'Wilde' Katze

Hallo,
vor bissl mehr als einem Jahr hat uns eine streunende Dorfkatze adoptiert - d.h. sie kam mit einem Jungen in unseren Garten und ging nicht mehr weg. In dem Jahr hat sie noch 2x Junge bekommen - insgesamt 7 Stk., wovon wir die ersten drei behalten haben und die letzten vier dann an neue Besitzer weitergegeben haben. Die Mutter-Katze lässt sich noch immer nicht anfassen oder streicheln, kommt aber ins Haus, zB um das Futter. Im Februar haben wir sie mit Netzen gefangen und sie wurde sterilisiert. Bisher alles ok, sie bewohnte mit ihrem zweiten Wurf (die inzwischen fast ein Jahr alt sind) unseren Garten.
Aber seit ca. 2 Wochen gibt es Probleme: sie hat das Streunen wieder aufgenommen, ist oft 2-3 Tage weg und wenn sie dann kommt, pfaucht sie die anderen Drei sofort an oder sie fängt mit ihnen zu raufen an. Und das aber im Ernst, denn die spielerischen Kämpfe sind anders. Sie vertragt sich jetzt einfach nicht mehr mit den anderen (ihren Kindern). Warum ist das so? Woran kann das liegen? Weiss das jemand?

Hallo Karin,

Es liegt daran, das Katzen Einzelgänger sind ( bis auf Löwen )und
das Muttertier die Jungtiere nach einer gewissen Zeit ( also wenn sie
unabhängig werden ) aus ihrem Revier vertreiben will.

Das Alttier muß dementsprechend schon längere Zeit in der freien
Natur unterwegs sein und damit mehr Erfahrung mit der Nahrungskonkurrenz haben, als mit einem Leben in der Stube.
Damit verhält sich das Alttier nach seinen Grundinstinkten und sieht den Nachwuchs als Konkurrenz ums Futter an. Im " Rudel " ist in der
Natur schlecht an ausreichend Futter zu kommen. Das Futter muß selber
gejagt werden.

Wenn genug Futter für alle da ist, werden die Katzen unterinander
die Rangordnung festlegen und sich ansonsten auf Reviere verteilen.

Das einzige Zusammentreffen wäre dann noch an der Futterquelle mit
regelmäßigen " Rangelleien " um die Vormachtstellung.
( …wer frißt als erster, als zweiter etc. …)

Bei " Stubenkatzen " ist dieses Revierverhalten nicht so ausgeprägt,
da aus erlebter Gewohnheit stets genug Futter für alle vorhanden ist.
( Ausnahmen sind aber auch dort möglich )

Mfg

nutzlos

Hallo Nutzlos,

das Muttertier ist sicher ihr ganzes Leben lang herumgestreunt. Wir sind hier auf Bali und da ist Katzenhaltung nicht üblich - fast nur die Ausländer haben Katzen. Sonst gibt es vorwiegend nur wilde Streuner, die sich natürlich auch total vermehren …
Alle unsere Katzen versorgen sich - trotz unserer regelmässigen Fütterung - immer noch selbst: durchstöbern den Müll aller Nachbarn und jagen Nagetiere, obwohl die Einjährigen das ja nie selbst machen mussten, sondern sie von klein auf von uns gefüttert wurden.
Wenn es sich mit der Mutter-Katze net bessert, dann muss sie sich leider ein anderes Revier suchen, denn die beiden Jungtiere sind Nr. 1. Zu der Alten haben wir eher ja keine Beziehung, da sie sich nie angreifen oder gar aufnehmen lässt.
Na ja, wir werden sehen wie es weiter läuft, jedenfalls danke.

LG Karin

Hallo,

entgegen weit verbreiteten Gerüchten sind Katzen keine Einzelgänger.

Sie leben zwar nicht im Rudel wie Löwen, das heißt aber noch lange nicht, dass sie kein ausgeprägtes Sozialleben haben - es lässt sich von Menschen nur nciht so leicht beobachten.

Gerade auf Bauernhöfen finden sich häufig regelrechte Katzengemeinschaften zusammen, aber auch bei gänzlich verwilderten Katzen in der freien Natur sind die Reviere keineswegs strikt getrennt und auf einzelne Revierinhaber beschränkt.

Das heißt allerdings nicht, dass sich jede Katze mit jeder anderen versteht - im Gegenteil, es werden regelrecht Freundschaften wie Feindschaften gepflegt.

Grüße

=^…^=

Hallo Karin,

da es sich bei der Katze um eine Streunerin handelt, die auch in der Sozialisationsphase nicht mit Menschen zusammengelebt hat, ist es nicht verwunderlich, wenn sie ihr früheres Verhalten wieder aufnimmt.

Für die plötzliche Wesensänderung - ich nehme zumindest an, dass sie bis vor kurzem sich noch mit ihren (schon lange erwachsenen) Nachlkömmlingen verstanden hat - könnte es eventuell gesundheitliche Gründe geben; wenn Katzen z.B. Schmerzen haben, können sie auch ihren Artgenossen gegenüber recht unleidig werden.

Ich würde sie also an Deiner Stelle zunächst einmal tierärztlich untersuchen lassen.

Es kann aber auch sein, dass an ihr selbst so langsam der Zahn der Zeit nagt, während ihre Kinder gerade voll in Saft und Kraft stehen, was zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse führt (Katzen kennen keine Rücksicht auf Alter oder Gebrechen) - das regeln aber Katzen im Normalfall ganz gut ganz alleine.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Katze,

Ich habe auch nicht behauptet, das es gemeinsam garnicht geht…

Wenn sie selber jagen müssen ( ohne Zufütterung des Menschen ), dann
gehen sie ihre eigenen Wege.
( wie gesagt, Löwen als rudellebende Ausnahme. Männliche Löwen werden
aber nach einer Weile auch hier von den Paschas vertrieben. )

Das Gerangel um den Rang gabe es auch beim Bauer an der Milchschale…
Außer Muttertier und Nachwuchs haben die Katzen sich ansonsten auch dort
getrennt bewegt und jede ist in einer bestimmten Ecke des Hofes auf
Mäusejagd gewesen…Sympathiegruppen gab es selten und zugefüttert
wurde nicht.

Mfg

nutzlos

1 Like

Hallo Karin,

Wenn es vorher funktioniert hat, dann wird es auch zukünftig so funktionieren…Lass dem Leben seinen Lauf…:smile:)

Vllt. wird Eure " Hauskatze " mit der Zeit auch noch zutraulicher.

Mfg

nutzlos

Hallo,

wie gesagt, es ist ein weit verbreiteter Irrtum anzunehmen, dass Katzen, nur weil sie nicht im Rudel leben oder gemeinsam auf Mäusejagd gehen, im Wesentlichen Einzelgänger seien.

Da es schon spät ist und das Gewitter bestimmt jeden Moment zurückkommt, möchte ich auf einen früheren Beitrag von mir verweisen:

/t/habe-2-fragen/4302623/16

bzw.

/t/habe-2-fragen/4302623/18

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Katze,

wir wollen uns jetzt auch nicht um Details hier streiten, oder.
( Das Leben mit und von den Menschen bedingt auch meistens Anpassungen
in der symbiotischen Tierwelt…)

Wir haben beide zu Teilen recht, und Wikipedia unterstützt diese
Lösung. :smile:)

http://de.wikipedia.org/wiki/Katzen

(…wünschte, wir hätten hier auch noch ein Gewitter… :frowning: )

Mfg

nutzlos

Hallo,

Wir haben beide zu Teilen recht, und Wikipedia unterstützt
diese Lösung. :smile:)

nun, Du hast insofern recht, als dass Katzen nicht im Rudel leben und nicht zusammen jagen (was ich aber auch nicht bestritten habe) - trotzdem bedeutet dies nicht, dass sie als Einzelgänger leben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Katzen

Ich weiß nicht, was Du mir mit diesem Link sagen willst - versuch es doch einmal mit folgendem: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze#Sozialverhalten

(…wünschte, wir hätten hier auch noch ein Gewitter… :frowning: )

Soll ich es zu Dir schicken? Hier dreht es schon seit letzter Nacht seine Runden - etwas Abwechslung kann ihm sicher nicht schaden… ;o)

Beste Grüße

=^…^=

Es verwundert mich auch net, dass sie weiter Streunerin bleibt. Das war ja zu erwarten.
Aber es stört mich sehr, dass sie jetzt mit den Jungtieren so kämpft. Ich will nicht, dass sie sie mal verletzt, denn jedes Mal Tierarzt ist ein Drama. Die Jungtiere kennen auch nur meinen Mann und mich - bei jemand anderen sind sie sofort verschwunden oder rasten aus und werden zu Tigern. Ich finde schon keinen Tierarzt, der sie behandeln will :smile:

Die Mutter zu einem Tierarzt ist noch unmöglicher - sie mussten sie im Haus mit Netzen fangen wegen der Sterilisation. Der Arzt sagte nachher, er habe noch nie so eine extrem willensstarke Katze erlebt - er musste ihr die 3fache Dosis spritzen, damit sie überhaupt einschlief und während der OP nochmals nachspritzen, da sie schon wieder aufwachte.
Danach haben die anderen (Jungtiere) noch in der Narkose geschlafen, sie aber schleppte sich schon wieder davon …

Als wir sie da operieren liessen, hab ich leider vergessen, den Arzt zu fragen, wie alt er sie einschätzt. So hab ich keine Ahnung, wie alt sie ungefähr ist.

LG Karin

Ja, diesen Eindruck habe ich auch.
Das kann man bei unseren Jungtieren eindeutig sehen - alle drei schlafen - fast immer - zusammen am Sessel vorm Haus, unter dem Sessel oder wo sie halt grad wollen. Aber meist alle drei an einer Stelle. Und sie putzen sich auch gegenseitig. Vor allem das Weibchen putzt hingebungsvoll ihre Brüder. Aber auch der rote Kater hat die Babies vom nächsten Wurf (also eigentlich seine jüngeren Geschwister) liebevollst abgeschleckt und sie durften auch ziemlich alles mit ihm machen. Den schwarzen Kater durften wir allerdings nicht mit den Kleinen zusammenlassen, der reagierte böse.
Und auch zwei dieser vier Babies, die wir weitergegeben haben, machen das so, denn sie durften zusammen zu einem neuen Besitzer. Ich kann sie oft besuchen und meist schlafen sie über- oder nebeneinander und putzen sich auch gegenseitig.