Guten Tag,
meinen Eltern ist im Türkeiurlaub folgendes passiert:
Vater wollte mit seiner EC-Karte in Wechselstube (keine Bank) Geld abheben. Musste die PIN zweimal eingeben, da (angeblich) die Leitung nicht funktioniert hat. Hat dann geklappt. (Wahrscheinlich wurde in dem Moment schon die EC-Karte kopiert)
Zurück aus dem Urlaub bekam er ein Schreiben von der Bank. Sie haben Verdacht auf Missbrauch, wollten ihn telefonisch erreichen um zu prüfen, ob er noch in der Türkei ist oder schon in Deutschland.
Die Bank hatte vorsichtshalber die Karte gesperrt.
Vater ist nach dem Schreiben gleich zur Bank und auf den Kontoauszügen waren Geldabhebungen (zwei Tage nach der Abreise aus der Türkei) im Wert insgesamt von 3000 Euro. Es waren mehrere gleiche Beträge innerhalb weniger Minuten.
Die Bank hat eine Schadensanzeige aufgenommen, er muss heute bei der Polizei Anzeige erstatten.
Hat er eine Chance auf Wiedererstattung? Er hatte ein Tageslimit von 600 Euro, die Betrüger holten am besagten Tag aber 3000 Euro ab. Wie kann das funktionieren?
Hat er dadurch, dass er nicht die richtige Bank benutzt hat, fahrlässig gehandelt?
Ich würde mich sehr über einen Erfahrungsbericht, einen hilfreichen Link oder eine Meinung freuen. Danke im Vorraus!
Liebe Grüße Herzblume
Hallo,
Ich würde mich sehr über einen Erfahrungsbericht, einen
hilfreichen Link
zumindest ist die Masche bekannt:
http://www.netzeitung.de/ausland/671891.html
Das dürfte bei der Verhandlung mit dem Kreditinstitu helfen. Allerdings kann man nur auf Kulanz hoffen, weil das Institut schließlich auch keine Schuld trifft. Im Regelfall erfolgt bei Betrugsfällen zumindest eine teilweise Erstattung.
Gruß,
Christian
Huhu,
um die frage besser beantworten zu können, fehlen noch ein paar Fakten.
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Hat dein Vater die 3000,- Euro mit der PIN von ihm selbst bestätigt, oder wurde die Karte kopiert und damit später eingekauft unter zuhilfenahme der PIN?
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Hat die Karte deines Vaters einen EMV-Chip gehabt?
Wenn du beide Fragen mit ja beantworten kannst, dann sollte deine Bank gefälligst in die Puschen kommen, dann haftet nämlich die Bank bei der abgehoben wurde!
Was sagen denn die Bankleute der Bank, und lass dich nicht mit Leuten am Schalter auf eine Diskussion ein, lass dir jemand geben der für Karten zuständig ist!
Grüße
Michael
Hallo und vielen Dank für die Antworten.
Um auf Michaels Fragen zu antworten:
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Die 3000 Euro wurden nachdem meine Eltern wieder in Deutschland waren in schrägen 500-er Beträgen abgeholt. Insgesamt also um die 3000 Euro. Mein Vater selber hat in dieser Wechselstube glaub ich nur 200 Euro abgehoben.
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Einen EMV-Chip hatte die Karte noch nicht.
Die Banker gaben ihnen erstmal einen Dispo von 2000 Euro, damit sie diesen Monat über die Runden kommen. Den konnten sie mit einer kleinen Sparbucheinlage zur Hälfte wieder ausgleichen. Dann bot man ihnen gestern an, diesen Dispo in ein Annuitätendarlehen umzuwandeln wegen der Zinsen. Jedoch kommt das nicht in Frage, weil sie mit dem restlichen Dispo klar kommen diesen Monat. Gibt ja bald schon wieder Geld und sind beide Verdiener.
Die Information zur Zeit ist, dass die ganze Schadensache die Deutsche Bank in Magdeburg bearbeitet und unsere kleine Filiale KEINE AUSKUNFT GEBEN KANN. Sie wissen angeblich nicht, wie das ganze ausgehen wird.
LG Herzblume
Huhu,
- Die 3000 Euro wurden nachdem meine Eltern wieder in
Deutschland waren in schrägen 500-er Beträgen abgeholt.
Insgesamt also um die 3000 Euro.
Das ist schonmal gut, denn das bedeutet das eine Kopie der Karte angefertigt wurde, eine s.g. Dublette.
- Einen EMV-Chip hatte die Karte noch nicht.
Jetzt wird es für mich kompliziert. Ich kenne mich nämlich mehr mit der technischen als der rechtlichen Seite aus. Es gibt seit 2005 ein Abkommen unter den europäischen Banken, das die Bank haftet, die das EMV-Verfahren nicht unterstützt, wenn durch den EMV-Einsatz der Schaden verhindert worden wäre. Das ist zumindestens bei Dubletten der Fall!
Ob die Deutsche Bank da gesetzlich mitmachen muss, und damit haftbar wäre, weiss ich leider nicht. Aber vielleicht kann ein anderer Forumsteilnehmer noch was dazu sagen.
Ich hatte bei uns in der Bank nur schon mal den Fall das wir den EMV-Chip einsetzten, und die GAA betreibende Auslandsbank noch nicht. Deswegen mussten die die volle Schadenssumme zahlen!
Du solltest dir mal eine Telefonnummer eines Ansprechpartners der Deutschen Bank geben lassen, der für den Kartengestützten Zahlungsverkehr zuständig ist. Dem kannst du das dann mit der EMV-Unterstützung mal unter die Nase reiben, mal sehen was er sagt.
Halte mich mal auf dem laufenden was daraus geworden ist 
Grüße
Michael
Die Banker gaben ihnen erstmal einen Dispo von 2000 Euro,
damit sie diesen Monat über die Runden kommen. Den konnten sie
mit einer kleinen Sparbucheinlage zur Hälfte wieder
ausgleichen. Dann bot man ihnen gestern an, diesen Dispo in
ein Annuitätendarlehen umzuwandeln wegen der Zinsen. Jedoch
kommt das nicht in Frage, weil sie mit dem restlichen Dispo
klar kommen diesen Monat. Gibt ja bald schon wieder Geld und
sind beide Verdiener.
Die Information zur Zeit ist, dass die ganze Schadensache die
Deutsche Bank in Magdeburg bearbeitet und unsere kleine
Filiale KEINE AUSKUNFT GEBEN KANN. Sie wissen angeblich nicht,
wie das ganze ausgehen wird.
LG Herzblume
Guten Morgen,
danke für den wertvollen Tipp. Ich werde ihn auf jeden Fall meinen Eltern weitergeben und noch im Netz schauen, ob ich etwas schriftliches finde, das sie den Banken unter die Nase reiben können. Laut Google bin ich mir nicht sicher, ob dieses Abkommen auch für EC-Karten gilt.
Lt. diesem Link: http://www.bank-aktuell.de/ba-632.asp wahrscheinlich nur für Kreditkarten.
Ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden.
Liebe Grüße Herzblume
Hoi,
Lt. diesem Link: http://www.bank-aktuell.de/ba-632.asp
wahrscheinlich nur für Kreditkarten.
nö, da stehen die Debitkarten auch dabei. Eine ec-Karte ist eine Debitkarte. Eigentlich gibt es den Begriff ec-Karte nicht mehr, da die ec-Scheck Garantie schon lange nicht mehr existiert. 
Grüße
Michael