Hab und habe

Hallo!
Ich bin irritiert. Man kann in einem z.B. Roman natürlich im Gespräch jemanden manchmal „hab“ statt „habe“ sagen lassen, wie man es auch in der Realität tut, aber dieses „e“ generell wegstreichen …? Hab :stuck_out_tongue_closed_eyes: ich da eine Entwicklung verpasst? Ich persönlich sage auch im Gespräch meistens „habe“ oder „gebe“ oder was weiß ich - altmodisch???
Gruß,
Eva

Nein, nicht altmodisch. Norddeutsch.

Grüße
Elke

schreibt „ich habe“ aber sagt „ich hab“

Nicht nur. In meinem Wiener Umfeld mit Leuten aus so gut wie allen Bundesländern spricht eigentlich keiner das ‚e‘ aus. In meinem Dialekt (Alemannisch) würde ich das sowieso weglassen. Aber wir sind ja auch besonders sparsam :wink:

Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Newcallas habe ich norddeutsch genannt, weil sie das „e“ am Ende ausspricht. Im Süden, also auch in Österreich und Bayern und im Südwesten, beim Pfälzischen und Alemannischen usw. spricht man es eben selten bis gar nicht aus.

Grüße
Siboniwe (wieder mit Tarnkappe :wink: )

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Achsooo, ja das macht deutlich mehr Sinn :smile:

Zumindest hier im Rheinland wird dieser Unterschied zwischen Umgangston und „Hochdeutsch“ benutzt, um Stimmungsnuancen zu markieren: „Wenn du damit nicht aufhörst, rede ich mal Hochdeutsch mit dir.“ Hier bedeutet „Hochdeutsch“ so viel wie „tacheles“.

„Ich hab dir das schon mal gesagt.“= Eine bloße kokette Erinnerung.
„Ich hab dir das schon mal gesagt.“ = Verärgert vorwurfsvoll.
„Ich habe dir das schon einmal gesagt!“ = Da kündigen sich ernsthafte Konsequenzen an.

„Ich sag das nicht nochmal.“ = Verärgert vorwurfsvoll.
„Ich sag dir das nicht nochma!!“ = Es kommt ein Gewitter auf.
„Ich sage dir das nicht noch einmal!“ = Eine ernsthafte Drohung.

Gruß
Metapher