wenn du also nicht richtig beißen konntest, dann war wohl dein alter Zahnersatz gegenüber der Implantatarbeit zu hoch. Dh du hattest zu viel Platz über deiner Plantatarbeit zum nächsten Zahn.
(Sowas ist übrigens nicht selten. Es ist schwer das Gebiss 1 zu 1 für den Zahntechniker zu kopieren, damit er optimal arbeiten kann, meist reichen abweichungen im MIKROmeter bereich!)

Wenn du also zu viel Platz hast, passiert folgendes:

  1. Dein Kiefergelenk versucht es auszugleichen. Dabei geht das Gelenk mit der Zeit kaputt.
  2. Der Knochen im Kiefer (in dem dein Implantat sitzt) hat ein Gegenspieler, es wirkt kein Druck auf den Knochen. Deshalb „wächst“ er nach oben. Außerdem schrumpfen die Zähne nebenan.
    Damit kann es passieren, dass der Biss noch schwieriger zur Ausgangslage zurück kommt.

Um das alles zu verhindern, schleift dein Zahnarzt den „billigeren“ Zahnersatz auf der Gegenseite runter.

Wenn du aber wirklich der Meinung bist, er nimmt zu viel weg und macht was kaputt, dann kannst du immer zu einem anderen Zahnarzt gehen, ihm das erzählen und fragen was er meint. Eine zweite Meinung einholen! Zahnärzte sind eben auch keine Götter:wink:

lg Jonas