Gute Taten

Guten Morgen,

Nach Luther sind nicht gute Taten, sondern nur die „Gnade“ massgebend für ein christliches Leben bzw. in den Himmel zu kommen.

  1. Wie, wo ist das biblisch begründet?
  2. Kann man dann nichtb auch als Christ so leben, als ginge einen die Hilfsbedürftigkeit anderer nichts an?

Danke
Laika

Hallo Laika!

Nach Luther sind nicht gute Taten, sondern nur die „Gnade“
massgebend für ein christliches Leben bzw. in den Himmel zu
kommen.

Das interessiert mich! Könntest du dazu bitte ein Zitat von ihm und eine Quellenangabe posten?

  1. Wie, wo ist das biblisch begründet?

Was Luther als Gnade bezeichnet, kann man auch als „Unverdiente Güte“ bezeichnen. Dann versteht man auch, was es bedeutet.
Die „Unverdiente Güte“ ist die Grundlage der Rettung.

In der Bibel werden Sünden mit Schulden verglichen.
Alle Menschen sind Sünder und stehen daher vor Gott in tiefer Schuld.
(Matthäus 6:12,14; 18:21-35; Lukas 11:4)

„Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod“
(Römer 6:23)

Da die Nachkommen Adams von ihrem Vorvater „unter die Sünde verkauft“ worden sind, können sie nichts tun, um sich selbst von dieser erdrückenden Schuld zu befreien.
(Römer 7:14)

Diese könnte nur durch den Tod des Schuldners gelöscht werden:
„Denn wer gestorben ist, ist von seiner Sünde freigesprochen“
(Römer 6:7)

(Allein nur) gute Werke zu Lebzeiten eines Sünders könnten niemals das zurückkaufen, was Adam verlor, noch könnten sie ihm zu einem gerechten Stand vor Gott verhelfen.
(Psalm 49:7,9; Römer 3:20)

Als freie Gabe werden sie (die Sünder) durch seine unverdiente Güte gerecht gesprochen auf Grund der Erlösung durch das von Christus Jesus bezahlte Lösegeld. Ihn hat Gott durch Glauben an sein Blut als ein Sühnopfer hingestellt. Dies tat er, um seine eigene Gerechtigkeit an den Tag zu legen, denn er vergab die Sünden, die in der Vergangenheit, während Gott Nachsicht übte, geschehen waren, um so seine eigene Gerechtigkeit in der jetzigen Zeitperiode an den Tag zu legen, damit er gerecht sei, auch wenn er den Menschen gerecht spricht, der an Jesus glaubt“
(Römer 3:24-26)

  1. Kann man dann nichtb auch als Christ so leben, als ginge
    einen die Hilfsbedürftigkeit anderer nichts an?

Was den Himmel betrifft und deine zweite Frage:
„Denn die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrig bleiben werden.
Was die Bösen betrifft, von der Erde werden sie weggetilgt;
und die Treulosen, sie werden davon weggerissen.“
(Sprüche 2:21, 22)

Das ist kein Widerspruch zu Römer 3:24-26, sondern die Voraussetzung zum wichtigsten Gebot:
"Da aber die Pharisäer hörten, wie er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz?
Jesus aber sprach zu ihm: „Du sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.
Dies ist das vornehmste und größte Gebot.
Das andere aber ist ihm gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Denn was da gesagt ist: „Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten“, und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
(Matthäus 22:34-40)

In den Himmel (um genau zu sein) kommen nur eine bestimmte Anzahl Menschen.
Diese wird als die kleine Herde bezeichnet:
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“
(Lukas 12:32)

Die genaue Anzahl ist 144000.
„Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihre Stirn.“
(Offenbarung 14:1)

Alle anderen die ewig auf der Erde „verweilen“ gehören zu der großen Herde oder auch „andere Schafe“ bezeichnet:
„Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.“
(Johannes 10:16)

„Darnach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhl stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen“
(Offenbarung 7:9)

Aufgrund der Tatsache das da steht „eine große Schar, welche niemand zählen konnte“, kann man davon ausgehen, das die Anzahl 144000 keine symbolische Zahl ist.

Schönen Sonntag wünsche ich dir!

Gruß
Paul

Hallo Laika,

Nach Luther sind nicht gute Taten, sondern nur die „Gnade“
massgebend für ein christliches Leben bzw. in den Himmel zu
kommen.

  1. Wie, wo ist das biblisch begründet?

Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ (Joh.3,36)
Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“ (Eph.2,8-9)

  1. Kann man dann nicht auch als Christ so leben, als ginge
    einen die Hilfsbedürftigkeit anderer nichts an?

Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.“ (Jak.4,17)

Die „guten Taten“ sind nicht Voraussetzung sondern Folge der Erlösung.
Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was könnte ihnen das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber“ (Jak.2,15-17)

Gruss Harald

Hallo Paul!

Nach Luther sind nicht gute Taten, sondern nur die „Gnade“
massgebend für ein christliches Leben bzw. in den Himmel zu
kommen.

Das interessiert mich! Könntest du dazu bitte ein Zitat von
ihm und eine Quellenangabe posten?

Die Aussage habe ich von einem Bekannten bekommen, als ich meinte, ein Christ müsse doch wohl gute Taten vollbringen.
Ansonsten: Googel mal nach „gute taten luther“, dann bekommst Du (bekam ich) 16.700 Einträge.

Gruß
Laika

Hallo Laika!

Ansonsten: Googel mal nach „gute taten luther“, dann bekommst
Du (bekam ich) 16.700 Einträge.

Oh da habe ich etwas sehr interessantes gefunden:

" Vertrauen auf die Gnade Gottes

Die katholische Kirche versprach einem Sünder, dass er sich vor dem Fegefeuer rettet, indem er Ablassbriefe kauft und gute Taten vollbringt. Von dieser Vorstellung hielt Martin Luther nichts. Er vertrat die Ansicht, dass Gott in erster Linie nicht ein strafender Gott ist, sondern dem Menschen mit Liebe begegnet. Laut Luther erfährt der Mensch allein durch den Glauben die Gnade Gottes.

Gute Werke aus Liebe

Nach mittelalterlicher Auffassung trugen gute Taten dazu bei, Gott gnädig zu stimmen. Protestanten hingegen gehen davon aus, dass Spenden für arme Menschen oder nachbarschaftliche Hilfe keine Garantie sind, das Wohlwollen Gottes zu erreichen. Nach Luthers Auffassung ist es selbstverständlich anderen zu helfen, da der Mensch die durch Gott erfahrene Liebe an andere weitergibt.

Bibel statt Papst

Im Mittelalter glaubten viele Christen, was ein Priester oder der Papst verkündete. Die einfache Bevölkerung hatte nicht die Möglichkeit, die Aussagen in der Bibel zu überprüfen. Die Bibel war damals sehr teuer und nur in Latein geschrieben. Die katholische Kirche konnte die Heilige Schrift so auslegen, wie sie es für richtig hielt. Als Mönch las Luther die Bibel genau. Er stellte fest, dass in der Bibel nicht steht, dass ein Papst das Oberhaupt der Kirche ist. Für Luther ist allein die Bibel und Christus die Richtschnur, an der sich die Gläubigen orientieren sollen. Folglich lehnte er die Autorität des Papstes und seine kirchlichen Anweisungen und Gesetzte ab."

Quelle: http://www.ekhn.de/index.htm?http://www.ekhn.de/inha…

Das mit der Gnade Gottes stimmt ja, aber einen Punkt darf jeder Christ nicht vergessen:
„Nach Luthers Auffassung ist es selbstverständlich anderen zu helfen, da der Mensch die durch Gott erfahrene Liebe an andere weitergibt.“

Er hatte es bestimmt nicht so gemeint, dass man an Jesus glaubt und man ist sofort gerettet. Da er die Bibel genau gelesen hatte, kannte er bestimmt diesen Vers:
„Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.“
(Jakobus 2:26)

Die Voraussetzung für den Glauben sind Taten die dafür sprechen. Sonst erfährt man nicht die Gnade, da der Glaube tot ist. Finde ich logisch. :smile:

Gruß
Paul

1 „Gefällt mir“

Hallo,
ich habes immer so verstanden:
Gute Taten sind selbstverständlich, (oder sollten es sein).
Da aber niemand es schafft, IMMER gut zu sein, braucht jeder Mensch AUCH Vergebung / Gnade.

Im Alltag stelle ich seit 40 Jahren fest, dass das stimmt - hat es schon jemals ein Partner, eine Elternteil, ein Freund geschafft, den anderen NIE zu verletzen? Wohl nicht. Will heißen: ohne Vergebung unter den Menschen gäbe es keine Beziehung.
Genau so kann man es dann mit der Beziehung zu Gott verstehen.
Gruß Anita

Hallo Harald,

Nach Luther sind nicht gute Taten, sondern nur die „Gnade“
massgebend für ein christliches Leben bzw. in den Himmel zu
kommen.

  1. Wie, wo ist das biblisch begründet?

"Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige
Leben.
" (Joh.3,36)

glauben heißt hier, ihm nachfolgen, seine Botschaft annehmen,sonst
gäbe es keinen Sinn.(s.dazu auch Jak.2.19)
Jesus hat sich auch so(nachfolgen !)geäußert.
Es sei denn Du hast eine bestimmte Interpretation von „Glauben“

"Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch
Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus
Werken, damit sich nicht jemand rühme.
" (Eph.2,8-9)

So ist es.Paulus hat sich hier besonders mit denen auseinander gesetzt
welche glauben durch „Gesetzeswerke“ gerecht zu werden.
(wie auch anderswo).
Du hast vergessen Vers Eph.2.10 zu zitieren.Absichtlich !??
Dort hat er gleich nachgesetzt daß wir in guten Werken wandeln sollen!
Er wollte wohl nicht mißverstanden werden wie es die Theologie der
„allein durch Gnade“ interpertiert.

"Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem
ist’s Sünde.
" (Jak.4,17)

Nun ja, es geht doch.

Die „guten Taten“ sind nicht Voraussetzung sondern Folge der
Erlösung.

Das versteht keiner.Das ist Theologie-Chinesisch und durch vor-
stehendes Zitat in keiner weise belegt.
„Gute Taten“ (Gerechtigkeit)gab es immer und gibt es auch von denen
welche Jesus und Gott so nicht kennen.

"Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an
Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch
spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt
euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat –
was könnte ihnen das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er
nicht Werke hat, tot in sich selber
" (Jak.2,15-17)

Siehe auch Jak.2.19 und dann und Jak.2.20
„Willst Du nicht einsehen törichter Mensch, daß der Glaube ohne
Werke nichtig ist ?“
und Jak.2.26
„Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne
Werke tot.“
Warum ich mich hier so einlasse:
Ich verstehe nicht was Du rüberbringen willst.
Die Frage nach der biblischen (NT) Begründung von Luthers Auffassung !
Ist diese Luther-Auslegung nun biblisch begründet oder ist diese
Auslegung nach Deiner Meinung (Einlassung) fehlerhaft oder gar
irrig ? Nach Deinen und meine Zitaten sehr wohl.
Doch dieser Zitate bedarf es nicht.
Die ganze Botschaft Jesu fordert, daß der Mensch sich einbringen muß
um das „Heil“ zu erlangen. Man schaut am Besten immer beim „Original“
nach statt die Interpreten selektiv zu zitieren.
Gruß VIKTOR

Hallo Viktor,

"Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige
Leben.
" (Joh.3,36)

glauben heißt hier, ihm nachfolgen, seine Botschaft
annehmen,sonst
gäbe es keinen Sinn.(s.dazu auch Jak.2.19)

stimmt natürlich.

"Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch
Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus
Werken, damit sich nicht jemand rühme.
" (Eph.2,8-9)

So ist es.Paulus hat sich hier besonders mit denen auseinander
gesetzt
welche glauben durch „Gesetzeswerke“ gerecht zu werden.

Ja eben, Luther war in derselben Position.
Er mußte den Glauben „etwas überbetonen“, weil die rk.Kirche die Errettung durch „Ablassbriefe“ verkaufte.

Du hast vergessen Vers Eph.2.10 zu zitieren.Absichtlich !??

Ja, weil der Vers schon zum nächsten Schritt gehört.
Da hab ich dann aber Jakobus zitiert.

"Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem
ist’s Sünde.
" (Jak.4,17)

Warum ich mich hier so einlasse:
Ich verstehe nicht was Du rüberbringen willst.
Die Frage nach der biblischen (NT) Begründung von Luthers
Auffassung !
Ist diese Luther-Auslegung nun biblisch begründet oder ist
diese
Auslegung nach Deiner Meinung (Einlassung) fehlerhaft oder gar
irrig ? Nach Deinen und meine Zitaten sehr wohl.

Es geht mir darum, Luther zu verstehen.
Man muss die Texte immer auf die Zeit untersuchen, in der sie geschrieben wurden.
Das gilt für Luther genau so wie für Paulus.

Und beide hatten damit zu kämpfen, dass die Leute „eifrige Täter“ waren, aber total ungläubig.

Jakobus hatte wohl das umgekehrte Problem. Er schrieb an eine Gemeinde, die sich auf ihrem Glauben ausruhte. Deshalb ermahnte er sie, die Werke, die aus dem Glauben kommen, nicht zu vergessen.

Gruss Harald

Hallo Harald,


Es geht mir darum, Luther zu verstehen.
Man muss die Texte immer auf die Zeit untersuchen, in der sie
geschrieben wurden.
Das gilt für Luther genau so wie für Paulus.

Und beide hatten damit zu kämpfen, dass die Leute „eifrige
Täter“ waren, aber total ungläubig.

Jakobus hatte wohl das umgekehrte Problem. Er schrieb an eine
Gemeinde, die sich auf ihrem Glauben ausruhte. Deshalb
ermahnte er sie, die Werke, die aus dem Glauben kommen, nicht
zu vergessen.

Deine Aussagen kann ich so akzeptieren.
Doch was hilft jetzt laika bei ihrer Frage ?
Was ist die Botschaft von Jesus ? Darauf kommt es an.
Gruß VIKTOR

Hallo Laika!
Der Satz provoziert schon etwas, findest du nicht auch. Stell dir doch einmal umgekehrt die Frage. Wie ist es, wenn du selbst hilfsbedürftig bist und keiner da ist der mir hilft. Helfen ist nicht eine Frage der Glaubenszugehörigkeit sondern gehört einfach zum Leben dazu. Freilich sind die meisten von uns in punkto Hilfsbereitschaft manchmal etwas zu gleichgültig oder manchmal auch ein wenig vorsichtig geworden. Aber um jemanden zu helfen braucht es einzig und allein das Engagement des Einzelnen.

  1. Kann man dann nichtb auch als Christ so leben, als ginge

einen die Hilfsbedürftigkeit anderer nichts an?

Gruss

Petra H.

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