Hackfleisch und die Kühlung

Es heisst ja, man solle Hackfleisch keinesfalls ungekühlt lagern und sowieso spätestens nach 24h verbrauchen.

Die Begründung für dieses Vorgehen besteht meist darin, dass gesagt wird: Das Fleisch bietet eine große Reaktionsfläche und begünstigt die Vermehrung bestimmter schädlicher Bakterien, z.B. Salmonellen.

Meine Frage dazu lautet: Während der Zubereitung, wird doch Hackfleisch in aller Regel für längere Zeit auf 100°C erhitzt, was den meisten Bakterien dann doch eher schlecht bekommt. Warum also ist längere Lagerung dann ein Problem?

Hallo,

die Empfehlung zur Abtötung von Salmonellen ist 10 Minuten über 75°C. Das wird nicht bei jeder Zubereitungsart zuverlässig erreicht. Außerdem hilft Dir das nicht, wenn Du Dir die Salmonelleninfektion schon holst. während Du das verseuchte Zeug verarbeitest. Oder kochst Du mit Latexhandschuhen und Mundschutz?

Gruß,

Myriam

Hallo,

schädlich sind ja nicht nur „lebende Viecher“ sondern auch Stoffwechsel- und Abbauprodukte, die durchaus in vielen Fällen hitzestabil sind. Z.B. Pilzgifte von Schimmelpilzen oder Botulinumtoxin, … das sind Sachen die kannst Du noch so lange in den Kochtopf schmeißen, die bleiben giftig.

Gruß vom Wiz

Hallo Myriam,
ich könnte hier vieles schreiben, aber lassen wir das.
Könnte:
http://www.google.com/search?hl=de&rlz=1B2GGFB_enDE2…
weiter helfen? Sonst wäre etwas weiter Unten noch ein Brett (Latex).
Schönen Gruß
Claude

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Hallo Zerschmetterling,

die Antwort ist in der Fleischreifung zu finden.

Unmittelbar nach dem Schlachten ist das Fleisch schlaff und weich. Nach wenigen Stunden verkürzen sich die Muskeln und werden fest; auch Muskelstarre genannt.
Nach 2-3 Tagen löst sich die Muskelstarre und dieser Vorgang wird mit Fleischreifung bezeichnet.Die fleischeigenen Enzyme werden aktiv und bauen Glykogen(ein Reservekohlenhydrat des tierischen und menschlichen Körpers, dass im Muskelgewebe und in der Leber gespeichert wird) zu Milchsäure ab. Diese gebildete Milchsäure bewirkt sowohl die Aromabildung des Fleisches sowie die Lokerung des Gewebes und sorgt für den geliebten Geschmack und weichen, saftigen Biss des Steaks!
Darüberhinaus finden aber noch andere Veränderungen im Fleich statt, die mit Vorsicht bedacht werden sollten.
Es wird auch Cadaverin gebildet, eine Substanz die einen typischen Geruch hervorströmt, und den Du sicherlich auch schon gerochen hast- faule Eier.Umgangssprachlich auch mit „Leichengift“ bezeichnet und auch sonst gemeint, wenn von faulem Fleisch die Rede ist.
An dieser Stelle ist ein altes „Chemikersprichwort“ zu vermerken: „Die Dosis macht das Gift“, d.h. je mehr sich davon im Fleisch gebildet hat, durch längere Lagerung, desto giftiger bzw. unbekömmlicher wird es. Die Empfehlung, Hackfleisch binnen 24 Stunden zuzubereiten, ist ein Erfahrungswert, der die Risiken und Nebenwirkungen auch in Bezug auf Cadaverin weitergibt. Sicherlich hast Du recht in Bezug auf Salmonellen, aber in Bezug auf andere Stoffwechselveränderungen hilsft Du Deinem Wohlbefinden, wenn Du Dich daran orientierst.
Alles Gute
J.L.

dunkel ist der Rede Sinn owT
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Hi!

Alle bisherigen Vermutungen treffen noch nicht den Kern, obwohl man schon ganz schön Angst bekommen mag, wenn man so liest, was alles im Hackgfleisch sein könnte :wink:
Die Hackfleisch-VO besagt, wie von dir richtig erwähnt, dass es am Tag der Herstellung (also der Zerkleinerung) verarbeitet werden muss. Das schließt Garung und Verzehr ein. Sobald es gegart wurde, d.h. restloses Durcherhitzen, fällt es nicht mehr unter die Hackfleisch-VO und unterliegt dann anderen Haltbarkeitsbestimmungen. Somit sind Buletten, falscher Hase und Co. auch kalt und am nächsten Tag noch durchaus genießbar *yammie*

Grüße,

the_digger

Hallo,

obwohl man schon ganz schön Angst bekommen mag, wenn man so
liest, was alles im Hackgfleisch sein könnte :wink:

und DHMO auch noch: http://www.dhmo.de/

Gruß, Karin
SCNR

1 Like

Hallo Karin,

dass Du auf so einen wichtigen Artikel aufmerksam machst, ist natürlich ein Sternchen wert.
Leider scheint Dir ein „Tippsfehler“ unterlaufen zu sein, dieses Umweltgift heißt: Dihydrogen Monoxid.

Manchmal auch Dihydrogeniummonoxid, wichtig ist natürlich, dass wir diesen Stoff unter Kontrolle haben. Ich denke z.B. an die Sturmflut in Hamburg (1962?, müsste ich jetzt nachschauen).

LG Volker