Hallo Harry.
Wenn man sich aus dem einen Promille der tatsächlichen
„Notverkäufer“ auch noch diejenigen herauspickt, die einen
Artikel weit unter Preis verkaufen mussten (weil den
unattraktiven Krempel keiner haben wollte, weil sie sich
falsche Vorstellungen vom Wert des Artikels gemacht haben,
weil sie sich nicht an anderen Angeboten ein Beipiel genommen
und eine unbrauchbare Artikelbeschreibung eingegeben haben
oder weil sie wirklich einfach Pech hatten), wird man
tatsächlich wenig Zufriedenheit, aber viele Klagen über die
Ungerechtigkeit in dieser Welt finden.
Schöner Schachtelsatz, mit vielen Optionen einigen guten Ansätzen aber der falschen Schlußfolgerung über die „Notverkäufer“ insbesondere was deren Anzahl betrifft.
Ebay hält den Spekulationsbegriff (3-2-1-Meins) im
Außenverhältniss sehr hoch, während es andererseits extrem
risikoscheu istEin Unternehmen scheut Risiken, obwohl sein
Slogan „3-2-1-meins“ lautet? Das ist unverfroren.
Findest du es nicht scheinheilig und unverfroren, den Verkäufern PayPal aufzuzwingen zu versuchen, dazu noch mit Kreditkartenlogos zu werben, die überhaupt nicht funktionieren und für sich selbst zu fordern der Kunde (Verkäufer) habe Vorkasse oder Lastschriftverfahren zu leisten während die Ebay-Tochter PayPal als Zahlungsoption nicht anerkannt wird? Warum wohl nicht?
Nutzniessern von Notsituationen?
Ebay-Käufer sind Nutznießer von Notsituationen? Ich weiß
nicht, in welchen eBay-Ecken Du unterwegs bist, aber ich habe
- soweit ich das eben beurteilen konnte - in Hunderten von
Käufen unterschiedlichster Artikel nicht einmal auch nur den
Verdacht gehabt, ein Artikel sei aufgrund einer Notsituation
eingestellt worden. Es sei denn, man bezeichnete Situationen
wie „Bevor ich’s wegschmeiße, setz’ ich’s bei eBay rein“, „Ein
zweites Mal werde ich’s eh nicht lesen“, „Hab’s in Opas
Nachlass gefunden; vielleicht kann’s jemand gebrauchen“, „Die
fast neuen teuren Wanderstiefel sind mir doch eine halbe
Nummer zu klein“, „Diese CD bin ich über“, „Ich wechsle von
der Experimental- zur theoretischen Physik“, „Unser
Unternehmen mistet aus“ oder „Ich beuge mich den Gesetzen der
Marktwirtschaft und will als Gewerblicher mit dieser Ware
einen Gewinn machen“ als Notlagen.
Die von dir beschriebenen Argumente mögen durchaus anzutreffen sein, ich behaupte jedoch daß Ebay für viele Menschen mit geringen Einkommen und Hartz4 Bezieher ein kleines Zubrot, (vielleicht auch für manche die Riesenkarriere), werden sollten und das fast alle diese Träume relativ schnell zerplatzten, weil Onlineauktionen bei Ebay unkalkulierbar sind.
An irgendeiner Stelle in diesem Forumsbereich hatte ich erwähnt, daß ich in unserem Hausflur 3 leere aber komplett funktionstüchtige Drucker fand. Warum wohl wurden die nicht bei Ebay angeboten?
Dann gibt es inzwischen immer mehr Tausch-und Verschenkbörsen, z.B. Freecycle. Die gibt es nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, sondern weil derjenige der seinen „Krempel“ verschenken möchte, nicht auch noch dafür bezahlen will und möglicherweise dann von einem „Käufer“ mit völlig überzogenen Vorstellungen angeschissen wird, das passiert nämlich insbesonderer im Low-Budget-Bereich relativ oft.
In meinem Bekanntenkreis, sind bisher fast alle Verkäufe Notverkäufe gewesen, soll heißen da wurde z.B. ne Playstation verkauft um ne Stromrechnung bezahlen zu können, etc.
Vielleicht kennst du einfach niemanden der arbeitslos ist oder eine winzige Mindestrente bezieht, sowas soll´s ja durchaus geben.
Aber auch beim
Stöbern in eBay-Kategorien, in denen ich nie aktiv geworden
bin, habe ich während neun Jahren Mitgliedschaft nicht den
Eindruck gewonnen, auf eBay würde man als Käufer Notlagen
ausnutzen. Wie auch: Die wenigsten Verkäufer dürften
ahnungslos oder selbstlos genug sein, sich selbst in echter
Not noch übervorteilen zu lassen.
Das ist schlicht gesagt „dummes Zeug“. Was glaubst du wohl warum so gerne die 1 Euro Auktion genutzt wird, wegen des Funs unter Umständen komplett abzukacken und noch drauf zu zahlen? Warum wird dann bei Hood eine völlig andere Preisgestaltung gefahren, warum wird dann so viel nach Alternativen zu Ebay gesucht und warum findet man bei MyHammer Gewerbetreibende, die mit ihren Preisabgaben nicht einmal ihre Unkosten decken können? Nimm mal deine rosarote Ebaybrille mit den Scheuklappen ab. Ich kann dir beweisen, daß es haufenweise Händler gibt, die ruinösen Wettbewerb betreiben, daß machen die mit Sicherheit nicht aus Gier sondern aus der Not heraus entweder die Knebelbedingungen von Ebay zu erfüllen oder zum Jobcenter rennen zu müssen und dann für 1,53 Euro Stundenlohn in irgendeiner Behörde putzen zu müssen.
Bedenkt man dann auch noch, dass die
„Superschnäppchen“-Wahrscheinlichkeit auf ebay aufgrund rapide
gestiegener Mitgliederzahlen seit ca. einer dreiviertel Dekade
minimal ist…
Bedenkt man, das die Chance im Lotto nen Haupttreffer zu landen winzig klein ist, wundert man sich doch immer wieder, was jedes Wochenende passiert und besonders dann wenn der Jackpot mal wieder 20 Mio und mehr verspricht.
Davon träumen sicher alle siebachtkommadrölfzehn Millionen
Auktionsplattformen-Mitglieder („Online-Auktionen sind schon
'ne feine Sache - wenn nur die unfairen Online-Auktionen nicht
wären, an denen teilzunehmen man mich zwingt!“).
Hat es Sinn dich über Armut in Deutschland aufzuklären, du bist doch vermutlich nicht arm, oder wie der Spruch so schön lautet:
Lieber arm dran, als Arm ab.
-so what?
Zum Beispiel Verkaufen zum Festpreis? Das ist in Tausenden von
Online-Shops möglich.
Deren Bewerben völlig kostenfrei geht.
Übrigens halte ich auch das Versteigern für ein beinahe
bemerkenswert faires „Geschäftsmodell“: Der Verkäufer allein
bestimmt den Mindestpreis (will er auf Nummer sicher gehen,
verlangt er einen realistischen Preis; will er zocken und den
Interessentenkreis vergrößern, setzt er den Preis niedriger),
der Käufer bietet soviel, wie er auszugeben bereit ist.
Warum ist Hood nicht Marktführer, die sind absolut fair aber erfolglos! Auch DHD24 bietet faire Verkaufsmöglichkeiten.
Jemand bis hierhin gelesen?
Ich
Schöne Grüße,
Zeh_14
Gleichfalls und einfach mal über den Tellerrand schauen. 
Ciao
Wolfgang