Gute Erziehung/Ausbildung

Hallo Experten,

was gehört Eurer Meinung nach zu einer guten Erziehung, d.h. welche Ausbildung und welche Erziehung sollte z.B. ein(e) 18-jährige® haben?

Natürlich hängt die Erziehung und Ausbildung immer auch von den Fähigkeiten des Individuums ab, aber wo sollte man viel und wo weniger Energie aufwenden, um dem „idealen Menschen“ nahe zu kommen?

Ich nenne mal zur Anregung ein paar Punkte, vielleicht könntet Ihr dann sagen wie wichtig diese eurer Meinung nach sind (Ergänzungen jederzeit willkommen):

Ausbildung:

  • Fremdsprachenkenntnisse in modernen Fremdsprachen (wie viele, welche?)
  • Kenntnisse von alten/toten Sprachen (z.B. Latein, Altgriechisch)
  • Musikalische Fähigkeiten sowohl aktiv (d.h. Notenlesen, ein Instrument spielen) als auch passiv (Kenntnisse über Komponisten, Werke, Stilrichtungen)
  • literarische Kenntnisse
  • gute Informatik- und Computerkenntnisse
  • naturwissenschaftliche Kenntnisse
  • Kenntnisse in Geographie und Erdkunde
  • Kenntnisse in Geschichte und Politik
  • Kenntnisse in Philosophie
  • Kenntnisse in Mathematik
  • Kenntnisse der Kunst aktiv (selbst künstlerisch aktiv sein) und passiv (Epochen, Künstler, Werke)
  • Sportlichkeit
  • Technikverständnis
  • Handwerkliche Begabung
  • Kochkünste

Erziehung:

  • Selbstbewusstsein
  • gute Kommunikationsfähigkeiten
  • emotionale Intelligenz/Einfühlungsvermögen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Durchsetzungsfähigkeit
  • Mut
  • Risikobereitschaft
  • Selbstständigkeit
  • gute Manieren
  • Zuverlässigkeit
  • Rücksichtnahme
  • Selbstdiziplin
  • Fleiß
  • Ehrgeiz
  • Ordnung
  • Sauberkeit
  • Reinlichkeit
  • Aufgeschlossenheit
  • Kompromissbereitschaft

Bin gespannt auf Eure Diskussionsbeiträge hierzu.

Gruß,
Sax

Hallo,

Deine Auflistung finde ich für eine 18-jährige Person schon sehr hochgestochen und auch eher befremdlich - ich kenne sehr intelligente, gebildete , erfahrene Menschen jenseits der 40 die nicht in allen Deinen genannten Gebieten fit sind. Warum auch ? Allgemeinbildung finde ich wichtig, aber die erarbeitet man sich doch auch erst im Laufe des Lebens, durch Bücher, Urlaub, Gespräche, Medien etc.

Ausbildung:

  • Fremdsprachenkenntnisse in modernen Fremdsprachen (wie
    viele, welche?)

Englisch ist wichtig und nach der Schule sollte das auch sitzen. Ideal wäre noch Grundkenntnisse in einer anderen Sprache, Französisch vll oder Spanisch - ist aber auch sehr von der gewählten Fachkombination inder Schule abhängig-

  • Kenntnisse von alten/toten Sprachen (z.B. Latein,
    Altgriechisch)

Latein wird nur noch in der Schule gelehrt, Altgriechisch - wo soll man das denn lernen ? Geschweige sprechen ? Ich habe ein großes Latinum, und kann nicht Latein fließend sprechen. Gebraucht habe ich es nur im Beruf. Beides ist ein Kann, kein Muss.

  • Musikalische Fähigkeiten sowohl aktiv (d.h. Notenlesen, ein
    Instrument spielen) als auch passiv (Kenntnisse über
    Komponisten, Werke, Stilrichtungen)

Entweder man ist begabt oder nicht. Noten lesen sollte man können, umsetzen in ein Instrument nicht. Stilrichtung und Komponisten und deren Werke im Rahmen der Allgemeinbildung (oder kannst Du alle Werke von Mozart auflisten und erkennen??)

  • literarische Kenntnisse

Witzigerweise sind alle Klassiker totlangweilig. Ich finde es gut, wenn junge Menschen überhaupt lesen!!! Finde, sie sollten Texte lesen und verstehen können, und einfach Spaß an Büchern haben!

  • gute Informatik- und Computerkenntnisse

Was zählt dazu? In Medien bewandert zu sein, sich auszukennen, was auch Sicherheit betrifft, das sollte drin sein.

  • naturwissenschaftliche Kenntnisse
  • Kenntnisse in Geographie und Erdkunde
  • Kenntnisse in Geschichte und Politik
  • Kenntnisse in Philosophie
  • Kenntnisse in Mathematik

Allgemeinbildung, dazu zähle ich , das man sich zb in Geographie dahingehend auskennt, wo ich bestimmte Länder finde; naturwissenschaftlich was Aggregatzustände sind, etc. Peinlich finde ich, wenn man nicht weiß, wer Bundeskanzler ist, oder das dritte teich war. Aber wann genau bestimmte Persönlichkeiten geboren wurden , usw. finde ich utopisch.

  • Kenntnisse der Kunst aktiv (selbst künstlerisch aktiv sein)
    und passiv (Epochen, Künstler, Werke)

Schwierig, denn entweder man ist künstlerisch begabt, oder nicht. Ob man alle Epochen und Werke kennenmuss? In dem Alter? Glaube ich nicht.

  • Sportlichkeit

Ist man oder ist man nicht. Man kann erwarten, das sie zumindest Schwimmen, Laufen und werfen können.

  • Technikverständnis
  • Handwerkliche Begabung

Ist halt auch ein stück weit begabung. Ich glaube nicht, das man in dem Alter eine Bohrmaschine bedienen können muss, oder eine Lampe anshcließen kann. Wie man aber zB den Ölstand misst, oder einen reifen wechselt, kann man wissen.

  • Kochkünste

Lach, Kaffe kochen, Eier braten, etc, das muss sein.

Erziehung:

  • Selbstbewusstsein

Hat man oder nicht.

  • gute Kommunikationsfähigkeiten
  • emotionale Intelligenz/Einfühlungsvermögen

Hm, was verstehst du denn darunter?

  • Verantwortungsbewusstsein

Denke, das kann man innerhalb gewisser grenzen erwarten.

  • Durchsetzungsfähigkeit
  • Mut
  • Risikobereitschaft

Ist sicher in dem Alter eher im Überfluss da.

  • Selbstständigkeit
  • gute Manieren
  • Zuverlässigkeit
  • Rücksichtnahme
  • Selbstdiziplin
  • Fleiß

Ist auch charakterabhängig, oder ? Aber natürlich sollte das vorhanden sein, speziell wenn sie im Beruf stehen.

  • Ehrgeiz

Charaktersache.

  • Ordnung
  • Sauberkeit
  • Reinlichkeit

Ich denke, das man erwarten kann, das sie ihr Umfeld aufgeräumt und einigermassen sauber halten. Fensterputzen zb ist eine Sache, die ich denke, die man da noch nicht können muss. Aber zb die Küche sauberzuhalten und mal das WC zu schrubben, Betten machen, staubsaugen sollte man können.

  • Aufgeschlossenheit
  • Kompromissbereitschaft

Auch das ist so eine Charaktersache.

Lg

Brenna

Servus,

erst einmal danke für Deine Antwort.

Aber ich meinte meine Frage etwas anders, daher will ich sie nochmals umformulieren:

Wenn Du ein kleines noch „formbares“ Kleinkind hättest, worauf würdest Du in der Erziehung/Ausbildung Wert besonderen legen und unterstützen, und was würdest Du dem Umfeld, der Schule, dem Zufall, etc. überlassen?

Natürlich kann ein Mensch nich in allen Feldern, die ich gelistet hatte, gleich gut sein. Und natürlich spielen auch Charakter und Begabung eine Rolle.

Aber man kann als Eltern schon beeinflussen/entscheiden, ob das Kind z.B. eher Sport macht, zur Musikschule geht, ein humanistisches oder neusprachliches Gymnasium besucht, reiten lernt oder eben auf der Kartbahn seine Runden dreht, usw…

Natürlich wird sich ein unmusikalisches Kind in der Musikschule nicht zu einem Mozart entwickeln, aber sicherlich mehr über Musik lernen, als ein Kind, dessen Eltern, vielleicht selbst völlig unmusikalisch, das Kind lieber in den Fußballverein schicken.

Ich will also darauf hinaus, welche „Weichenstellungen“ ihr als unerlässlich anseht, welche eher als „nice to have“ und welche als eher unwichtig…

Gruß,
Sax

Einzelpunkt Musikalische Fähigkeiten
Hallo

  • Musikalische Fähigkeiten sowohl aktiv (d.h. Notenlesen, ein Instrument spielen) als auch passiv (Kenntnisse über Komponisten, Werke, Stilrichtungen)

Entweder man ist begabt oder nicht.

Auch musikalische Fähigkeiten erarbeitet man sich zum allergrößten Teil. Ein Instrument kann jeder spielen lernen, der die körperlichen Voraussetzungen dafür hat. Auch am musikalischen Gehör kann sehr viel geübt werden.

Noten lesen sollte man können, umsetzen in ein Instrument nicht.

Wofür soll man dann Noten lesen können?

Viele Grüße

1 Like

Hallo,

Ich will also darauf hinaus, welche „Weichenstellungen“ ihr als unerlässlich anseht, welche eher als „nice to have“ und welche als eher unwichtig.

Must have:

  1. Das Gefühl, geliebt zu werden, wie es ist. Das klingt viel einfacher, als es ist. Viele Kinder zerbrechen schon in frühester Kindheit daran, dass die Eltern nie wirklich zufrieden mit ihm scheinen, nie richtig stolz sein können, ohne zumindest in Gedanken ein „aber…“ hintendran zu hängen.

Ohne diese emotionale Sicherheit wird das Leben des Kindes trotz aller Bildung nie glücklich werden. Es wird nie wirklich empathisch sein und niemals vertrauen können - am wenigsten sich selbst.

  1. Die Fähigkeit, mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Dazu gehört, dem Kind sowohl etwas zuzutrauen, als auch, ihm manchmal etwas zuzumuten.

  2. Die Möglichkeit, mit anderen umzugehen, Freundschaften zu entwickeln und zu pflegen.

  3. Vielfältige Interessen entwickeln dürfen. Ein Kind muss nicht wissen, was es will. Es muss erst mal rausfinden, was ihm Spaß macht. Versuch und Irrtum gehören dazu.

  4. Die Liebe zu Büchern entwickeln können. Gut und gerne lesen erleichtert ALLES Lernen ungemein.

Nice to have:

  1. Die Mitgliedschaft in einem Verein/ einer Gruppe, erst mal ganz gleich, ob musisch oder sportlich orientiert.

  2. Eine Vertiefung in einem Interessensbereich, wie z.B. ein Instrument lernen oder tanzen.

  3. In Urlaub fahren und (altersgerecht) Neues entdecken können.

Unwichtig:

  1. Sämtliche Förderprogramme und sonstiger Schnickschnack, den (besonders intellektuelle) Eltern schick finden. Kinder müssen spielen dürfen. Dabei lernen sie zig Mal mehr, als in jedem noch so tollen Kurs.

  2. Fremdsprachen, wenn das Kind sie nicht von Muttersprachlern lernt und durchgehend vom Kindergarten bis zum regulären Fremdsprachenunterricht sprechen kann.

  3. Ungefähr 90 Prozent vom dem, was in den meisten Kindergärten als wichtig angeboten wird :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
sehr schön auf den Punkt gebracht!

Wochenendgruß

Jo

Hallo Jule,

danke! Du hast mir aus dem Herzen geschrieben.

LG Barbara

Hi

Must have:

  1. Das Gefühl, geliebt zu werden, wie es ist. Das klingt viel
    einfacher, als es ist. Viele Kinder zerbrechen schon in
    frühester Kindheit daran, dass die Eltern nie wirklich
    zufrieden mit ihm scheinen, nie richtig stolz sein können,
    ohne zumindest in Gedanken ein „aber…“ hintendran zu hängen.

Den Rest deines Beitrages finde ich sehr klasse. Bei Punkt 1 hätte ich nur gern beachtet, dass man das aus Kindersicht auch später nachholen kann, das Gefühl geliebt zu werden. Die Eltern sind ja nicht der einzige Dunstkreis, in dem man sich bewegt und aus dem man Bestätigung zieht, zumindest ab einem gewissen Alter. Es schmerzt ein Leben lang, dass grad von den eigenen Eltern nicht ein Maximum an Liebe kommt, aber das können Freundschaften und Beziehungen kompensieren, wenn man es gut anfängt. Ich denke, der Knackpunkt liegt hier darin, zu erkennen, was an der Denkweise der Eltern nicht auf die ganze Welt übertragbar ist und dass die Eltern im Zweifelsfall auch nur einer von vielen Teilen des eigenen Lebens sind.

Gruß

Hi,

wenn ich ein kleines formbares Kind hätte, würde ich zu allererst drauf achten, ihm eine ausgeglichene, zufriedene Mutter zu sein. Irgendwie bin ich überzeugt davon, dass sich viel vom eigenen Gemütszustand und der Art und Weise, Dinge anzugehen, aufs Kind überträgt und die Beziehung zu diesem beeinflusst. Ich hätte also Interesse an einem ausgeglichenen, fröhlichen Kind mit Spaß am Entdecken und ner Menge Neugier. Ich würde mein Kind mit zum Salsa nehmen, um ihm ein Stück meiner Welt zu zeigen. Falls mein Kind Interesse dran zeigt und damit auf lange Sicht ein musikalisch und tänzerisch interessiertes Kind wird, was dann vllt. auch mal Lust hat, ein Instrument zu lernen oder zu tanzen - umso besser. Mein Freund würde sicher am liebsten die bastlerischen und handwerklichen Fähigkeiten vom Knirps fördern. Er würde mit dem Kind durch den Wald hirschen, ihm alle möglichen Pflanzen erklären, auf Bäume klettern und wieder zuhause angekommen an irgendwas rumbasteln und -schrauben.
Anyway, was auch immer für Interessen mein Kind verfolgt, die würde ich dann versuchen, in einem Rahmen zu fördern, der dem entspricht, was das Kind motiviert.
An „Tugenden“ wäre mir vor allem wichtig, Toleranz, Freundlichkeit und Selbstvertrauen zu fördern. Später dann auch die Verantwortung für sich selbst, Pünktlichkeit und Selbstständigkeit.

Den ganzen Wissenskram… ich finde, davon ist schon die Schule zu überfrachtet. Wissensdurst würde ich erstmal nur in dem Sinne stillen, wie mein Kind ihn hat. Also wenn es ständig am Globus hängt, warum dann mit künstlerischen Epochen anfangen? Die Welt geht sicher nicht unter, wenn man von Kunst sowohl im praktischen als auch im historischen Sinn keine Ahnung hat. Dito in Sachen Musik. Ich brauche Musik wie die Luft zum Atmen, aber über Musikgeschichte kann ich dir sicher nix erzählen ^^.

Kurzum, ich würd vor allem drauf achten, dass mein Kind ausgeglichen ist und seinen Entdeckergeist nicht verliert, denn das ist, denke ich, die beste Basis um ein gutes Leben zu führen.

Gruß

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Hallo,

Bei Punkt 1 hätte ich nur gern beachtet, dass man das aus Kindersicht auch später nachholen kann, das Gefühl geliebt zu werden.

Leider nein. Zumindest nicht in dieser Bedeutsamkeit. In dieser Beziehung bedeutet die (frühe) Kindheit leider eine sehr elementare und unersetzliche Prägezeit. Man kann später einiges nachholen - ersetzen, was in dieser Phase gefehlt hat, kann man niemals so ganz.

Ich denke, der Knackpunkt liegt hier darin, zu erkennen, was an der Denkweise der Eltern nicht auf die ganze Welt übertragbar ist und dass die Eltern im Zweifelsfall auch nur einer von vielen Teilen des eigenen Lebens sind.

Das fällt Kindern, die umfassende elterliche Liebe erlebt haben, ungleich leichter. Sich von den Eltern zu lösen, wenn man eigentlich noch nach deren Zuneigung schreit, ist ein sehr viel mühsamerer Prozess. Es bedeutet ja gleichzeitig, sich endgültig von etwas zu verabschieden, was man niemals mehr kriegen kann. Gleichzeitig ist das Aufgeben von „Wohlverhalten“, was man bislang gezeigt hat, in der Hoffnung, doch noch liebevolle elterliche Zuwendung zu erfahren, für viele eine große Befreiung.

Kinder, die sich der elterlichen Liebe sicher sind, können sich hingegen „leisten“ nicht immer Wohlverhalten zu zeigen, weil sie erfahren haben, dass sie trotzdem geliebt werden. Aus diesem Grund fällt es ihnen auch leichter, loszulassen, weil die innere Bindung des Kindes an die Mutter/Eltern dadurch nicht in Gefahr gerät.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule,

aus Interesse eine Nachfrage: Kann die elterliche Bindung von klein an durch jemand anderen „ersetzt“ werden? Z.B. Großeltern oder nahe Verwandte? Sprich: Ist es wichtig, dass es elterliche Liebe ist oder geht es vielmehr um eine von Geburt an intakte Bindung zu irgendeiner Person?

Gruß
Yvette

Hallo,

ein Kind ist ein Mensch und keine Maschine, die getrimmt wird. Einige Vertreter des Konditionierens waren in der Tat der Meinung, dass jedes Kind als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommt und nur noch durch Reize geformt werden muss. Dieser Denkansatz ist Gott sei Dank überholt.

Wobei ein Ansatz sicher wahr ist: Begabungen werden überinterpretiert - insbesondere bei Kunst, Musik oder Mathematik. Wenn einer es nicht kann, dann gilt er als unbegabt. Von einigen Extrembegabten abgesehen, ist es aber eine Frage des Interesses und der Übung. Man darf von einem Kind nicht erwarten, dass es sich für Musik begeistert und auf Anhieb „begabt“ ist, wenn ihr Umfeld nicht die Musik lebt.

Das Kind eines Fotographen wird sich für Kameras, Licht und Schatten mehr interessieren als das Kind eines Bankangestellten.

Das Kind einer Tänzerin wird eine andere Körperwahrnehmung haben als das Kind einer Gärtnerin. Dafür wird das Kind der Gärtnerin viel über Pflanzen wissen.

In den ersten Lebensjahren geht es nicht darum dass die Eltern das Talent konstruiieren und dann das Kind auf diesen Weg belassen. Viel wichtiger wäre es das Kind selber den Weg finden zu lassen. Verschiedene Sachen ausprobieren, erleben und erfahren. Wenn es Spaß macht und auch nach Monaten immer noch Spaß macht, dann heisst es erst dran bleiben und lernen Frustrationsgrenzen durch Üben zu überwinden.

Wichtig ist es in dem was man tut Freude zu empfinden und auch in der Lage zu sein, Dinge, die einem nicht so liegen, aber von einem erwartet werden ohne großen Frust durchzuziehen.

Viele Grüße

Hallo Stiefelkatzi
Ja, genau so hätte ich mir meine Kindheit auch gewünscht und hätte es mir für meinen Sohn so gewünscht.

Leider ist nicht alles umsetzbar.

LG aria *

Hallo,

eine ausführliche tolle Liste für „Kopf“. 100%.

Hast du auch eine Liste für „Bauch“?

Qualitäten eines Individuums Mensch? Des Lebens?

um dem „idealen Menschen“ nahe zu kommen?

Pah!

nasziv

nicht mal puh!

Hallo,

Deine Frage ist nicht klar.
Willst Du eine Anleitung zur Erziehung eines geplanten Kindes (falls ja, würde ich vom Projekt Kind abraten)?
Oder kommst Du gerade mit Deinen Kindern nicht klar, willst Du wissen, welche Art Schule sinnig wäre oder swchreibst Du eine Dipolmarbeit zu dem Thema?

Ein bißchen Background würde eine sinnige Antwort sehr erleichtern.

Gruß, Paran

Hallo!
Natürlich ist die Mutter die „geeignetste“ Person, weil sie dem Kind natürlich schon bekannt ist, bevor es herauskommt.
Sollte die Mutter aber nicht verfügbar sein (und der Grund muss nicht ihre „Unfähigkeit“ sein, sondern sie kann auch sterben etc.), kann eine andere Person diesen Platz einnehmen. Es geht eigentlich um die primäre Bezugsperson.
Sonnige Grüße von
Corinna

Hallo…(was die Ausbildung anbelangt)

wenn man das ‚ALLES‘ beherrschen soll, na ja, hat man sicherlich die Aussicht so alt wie Methusalem zu werden.

weißt du , ist in ‚SO EINEM LEBEN‘ noch Platz für ‚NÄCHSTENLIEBE‘?

ein schönes Wochenende in Gottes freier Natur

Hallo Yvette,

Kann die elterliche Bindung von klein an durch jemand anderen „ersetzt“ werden? Z.B. Großeltern oder nahe Verwandte?

Selbstverständlich. Die Bindungstheorien besagen, dass es elementar wichtig ist, mindestens eine konstante, verlässliche und liebevolle Bezugsperson zu haben, durch die das Kind Urvertrauen erwerben und Sicherheit erfahren kann.

Schöne Grüße,
Jule

Servus Experten,

da viele Antworten immer noch jenseits dessen liegen, was ich eigentlich gefragt hatte, nochmals ein dritter Ansatz.

Natürlich ist es klar, dass ein Kind Liebe, Geborgenheit, Aufmerksamkeit und Unterstützung der Eltern u.v.m. braucht. Aber dass ist so selbstverständlich, dass ich es hier einfach vorausgesetzt hatte und nicht thematisieren wollte.

Daher ja auch meine „Listen“ die einige als zu „verkopft“ empfinden.

Außerdem ist klar, dass das Kind in erster Linie von den Eltern lernt und sich in seinen Interessen an denen der Eltern orientieren wird. Allerdings finde ich ein bloßes ungesteuertes „Nebenherlaufen lassen“, wie es einige vorzuschlagen scheinen, als dann doch zu egoistisch und engstirnig.

Aber ich bin - nicht zuletzt auch aus eigener Erfahrung - der festen Überzeugung, dass an dem Spruch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ sehr viel Wahres dran ist.

Und als Eltern muss man zwangsläufig ständig Weichen stellen, die das spätere Leben des Kindes enorm beeinflussen werden. Das fängt an bei der Wahl des Kindergartens und hört noch lange nicht bei der Wahl der Leistungskurse auf.

Bei mir wurde z.B. der „Fehler“ gemacht, dass ich nach Englisch als zweite Fremdsprache Latein lernen musste. Welch eine Zeitverschwendung! Französisch, Spanisch oder vielleicht eine asiatische Sprache wäre sehr viel sinnvoller und nützlicher gewesen.

Zwar habe ich diverse Sprachen in Abendkursen nachgeholt, aber neben dem Job und sonstigen Verpflichtungen erreicht man einfach in späteren Jahren nicht mehr die Qualtität in einer Sprache, die man als junger Mensch vergleichsweise leicht und spielerisch erreichen kann. Ein französisches Au-Pair hätte mir wahrscheinlich jahrelange Abendkurse erspart.

Gerade bei Sprachen finde ich die richtige Entscheidung enorm wichtig, da man sie nach der Pubertät nie mehr so leicht und qualitativ hochwertig lernen kann.

Ähnliches gilt für Musik und Sport.

Meine Eltern haben zwar mein musikalisches Talent früh erkannt und anfangs gefördert, dann aber mittels eines unbedacht gewählten und wirklich furchtbaren Musiklehrers fast vollständig zerstört. Hätte man hier schneller richtig reagiert, würde ich heute sicherlich ganz andere Musik machen, als nur in der örtlichen Stadtkapelle.

Ich mache meinen Eltern keinen Vorwurf, entstammend der 68er Generation war halt viel „laissez-faire“ mit dabei. Man ließ sich erziehungstechnisch halt so treiben, bot dem Kind dieses und jenes mal an, in der Hoffnung, das Kind würde schon seinen eigenen Bedarf richtig erkennen und entsprechend auswählen.

Dieser Ansatz funktioniert aber nur bedingt, da erstens manche Dinge erst nach einer Weile Spaß machen, zweitens nicht alles was keinen Spaß macht nicht dennoch wünschenswert für eine gute Kindesentwicklung wäre und - wenn alles dem Kindesspaß untergeordnet wird - manches zu schnell wieder fallen gelassen wird, wo nur ein sanfter „Stubster“ oder die Ermutigung „dran zu bleiben“ besser gewesen wäre.

Nun, aus mir ist dennoch etwas geworden, aber es wäre an einigen Stellen deutlich leichter gefallen, wenn man bestimmte Lebensweichen anders gestellt hätte. So muß „Hans“ nun manche Dinge mit viel Schweiß lernen und wird es dennoch bestenfalls nur zum Amateurstatus bringen, was Hänschen leichter, schneller, spielerischer und umfassender hätte lernen können…

Natürlich wird man als Eltern nie alle Entscheidungen richtig treffen können - zumal man ja die spätere Entwicklung des Kindes nicht vorher sehen kann - aber die wichtigsten Weichenstellungen sollten schon vorher bedacht und abgewogen werden - finde ich. Und um eine solche Abwägung zu tun, muss man sich natürlich klar darüber werden, welche Fähigkeiten für eigentlich jedes Kind wichtig sind, welche eher schöne „Beigaben“ wären und welche auch später noch angeeignet werden können.

Was ich z.B. als ein absolutes Muss für ein späteres erfolgreiches Berufsleben ansehe, ist die gute Kenntnis der eigenen Muttersprache und die zumindest argumentationssichere Beherrschung von mindestens zwei bis drei verschiedenen Fremdsprachen.

Selbst herausragende fachspezifische Fähigkeiten werden hinfällig, wenn man nicht in der Lage ist, sie in anderen Sprachen zu kommunizieren.

Gruß,
Sax

Hallo Sax,

naja, warum Vorwürfe? Meine Eltern meinten, ich müsse ein Instrument lernen. Hab ich 7 Jahre Gitarre gespielt. Heute bin ich in der Lage, eine Gitarre zur Hand zu nehmen und zumindest prinzipiell zu spielen. Der Funke ist da trotzdem nie übergesprungen, ich habs als Last empfunden und letztlich damit aufgehört. Ich hab im Chor gesungen, war ganz ok, aber nicht der Gipfel. Dass ich immer irgendeine Liebe zur Musik hatte, war mir klar, ich hab nur nie den Finger drauflegen können, in welcher Form (Gesang, Instrument (welches?), Tanz, …) sie mir am meisten gibt. Mitlerweile hab ich sie gefunden beim Tanzen und ich wills nie, nie, nie wieder missen. Ich könnte jetzt meinen Eltern den Vorwurf machen, dass sie mich nie mal das Tanzen haben ausprobieren lassen… aber wer hätte wissen sollen, dass mir das Tanzen so einen Kick versetzt? Ich hätt es ja selber nicht geglaubt, bevor ich es ausprobiert habe.

Man muss doch nicht bis 18 fertig geformt sein. Ich hätte jedem guten Gewissens einen Vogel gezeigt, der mir vor 3 Jahren gesagt hätte, dass ich mich mal SO bewegen könnte, wie ichs heute kann. Was spricht dagegen, im Laufe des Lebens Interessen aufzusammeln, Zeit zu investieren und sich in Themen zu vertiefen, da „Experte“ zu werden? Was ich als Eltern da für mein Kind tun kann, ist, denke ich, ein möglichst breites Fundament zu legen, ihm möglichst viel Bandbreite vom Leben zu zeigen. Im Sinne von „Das gibt es, magst du mal probieren?“. Auf manchen Geschmack kommt man eben auch nur später. Ich würde heut supergern noch mal ein Instrument lernen, weil ich heute einen ganz anderen Zugang, eine andere Sicht auf Musik habe. Ich hab damals nie verstanden, wenn mein Gitarrenlehrer meinte „Fühlst du, hier will das Stück, dass du lauter wirst, hier steigt es an…“. Waren böhmische Dörfer. Irgendwann hats Klick gemacht. Bei Salsa kann ich in unbekannten Liedern Akzente raushören und im Tanz was drauf choreographieren. Das kommt bei so ziemlich allen Tänzern mit der Zeit. Wenn ich mir meine alten Gitarrenstücke hernehme und die Gestaltungsangaben vom Lehrer drauf lese, sind die mir heute sonnenklar und ich empfinde das Stück genauso. Nur damals fehlte mir da der Zugang. Es war schlicht zu FRÜH für ein Instrument. Deshalb lieber weniger „totfördern“, sondern lediglich aufzeigen und selbst entscheiden lassen, wohin der Entdeckergeist das Kind treibt.

Gruß
Yvette