Gutachtertermin wg. Erwerbsminderungsrente.Panik!

Wissenschaft Psychologie
#1

Hallo Ihr Lieben.
Ich hab mich lange Zeit geärgert, dass mein Rentenantrag so lange dauert. Heute kam der Gutachtertermin per Post. Eigentlich müsst ich mich „freuen“, wenn man es denn so nennen kann überhaupt. Mitgesendet wurde ein 2seitiger Fragebogen. Seitdem ich den Brief geöffnet habe, kann ich mich aus unerklärlichen Gründen kaum noch beruhigen. Ich zittere, bin angespannt, unruhig und könnt nur heulen. Eigentlich sollte mich das nicht weiter fertig machen. Ich habe in meinem Leben genug Psychologen und Psychiatern gegenüber gesessen, habe unzählige Tests mitgemacht, Fragen und Fragebögen ausgiebig beantwortet. Und jetzt scheitere ich hier an den kleinsten Fragen.

Wie etwa: „Welche ernsten Krankheiten hatten Sie (ausser den typischen Kinderkrankheiten) bis heute?“

Was zählt denn als „ernste Krankheit“?? Asthma, Schilddrüsenunterfunktion, Polyarthrose,Hautpilz der immer wiederkommt? Denn das sind einige meiner Probleme. Natürlich abgesehen von den psychischen Dingen (muss ich die eigentlich auch aufzählen??).

Zählt ein psychologischer Test vom Arbeitsamt über die kognitive Leistungsfähigkeit als „Untersuchung eines Vertrauensarztes durch den medizinischen Dienst der Krankenkasse oder der Agentur für Arbeit“?

Ich bin total durcheinander,will mich gut vorbereiten,hab soviel Angst was falsch zu machen oder zu sagen, nicht ernst genommen oder gar abschätzig behandelt zu werden. Ich möcht den Gutachter nicht zubomben mit Informationen die er wahrscheinlich gar nicht wissen will, aber wenigstens das sagen,was wichtig ist. Denn ich habe nicht nur die psychischen Erkrankungen. Ist das eigentlich von Interesse für den psychiatrischen Gutachter???

Oh man ich hab grad den totalen Overload im Kopf,mir ist ganz schlecht. Kann mir bitte bitte jemand helfen?

LG Steffi

#2

Hallo Steffi,

ich kann Deine Aufregung gut verstehen, schließlich geht es für Dich um enorm viel und dadurch fühlt man sich automatisch unter Druck . . .

In so einer Situation ist KOMPETENTE Begleitung unbedingt hilfreich: Wenn Du Gewerkschaftsmitglied bist, kann man Dir dort helfen, oder beim SOzialverband, auch hat die Rentenversicherung sog. Versichertenälteste, die Dich in Deinem Sinne unterstützen . . .

Falls all das nciht geht, bitte Deinen Hausarzt um Beistand.

#3

hallo.
ich danke dir für deine schnelle antwort.
ich werde denk ich meine mutter mitnehmen. sie übernimmt für mich aufgaben, die ich allein nicht mehr schaffe. vielleicht ist es auch ganz sinnvoll wenn ich einen „hänger“ in der konzentration hab.

ich weiß allerdings immer noch nicht was ich bei den beiden fragen hinschreiben soll. was denn als ernste krankheit gilt und ob ich da die psychischen dinge auch aufschreiben muss.
ich hab heut nacht kaum geschlafen. ich hab so angst, was falsches zu sagen und am ende wird die rente dann abgelehnt.

ich bin mitglied im vdk.ich denke den werde ich zu rate ziehen wenn ich tatsächlich eine ablehnung bekomme.

ich bin einfach so unsicher. ich hab nicht viel selbstbewusstsein und hab natürlich angst, dass mir jemand gegenübersitzt, der mich nicht ernst nimmt oder gar als simulant sieht.

#4

Moin,

ich bin mitglied im vdk.ich denke den werde ich zu rate ziehen
wenn ich tatsächlich eine ablehnung bekomme.

NEIN, vereinbare JETZT SOFORT einen Beratungstermin dort und lass´ den Fragebogen dort ausfüllen - vllt. ist auch dort jemand bereit , Dich zu dem Termin zu begleiten (macht sich doch in Deinem Sinne ganz gut, wenn Du eine Begleitperson brauchst) . . .

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#5

Hallo Instantwasser,

der Tip von Builder ist gut; geh sofort zum VdK.

Und Deine Angst, den Gutachter „zuzubomben“, ist fehl am Platz.

Alle Umstände, die eine Erwerbsminderung begründen, solltest bDu so lang und ausführlich wie möglich darlegen.

Und wenn Du eine Untersuchung in die falsche Rubrik einträgst, ist das auch nicht schlimm.
Du willst, scheint mir, alles perfekt machen und willst den Leuten gefallen. Das ist gar nicht nötig.

Beim VdK bist Du in guten Händen. Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Gruß - Rolf

#6

ja genau das ist es. ich möchte nichts falsch machen,das rüberbringen was wichtig ist, nicht nerven und möglichst vorbildlich sein.
ich weiß auch dass das nicht gut bzw. gesund ist.

ich würde den vdk natürlich zu rate ziehen. das problem ist folgendes:
durch die soziale phobie ist es mir unmöglich zu telefonieren. sicherlich kann ich dort auch eine email hinschicken.
die frage ist nur, was ich schreiben soll.denn im moment besteht ja quasi kein problem.ich kenn mich über die handlungsweite des vdk natürlich auch nicht ausreichend aus. ich bin dort erst seit ca. 2 wochen.
ich dachte wenn die rente abgelehnt werden sollte, kann ich sie kontaktieren.
dass ich das auch jetzt schon kann/sollte-ist mir ehrlich gesagt noch gar nicht in den sinn gekommen.

#7

hi

ja genau das ist es. ich möchte nichts falsch machen,das
rüberbringen was wichtig ist, nicht nerven und möglichst
vorbildlich sein.

das musst du nicht

ich weiß auch dass das nicht gut bzw. gesund ist.

eben - aber u.a. deswegen wirst du die Erwerbsminderungsrente wohl beantragen wollen - der VdK hat da Verständnis!

sicherlich kann ich dort auch eine email hinschicken.
die frage ist nur, was ich schreiben soll.

ganz genau deinen Einleitungstext! Da steht nämlich alles drin und wenn sie Fragen haben können sie zurückschreiben.

denn im Moment besteht ja quasi kein problem.

doch, das Problem ist, dass du das Formular nicht ausfüllen kannst, weil du dir durch deine Erkrankung dabei selber im Weg stehst - deswegen brauchst du Hilfe beim Ausfüllen, damit du nachher die Leistungen bekommen kannst die dir zustehen. Dafür ist der VdK u.a. AUCH da :smile:

ich dachte wenn die rente abgelehnt werden sollte, kann ich
sie kontaktieren.

Das wäre ganz sicher zu spät! Denn evtl. wird dir zwar eine Rente zugestanden, aber die ist vielleicht zu niedrig - weil du etwas vergessen hast oder nicht wichtig genug fandest.

VG Hex.

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#8

hallo.
ich habe nun dem vdk eine email geschrieben. ich hoffe, sie wurden aus meinem gestammel schlau.
ich hab nun auch nochmal die „beschwerdeliste“ bearbeitet.
nun merke ich langsam wie die aufregung an die nerven geht. ich kann nicht mehr essen, mir ist speiübel,ich schlafe schlecht und die konzentration lässt immer mehr nach. ich bin so kaputt und müde im moment. mir ist nach heulen.

drei kreuze wenn ich das geschafft hab.

vielen dank für eure antworten.

lg steffi

#9

Anamnese
hi,

da du ja schon länger in Behandlungen warst, ist doch sicher schon einmal eine Anamnese gemacht worden. d.h. eine Liste mit deinen gehabten Erkrankungen, Operationen, Aufenthalten im Krankenhaus, Kurklinik etc., Therapien im Verlauf deines Lebens.

Vielleicht kannst du bei den Fragen, die sich darauf beziehen, einfach schreiben „siehe beiliegende Anamnese“. Ich weiß, dass dies schon gemacht worden ist und der Gutachter hat sich über diese Aufstellung sein Bild gemacht. Sage dem Gutachter, dass du nicht imstande warst, den Fragebogen auszufüllen, weil … oder dass du dir dabei hast helfen lassen müssen. Zu viel Informationen sind besser als zu wenig!

Ich wünsche dir einen guten Gutachter,
Hannelore

#10

hallo hannelore.
vielen dank für deine aufbauende antwort.
ich mache seit vielen jahren therapie, war 3mal zur reha, 3mal in der psychiatrie und 2 mal in der tagesklinik. ambulante psychotherapie kommt auch dazu.
ich hab nur keine ahnung was dem gutachter alles vorliegt.
den fragebogen und die diese „beschwerdeliste“ hab ich jetzt mit meiner mutter gemacht, die mich auch an dem tag begleiten wird.

nochmal vielen dank,ich hoffe auch an einen guten gutachter zu geraten und nicht abgewertet zu werden.

lg steffi

#11

hallo ihr lieben.
nun hab ich die ganzen strapazen hinter mir.
ich versuch einfach mal kurz die letzten tage zusammenzufassen.
ich hatte vor ein paar tagen heftige flashbacks. ich war kein mensch mehr und die tage danach hatte ich-wie die ärzte das nennen- depersonalisierungsprobleme.
dann kam der gutachtertermin. meine mutter sagte noch ich solle „froh“ sein dass ich so einen schlechten tag habe. ich weiß nicht mehr alles was an dem tag passiert ist.
woran ich mich noch erinnere ist, dass ich den gutachter nicht einschätzen kann.
mir wurden viele fragen gestellt-dieselben wie in dem fragebogen. ich hab ihn immer wieder auf die mitgebrachten unterlagen verwiesen weil ich mich nicht konzentrieren konnte und große probleme mit dem sprechen hatte.
er stellte fest, dass ich schon eine „ziemliche odysee“ hinter mir hätte was krankenhaus-und rehaaufenthalte angeht. vielleicht kann man das positiv werten dass er die möglichkeit „reha vor rente“ nicht mehr in betracht zieht.
was sehr unangenehm war-meine mutter durfte nicht mit rein.
er fragte mich direkt nach den flashbacks. und gleich danach folgte eine körperliche untersuchung. ich fand das total daneben. denn ich hatte die bilder wieder vor augen und musste mich von jemand fremdes anfassen lassen.
meine mutter sagte ich war eine halbe stunde drin. ich selber weiß das nicht mehr.

jedenfalls bin ich total ausgelaugt und versuche im moment wieder „zu mir zu finden“.
ich hoffe, dass es nicht so lange dauert bis ein ergebnis feststeht.

ich danke euch sehr für eure antworten und dass ich mir „zugehört“ habt.

lg steffi