Hackenporsche / Kartoffelmercedes

Hallo!

Der neue Duden kommt am Mittwoch raus

Ich kann mir sehr gut vorstellen, warum der Einkaufswagen, Karoffelmercedes heißt. Aber warum er „Hackenprosche“ heißt, kann ich leider nicht nachvollziehen. Warum heißt er „Hackenporsche“?

Danke

Wir haben immer viele Synonyme dafür gehabt. Aber Hackenporsche ist hier so das gängigste eigentlich. (im Pott)

Man zieht ihn HINTER sich her, da wo auch hinten die Hacken vom Fuß sind.

Man sagt hier wenn man jemandem von hinten in die Füße Tritt zb. „Tritt mir nich inne Hacken“.

Und der Porsche natürlich als Ironisch gemeint für „schickes Fahrzeug“.

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Jetzt habe ich es kapiert. Eigentlich schlug ich das Wort im Duden nach: Es stand aber dort:
Hacke = Beil oder Axt
Naja! Es müsste die andere Bedeutung von „Hacke“ sein. Hacke hat nämlich zwei Bedeutungen
Danke

Interessanterweise auch „Porsche“ - das spielt für die Metaphorik hier keine Rolle, aber vielleicht gefällt es Dir, dass in der langen, mühsamen Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg Ferdinand Porsche ab 1950 keine Sportwagen für die Söhne von Neureichen herstellte, sondern - technisch übrigens ziemlich avantgardistische - Traktoren für die Landwirtschaft. Sie beruhten auf Konstruktionen aus den 1930er Jahren, wo Ferdinant Porsche vom Motor-Fetischisten Hitler mit der Entwicklung eines „Volkstraktors“ beauftragt worden war:

Einen „Porsche Junior“ hab ich mal gefahren, macht richtig Spaß!

Schöne Grüße

MM

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Hallo Aprifisch!

Ja, das ist sehr interessant zu wissen, dass Porsche von Hitler beauftragt war, einen Volkstraktor zu bauen. War auch nicht Porsche von Hitler beauftragt, einen Volkswagen zu bauen? War er nicht Porsche? Oder War er Porsche? Wer war aber der Erfiner von dem Hackenporsche? War der Hackenporsche auch vor Hitlerszeit vorhanden? Danke

Servus,

ja, der Volkswagen ist ebenso am Zeichenbrett von Ferdinand Porsche entstanden wie der Volkstraktor - hier ist der „Porsche Junior“ übrigens nochmal „live“ mit Ton beim Pflügen:

Ferdinand Porsche hat übrigens seine enge Kollaboration mit Hitler und den Nazis in französischer Gefangenschaft ‚abgebüßt‘, indem er für die frisch enteignete und in Staatseigentum überführte Autofabrik des Kollaborateurs Renault den Renault 4 CV konstruiert hat, dem man übrigens die Verwandtschaft mit dem Volkswagen Käfer nicht nur am Heckmotor ansieht - dieser allerdings anders als beim Käfer wassergekühlt und von 1946 bis 1984 bei Renault verwendet:

Den Hackenporsche gab es erst viel später - zwar gab es das erste Einzelhandelsgeschäft mit Selbstbedienung schon 1938 in Deutschland, aber die Voraussetzung dafür, dass man beim Einkaufen ganze Wagen brauchte, entstand erst mit der Motorisierung nach dem Krieg und der „Fresswelle“ der 1950er Jahre. Vorher ging man zum Einkaufen, erst als jeder Trottel ein Auto hatte und auf Raten oder Kredit über viele Jahre abzahlte, fuhr man zum Einkaufen.

Schöne Grüße

MM

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Man zieht ihn hinter sich her, oder aber: man drängelt an der Kasse so, dass der Einkaufswagen der Person vor einem in die Hacken fährt.
Da passt dann womöglich das Bild vom superschnellen Autobahnraser und -drängler noch besser. Natürlich sind nicht alle Porsche- usw. Fahrer/Innen wüste Rennsäue.
weidag

Nicht ganz richtig, ein Hackenporsche ist eine Einkaufstasche auf Rädern, auch Einkaufstrolley genannt, sowas hier:


Quelle (werbefrei): https://amp.dw.com/de/hackenporsche/a-14773242
Damit fährt man sich meist selbst in die Hacken.

Ein Einkaufswagen, mit dem man jemanden im die Hacken fährt, ist dann doch eher die Gitterbox auf 4 Rädern, welche man sich vor fast jedem Supermarkt gegen Pfand leihen kann: einkaufswagen-wanzl-el-150--119703--470x470--p

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