Händler kann/will Ware nicht liefern?

Guten Abend,ich habe vor ein paar Wochen bei einem Ebay-Händler einen Artikel zum Sofortpreiskauf für 31 Euro erworben der normalerweise durchschnittlich 99 Euro!!! kostet.
Nach mehrfacher Nachfrage wo denn der Artikel bleibe erhielt ich heute die Antwort des Händlers,„das es ihm leider nicht möglich sei den Artikel momentan zu beschaffen“.Ich vermute aber eher das es am Preis liegt…
Welche Rechte habe ich nun?Ich möchte den Artikel nämlich unbedingt zu diesem Preis.
Kann ich den Differenzbetrag bei einem Neukauf geltend machen oder was wäre eine faire Übereinkunft?

Gruß

Hi!

Du kannst - nach meinem Laienwissen und ohne Beratung - nach einer angemessenen Fristsetzung Dir die Ware neu kaufen und den Differenzbetrag als Schadensersatz geltend machen.

Meines Wissens nach ist das für einen Anwalt eine schnelle und klare Sache. Daher mein Tipp: Anwalt fragen, Fall abgeben und nicht ärgern.
Gebe auch einen Tipp per Mail. :wink:

Schönen Gruß.

Für wen fair? Das Problem ist ein Händler, der den Verkaufswert seiner Ware zu hoch eingeschätzt hat, während du von seinem Fehler profitieren möchtest.

Natürlich hätte sich das Problem im Vorfeld dadurch lösen lassen, daß Ebay Verkäufern versteckte Mindestgebote ermöglichen würde, daß würde den Ebay-Verantwortlichen aber eine Menge Zusatzarbeit machen, ohne das man davon profitierte und man hat zudem Angst, daß das die Attraktivität das Marktplatzes schmälert. Auvito hat sich sowas einfallen lassen und ist seitdem völlig uninteressant für Schnäppchenjäger geworden.

Biete dem Händler die Möglichkeit an, aus der Nummer mit geringem Eigenverlust heraus zu kommen, sonst wird sich eben ein Anwalt über dein Geld freuen.

Was mein Vorredner behauptet mag bei Streitwerten von ein paar 1000 Euro richtig sein, aber nicht bei Bagatellbeträgen. Falls du sowas über Rechtschutz laufen läßt und es kommt zum Vergleich, wovon auszugehen ist, stehst du bei deinem Versicherer auf der „schwarzen Liste“ und die hauen dich beim nächsten Schadensfall raus, mit Pech nimmt dich sogar keiner mehr, denn die besprechen sich.

Ciao
Wolfgang

P.S. Ich oute mich hier mal als jemand der selbst mal wochenlang den Verkauf eines Artikel beobachtet hatte, die zu einem akzeptablem VK weg ging, nur eben bei mir nicht. Das habe ich den Käufer wissen lassen und er hat mehr oder weniger mürrisch nachgelegt. Wir haben auf gegenseitige Bewertung verzichtet. Hätte ich den Preis nicht erhalten, hätte ich mich bei Ebay abgemeldet und keine Provision bezahlt. Denn durch zuvor Erlebtes hatte ich festgestellt, daß der Auktionsverkauf ein Totalrisiko ist. Für denselben Artikel erzielte ich zwischen 40 und 150 Euro Umsatz und Ebay hat drei mal für diesen Artikel kassiert obwohl nur ein Verkauf erfolgreich war (ca 120 Euro).

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Hallo Sam,

der Händler ist normalerweise doch verpflichtet, nur Waren zum Verkauf anzubieten, die er da hat, nicht nur, die er besorgen kann.

Darauf würde ich ihn mal ansprechen.

Gruß
BT

Aha. Und kannst du mir einen Paragrafen zitieren, aus dem sich diese Verpflichtung ergibt?

Levay

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Was heißt hier von seinem Fehler profitieren,wenn er ein solch günstiges Angebot zum „Sofortkaufpreis“ einstellt ist es doch nicht mein Problem und du kannst mirkeine Vorwürfe machen das ich ein solches Angebot natürlich gerne in Anspruch nehme.
Laut seiner Aussage liegt es ja auch nicht am Preis daß er nicht liefert sondern weil er den Artikel nicht auftreiben kann…

Habe ich zudem richtig verstanden,daß du mal einen Artikel nicht verschicken wolltest weil der Erlös nicht hoch genug war?Warum hast du den Startbetrag nicht höher angesetzt,ach ja das würde ja mehr Gebühren kosten…Geiz ist eben doch geil,traurig!

@Ingo: Danke für den Hinweis,ich schreibe dir mal eine Email.

@Beuteltier: Ich werde den Verkäufer mal damit konfrontieren.

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Hallo,

FAQ:1166

Gruß,

Myriam

Was heißt hier von seinem Fehler profitieren,wenn er ein solch
günstiges Angebot zum „Sofortkaufpreis“ einstellt ist es doch
nicht mein Problem und du kannst mirkeine Vorwürfe machen das
ich ein solches Angebot natürlich gerne in Anspruch nehme.

Mea Culpa, ich hatte überlesen, das ein Sofortkaufpreis genannt war. Damit ist was ich zum Verkauf sage hinfällig, denn es bezieht sich auf eine Auktion. Wer einen Sofortkaufpreis nennt, sollte darauf achten daß er nicht ab 1 Euro anbietet.

Laut seiner Aussage liegt es ja auch nicht am Preis daß er
nicht liefert sondern weil er den Artikel nicht auftreiben
kann…

Sowas kann aber vorkommen. Der einzige Vorteil den Ebay gegenüber regulärem Handel bietet ist die Tatsache das man sich als Händler kein Warenlager zulegen muß, sondern „on Demand“ verkaufen kann. Das Ebay das nicht mag, ist zwar nachvollziehbar, aber solange man die Plattform als reines Vermittlungsmedium bezeichnet haben AGB´s die so etwas untersagen reinen Empfehlungswert. Anders sähe das aus, wenn Ebay als Händler aufträte, solche Geschäftsfelder werden jedoch vorsichtigerweise von Ebay-Töchtern wie Skype oder PayPal betrieben (allerdings fast schon mit Erpressermethoden).

Habe ich zudem richtig verstanden,daß du mal einen Artikel
nicht verschicken wolltest weil der Erlös nicht hoch genug
war?Warum hast du den Startbetrag nicht höher angesetzt,ach ja
das würde ja mehr Gebühren kosten…Geiz ist eben doch
geil,traurig!

Natürlich wird Geiz als geil empfunden wenn man davon profitiert. Im Gegensatz zum Verkäufer hat der Käufer jedoch keinen Nachteil dadurch, außer vielleicht dem Frusterlebniss, wenn das „Kleingedruckte wesentlich stärker zählt“ als das Angebot wenn du verstehst was ich meine.

Nach wie vor vertrete ich als Käufer/Verkäufer jedoch die Überzeugung, daß Ebay die Hauptschuld an den meisten Streitigkeiten trifft, denn durch die Tatsache, daß Verkäufer kein Mindestverkaufspreis benennen können unter dem Ware als „nicht verkauft“ gilt gehen viele Verkäufer aus Kostengründen das Risiko ein, das ihr Artikel zum Dumpingpreis weggeht und dann sind Streitigkeiten vorprogrammiert.
Das allerdings für hochwertigere Artikel eben doch eine Mindestpreisregelung eingeführt wurde zeigt, daß Ebay schnell erkannt hat, daß Qualitätsverkauf durch spektakuläre Gerichtsurteile sonst wohl zum Erliegen gekommen wäre. Genau diese „Qualitätsverkäufe“ bewahren Ebay jedoch vor dem Image eines Abzocker- und Ramschladens und halten den Kurswert der Aktie hoch.

@levay Ich bin „zum ersten Mal“ mit dir einer Meinung darauf müßten wir anstoßen :wink:

Ciao
Wolfgang

Hallo,

der Händler ist normalerweise doch verpflichtet, nur Waren zum
Verkauf anzubieten, die er da hat, nicht
nur, die er besorgen kann.

das ist zwar in den Ebay Grundsätzen so geregelt, dürfte aber kaum Auswirkungen auf den Vertrag zwischen Verkäufer und Käufer haben. Die Ebay Grundsätze und AGB regeln in erster Linie das Vertragsverhältnis zwischen Ebay und dem Mitglied.

Gruß

S.J.

typische ‚HarryHardcore‘ Aussage
Hallo,

Was mein Vorredner behauptet mag bei Streitwerten von ein paar
1000 Euro richtig sein, aber nicht bei Bagatellbeträgen. Falls
du sowas über Rechtschutz laufen läßt und es kommt zum
Vergleich, wovon auszugehen ist, stehst du bei deinem
Versicherer auf der „schwarzen Liste“ und die hauen dich beim
nächsten Schadensfall raus, mit Pech nimmt dich sogar keiner
mehr, denn die besprechen sich.

eine typische „HarryHardcore“ Aussage, die natürlich jeglicher Grundlage und jedem Wahrheitsgehalt entbehrt…

Kurzform:

  • Fast jeder Rechtssteit führt zum Vergleich = Falsch
  • Bei einem Vergleich schmeißt die Rechtschutz einen sofort raus = Falsch
  • Wer einmal bei einer Versicherung rausgeflogen ist, wird von keiner anderen mehr genommen = Falsch

Fazit: Man kann sich versichern, fliegt aber beim ersten Schadenfall sofort raus und kann sich dann nicht mehr woanders versichern. Denn: Rechtsstreit=Vergleich=Rausschmiss=Sperre bei allen anderen.

Gruß

S.J.

Moin,

Nach wie vor vertrete ich als Käufer/Verkäufer jedoch die
Überzeugung, daß Ebay die Hauptschuld an den meisten
Streitigkeiten trifft, denn durch die Tatsache, daß Verkäufer
kein Mindestverkaufspreis benennen können unter dem Ware als
„nicht verkauft“ gilt gehen viele Verkäufer aus Kostengründen
das Risiko ein, das ihr Artikel zum Dumpingpreis weggeht und
dann sind Streitigkeiten vorprogrammiert.

Nun ja, wer bei ebay einen Artikel für 1,-EUR Startpreis reinsetzt geht natürlich das Risiko ein, dass der Artikel auch für nur einen Euro weggeht. Da sehe ich aber nicht das Problem bei ebay sondern bei den Verkäufern die sich diesem Risiko nicht bewusst sind oder es verdrängen. Ich habe schon ein paar Artikel für einen Euro weggegeben, sicher ärgerlich, aber ich war mir dessen bewusst dass sowas passieren kann. Einer hat sich quasi bei mir noch entschuldigt und freiwillig mehr Geld überwiesen (man staune, auch sowas gibts).
Auf der anderen Seite habe auch ich schon Artikel für einen Euro erworben. Ebay birgt ein Risiko was den Erlös angeht und ist nicht immer erste Wahl wenn man etwas verkaufen will.
Warum sollte ich mich also mit jemandem streiten der von mir etwas für einen Euro ersteigert? Der Käufer hatte Glück und ich Pech. Und ich habe auch schon Artikel reingesetzt wo ich mir vielleicht 50,-EUR erhofft hatte und 300,-EUR bekommen habe, da hatte dann ich Glück.
Man sollte ebay nicht als Spielplatz ansehen. Wenn ich teilweise diese abstrusen „EU-Recht“ Vermerke lese und von manchen Streitereien und Spassbietern höre, dann sollten die Leute sich einfach mal klarmachen das hier Kaufverträge nach dem Gesetz abgeschlossen werden.
Und da sollte man vorher besser mal nachdenken.

Gruss Jakob

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Du erzählst etwas davon das Ebay kein Spielplatz sondern ein (seriöser) Handelsplatz sei, andererseits verbreitest du mit deinen Kommentaren den Eindruck, das ein Erlös zwischen 50-300 Euro für denselben Artikel etwas mit regulären Wirtschaftsprozessen zu tun hat. Das ist Zockerei und Zockerei ist Spiel und beim Spielen wird eben bei höheren Geldeinsätzen auch betrogen. Ich bin mir sicher, wenn du bei deinen allerersten Ebay-Aktivitäten gleich auf den Hintern gefallen wärst,wäre deine Loyalität und „Gesetzestreue“ erheblich niedriger.
Bei mir liegt das etwas anders. Ich bin einige Male selbst auf die Nase gefallen, habe auch ein paar positiv überraschende Erfahrungen gemacht, trotzdem habe ich irgendwann die Feststellung gemacht, daß Auktionsportale keine fairen Handelsplätze sein können. Das liegt in der Natur der Sache. Versteigerungen sind üblicherweise Notverkäufe und wer aus einer Not heraus verkauft macht sowas eher nicht freiwillig. Andererseits bietet gerade die Notlage eines Anderen große wirtschaftliche Gewinnmöglichkeit. Was dabei auf der Strecke bleibt ist die Moral. Genau dieser Moralverlust sorgt für weitere Verwerfungen. Ich bin mir sicher, daß wenn du Amazon- und Ebayverkäufer nach ihrer Zufriedenheit befragst, wirst du wenig Zufriedenheit bei den Ebayern erleben, bei Amazon sieht das völlig anders aus.
Ebay hält den Spekulationsbegriff (3-2-1-Meins) im Außenverhältniss sehr hoch, während es andererseits extrem risikoscheu ist, nicht mal seine Gebühren kann man mit dem Ebay-Service PayPal bezahlen und da erwartest du allen ernstes Moralverständniss gegenüber Nutzniessern von Notsituationen? Meine Doppelmoral ist ein Ergebniss der Scheinheiligkeit der Ebay-Gesetze. Das betrachte ich keinesfalls als Entschuldigung ich werde mich für ein Prinzip von Ursache und Wirkung niemals entschuldigen.
Andererseits hoffe ich weiterhin darauf das das Auktionsmodell sich tot läuft und für Handelpartner fairere Geschäftsmodelle entstehen.
Solange fluche ich immer wieder dann über Ebay, wenn ich irgendwelche Sauereien ausmache, egal ob die mich momentan nun selbst betreffen oder nicht.

Ciao
Wolfgang

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typische Verdrehung meiner Aussage

Hallo,

Falls
du sowas über Rechtschutz laufen läßt und es kommt zum
Vergleich, wovon auszugehen ist, stehst du bei deinem
Versicherer auf der „schwarzen Liste“ und die hauen dich beim
nächsten Schadensfall raus, mit Pech nimmt dich sogar keiner
mehr, denn die besprechen sich.

Zunächst habe ich den Vergleich als Hypothese benannt, die „schwarze Liste“ als Fakt und dann wieder gesagt „mit Pech“. Was daraus gemacht wurde ist eine bewußte Verdrehung meiner Aussage zum Polemisieren.
Meine Behauptungen sind seriösen Quellen entnommen, nämlich diversen Verbrauchermagazinen aus ARD und ZDF. Meinem Gegenredner geht es jedoch gar nicht um derartige Fakten oder um Klärung von Sachverhalten.

Ciao
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

deinem Text kann ich nicht umhin, meine Zustimmung nicht zu verweigern.

Ebay hat durch seine Gebührenpolitik, dass es Einstellgebühren abhängig von der Höhe des Startpreises macht, die Geiz-Ist-Geil-Mentalität der meisten Ebay-Käufer gefördert.
Das ist nun zum Selbstläufer geworden.

Wer ein Teil in Ebay stellen will (oder muss, wie du ganz richtig schreibst), das „unter Brüdern“ einige Hundert Euro wert wäre, wird sich durch Einstellgebühren von 5 bis 10 Euro bei einem vermutlichen Erlös von mehreren Hundert Euro nicht davon abhalten lassen den Startpreis auf einige Hundert Euro festzulegen, aber durch die Erfahrung, dass Artikel mit einem hohen Startpreis selten angeklickt und noch seltener beboten werden, schon.

Ebay selbst gibt diesem Affen ja weiterhin Zucker, indem es bei den Empfehlungen für gutes Verkaufen darauf hinweist, dass ein niedrigerer Startpreis werbewirksamer sei.

Die immer wieder mal zu lesende Behauptung, dass ein „gutes“, gefragtes Teil auch mit einem Startpreis von einem Euro einen respektablen Verkaufserlös erbringen kann, wird in der Praxis bei der Mehrzahl von „gängigen“ Artikeln auch erreicht - Beispielsweise moderne Fotoapparate - aber bei seltenen Dingen eben sehr oft nicht.

Nun mag man natürlich einwenden, das ein seltener, nicht sehr gefragter Artikel eben dann auch nicht viel Erlös bringen wird.
Richtig!
Nur wird der potentielle Verkäufer wohl lieber den Artikel nicht zu einem Schleuderpreis loswerden wollen, der gerade mal den Aufwand für das Einstellen des Artikels deckt, sondern behalten und versuchen, ihn über andere Plattformen, per Leihhaus oder per Flohmarkt loszuwerden.

Gruß
BT

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Hallo BT

Ich kann nicht umhin deinem Beitrag das Sternchen nicht zu verweigern.

Du beschreibst genau das was ich meine. Viele Ebaynutzer wollen allerdings nicht begreifen, das sie sich mit ihrer Meinungen längst von dem scheinheiligen „Ebayfeeling“ haben einlullen lassen.
Die AGB´s sollen nicht die Nutzer vor Schaden bewahren sondern Ebay. Ebay gleicht eher einer Sekte ala Scientology als einem Internet Flohmarkt wie DHD24 obwohl es juristisch gesehen wohl ein Flohmarkt ist.
Die meisten der hier und in anderen Foren besprochenen Probleme basieren auf der sturen Haltung der Ebay-Oberen.

Der neuste Gag soll ein Fair-Handel-Portal werden:

http://www.heise.de/newsticker/eBay-plant-Marktplatz…

Als ob Internetnutzer mit Ebay,PayPal,KiJiJi,… nicht schon genug Fairness erleben.

Ciao
Wolfgang

Moin,

Du erzählst etwas davon das Ebay kein Spielplatz sondern ein
(seriöser) Handelsplatz sei, andererseits verbreitest du mit
deinen Kommentaren den Eindruck, das ein Erlös zwischen 50-300
Euro für denselben Artikel etwas mit regulären
Wirtschaftsprozessen zu tun hat.

Natürlich. Angebot und Nachfrage. Marktwirtschaft eben.

Das ist Zockerei und Zockerei
ist Spiel und beim Spielen wird eben bei höheren Geldeinsätzen
auch betrogen.

Ich will nicht bestreiten das sich bei ebay so einige Betrüger rumtreiben. Das tun sie aber auf anderen Internetshops, dem Flohmarkt oder bei den Kleinanzeigen auch. Bis dahin also nichts besonderes.

Ich bin mir sicher, wenn du bei deinen
allerersten Ebay-Aktivitäten gleich auf den Hintern gefallen
wärst,wäre deine Loyalität und „Gesetzestreue“ erheblich
niedriger.

Nein. Im Gegensatz zu Dir mache ich meine Gesetzestreue nämlich nicht von meinen eigenen Erfahrungen abhängig.

Bei mir liegt das etwas anders. Ich bin einige Male selbst auf
die Nase gefallen, habe auch ein paar positiv überraschende
Erfahrungen gemacht, trotzdem habe ich irgendwann die
Feststellung gemacht, daß Auktionsportale keine fairen
Handelsplätze sein können. Das liegt in der Natur der Sache.

Dann wähle doch eine andere Plattform. Niemand wird gezwungen über ebay zu handeln.

Versteigerungen sind üblicherweise Notverkäufe und wer aus
einer Not heraus verkauft macht sowas eher nicht freiwillig.

Das sehe ich nicht so. Sicher sind da Notverkäufe dabei, aber es ist sicher nicht der Löwenanteil.

Andererseits bietet gerade die Notlage eines Anderen große
wirtschaftliche Gewinnmöglichkeit. Was dabei auf der Strecke
bleibt ist die Moral. Genau dieser Moralverlust sorgt für
weitere Verwerfungen.

Ja, und Du beteiligst Dich fleissig daran.
Bist also auch nicht besser, argumentierst aber so als wärst Du dazu gezwungen.

Ich bin mir sicher, daß wenn du Amazon-
und Ebayverkäufer nach ihrer Zufriedenheit befragst, wirst du
wenig Zufriedenheit bei den Ebayern erleben, bei Amazon sieht
das völlig anders aus.

Ähem, das ist wohl kaum miteinander vergleichbar.

Ebay hält den Spekulationsbegriff (3-2-1-Meins) im
Außenverhältniss sehr hoch, während es andererseits extrem
risikoscheu ist, nicht mal seine Gebühren kann man mit dem
Ebay-Service PayPal bezahlen und da erwartest du allen ernstes
Moralverständniss gegenüber Nutzniessern von Notsituationen?

Nochmal. Niemand muss über ebay handeln. Aber mich nervt es kolossal, um es mal gelinde auszudrücken, wenn die Leute ihre eigene Blödheit immer anderen vorwerfen.

Meine Doppelmoral ist ein Ergebniss der Scheinheiligkeit der
Ebay-Gesetze. Das betrachte ich keinesfalls als Entschuldigung
ich werde mich für ein Prinzip von Ursache und Wirkung niemals
entschuldigen.

Sorry, aber das ist doch der bare Zynismus. Der betrügt mich, also betrüge ich den nächsten. Und hinterher jammere ich dass die Welt voller Betrüger ist.

Andererseits hoffe ich weiterhin darauf das das Auktionsmodell
sich tot läuft und für Handelpartner fairere Geschäftsmodelle
entstehen.

Das Internet macht betrügen nun einmal einfach. Man muss heute noch etwas wacher im Kopf sein als früher. Das ist der Preis des ach so hoch gelobten Internets, den wir alle zahlen müssen.
Was meinst Du, warum ich teilweise lieber im Laden kaufe?

Solange fluche ich immer wieder dann über Ebay, wenn ich
irgendwelche Sauereien ausmache, egal ob die mich momentan nun
selbst betreffen oder nicht.

Das ist ja auch Dein gutes Recht. Aber damit wirst Du die menschheit nicht vor dem Verderben schützen können.
Es gibt genug ehrliche, faire Händler bei ebay die sich dadurch eine eigene Existenz aufbauen konnten.

Gruss Jakob

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Moin,

Ebay selbst gibt diesem Affen ja weiterhin Zucker, indem es
bei den Empfehlungen für gutes Verkaufen darauf hinweist, dass
ein niedrigerer Startpreis werbewirksamer sei.

Was ja auch stimmt. Die Geiz ist geil Mentalität allein an ebay festzumachen halte ich für voreilig.

Die immer wieder mal zu lesende Behauptung, dass ein „gutes“,
gefragtes Teil auch mit einem Startpreis von einem Euro einen
respektablen Verkaufserlös erbringen kann, wird in der Praxis
bei der Mehrzahl von „gängigen“ Artikeln auch erreicht -
Beispielsweise moderne Fotoapparate - aber bei seltenen Dingen
eben sehr oft nicht.

Das liegt aber daran, dass die meisten Leute meinen das ebay generell die geeignete Plattform sei. Dem ist aber nicht so. Wer ein wenig stöbert findet für bestimmte Artikel auch Alternativen.

Nun mag man natürlich einwenden, das ein seltener, nicht sehr
gefragter Artikel eben dann auch nicht viel Erlös bringen
wird.
Richtig!
Nur wird der potentielle Verkäufer wohl lieber den Artikel
nicht zu einem Schleuderpreis loswerden
wollen, der gerade mal den Aufwand für das Einstellen des
Artikels deckt, sondern behalten und versuchen, ihn über
andere Plattformen, per Leihhaus oder per Flohmarkt
loszuwerden.

Dann war es die falsche Reihenfolge. Beim Flohmarkt weiss ich sofort wieviel ich erlösen kann, beim Pfandhaus auch, bei ebay eben nicht.

Gruss Jakob

Hallo Harry.

In einigen Punkten hast Du sicher Recht. Einige andere Deiner Argumente und Behauptungen aber - nimm’s nicht persönlich - nehmen mich doch so sehr Wunder, dass ich (wiewohl ich mich selten als euphorischer eBay-Advokat geriere) ihnen meine Ansicht entgegenhalten muss (bzw. „weshalb ihnen meine Ansicht nicht entgegenzuhalten ich nicht umhinkomme“, wie der Litotes-Künstler eins weiter unten schreiben und sich dabei um eine Verneinung verzählen würde).

trotzdem habe ich irgendwann die
Feststellung gemacht, daß Auktionsportale keine fairen
Handelsplätze sein können.

Das halte ich für eine gewagte und in dieser Pauschalität für eine unbegründbare und damit unhaltbare These.

Versteigerungen sind üblicherweise Notverkäufe und wer aus
einer Not heraus verkauft macht sowas eher nicht freiwillig.

Üblicherweise sind Angebote auf eBay Notverkäufe und werden eher nicht freiwillig eingestellt? Siehe meinen obigen Kommentar (aber hier bitte noch zwei Ausrufezeichen dazudenken).

Wenn Du Ebayverkäufer nach ihrer Zufriedenheit befragst, wirst du
wenig Zufriedenheit bei den Ebayern erleben

Wenn man sich aus dem einen Promille der tatsächlichen „Notverkäufer“ auch noch diejenigen herauspickt, die einen Artikel weit unter Preis verkaufen mussten (weil den unattraktiven Krempel keiner haben wollte, weil sie sich falsche Vorstellungen vom Wert des Artikels gemacht haben, weil sie sich nicht an anderen Angeboten ein Beipiel genommen und eine unbrauchbare Artikelbeschreibung eingegeben haben oder weil sie wirklich einfach Pech hatten), wird man tatsächlich wenig Zufriedenheit, aber viele Klagen über die Ungerechtigkeit in dieser Welt finden.

Ebay hält den Spekulationsbegriff (3-2-1-Meins) im
Außenverhältniss sehr hoch, während es andererseits extrem
risikoscheu ist

Ein Unternehmen scheut Risiken, obwohl sein Slogan „3-2-1-meins“ lautet? Das ist unverfroren. Die Frankfurter Börse hätte übrigens auf Sand („absackende Kurse“) oder aus Zeltplanen („Volatilität“) gebaut werden sollen und das Baden-Badener Casino aus leicht entflammbarem Plastik und mit mindestens neun schicken offenen Kaminen („hoch pokern“, „Vabanquespiel“).

Nutzniessern von Notsituationen?

Ebay-Käufer sind Nutznießer von Notsituationen? Ich weiß nicht, in welchen eBay-Ecken Du unterwegs bist, aber ich habe - soweit ich das eben beurteilen konnte - in Hunderten von Käufen unterschiedlichster Artikel nicht einmal auch nur den Verdacht gehabt, ein Artikel sei aufgrund einer Notsituation eingestellt worden. Es sei denn, man bezeichnete Situationen wie „Bevor ich’s wegschmeiße, setz’ ich’s bei eBay rein“, „Ein zweites Mal werde ich’s eh nicht lesen“, „Hab’s in Opas Nachlass gefunden; vielleicht kann’s jemand gebrauchen“, „Die fast neuen teuren Wanderstiefel sind mir doch eine halbe Nummer zu klein“, „Diese CD bin ich über“, „Ich wechsle von der Experimental- zur theoretischen Physik“, „Unser Unternehmen mistet aus“ oder „Ich beuge mich den Gesetzen der Marktwirtschaft und will als Gewerblicher mit dieser Ware einen Gewinn machen“ als Notlagen.

Bzw. es sei denn, man sei der Meinung, dass die Notlage weniger dramatisch wäre, wenn man sein Zeug statt auf einer von Millionen Menschen besuchten Website nur ins Lokalblatt mit einer Auflage von 3872 Exemplaren einstellen könnte.

Ich will meine persönlichen Erfahrungen und die meiner realen und virtuellen Bekannten nicht verallgemeinern. Aber auch beim Stöbern in eBay-Kategorien, in denen ich nie aktiv geworden bin, habe ich während neun Jahren Mitgliedschaft nicht den Eindruck gewonnen, auf eBay würde man als Käufer Notlagen ausnutzen. Wie auch: Die wenigsten Verkäufer dürften ahnungslos oder selbstlos genug sein, sich selbst in echter Not noch übervorteilen zu lassen.

Wenn man dann noch bedenkt, dass in einem Großteil der meiner Erfahrung nach äußerst seltenen Fälle, in denen in der Artikelbeschreibung etwas von einem „Verkauf wegen Geldmangel“ zu lesen steht, sich mutmaßlich derselbe Schwindel verbirgt wie in den allermeisten Fällen von „Der Artikel ist absolut super; ich verkaufe ihn auch nur, weil ich mir grundsätzlich alle sieben Tage neue Markenschuhe kaufe und ganz bestimmt nicht, weil es eine nach Weichmachern stinkende Chinakopie ist, die ich obendrein gar nicht besitzen dürfte/weil ich mir gestern alle drei Beine gebrochen habe/weil ich neben der strahlenden Schönheit des Artikels einfach zu mauerblumig ausschaue/weil unsere Katze Junge bekommen hat und ich deshalb keine Zeit mehr für ein Handy habe/weil sich meine Frau sonst scheiden lässt“…

Bedenkt man dann auch noch, dass die „Superschnäppchen“-Wahrscheinlichkeit auf ebay aufgrund rapide gestiegener Mitgliederzahlen seit ca. einer dreiviertel Dekade minimal ist…

Andererseits hoffe ich weiterhin darauf das das Auktionsmodell
sich tot läuft

Davon träumen sicher alle siebachtkommadrölfzehn Millionen Auktionsplattformen-Mitglieder („Online-Auktionen sind schon 'ne feine Sache - wenn nur die unfairen Online-Auktionen nicht wären, an denen teilzunehmen man mich zwingt!“).

und für Handelpartner fairere Geschäftsmodelle
entstehen.

Zum Beispiel Verkaufen zum Festpreis? Das ist in Tausenden von Online-Shops möglich. Und auf eBay.

Übrigens halte ich auch das Versteigern für ein beinahe bemerkenswert faires „Geschäftsmodell“: Der Verkäufer allein bestimmt den Mindestpreis (will er auf Nummer sicher gehen, verlangt er einen realistischen Preis; will er zocken und den Interessentenkreis vergrößern, setzt er den Preis niedriger), der Käufer bietet soviel, wie er auszugeben bereit ist.

Selbstverständlich hast Du ein Recht auf Deine Ansichten und Überzeugungen; ich konnte nur einfach nicht vorbeigehen, ohne einen (nicht unfreundlich gemeinten) Kommentar zu hinterlassen.

Jemand bis hierhin gelesen?

Schöne Grüße,
Zeh_14

3 „Gefällt mir“

Nochmal Hallo.

Ich oute mich hier mal als jemand der selbst mal wochenlang
den Verkauf eines Artikel beobachtet hatte, die zu einem
akzeptablem VK weg ging, nur eben bei mir nicht.

Kommt vor. Wer einen garantierten Erlös will, setzt einen entsprechenden Mindestpreis oder versteigert den Artikel nicht.

Das habe ich den Käufer wissen lassen und er hat mehr oder
weniger mürrisch nachgelegt.

Weil Deine Auktion nicht den von Dir erhofften Gewinn abgeworfen hat, hast Du den Käufer dazu bewogen, mehr zu bezahlen, als er hätte müssen? Das ist erstaunlich. Der Käufer war entweder ängstlich und/oder vollkommen unerfahren. Reine Großherzigkeit seinerseits kann’s ja nicht gewesen sein, wenn er nur „mehr oder weniger mürrisch“ mehr gelöhnt hat als nötig.

Wir haben auf gegenseitige Bewertung verzichtet.

Dass Du auf eine Bewertung Deiner selbst verzichtet hast, liegt auf der Hand. Warum Du den Käufer, nachdem Du ihm nach Ende der Auktion noch mehr Kröten aus dem Kreuz geleiert hast, nicht wenigstens mit einer Bewertung entschädigt hast, nicht. Geht mich aber zugegebenermaßen auch nichts an. Vielleicht urteile ich mangels Detailkenntnis auch vorschnell und ungerecht; wer weiß.

Für denselben Artikel erzielte ich zwischen 40 und 150 Euro
Umsatz und Ebay hat drei mal für diesen Artikel kassiert obwohl
nur ein Verkauf erfolgreich war (ca 120 Euro).

Provisionen für fehlgeschlagene Geschäfte (war’s mehr als eins?) habe ich mir immer erstatten lassen.

Gruß,
Zeh_14

Kommt vor. Wer einen garantierten Erlös will, setzt einen
entsprechenden Mindestpreis oder
versteigert den Artikel nicht.

Es gibt keine Sicherheit bei Ebay aber wesentlich schlimmer, ein Defizit MUSS eingeplant werden. Kaufmännisch ist so etwas völliger Irrsinn.

Reine

Großherzigkeit seinerseits kann’s ja nicht gewesen sein, wenn
er nur „mehr oder weniger mürrisch“ mehr gelöhnt hat als
nötig.

Das ist korrekt, aber er hat sich an der Moral packen lassen und fand es wohl selbst ein wenig unanständig den Artikel so extrem unter Preis zu erwerben. Ich habe auch schon hin und wieder freiwillig mehr bezahlt wenn ich den Eindruck hatte der Verkäufer hat ne Bruchlandung gehabt.

Vielleicht
urteile ich mangels Detailkenntnis auch vorschnell und
ungerecht; wer weiß.

Ich hätte ihn auf Wunsch bewertet.

Für denselben Artikel erzielte ich zwischen 40 und 150 Euro
Umsatz und Ebay hat drei mal für diesen Artikel kassiert obwohl
nur ein Verkauf erfolgreich war (ca 120 Euro).

Provisionen für fehlgeschlagene Geschäfte (war’s mehr als
eins?) habe ich mir immer erstatten lassen.

Nein, es war dasselbe. Auch wenn das wiederum einen Mitleser hier empört halte ich mich bei hochwertigeren Verkäufen an Auktionsregeln und nicht an die üblichen Ebayregeln. Als ich beim zweiten Verkauf merkte daß die Auktion verreckt, hab ich´s von nem Kumpel wegbieten lassen.

Gruß,
Zeh_14

Ciao
Wolfgang