Habe 2 Fragen

ich habe seit 6 Tagen ein kleines Katerchen. Er hat sich schon ganzn gut eingelebt. Meine erste Frage: Dummerweise haben die Tierhalter von denen er kam als Erstfutter Gehacktes oder kleine Fleischstückchen gegeben. Das liebt er und stürzt sich drauf. Leider rührt er aber kein Katzenfutter an.Egal welche Sorte. Könnt ihr mir helfen?Möchte ihn ja nicht hungern lassen.Hab ihm auch schon sanft was ans Mäulchen geschmiert, aber er ignoriert es.
Meine zweite Frage: Er muss leider eine Wohnungskatze sein, da der Vermieter etwas dagegen hat, wenn er auf seinem Grundstück rumläuft und auch hinmacht. Leider ist auch aus bestimmten Gründen das Halten einer Zweitkatze nicht möglich. Er hat aber eine große Wohnung mit viel Spielsachen zur Verügung. Auch Balkon ist vorhanden Ich bin zwar berufstätig aber sobald ich zu Hause bin widme ich mich nur ihm. Glaubt ihr, dass es sehr schlimm ist, wenn er ohne 2te Katze groß wird? Ich möchte das es ihm gut geht und will ihn ungern wieder hergeben.

Hi,

Leider ist auch aus bestimmten
Gründen das Halten einer Zweitkatze nicht möglich.

warum hast du dir dann eine Katze angeschafft, wenn du die Bedingungen vorher wusstest?

Er hat aber
eine große Wohnung mit viel Spielsachen zur Verügung. Auch
Balkon ist vorhanden Ich bin zwar berufstätig aber sobald ich
zu Hause bin widme ich mich nur ihm. Glaubt ihr, dass es sehr
schlimm ist, wenn er ohne 2te Katze groß wird?

Ja. Er braucht einerseits einen Artgenossen, gerade wenn er noch sehr jung ist und noch nicht zum Einzelgänger verkorkst. Außerdem reicht es einfach nicht, wenn er ständig alleine ist und dann abends deine Aufmerksamkeit bekommt.

Ich versteh es nicht - es gibt sicher immer mal wieder Gründe, eine Katze in Not schnell aufnehmen zu müssen. Aber sich bewusst ein Tier anzuschaffen und erst hinterher zu fragen, ob das so überhaupt geht, kann ich nicht nachvollziehen.

Gruß
Cess

Hallo UllrikeA,

die Futterumstellung kann recht lange dauern. Da hilft nur eins: „Hart“ bleiben! Aber Du solltest Dein Katerchen auch an das „richtige“ Futter gewöhnen (siehe zahlreiche Beiträge zum Thema gesunde Katzenernährung).

Du schreibst von einer großen Wohnung: Wo liegt denn das Problem, Deinem Kater einen Artgenossen zu gönnen? Besonders in den ersten Wochen wird er sich wohl kaum mit dem Spielzeug zufrieden geben. Wahrscheinlich kommst Du von der Arbeit nach Hause und Deine Wohnung steht Kopf. Ein Balkon ist natürlich eine nette Alternative für Wohnungskatzen, aber nur, wenn er entsprechend gesichert ist. Außerdem glaube ich kaum, dass Du die Balkontür jetzt beim nahendem Winter tagsüber offen stehen lassen möchtest.

Kurzum: Ich möchte Dir ans Herz legen, einen Spielkameraden mit aufzunehmen - Dein Kleiner langweilt sich sonst zu Tode und wird sicherlich irgendwann anfangen, Dich zu „terrorisieren“.

Viele Grüße

Kathleen

Hallo,

ich möchte mich Kathleen im Großen und Ganzen anschließen.

Nur eine kleine Zusatzbemerkung noch: von rohem Hackfleisch solltest Du möglichst sofort Abstand nehmen - damit kannst Du Dir bzw. dem kleinen Katzentier gewaltige gesundheitliche Probleme einhandeln.

Schnurrige Grüße

Katze

Hallo,
ich denke auch, zu zweit ist besser und Platz ist in der kleinsten Hütte :wink:. Da wo eine ist, müßte doch auch Platz für ein 2. sein…
Hackfleisch bitte NIE Schwein, wenn dann nur Rind, und man kann es zunächst untermischen wenn sonst garnichts geht. Dann immer weniger beigeben, so müßte das klappen.
Viel Spass mit dem Kleinen
Grüße
Margit

2 Like

hi

ich habe seit 6 Tagen ein kleines Katerchen. Er hat sich schon
ganzn gut eingelebt. Meine erste Frage: Dummerweise haben die
Tierhalter von denen er kam als Erstfutter Gehacktes oder
kleine Fleischstückchen gegeben. Das liebt er und stürzt sich
drauf. Leider rührt er aber kein Katzenfutter an.Egal welche
Sorte. Könnt ihr mir helfen?Möchte ihn ja nicht hungern
lassen.

Grundsätzlich wird eine gesunde Katze nicht vor einem gefüllten Napf verhungern. :wink:
Aber um die Umstellung nicht zu radikal zu machen, versuche dem Katerchen anfangs gutes Katzenfutter (hier im Brett gibt es einige Threads, die sich mit gutem Katzenfutter beschäftigen) unter das gewohnte Fressen zumischen. Langsam die Katzenfuttermenge steigern und das Gehackte immer mehr und schließlich ganz weglassen.

Gruß
Edith

Hallo,

Dummerweise haben die
Tierhalter von denen er kam als Erstfutter Gehacktes oder
kleine Fleischstückchen gegeben.

Das war nicht dumm, sondern sehr gut. Als Alleinfutter ist Muskelfleisch allerdings nicht geeignet. Du kannst es aber weiterhin mehrmals pro Woche zur Zahnreinigung füttern.

Leider rührt er aber kein Katzenfutter an.Egal welche
Sorte.

Er wird schon nicht vor dem gefüllten Napf verhungern. Biete ihm ein halbwegs anständiges Futter (nicht den Supermarktkram) mit hohem Fleischanteil an. Hier gibt es einige Sorten zu ganz zivilen Preisen: http://www.sandras-tieroase.de

Leider ist auch aus bestimmten
Gründen das Halten einer Zweitkatze nicht möglich.
Glaubt ihr, dass es sehr
schlimm ist, wenn er ohne 2te Katze groß wird?

Ja, das glaube ich. Es ist schlimm für ihn und schlimm für Dich.

Eine junge Katze allein in der Wohnung kommt zu kurz, selbst wenn immer jemand da ist, denn kein Mensch kann mit ihr wie ein Artgenosse kommunizieren. Wenn er längere Zeit keine anderen Katzen sieht, kann man ihn später nur schwer (oder auch gar nicht) mit anderen Katzen halten. Einzelkatzen können nur schwer mit Veränderungen umgehen, da gibt es dann oftmals Probleme bei Umzug, neuen Möbeln und anderen Sachen.

Weiterhin wird er sich langweilen, wenn Du nicht da bist. Und was eine junge Katze alles anstellt, wenn sie sich langweilt, das wirst Du dann schon sehen :wink:

Leider kommen die Ratschläge ja zu spät, da Du den Kater schon hast, und eine Zweitkatze nicht möglich ist :frowning: Da ist die Katze also bereits in den Brunnen gefallen. Vielleicht findest Du ja noch eine Lösung mit dem Vermieter, oder ein neues Zuhause für den Kater. Wer nur 1 Katze halten darf findet im Tierheim eine große Auswahl von Katzen, die unverträglich sind (bzw. durch Einzelhaltung unverträglich gemacht wurden).

Gruß,

Myriam

Hallo,

Meine zweite Frage: Er muss leider eine Wohnungskatze sein, da
der Vermieter etwas dagegen hat, wenn er auf seinem Grundstück
rumläuft und auch hinmacht.

Katzen in einer Wohnung ist sowieso nicht artgerecht gehalten…
aber katzen, die nix anders kennen müssen auch damit leben.

Leider ist auch aus bestimmten
Gründen das Halten einer Zweitkatze nicht möglich.

Im Gegensatz zu den bisherigen Meinungen sehe ich die Einzelhaltung
nicht ganz so kritisch.
Als ganz junger Kater hat er zwar gerne Beschäftigung und würde
mit seinesgleichen herumbalgen, aber spätestens wenn er halbwegs
erwachsen ist, läßt das starkm nach und führt dann unter Umständen
auch zu Konflikten.

Katzen sind Einzelgänger und pflegen bis auf Ausnahme spezieller
Rassen, keine engen sozialen Bindungen zueinander.
Man sollte die mehr oder weniger erzwungene Koexistenz von
zusammenlebenden Wohnungskatzen nicht als sozialen Verbund
überbewerten. In dieser Hinsicht wird da zuviel vermenschlicht.

Er hat aber eine große Wohnung mit viel Spielsachen zur
Verfügung.

Wirklich ersetzen kann das ein Revier im freien nicht, aber
besser als ein kleines Zimmer.

Gruß Uwi

Hallo Uwi,

Katzen in einer Wohnung ist sowieso nicht artgerecht
gehalten…

Da hast du im Grunde recht.

Als ganz junger Kater hat er zwar gerne Beschäftigung und würde
mit seinesgleichen herumbalgen, aber spätestens wenn er halbwegs
erwachsen ist, läßt das stark nach …

Das Balgen läßt nach, nicht aber der Bewegungsdrang. Statt Balgen zu Haus heißt es jetzt im Revier rumstreifen.

Katzen sind Einzelgänger…

Da hast du ganz entschieden unrecht.
Meine Katzen leben frei auf dem Pferde-Hof, können also frei entscheiden, ob sie allein sein wollen oder lieber zu zweit oder sogar zu mehreren zusammenliegen wollen. Sie entscheiden sich für das zusammenliegen. Haben zwei Katzen zur gleichen Zeit Nachwuchs, versorgen sie die Welpen oft gemeinsam. Katzen trauern auch extrem um einen geliebten Partner.

Das Katzen aus Jagd- oder Schutzgründen, wie Hund- oder z.B. Pferd keine Rudel oder Herden bilden, liegt daran, daß Katzen allein erfolgreich jagen kann. Das ist aber kein Grund nicht gesellig leben zu wollen.

Man sollte die mehr oder weniger erzwungene Koexistenz von
zusammenlebenden Wohnungskatzen nicht als sozialen Verbund
überbewerten.

Die Katzen können sich den Partner nicht aussuchen. Manchmal kann es schon zu Konflikten kommen, aber meist gewöhnen sich die beiden aneinander. Und besser einen Partner an den man sich gewöhnt hat, als gar keinen, auch wenn es nicht die ganz große Liebe ist.

In dieser Hinsicht wird da zuviel vermenschlicht.

Es wird vieles vermenschlicht. Dieser Punkt gehört aber nicht dazu.

Wirklich ersetzen kann das ein Revier im freien nicht, aber
besser als ein kleines Zimmer.

Das sehe ich zwar auch so, trotzdem ist eine Katze allein einsam, auch wenn die Wohnung groß und Spielzeug vorhanden ist.
Allein spielen müssen ist doch blöd!

Gruß Steffi

2 Like

Hallo Uwi,

Katzen sind Einzelgänger und pflegen bis auf Ausnahme spezieller
Rassen, keine engen sozialen Bindungen zueinander.

Das ist nicht richtig. Schau fürs Erste vielleicht einmal bei http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze#Sozialverhalten rein, ansonsten google zu dem Thema ‚Sozialverhalten der Katze‘ herum - Du wirst sehen, Katzen haben durchaus ein üppiges Sozialleben.

Nur in begründeten Einzelfällen sollte eine Katze alleine in eine Wohnung eingesperrt gehalten werden.

Grüße

Katze

1 Like

Hast du schonmal etwas von Barfen gehört?
Viele Katzenbesitzer bevorzugen diese Form der Katzenfütterung.
Im Dosen- & Trockenfutter aus den verschiedenen Läden sind hohe Getreideanteile. Die Katze ist aber ein Fleischfresser. Ich selbst barfe meine Katze auch, ist gesünder & auch Abwechslungsreich. Natürlich kann man nicht einfach Fleisch füttern, da gehören noch einige andere Anteile dazu.Falls du einiges darüber erfahren möchtest, dann kannst du dich gern an mich wenden.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

mit seinesgleichen herumbalgen, aber spätestens wenn er
halbwegs
erwachsen ist, läßt das starkm nach und führt dann unter
Umständen
auch zu Konflikten.

stimmt so nicht. Meine sind immer noch quietschfidel, mit rund sieben Jahren, und unser alter 15Jähriger hat seinerzeit auch mit allem rumgetobt, was er finden konnte.

Katzen sind Einzelgänger und pflegen bis auf Ausnahme
spezieller

Nein nein nein! Katzen sind soziale Einzelgänger. Heißt, sie sind zwar gerne für sich, möchten aber die Möglichkeit haben, ihre Kumpels zu besuchen (mal ganz plump ausgedrückt). Darum ist Einzelhaltung bei einem Freigänger problemlos, der kann sich draußen Artgenossen suchen. Aber reine Wohnungskatzen sollten nicht alleine gehalten werden.

Gruß
Cess

1 Like

Liebe Myriam!
Kann Dir da leider nicht pauschal Recht geben:

Wenn er längere Zeit keine
anderen Katzen sieht, kann man ihn später nur schwer (oder
auch gar nicht) mit anderen Katzen halten. Einzelkatzen können
nur schwer mit Veränderungen umgehen, da gibt es dann oftmals
Probleme bei Umzug, neuen Möbeln und anderen Sachen.

Mein erster Kater hat die ersten drei Jahre auch mit mir und meinen Mitbewohnern vorlieb nehmen müssen, trotzdem hat er die kleine Katze, die ich zur Vermittlung mitgebracht hatte (sonst wäre sie eingeschläfert worden) sofort adoptiert und heiß geliebt. Auch mit allen anderen Tieren - Katze oder nicht-Katze, die so nach und nach unseren Haushalt bereicherten, war er verträglich! Die kleine Katze hingegen, die ja Deiner Meinung nach kompatibler sein müßte, hat andere Katzen am liebsten von hinten gesehen - außer ihren „Adoptivpapa“ natürlich. Da Katzen individuell sehr verschieden sein können, ist, denke ich, eine solche Pauschalisierung nicht gerechtfertigt!
Ich stimme Dir allerdings 100%ig zu, daß eine Katze besser vergesellschaftet gehalten wird. Da das aber hier nicht möglich ist, ist vielleicht zuwarten und hoffen, daß sich noch Möglichkeiten bieten (Umzug, neuer Vermieter, plötzliche Einsicht oder eine Mäuseplage) das Einzige, was bleibt!

Schönes Wochenende

Archie

Hallo,

Katzen sind Einzelgänger und pflegen bis auf Ausnahme spezieller
Rassen, keine engen sozialen Bindungen zueinander.

Das ist nicht richtig. Schau fürs Erste vielleicht einmal bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze#Sozialverhalten rein,

Da steht doch auch nix anders.

Daß Katzen bei der Besatzdichte, die in freier Natur gar nicht
vorkommen kann, sich verträglich verhalten ist doch keinerlei
Beweis für ein „ausgeprägtes Sozialverhalten“, sondern nur ein
Beweis für eine gewisse Anpassungsfähigkeit.

Anderherum gesagt, Katzen die ein großes Revier für sich allein
haben, leben weitaus artgerechter, als Stadtkatzen in Kolonien.

Daß die Stadtkatzen so leben können ist doch nur die Folge eines
Überangebots an Nahrung.
Ansonsten habe ich nicht nur einmal erlebt, wie Katzen mit
heftigsten Kämpfen ihr Revier gegen Nachbarkatzen verteidigen.

ansonsten google zu dem Thema ‚Sozialverhalten der Katze‘
herum - Du wirst sehen, Katzen haben durchaus ein üppiges
Sozialleben.

Da findet sich auch nichts anderes.
Wenn du eine Hierachie im unvermeidlichen Zusammenlaben
als „üppiges Sozialverhalten“ bezeichnest ist die typische
Fehlinterpretation die ich meine.
Hunde haben sowas und auch Karnickel oder Meehschweine,
aber doch nicht Katzen !

Katzen sind Einzelgänger und brauchen keine Artgenossen als
regelmäßige Gesellschaft um als Katze „glücklich“ zu sein.
Daß sie bei reichlichem Futterangebot kein strenges Revierverhalten
zeigen ist für mich kein Beweis dafür, daß sie deswegen gleich
zum „Rudelverhalten“ mutiert sind.

Nur in begründeten Einzelfällen sollte eine Katze alleine in
eine Wohnung eingesperrt gehalten werden.

Das Problem ist nicht die Einzelhaltung, sonder die Wohnungshaltung.
In einer Wohnung kann Katze nur sehr schlecht ihren Jagdinstinkt
ausleben. Da kann das zusammen „spielen“ ein gewisser Ausgleich sein.
Das klappt aber oft nur, wenn die Katzen ganz jung zusammen kommen.
Bei Katern würde ich aber keine Garantie geben.
Womöglich klappt es aber häufig doch, weil reine Wohnungskatzen
meist eh etwas degeneriert sind.

Gruß Uwi

1 Like

Hallo Uwi,

Katzen sind Einzelgänger und brauchen keine Artgenossen als
regelmäßige Gesellschaft um als Katze „glücklich“ zu sein.
Daß sie bei reichlichem Futterangebot kein strenges Revierverhalten
zeigen ist für mich kein Beweis dafür, daß sie deswegen gleich
zum „Rudelverhalten“ mutiert sind.

Wenn eine Katze sich selbst ernähren muß, ist sie aus jagdlichen Gründen viel mehr solo, denn satt werden ist wichtiger als „Gesellschaftstanz“. Doch wenn der Bauch voll ist, wird, falls möglich, die Jagd zum Hobby. Dann hat Katze auch Zeit und Muße für Geselligkeit und die nimmt sie sehr gern wahr, aber ohne eigentliche Hierarchie.
Nimmt man der Katze beides, Jagd und Geselligkeit, entzieht man ihr den größten Teil Lebensqualität, was sich oft in absurdem, unnormalen äußert.

Das Problem ist nicht die Einzelhaltung, sondern die
Wohnungshaltung.

Stimmt, denn draußen hat sie Kommunikations- und Jagdmöglichkeiten.

Da kann das zusammen „spielen“ ein gewisser Ausgleich sein.

Aber auch nur ein „gewisser“, kein vollwertiger.

Gruß Steffi

Katzen sind keine Hunde
Hallo Uwi,

ich glaube, Du unterliegst einem Denkfehler.

Nur weil Katzen nicht wie Hunde in einem Rudel leben und ein dem Rudelleben entsprechendes hierarchisches Sozialverhalten an den Tag legen, heißt das noch lange nicht, dass sie kein Sozialleben haben. Es ist nur für uns Menschen weniger nachvollziehbar und aufgrund der kätzischen Lebensweise weniger beobachtbar. Hier noch einmal ein Link: http://www.hauspuma.de/Wesen/Sozialverhalten.htm

Anderherum gesagt, Katzen die ein großes Revier für sich
allein
haben, leben weitaus artgerechter, als Stadtkatzen in
Kolonien.

Wie Du dem kurzen Text entnehmen kannst, leben Katzen in der Regel nicht alleine in Einzelrevieren (dies gilt noch nicht einmal bei der einzeln lebenden - und im Übrigen nicht domestizierbaren - Europäischen Wildkatze, bei der ein Katerrevier sich mit mehreren Kätzinnenrevieren überschneidet). Nicht nur, wenn Hauskatzen ‚verwildern‘, und nicht nur in Städten bilden sich Kolonien - tatsächlich wohne ich direkt gegenüber von einem Bauernhof mit einer sehr großen Katzenpopulation und kann täglich ausgeprägtes Sozialverhalten beobachten. Auch die Katzen, die zu meinem Haushalt gehören, sind fest in diese Katzengemeinschaft integriert. Natürlich versteht sich nicht jede Katze mit jeder anderen gleich gut (Katzen verfügen über sehr ausgeprägte und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten) - es sind aber sogar feste ‚Freundschaften‘ möglich. Mein alter Kater lädt mitunter eine Nachbarskatze zu uns zum Essen ein! Ich habe sogar das Vergnügen, kolonienübergreifendes Sozialverhalten mitzuerleben - Katzen aus verschiedenen Ecken des Dorfes treffen sich häufig nächtlicherweise auf 'neutralem Boden; dieser neutrale Boden ist zufälligerweise mein Dachboden… :wink:

Ansonsten habe ich nicht nur einmal erlebt, wie Katzen mit
heftigsten Kämpfen ihr Revier gegen Nachbarkatzen verteidigen.

Ich vermute, Du hast Katerkämpfe beobachtet.

ansonsten google zu dem Thema ‚Sozialverhalten der Katze‘
herum - Du wirst sehen, Katzen haben durchaus ein üppiges
Sozialleben.

Da findet sich auch nichts anderes.

Wer nicht liest, der nicht lernt.

Wenn du eine Hierachie im unvermeidlichen Zusammenlaben
als „üppiges Sozialverhalten“ bezeichnest ist die typische
Fehlinterpretation die ich meine.

Hier noch ein Link zu einer Dissertation, in der nachgewiesen wird, dass Katzen nicht gezwungenermaßen zusammenleben (z.B. wegen des Nahrungsangebotes)und deshalb miteinander verträglich sind, sondern dass es vielmehr umgekehrt ist - das Sozialverhalten der jeweiligen Katzen hat direkte Auswirkungen auf die Größe der Kolonie: http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/kalz-beate-2…
In dieser Dissertation wird folgender Schluss gezogen: „Da bei den verwilderten Katzen im Untersuchungsgebiet durch die Fütterung von Anwohnern Nahrungsmangel nicht vorkam … , war von einem großen Einfluß des Sozialverhaltens auf die Populationsdichte auszugehen.“

Daß sie bei reichlichem Futterangebot kein strenges
Revierverhalten zeigen

siehe oben

ist für mich kein Beweis dafür, daß sie deswegen gleich
zum „Rudelverhalten“ mutiert sind.

Es gibt vielfältige Arten von Sozialverhalten, und in einem Rudel zu leben ist nur eine davon. Und das stimmt - Katzen sind keine Hunde und leben nicht im Rudel. Aber eben auch nicht losgelöst von Artgenossen.

Wirklich mit anderen unverträgliche Einzelkatzen sind in der Regel durch schlechte Haltung dazu gemacht worden.

Das klappt aber oft nur, wenn die Katzen ganz jung zusammen
kommen.

Ob sich die Katzen in einem Haushalt miteinander verstehen, hängt wesentlich mehr von dem individuellen Temperament als von dem Alter ab. Auch Wurfgeschwister verstehen sich nicht zwingendermaßen, und wenn eine neu hinzugekommene Katze von Charakter her zu den bereits vorhandenen Hausgenossen passt, wird sie in der Regel auch ohne größere Probleme akzeptiert.

Bei Katern würde ich aber keine Garantie geben.

Auch und gerade Kater können sich blendend verstehen. Nur sollte man vielleicht, wenn man den Geruch nicht mag, vermeiden, zwei unkastrierte Kater zusammen in ein Zimmer stecken… :wink:

Womöglich klappt es aber häufig doch, weil reine
Wohnungskatzen
meist eh etwas degeneriert sind.

???

Schnurrige Grüße

Katze

1 Like

Hallo,

ich glaube, Du unterliegst einem Denkfehler.

Kann sein, woll’n mal sehen.

Nur weil Katzen nicht wie Hunde in einem Rudel leben und ein
dem Rudelleben entsprechendes hierarchisches Sozialverhalten
an den Tag legen, heißt das noch lange nicht, dass sie kein
Sozialleben haben.

Daß Katzen kein Sozialleben haben, habe ich nie behauptet.
Nur daß sie so ein „üppiges Sozialleben“ haben sollen und vor
allem, daß sie ein enges Zusammenleben „im Rudel“ zum allg.
Wohlbefinden nötig hätten, dem widerspreche ich hier allemal.

Hier werden immer wieder Beobachtungen angeführt, die IMHO eher
als Extremfall des Spektrum artgerechten Verhaltens anzusehen sind.
Nämlich die totale Überpopulation infolge der Ergebnisse unserer
modernen Zivilisation. Wenn da z.B. von Futterüberangebot die
Rede ist, dann meint das keinesfall nur direktes Füttern der
eigenen oder auch fremder Katzen, sondern auch die regelmäßige
Verfügbarkeit von Ersatznahrung in Abfällen/Müll und vor allem
auch das von der Zivilisation verursachte Überangebot an
Nagern (Mäuse/Ratten), welche z.B. in der Kanalisation sowie in
Kellern und auf Dachböden oft Massenhaft vorkommen.
Dies gilt teilweise auch für Bauernhöfe, wo den Ratten und Mäusen
Tierfutter (hauptsächlich Getreideerzeugnisse) in unbegrenzter
Menge zur Verfügung steht.

In ländlichen Gebieten mit aufgelockerter Siedlungsstruktur
sieht das wohl schon ganz anders aus.
Hier würden die meisten streunenden Katzen bei gleicher Besatzdichte
zunächst zum akuten Problem und müßten über kurz oder lang
verhungern. Kaum ein Stück einigermaßen normale Natur (meint bei
uns sowieso Kulturlandschaft) hat täglich hunderte Mäuse und andere
Kleinnager zu bieten, so das ganze Katzenkolonien davon leben
könnten.
Daß hier troztdem recht viele Katzen vorkommen, liegt eindeutig
wieder daran, daß diese mehr als ausreichend gefüttert werden.

Es ist nur für uns Menschen weniger
nachvollziehbar und aufgrund der kätzischen Lebensweise
weniger beobachtbar. Hier noch einmal ein Link:
http://www.hauspuma.de/Wesen/Sozialverhalten.htm

Mal ehrlich - wenn du diese Seite nun wiederholt als Referenz
verlinkst ist das eher ein Zeichen für wenig Objektivität.
Was die Seite wirklich soll, habe kann ich nicht genaus sagen,
aber z.B. Katzenhoroskop und Werbung für allerlei Katzenkramm
an jeder Ecke kommen nicht wissenschaftlich und seriös rüber.

Was typisch kätzische Lebensweise ist, stelle ich eben in Frage.

Die bei uns, durch den allg. Wohlstand der letzten Jahrzehnte,
geschaffenen Verhältnisse sind keinesfalls als Basis für
angebliche jahrtausende alte evolutionäre Anpassung zu nennen.

Wie Du dem kurzen Text entnehmen kannst, leben Katzen in der
Regel nicht alleine in Einzelrevieren (dies gilt noch nicht
einmal bei der einzeln lebenden - und im Übrigen nicht
domestizierbaren - Europäischen Wildkatze, bei der ein
Katerrevier sich mit mehreren Kätzinnenrevieren
überschneidet).

Es geht eben um die angeblichen „üppigen Sozialkontakte“.
Überschneidungen von Revieren und Wahrnehmung sowie
Tolerierung von Nachbarn sind zwar auch Sozialverhalten,
aber doch wohl nicht in dem Sinne, wie es hier meist publiziert
wird. Daß Kontakte und Kenntnis über Artgenossen nötig sind,
um sich fortzupflanzen ist ja wohl logisch. Daraus jetzt aber
unter halbwegs natürlichen Umständen Freundschaften zu konstruieren
ist wohl etwas übertrieben.

Und gerade adulte Wildkatzen haben kaum mehr direkten
Kontakt zu Artgenossen, als eben zur Fortpflanzung nötig ist.

Nicht nur, wenn Hauskatzen ‚verwildern‘, und
nicht nur in Städten bilden sich Kolonien - tatsächlich wohne
ich direkt gegenüber von einem Bauernhof mit einer sehr großen
Katzenpopulation und kann täglich ausgeprägtes Sozialverhalten
beobachten.

Daß dies beobachtbar ist, bezweifle ich überhaupt nicht.
Sowas kann ich hier wie jeder Mensch auch beobachten.
Ich will nur widersprechen, wenn behauptet wird, diese
Lebensweise in einer Überpopulation mit regelmäßiger Fütterung
wäre nun die ideale und artgerechte Haltungsvariante für Katzen.
-> siehe auch Thesen der unten genannten Dissertation

Auch die Katzen, die zu meinem Haushalt gehören,
sind fest in diese Katzengemeinschaft integriert. Natürlich
versteht sich nicht jede Katze mit jeder anderen gleich gut
(Katzen verfügen über sehr ausgeprägte und sehr
unterschiedliche Persönlichkeiten) - es sind aber sogar feste
‚Freundschaften‘ möglich.

Das ist so eine Urban Legend, wie ich sie meine.
Was heißt schon „fest integriert in einer Katzenpopulation“
Typische Umsetzung menschlichen Sozialverhaltens auf Tiere.

Bloß weil sich Katzen, unter oben ausführlich genannten
Verhältnissen sich gegenseitig ertragen, sind das noch lange
keine „Freundschaften“.
Allein schon die Benutzung dieses Wortes ist „Vermenschlichung“
auf höchter Stufe.

Mein alter Kater lädt mitunter eine Nachbarskatze zu uns zum
Essen ein!

Allein die Tatsache, daß Kater ihr Essen täglich in reichlicher
Menge serviert bekommt, ist schon Grund genug, daß der Kater
nix gegen die Gesellschaft hat und sie duldet oder dulden muß,
weil er in der Hirachie niedriger steht
.
Ob „Einladen“ hier das richtige Wort ist oder es her so ist,
daß der Nachbarkater einfach einfach schlau genug ist, sich jede
erdenkliche Futterquelle zu sichern …

Ebenfalls gedankenlose typ. Vermenschlichung von Tierverhalten.

Fast jedes noch so blöde Vieh ist schnell in der Lage zu erkennen,
wo und wann irgendwo leicht Futter abzustauben ist.

Der Tierliebhaber interpretiert es als „Einladung“ und „Liebe
zu Ihm“ und gibt dem eh schon fetten Nachbarkater noch die
3. und die 4. Portion obendrauf (wo der sich vorher schon
durchgefressen hat weißt du ja auch nicht und auch wo dein eigener
Kater sich sonst noch verpflegen läßt, ist wahrscheinlich unbekannt.
Da muß sich der Eigentümer gar keine Gedanken mehr
ums Futter machen, weil ja die ach so netten Nachbarn reihum
alle mitfüttern.
Wir haben nur des öfteren miterlebt, wie unsere Katze sich im Haus
erbrochen hat, von Zeugs, was wir garantiert nicht füttern würden.

Katzen sind eben Tiere und deren Ernährungsbewußtsein ist
unbedingt oft besser ausgeprägt, als das von fettleibigen Menschen.

Dagegen kann eine gesunde Katze als Freigänger fast jederzeit
in freier Wildbahn (ohne menschl. Zutun ) gut überleben.
Sie wird da allerdings sicher nicht 15 jahre alt.
Wohnungskatzen und überfütterte rudelkatzen können das eher nicht.

Ich habe sogar das
Vergnügen, kolonienübergreifendes Sozialverhalten mitzuerleben

  • Katzen aus verschiedenen Ecken des Dorfes treffen sich
    häufig nächtlicherweise auf 'neutralem Boden; dieser neutrale
    Boden ist zufälligerweise mein Dachboden… :wink:

Zumindest in der Paarungszeit ist dieses Verhalten schon sehr
normal.

Ansonsten habe ich nicht nur einmal erlebt, wie Katzen mit
heftigsten Kämpfen ihr Revier gegen Nachbarkatzen verteidigen.

Ich vermute, Du hast Katerkämpfe beobachtet.

Nö, z.B. unsere Katze (kein Kater!) hat einfach andere Katzen oder
Kater aus ihrem Revier vertrieben. Da geht’s recht heftig zur Sache.

Ein kleinerer kastrierter Kater aus der Nachbarschaft wird
allerdings toleriert. Der darf sich schon auch in der Nähe
aufhalten oder niederlegen. Da die Reviere sich in der Siedlung
zwangsläufig überlappen bleibt den Katzen auch nix weiter übrig.
Bloß am Futternapf darf er sich nicht vergreifen .

ansonsten google zu dem Thema ‚Sozialverhalten der Katze‘
herum - Du wirst sehen, Katzen haben durchaus ein üppiges
Sozialleben.

Da findet sich auch nichts anderes.

Wer nicht liest, der nicht lernt.

Man kann gelesenes auch beliebig interpretieren und man kann
vor allem das Wesentliche einfach übersehen.
Man kann eher unnatürliche Zustände auch einfach als „normal“
hinstellen.

Unsere Hauskatzen sind die am allerwenigsten domestizierten
Haustiere. Gerade das macht aber oft auch den Reiz aus.
Wenn von „ausgeprägtem Charakter“ oder „Eigensinn“ gesprochen
wird, ist das in aller erster Linie das typische Verhalten
des Einzelgängers gemeint. Wer das nicht will, schafft sich
besser eine Hund an.
Zitat von deiner verlinkten Seite:

"Vergessen Sie den Gedanke, dass die Katze bei Ihnen wohnen darf.
Gewöhnen Sie sich daran, dass Sie mit Ihrer Katze leben dürfen."

Sowas steht ziehmlich im Gegensatz zu der Hypothese von der
Katze mit „üppigem Sozialverhalten“.
Hier wird Zweckgemeinschaft extrem hochstilisiert.

Wenn du eine Hierachie im unvermeidlichen Zusammenlaben
als „üppiges Sozialverhalten“ bezeichnest ist die typische
Fehlinterpretation die ich meine.

Hier noch ein Link zu einer Dissertation, in der nachgewiesen
wird, dass Katzen nicht gezwungenermaßen zusammenleben (z.B.
wegen des Nahrungsangebotes)und deshalb miteinander
verträglich sind, sondern dass es vielmehr umgekehrt ist - das
Sozialverhalten der jeweiligen Katzen hat direkte Auswirkungen
auf die Größe der Kolonie:
http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/kalz-beate-2…

Und vorher wurde festgestellt:

5.2.1 Populationsdichte
In der vorliegenden Untersuchung betrug die berechnete Populationsdichte 
ca. eine Katze je ha, jedoch verteilten sich die Tiere nicht gleichmäßig 
im Gebiet. Das Nahrungsangebot war nicht limitiert, da von Anwohnern reichlich 
Futter angeboten wurde,und beeinflußte die Populationsdichte der Katzen nicht. 

In dieser Dissertation wird folgender Schluss gezogen: „Da bei
den verwilderten Katzen im Untersuchungsgebiet durch die
Fütterung von Anwohnern Nahrungsmangel nicht vorkam … , war
von einem großen Einfluß des Sozialverhaltens auf die
Populationsdichte auszugehen.“

Das ist erstmal auch nur eine Hypothese.
Außerdem wird ein eher unnatürlichen Zustand beschrieben, den man
gerade abändern will.
Überschrift … Maßnahmen zur Reproduktionskontrolle

Dann schau dir mal die Thesen dieser Arbeit an und dann überlegen
mal, ob diese Arbeit noch wirklich relevant in der Diskussion
sein kann.
http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/kalz-beate-2…

Zitat:

"Das vorhandene Nahrungsangebot ist entscheidend für die mögliche 
Populationsdichte, die Größe der Streifgebiete und das 
Sozialverhalten der verwilderten Katzen." 

Das zeigt zwar die gute Anpassungsfähigkeit von Katzen ist
aber keinesfals allg. gültig als arttypisch anzunehmen, so wie
es hier von einigen Katzennarren gern gesehen wird.

Daß sie bei reichlichem Futterangebot kein strenges
Revierverhalten zeigen siehe oben
ist für mich kein Beweis dafür, daß sie deswegen gleich
zum „Rudelverhalten“ mutiert sind.

Es gibt vielfältige Arten von Sozialverhalten, und in einem
Rudel zu leben ist nur eine davon. Und das stimmt - Katzen
sind keine Hunde und leben nicht im Rudel. Aber eben auch
nicht losgelöst von Artgenossen.

Sonst könnten sie sich ja nicht vermehren.
Da dies aber bei der Katzenhaltung eh meist nicht erwünscht ist
-> Kastration), bleibt davon nicht viel übrig.

Was du gerade aber hier propagierst ist die erzwungene
Rudelhaltung von Katzen z.B. in einer Wohnung.
Sehr artgerecht - typisch aufgezwungene vermenschlichung von
Tierverhalten.
Kontakt zu Artgenossen ist eben kein enges Zusammenleben.

Wirklich mit anderen unverträgliche Einzelkatzen sind in der
Regel durch schlechte Haltung dazu gemacht worden.

Logische Schlussfolgerung deiner Hypothesen.
Das dieses Verhalten eher artgerechte sein könnte, darauf
kommtst du dann natürlich nicht. Wer den unormalen Zustand
zum Normal erklärt, kann nicht bessere Schlußfolgerungen ziehen.

Das klappt aber oft nur, wenn die Katzen ganz jung zusammen
kommen.

Ob sich die Katzen in einem Haushalt miteinander verstehen,
hängt wesentlich mehr von dem individuellen Temperament als
von dem Alter ab.

Dann denke mal über Prägung im Frühstadium nach.
Katzen, die ohne frühen Kontakt zu Menschen aufwachsen, sind
extrem scheu und werden in der Regel nie zu Schmusekatzen.
Ich habe sowas gelegentlich erlebt.
Das hat eben nicht primär mit Temperament zu tun.
Außerdem zeigen diese Ausnahen die Problematik auch auf.
Rudel- und Herdentiere leben immer gut zusammen, völlig
unabhängig vom Temperament.

Auch Wurfgeschwister verstehen sich nicht
zwingendermaßen, und wenn eine neu hinzugekommene Katze von
Charakter her zu den bereits vorhandenen Hausgenossen passt,
wird sie in der Regel auch ohne größere Probleme akzeptiert.

Wieder typische esoterische Vermenschlichung von Tierverhalten.
Daß es statt Charakter wohl viel mehr um Prägungen geht,
kommt natürlich nicht in den Sinn.
Die Katze mit mit dem eher artgerechten Verhalten wird als
unnormal deklariert.

Zugegeben, wirklich komplett artgerechte Katzen-Haltung können
wir sowieso nicht garantieren und wollen das wohl auch nicht.
Deswegen aber die Katze komplett zum Hund zu machen ist eher
Tierquälerei und zeugt von einer sehr verklärtem Tierliebhaberei.
Gruß Uwi

2 Like

Hallo Uwi,

so langsam habe ich den Eindruck, Du liest in meinen Postings nur das, was Du darin lesen willst und widersprichst Dir dann auch noch selbst.

Nur weil Katzen nicht wie Hunde in einem Rudel leben und ein
dem Rudelleben entsprechendes hierarchisches Sozialverhalten
an den Tag legen, heißt das noch lange nicht, dass sie kein
Sozialleben haben.

Daß Katzen kein Sozialleben haben, habe ich nie behauptet.
Nur daß sie so ein „üppiges Sozialleben“ haben sollen und vor
allem, daß sie ein enges Zusammenleben „im Rudel“ zum allg.
Wohlbefinden nötig hätten, dem widerspreche ich hier allemal.

Du hast in Deinen vorangegangenen Postings behauptet, dass Katzen Einzelgänger seien und artgerechterweise in Einzelrevieren lebten (ein Gerücht, das sich hartnäckig hält - und für dessen Richtigkeit Du im Übrigen auch keinen Nachweis erbracht hast). Ich wiederum habe nie (s.o.) behauptet, dass Katzen im Rudel zusammenleben. Aus mir unerfindlichen Gründen scheinst Du auf dieses Bild vom Rudel festgelegt - dabei ist doch nicht jede Form des sozialen Zusammenlebens mit einem Rudel gleichzusetzen; ein Rudel zeichnet sich z.B. durch hierarische Strukturen aus. Zwischen Einzelgängertum und Rudel gibt es noch viele, viele andere Möglichkeiten, wie das Leben organisiert sein kann.

In ländlichen Gebieten mit aufgelockerter Siedlungsstruktur
sieht das wohl schon ganz anders aus.
Hier würden die meisten streunenden Katzen bei gleicher
Besatzdichte
zunächst zum akuten Problem und müßten über kurz oder lang
verhungern. Kaum ein Stück einigermaßen normale Natur (meint
bei
uns sowieso Kulturlandschaft) hat täglich hunderte Mäuse und
andere
Kleinnager zu bieten, so das ganze Katzenkolonien davon leben
könnten.
Daß hier troztdem recht viele Katzen vorkommen, liegt
eindeutig
wieder daran, daß diese mehr als ausreichend gefüttert werden.

Ich kann Dir versichern, dass ich mehr als ländlich wohne und nur ein geringer Teil der hiesigen Katzenpopulation von Menschen zugefüttert wird. Die Zahl der Katzen bleibt auf hohem Niveau konstant. Trotzdem wären diese Katzen nicht gezwungen, auf engem Raum mit einander zu leben - es gibt hier sehr viele leerstehende Gebäude. In einem Teil davon lebt jeweils eine große Zahl von Katzen, in anderen dagegen keine - wie erklärst Du Dir das?

Was die Seite wirklich soll, habe kann ich nicht genaus sagen,
aber z.B. Katzenhoroskop und Werbung für allerlei Katzenkramm
an jeder Ecke kommen nicht wissenschaftlich und seriös rüber.

Nun, ich habe diese Seite gewählt, weil sie eine Kurzbeschreibung bot und ich den Eindruck hatte, dass Du nicht wirklich sehr viel Erfahrung mit dem tatsächlichen Zusammenlben mit Katzen gemacht hast.

Was typisch kätzische Lebensweise ist, stelle ich eben in
Frage.

Dann nenn mir doch bitte Belege dafür, dass Katzen so leben, wie Du behauptest.

Die bei uns, durch den allg. Wohlstand der letzten Jahrzehnte,

geschaffenen Verhältnisse sind keinesfalls als Basis für
angebliche jahrtausende alte evolutionäre Anpassung zu nennen.

Katzen leben so, seit sie in die Kornspeicher der alten Ägypter eingezogen sind; sie sind nun einmal Kulturfolger.

Es geht eben um die angeblichen „üppigen Sozialkontakte“.
Überschneidungen von Revieren und Wahrnehmung sowie
Tolerierung von Nachbarn sind zwar auch Sozialverhalten,
aber doch wohl nicht in dem Sinne, wie es hier meist
publiziert
wird. Daß Kontakte und Kenntnis über Artgenossen nötig sind,
um sich fortzupflanzen ist ja wohl logisch. Daraus jetzt aber
unter halbwegs natürlichen Umständen Freundschaften zu
konstruieren
ist wohl etwas übertrieben.

Sozialverhalten ist nicht nur dann Sozialverhalten, wenn es in einem Rudel vorkommt. Und wenn Kätzinnen sich gegenseitig um ihren Nachwuchs kümmern, ist das doch wohl etwas mehr, als nur eine Revierüberschneidung.

Auch die Katzen, die zu meinem Haushalt gehören,
sind fest in diese Katzengemeinschaft integriert. Natürlich
versteht sich nicht jede Katze mit jeder anderen gleich gut
(Katzen verfügen über sehr ausgeprägte und sehr
unterschiedliche Persönlichkeiten) - es sind aber sogar feste
‚Freundschaften‘ möglich.

Das ist so eine Urban Legend, wie ich sie meine.
Was heißt schon „fest integriert in einer Katzenpopulation“
Typische Umsetzung menschlichen Sozialverhaltens auf Tiere.

Fest integriert heißt: regelmäßige soziale Interaktion mit anderen Katzen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören (und zwar nicht in Form von Kämpfen), und dies in weitläufigem Gelände, so dass ausgeschlossen werden kann, dass diese Kontakte aufgrund menschlicher Einflussnahme zustande kommen.

Bloß weil sich Katzen, unter oben ausführlich genannten
Verhältnissen sich gegenseitig ertragen, sind das noch lange
keine „Freundschaften“.

Dies wird immer wieder - nicht nur von mir - beobachtet, auch und gerade unter freilaufenden Katzen, die sich nicht begegnen müssten, wenn sie nicht wollten.

Allein schon die Benutzung dieses Wortes ist
„Vermenschlichung“
auf höchter Stufe.

Nun, einen Begriff muss man für dieses Phänomen doch wählen - nenne es doch meinetwegen ‚enge soziale Bindung‘, wenn Dir das besser gefällt.

Mein alter Kater lädt mitunter eine Nachbarskatze zu uns zum
Essen ein!

Allein die Tatsache, daß Kater ihr Essen täglich in
reichlicher
Menge serviert bekommt, ist schon Grund genug, daß der Kater
nix gegen die Gesellschaft hat und sie duldet oder dulden muß,
weil er in der Hirachie niedriger steht
.
Ob „Einladen“ hier das richtige Wort ist oder es her so ist,
daß der Nachbarkater einfach einfach schlau genug ist, sich
jede
erdenkliche Futterquelle zu sichern …

Das ist mitnichten so, wie Du Dir das vorstellst. Zum einen ist es nicht zwingend, dass Katzen, die über einen wohlgefüllten Napf verfügen, diesen mit jedem Artgenossen teilen. Auch mein Kater duldet noch nicht einmal jede Hausgenossin in der Nähe seines Futterplatzes.
Zum anderen ist es nicht etwa so, dass außerhalb unseres Haushaltes lebende Katzen so einfach Zugang zu den Näpfen haben. Wenn mein Kater sein Futter mit dieser einen speziellen Nachbarskatze teilt ( mit der er auch öfter zusammen in den Gärten zu sehen ist), geschieht dies folgendermaßen: beide Katzen betreten gemeinsam das Haus durch den Heizungskeller, durchqueren das Bad, den Flur und Küche, fressen gemeinsam und verlassen das Haus wieder gemeinsam. Nur bei diesen Gelegenheiten tolerieren unsere anderen Katzen die Nachbarskatze im Haus - als sie einmal alleine im Keller angetroffen wurde, haben die anderen sie verjagt.

Diese Form der sozialen Interaktion ist vielleicht nicht ganz so häufig, haben aber auch schon vor mir andere Katzenhalter beobachtet.

Fast jedes noch so blöde Vieh ist schnell in der Lage zu
erkennen,
wo und wann irgendwo leicht Futter abzustauben ist.

Kann es sein, dass Du persönlich keine allzu hohe Meinung von Katzen hast?

Der Tierliebhaber interpretiert es als „Einladung“ und „Liebe
zu Ihm“ und gibt dem eh schon fetten Nachbarkater noch die
3. und die 4. Portion obendrauf (wo der sich vorher schon
durchgefressen hat weißt du ja auch nicht und auch wo dein
eigener
Kater sich sonst noch verpflegen läßt, ist wahrscheinlich
unbekannt.
Da muß sich der Eigentümer gar keine Gedanken mehr
ums Futter machen, weil ja die ach so netten Nachbarn reihum
alle mitfüttern.

Wie gesagt, ich füttere nur unsere eigenen Katzen und nur drinnen - es gibt keine Extraportionen sonstwo. Aber es gibt sehr viel Interpretation von Deiner Seite… Versuch doch bitte einmal, das zu lesen, was ich auch tatsächlich geschrieben habe.

Dagegen kann eine gesunde Katze als Freigänger

Kleine begriffliche Klärung: Ein Freigänger ist eine Katze, die im Haushalt von Menschen lebt, aber auch hinaus kann.

fast jederzeit
in freier Wildbahn (ohne menschl. Zutun ) gut überleben.

Eine Katze, die ohne menschlichen Bezug lebt, ist verwildert.

Sie wird da allerdings sicher nicht 15 jahre alt.
Wohnungskatzen und überfütterte rudelkatzen können das eher
nicht.

Noch einmal: Katzen leben nicht im Rudel, und ich habe gerade das auch nie behauptet - aber sie leben durchaus in Sozialverbänden.

Ich habe sogar das
Vergnügen, kolonienübergreifendes Sozialverhalten mitzuerleben

  • Katzen aus verschiedenen Ecken des Dorfes treffen sich
    häufig nächtlicherweise auf 'neutralem Boden; dieser neutrale
    Boden ist zufälligerweise mein Dachboden… :wink:

Zumindest in der Paarungszeit ist dieses Verhalten schon sehr
normal.

Dies geschieht nicht nur zur Paarungszeit ( die im Übrigen sehr viel weniger jahreszeitenfixiert ist, als die meisten Leute annehmen) - glaube mir, ich erkenne eine rollige Katze, wenn ich eine höre!

Nö, z.B. unsere Katze (kein Kater!) hat einfach andere Katzen
oder
Kater aus ihrem Revier vertrieben. Da geht’s recht heftig zur
Sache.

Nicht jeder Kampf, der beobachtet werden kann, ist ein ‚Revierkampf‘. Da wird von menschlicher Seite sehr viel hineininterpretiert… :wink:

Man kann gelesenes auch beliebig interpretieren und man kann
vor allem das Wesentliche einfach übersehen.
Man kann eher unnatürliche Zustände auch einfach als „normal“
hinstellen.

So wie Du? Wenn Du doch so sehr darauf beharrst, dass Deine Sicht der Dinge richtig ist, wo bleiben Deine Fakten, Fakten, Fakten?!

Unsere Hauskatzen sind die am allerwenigsten domestizierten
Haustiere. Gerade das macht aber oft auch den Reiz aus.
Wenn von „ausgeprägtem Charakter“ oder „Eigensinn“ gesprochen
wird, ist das in aller erster Linie das typische Verhalten
des Einzelgängers gemeint.

Wer mit Katzen zusammenlebt, wird feststellen, dass keine der anderen in der Persönlichkeit gleicht - und von ‚Eigensinn‘ spricht in der Regel nur, wer sich nicht mit dem Verhalten von Katzen auskennt.

Wer das nicht will, schafft sich
besser eine Hund an.

Sag mal, redest Du eigentlich mit mir? Schau doch mal, wie ich mein Posting übertitelt habe!

In dieser Dissertation wird folgender Schluss gezogen: „Da bei
den verwilderten Katzen im Untersuchungsgebiet durch die
Fütterung von Anwohnern Nahrungsmangel nicht vorkam … , war
von einem großen Einfluß des Sozialverhaltens auf die
Populationsdichte auszugehen.“

Das ist erstmal auch nur eine Hypothese.

Zumindest wurde diese Hypothese im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung aufgestellt. Weche Grundlage hat denn Deine Hypothese?

Außerdem wird ein eher unnatürlichen Zustand beschrieben,

Wo genau kann man den Katzen in diesem ‚Naturzustand‘ antreffen, den Du postulierst? Selbst im australischen Outback leben Katzen in Sozialverbänden (von mir selbst beobachtet)!

den man gerade abändern will.
Überschrift … Maßnahmen zur Reproduktionskontrolle

In diesem Fall können wir also getrost davon ausgehen, dass diese Arbeit nicht von jemandem verfasst wurde, der einen esoterisch verklärten Blick auf Katzen hat.

Es gibt vielfältige Arten von Sozialverhalten, und in einem
Rudel zu leben ist nur eine davon. Und das stimmt - Katzen
sind keine Hunde und leben nicht im Rudel. Aber eben auch
nicht losgelöst von Artgenossen.

Sonst könnten sie sich ja nicht vermehren.
Da dies aber bei der Katzenhaltung eh meist nicht erwünscht
ist
-> Kastration), bleibt davon nicht viel übrig.

Noch einmal: zwischen Weiß und Schwarz gibt es viele Stufen von Grau. Zwischen Einzelgänger und Rudel gibt es vielfältige Möglichkeiten der sozialen Strukturen.

Was du gerade aber hier propagierst ist die erzwungene
Rudelhaltung von Katzen z.B. in einer Wohnung.

Wo genau soll ich das gesagt haben? Ich habe gesagt, dass Katzen nur in begründeten Einzelfällen alleine in der Wohnung gehalten werden sollten - falls Du schon andere meiner Postings zu Katzenthemen gelesen haben solltest, dann weißt Du, dass ich grundsätzlich Wohnungshaltung (egal von wievielen Katzen) äußerst kritisch sehe. Auch die Katzen meines Haushaltes können jederzeit nach Belieben kommen und gehen.

Wirklich mit anderen unverträgliche Einzelkatzen sind in der
Regel durch schlechte Haltung dazu gemacht worden.

Logische Schlussfolgerung deiner Hypothesen.
Das dieses Verhalten eher artgerechte sein könnte, darauf
kommtst du dann natürlich nicht. Wer den unormalen Zustand
zum Normal erklärt, kann nicht bessere Schlußfolgerungen
ziehen.

Befrage zu diesem Thema doch einmal Mitarbeiter eines Tierheims, die mit den Folgen schlechter Haltung gerade auch auf das Sozialverhalten tagtäglich konfrontiert werden.

Dann denke mal über Prägung im Frühstadium nach.
Katzen, die ohne frühen Kontakt zu Menschen aufwachsen, sind
extrem scheu und werden in der Regel nie zu Schmusekatzen.
Ich habe sowas gelegentlich erlebt.

Das stimmt auch.

Das hat eben nicht primär mit Temperament zu tun.

Ist aber auch nur ein Teilaspekt der ganzen Sache.

Rudel- und Herdentiere leben immer gut zusammen, völlig
unabhängig vom Temperament.

Ja, aber Katzen sind ja eben auch keine Rudel- oder Herdentiere!

Auch Wurfgeschwister verstehen sich nicht
zwingendermaßen, und wenn eine neu hinzugekommene Katze von
Charakter her zu den bereits vorhandenen Hausgenossen passt,
wird sie in der Regel auch ohne größere Probleme akzeptiert.

Wieder typische esoterische Vermenschlichung von
Tierverhalten.

Nein, immer wieder von Katzenhaltern beobachtete tatsächliche Begebenheiten.

die Katze komplett zum Hund zu machen ist eher
Tierquälerei und zeugt von einer sehr verklärtem
Tierliebhaberei.

Nun, ich kann Dir versichern, dass ich dies nicht tue. Nicht nur habe ich auch Hundeerfahrung, sondern ich schätze an Katzen gerade ihre Andersartigkeit, ihr hohes Maß an Individualität - und ihr immer wieder überraschendes Sozialverhalten. Und trotz der Gestaltung meiner Vika bin ich äußerst rational gestrickt und alles andere als esoterisch angehaucht!!!

Allerdings habe ich von Dir den Eindruck gewonnen, dass Du über keine sehr großen Erfahrungen im Zusammenleben mit Katzen verfügst bzw. sehr hundegeprägt bist. Wie sieht es denn in Deinem Leben mit Tieren aller Art aus (von der einen erwähnten Katze einmal abgesehen)?

Grüße

Katze

2 Like

Buchempfehlung
Hallo Uwi,

lesen hilft, darum hier noch eine Buchempfehlung:

Paul Leyhausen. Katzen. Eine Verhaltenskunde. Pareyx Verlag, Berlin 1979, (5., völlig neubearbeitete Auflage), ISBN 3489605365 Buch anschauen (ist derzeit, soweit ich weiß, zwar vergriffen, aber mit Sicherheit gebraucht bzw. in gut sortierten Bibliotheken erhältlich)

Und damit Du von vorneherein die wissenschaftliche Qualifikation des Autoren nicht anzweifeln musst:

http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Leyhausen

Beste Grüße

Katze