Servus,
vom Aroma her halte ich Vollkornreis für eine Beleidigung für Basmati-Reis. Wenns denn partout ungeschliffener Reis sein soll, tuts der übliche Patnareis vollkommen.
Das je nach Gericht teils willkommene, teils eher störende Aroma von ungeschliffenem Reis benötigt beim Kochen ein wenig Fett (Butter oder Öl) als Geschmacksträger. Wenn man ungeschliffenen Reis als Quellreis garen will, muss man deutlich mehr (knapp drei Tassen / Tasse Reis) nehmen, so dass die Zeit des Kochens vor dem Quellen deutlich länger wird. Er bleibt sonst hart und schmeckt nach nicht viel. Probier mal zum Kochwasser nicht bloß Salz, sondern auch ein wenig Zitronensaft und ein Stück Butter zu geben. Das Beste vom Quellreis, die Kruste am Topfboden, die eh schon fummelig genug ist, falls man keine persische Hausfrau über fünfzig ist, ist mit ungeschliffenem Reis fast gar nicht hinzukriegen.
Basmatireis entwickelt sein typisches Aroma beim Lagern, guter Basmatireis ist wenigstens ein Jahr gelagert, lieber länger. Der Name allein ist übrigens keine Garantie für die Ausprägung des Basmati-Aromas: Zwischen Niersteiner Roter Hang und Liebfrauenmilch liegen Welten, auch wenn auf beiden „Nierstein“ drauf steht.
Basmatireis täte ich in D nur beim Inder, eventuell beim Türken kaufen. Die Handelsketten sind keine verlässlichen Quellen dafür. Besser ausgeprägt im Aroma als der allgegenwärtige Tilda, aber dabei immer noch recht wohlfeil (richtig guter Basmati kostet ziemlich großes Geld), ist der pakistanische Badshah.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder