hÄ?!

Hi!

In letzter Zeit höre ich immer wieder (meist zuerst von meiner etwas *piep* Schwägerin) ganz neue Ausdrücke.

Kennt von Euch jemand den Begriff Moderateuse (für Moderatorin)?
Oder die Vergangenheitsform von „niesen“…ich sage „geniest“ - ist „genossen“ da etwa auch legitim?

Was ich mich schon seit ewiger Zeit frage: Heißt es „gewinkt“ oder „gewunken“?!

Gruß
Guido, der solch blöde Fragen selbst beantworten würde, wenn er sich endlich mal einen Duden zulegen würde…

Hallo,

es heißt:

  1. Moderatorin

  2. geniest

  3. gewinkt.

Außerdem ist das Apostroph bei Temps’s falsch und die Mehrzahl von Taxi heißt nicht Taxis sondern Taxen (fiel mir grad so ein).

-)

Andi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dankääää!
Hallo,

es heißt:

  1. Moderatorin

sach ich doch

  1. geniest

meine Meinung

  1. gewinkt.

da muß ich mich dann umgewöhnen…

Außerdem ist das Apostroph bei Temps’s falsch und die Mehrzahl
von Taxi heißt nicht Taxis sondern Taxen (fiel mir grad so
ein).

Ähm - mein ehemaliger Deutschlehrer hat mich mal zusammengefalten, als ich einen Klassenkameraden (Gott - dat is ja 18 Jahre her…) korrigierte, als er Taxis sagte. Damals stand im Duden: Sowohl Taxen als auch Taxis sei richtig…

Gruß
Guido, der die Antwortens [:wink:] hier klasse findet

zusammengefalten,

muss zusammengefaltet heißen, lieber Guido!

genossen

ist das Partizip II von genießen.

Es ist wirklich Zeit für den Duden!
:wink:)
Beste Grüße Fritz Ruppricht

Ich stelle mich dann mal schämend in die Ecke

zusammengefalten,

muss zusammengefaltet heißen, lieber Guido!

Sch… - Natürlich hast Du recht (muß eigentlich groß geschrieben werden, oder?)

genossen

ist das Partizip II von genießen.

Das habe ich auch immer so gesehen…

Es ist wirklich Zeit für den Duden!

Ich habe hier ein Wörterbuch „Hömma - Sprache im Ruhrgebiet“. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal einen Duden zulegen - aber seit der Rechtschreibreform habe ich da irgendwie keine Lust drauf!

Ich finde es ja schon ätzend, daß ich mir wegen meines Sohnemanns irgendwann in den nächsten drei Jahren mal einen VHS-Kurs suchen muß „Neudeutsch für Deutsche“. Mir macht das Lesen mittlerweile keinen Spaß mehr, wenn ich Worte (oder Wörter?) wie „Albtraum mit b“ sehe!

Gruß
Guido

Mir macht das
Lesen mittlerweile keinen Spaß mehr, wenn ich Worte (oder
Wörter?) wie „Albtraum mit b“ sehe!

Juhuuuuuuuuuu! Und ich dachte schon, ich wäre der Einzige, den das zur Verzweiflung bringt… was bitte ist ein Alb???
Ein Al p ist ein Berggeist!!!

Ich liebe die neue Deutsche Reschtscheipunk *grummel*

Marcus

Alp >=

Ein Al p ist ein Berggeist!!!

Leider nicht: Alp, Alpe wird eine „Bergweide, eine Hochweide,
ein Weideplatz im Gebirge“ genannt, und hat mit den schlechten
Träumen nichts zu tun.

was bitte ist ein Alb???

„Alb, Alben; Elb, Elben; Elf, Elfen“ werden im germanischen
Sprachraum niedere unterirdischen Naturgeister genannt. Der
„Alberich“ aus den Nibelungen, auch „Alberon“, bzw. „Oberon“
aus Shakespeares „Mittsommernachtstraum“ haben daher ihre
Namen.

Diese Alben setzen sich den Träumenden des Nachts auf die
Brust und erzeugen so Beklemmung und Albträume. Das kann man
auf dem Bild von Heinrich Füseli „Der Alb“ (engl. „The nightmare“) besonders schön sehen.

Daher ist es logisch und etymologisch sinnvoll „Albtraum“ zu
schreiben.

In diesem Fall ist die Rechtschreibreform nicht zu tadeln wie
an manchen anderen Stellen.

Mit besten Grüßen.

Fritz Ruppricht

Kleine interessante Anmerkung

Ich finde es ja schon ätzend, daß ich mir wegen meines
Sohnemanns irgendwann in den nächsten drei Jahren mal einen
VHS-Kurs suchen muß "Neudeutsch für Deutsche

In unserer Stadt wird ein Kurs nur für Frauen gehalten. Auszug:„Der Kurs wendet sich an Frauen, die bereits von einigen Änderungen der Rechtschreibregeln gehört haben, sich aber in den Regeln nicht genau auskennen und diese somit auch nicht sicher anwenden können. … die noch ungewohnten neuen Regeln wollen wir gemeinsam erarbeiten und anwenden.“

Wäre auch mal `ne Diskussion im Feminismusbrett würdig, oder?
Von Männern oder gemischten Gruppen ist da nicht die Rede.

Mit schmunzelnden Grüßen
ordnazo

Ein Al p ist ein Berggeist!!!

Hallo Fritz

Leider nicht: Alp, Alpe wird eine „Bergweide, eine Hochweide,
ein Weideplatz im Gebirge“ genannt, und hat mit den schlechten
Träumen nichts zu tun.

und auch damit ist es nicht genug - es gibt auch die Alb als Gebirge nämlich die Fränkische und die Schwäbische und auch die wird mit b geschieben (und wurde dies schon immer).
Schönen Gruß
Eckard.

und auch damit ist es nicht genug - es gibt auch die
Alb
als Gebirge nämlich die Fränkische und die Schwäbische

Danke, Eckard, für die Ergänzung. Im Süddeutschen, wo die Explosivlaute „p,t,k“ aufgeweicht werden, wird naturlich auch die „Alpe“ zur „Albe“ und die „Alp“ zu „Alb“.
Aber diese „Alb“ (= Bergweide) hat mit den Alben (= Naturgeister) nichts zu tun.
Gruß Fritz

nicht unbedingt, …

  1. gewinkt.

da muß ich mich dann umgewöhnen…

Guido, denn:

win|ken [mhd., ahd. winken = schwanken, winken, eigtl. = sich biegen, schwankende Bewegungen machen]:

Es gibt also auch die „starke“ Konjugation für winken. Besonders in Bayern/Süddeutschland wird gewunken, in Norddeutschland wird gewinkt :smile:

Winkewinke!
Eckard

Taxis? Taxen?

Ähm - mein ehemaliger Deutschlehrer hat mich mal
zusammengefalten, als ich einen Klassenkameraden (Gott - dat
is ja 18 Jahre her…) korrigierte, als er Taxis sagte.
Damals stand im Duden: Sowohl Taxen als auch Taxis sei
richtig…

Hallo, Guido!

Ich habe im Duden einmal nachgeschlagen, dass Taxen der Plural von Taxe ist, während Taxis der korrekte und einzige Plural von Taxi ist.

Gruß!
Chris

Aha!
Hi!

Ich habe im Duden einmal nachgeschlagen, dass Taxen der Plural
von Taxe ist, während Taxis der korrekte und einzige Plural
von Taxi ist.

Na ja - seit ca. 18 Jahren sage ich Taxis :wink:

Bei se wei . Wat issen dat Pluhral von Pizza? Isset Pizzas odda Pizzen? *grübel*

Gruß
Guido

Pizzas oder Pizzen…egal, wie es dir beliebt :wink:

allerdings sagen die Italiener im Plural: pizze

Ciao e buon apetito
Uschi :wink:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Pizza
Da die Italiener una pizza - due pizze deklinieren, würde ich im Analogieschluss Pizzen vorschlagen.

Andreas

Hi Guido,

mir scheint, es gibt zeitlose Fragestellungen:

Stark oder schwach?

Weil gar zu schön im Glas der Wein geblunken,
hat sich der Hans dick voll getrinkt.
Drauf ist im Zickzack er nach Haus gehunken
und seiner Grete in den Arm gesinkt.
Die aber hat ganz mächtig abgewunken
Und hinter ihm die Türe zugeklunken.

Moritz Gottlieb Saphir (1795-1858)

Gruß Ralf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Oder die Vergangenheitsform von „niesen“…ich sage „geniest“

  • ist „genossen“ da etwa auch legitim?

Was ich mich schon seit ewiger Zeit frage: Heißt es „gewinkt“
oder „gewunken“?!

Frägt und frug
Eine Schande ist es - nicht für die Sprache, die ja nichts dafür kann, wohl aber für die Schule, die das recht gut hätte verhindern können und doch nicht verhütet hat -, mit welcher Schnelligkeit in ganz kurzer Zeit die falschen Formen frägt und frug um sich gegriffen haben, auch in Kreisen, die für gebildet gelten wollen und den Anspruch erheben, ein anständiges Deutsch zu sprechen. Der Fehler wird deshalb so ganz besonders widerwärtig, weil sichs dabei um ein Zeitwort handelt, das hundertmal des Tags gebraucht wird. Das immer immer falsch hören und - lesen zu müssen, ist doch gar zu greulich.
Die Zeitwörter mit ag im Stamme teilen sich in zwei Gruppen; die eine Gruppe gehört dem starken Verbum, die andre dem schwachen an. Die erste Gruppe bilden die beiden Verba: ich trage - ich trug - ich habe getragen, ich schlage, du schlägst - ich schlug - ich habe geschlagen; sie haben dieselbe Ablautsreihe wie fahre, fuhr, gefahren - grabe, grub, gegraben - wachse, wuchs, gewachsen u. a. Zur zweiten Gruppe gehören: ich sage, du sagst - ich sagte - ich habe gesagt, ich jage, du jagst - ich jagte - ich habe gejagt; ebenso klagen, nagen, plagen, ragen, wagen, zagen. Fragen hat nun seit Jahrhunderten unbezweifelt zur zweiten Gruppe gehört: ich frage, du fragst - ich fragte - ich habe gefragt. Unsre Klassiker kennen keine andre Form. Zwei der besten deutschen Prosaiker, Gellert und Lessing, wissen von frägt und frug gar nichts. Nur ganz vereinzelt findet sich in Versen, also unter dem beengenden Einflusse des Rhythmnus, frug: so bei Goethe in den [Seite 55] Venezianischen Epigrammen: niemals frug ein Kaiser nach mir, es hat sich kein König um mich bekümmert - bei Schiller im Wallenstein: jawohl, der Schwed frug nach der Jahreszeit nichts. Auch Bürger hat es (Lenore: sie frug den Zug wohl auf und ab, und frug nach allen Namen), und da haben wir denn auch die Quelle: es stammt aus dem Niederdeutschen. Bürger war 1747 in Molmerswende bei Halberstadt geboren: wahrscheinlich sagte man dort schon zu seiner Zeit allgemein frug. *) Aber noch in den fünfziger und sechziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts hörte man die Dialektform in der gebildeten Umgangssprache so gut wie gar nicht. Auf einmal tauchte sie auf. Und nun ging es ganz wie mit einer neuen Kleidermode, sie verbreitete sich anfangs langsam, dann schneller und immer schneller, **) und huete schwatzen nihct bloß die Ladendiener und die Ladenmädchen in der Unterhaltung unaufhörlich: ich frug ihn, er frug mich, wir frugen sie, sondern auch der Student, der Gymnasiallehrer, der Professor, alle schwatzens mit, alle Zeitungen, alle Novellen und Romane schreibens, das richtige bekommt man kaum noch zu hören oder zu lesen. Es fehlte nur, daß auch noch gesagt und geschrieben würde: ich habe gefragen, er hat mich gefragen usw.***) Wie lange wird die alberne Mode
______________________
*) Das Niederdeutsche hat auch jug gebildet von jagen. Doch wird ein Unterschied gemacht. Bismarcks Vater brauchte jagte von der Jagd, jug von schneller Bewegung, z. B. schnellem Fahren. In Hannover sagt der gemeine Mann: ehe der Plozist die Nummer merken konnte, jug der Bengel um die Ecke.
**) Viel zur Verbreitung haben wohl Scheffel und Freytag beigetragen, die sie beide sehr lieben.
***) Die Grenzboten veröffentlichten 1882 ein hübsches Sonett aus Süddeutschland, das sich über das Vordringen der falschen Formen lustig machte. Es begann mit der Strophe:
Ich frug mich manchmal in den letzten Tagen:
Woher stammt wohl die edle Form: er frug?
Wer war der Kühne, der zuerst sie wug?
So frug ich mich, so hab ich mich gefragen.
Eine Anzahl von Zeitungen brachte dann elende Gegensonette, aus denen nichts weiter hervorging, als daß die Verfasser keine Ahnung von den Anfangsgründen der deutschen Grammatik hatten, und daß ihnen die falschen Formen schon so in Fleisch und Blut übergegangen waren, daß sie für das Richtige alles Gefühl verloren hatten.
_____________________
[Seite 56] dauern? wird sie nicht endlich dem Fluche der Lächerlichkeit verfallen? Alle guten Schriftsteller und alle anständigen Zeitschriften und Zeitungen brauchten nur die falschen Formen beharrlich zu meiden, so würden wir sie bald ebenso schnell wieder lossein, wie sie sich eingedrängt haben.*)
Merkwürdig ist es, daß in diesem Falle die Sprache einmal aus der schwachen in die starke Konjugation abgeirrt ist. Gewöhnlich verläuft sie sich in umgekehrter Richtung. Wie kleine Kinder, die erst reden lernen, anfangs starke Verba gern nach der schwachen Konjugation bilden: ich schreibte, der Käfer fliegte, der Mann, der da reinkamte, so haben es auch immer die großen Kinder gemacht, die nicht ordentlich hatten reden lernen. So werden falten und spalten, sie ursprünglich stark flektiert wurden (falte, fielt, gefalten), jetzt schwach flektiert: mit gefaltenen Händen; von spalten hat sich nur das starke Partizip erhalten: gespaltnes Holz. Aber einzelne Zeitwörter sind schon in alter Zeit auch den umgekehrten Weg gegangen; so ist das ursprüngliche geweist und gepreist schon längst durch gewiesen und gepriesen verdrängt worden, und in Mitteldeutschland kann man im Volksmunde hören: es wurde mit der großen Glocke gelauten, ich habe den ganzen Winter kalt gebaden. **)
___________________
*) Wenn freilich Kindern, die im Elternhause noch richtig fragt und fragte gelernt haben, in der Schule das dumme frug in die Arbeiten hinein „korrigiert“ wird, dann ist nichts zu hoffen.
**) Als eine Merkwürdigkeit mag erwähnt sein, daß die Leipziger Buchbinder sagen: das Buch wird bloß geheftet, dagegen die Leipziger Schneider: der Ärmel ist erst gehoften.

Aus:
Allerhand
Sprachdummheiten
Kleine deutsche Grammatik
des Zweifelhaften, des Falschen und des Häßlichen
Ein Hilfsbuch für alle
die sich öffentlich der deutschen Sprache bedienen
von
Gustav Wustmann
Gewohnheit macht den Fehler schön
Den wir von Jugend auf gesehn
Gellert
Fünfte Auflage
Straßburg
Verlag von Karl J. Trübner
1911

So nun endlich ein herzliches Hallo,

Wie Du siehst, bist Du nicht der erste, der sich solche Fragen stellt. Ich hoffe, dass dieser Ausschnitt ein bißchen mehr Verständnis erweckt für regelwidrige Sprache. Schließlich war die Sprache eher da als ihre Regeln.
Ich habe mich bemüht, möglichst genau abzutippen, nur war es mir hier nicht möglich, zwischen langem und rundem s zu unterscheiden. Auch mögen sich einige Tippfehler eingeschlichen haben.

Viele Grüße
Stefan

P.S.: Einen hab ich noch:

Der Unverbesserliche

Man fragte mich: „Heißt’s fragte oder frug?“
Ich sagte drauf: „Ich wähle immer fragte,
da man ja auch statt sagte nicht spräch sug,
was schlecht dem Ohr und Sprachgebrauch behagte.“

Der andre sprach: „Ich werde draus nicht klug,
man sagt doch auch nicht schlagte oder tragte?“
Ich sprach: "Ausnahmen sind nur schlug und trug;
doch tug, rug, zug und wug noch keiner wagte.

Nun, wird der Zweifel, der bisher Sie nagte
und plagte - und nicht etwa gar nug und plug -
behoben sein, ob richtig frug, ob fragte?"

Der andre sprach: „Sie haben recht“, und schlug
sich an die Stirn, als ob ihm Licht nun tagte,
„verzeihen Sie, daß ich so töricht frug.“

Unbekannter Verfasser
(um 1900)

aus: Alles Unsinn, Deutsche Ulk- und Scherzdichtung von ehedem bis momentan. Gesammelt und herausgegeben von Heinz Seydel, Eulenspiegel Verlag Berlin, 1974.

Guten Abend Guido.
Wenn Du schon so pingelig mit der deutschen Sprache umgehen
möchtest, wieso ist Deine Überschrift dann " Hä " ??
Gruß, Walter

Guten Morgen Walter!

Weil ich mir dachte, mit einer solch nichtssagenden Überschrift Interesse zum Lesen zu wecken!

Gruß
Guido

stark/schwach konjugieren?

Weil ich mir dachte, mit einer solch nichtssagenden
Überschrift Interesse zum Lesen zu wecken!

Hallo, Guido,
allerdings hast Du dem Archiv mit dieser Referenzzeile keinen Gefallen getan. Ich hoffen, ich habe jetzt dafür gesorgt, dass man die (teilweise doch sehr beachtlichen) Beiträge bei Gelegenheit wiederfindet.

Und ich lese in diesem Brett auch Beiträge mit nichtssagendem Bezug!
Gruß Eckard.