Haftungsfrage - Wurzeln beschädigen Fundament

Hallo zusammen,

um eine Drainage um unser Haus zu installieren, haben wir unser Haus freilegen lassen. Dabei haben wir festgestellt, dass die Wurzeln eines Kastanienbaumes, der gegenüber unseres Hauses auf einem öffentlichen Platz steht (dazwischen liegt noch ein Fußweg) das Fundament stark beschädigt hat.

Können wir die Gemeinde in die Pflicht nehmen, sich an den Ausbesserungsarbeiten am Fundament zu beteiligen?

Danke für hilfreiche Antworten!

Hallo, Du kannst dazu das Amt für öffentliche Ordnung oder das Gartenbauamt befragen, ich glaube die sind dafür zuständig. Da der Baum im öffentlichen Interesse gepflanzt worden ist, muß die Öffentlichkeit (in diesem Fall die Stadt, Gartenbauamt usw. auch für die Schäden aufkommen die der Baum verursacht.
Dies ist nur meine Meinung, ich bin keine Juristin.
Gruß Ingeborg

Hallo,

die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da hier diverse Sachen zu prüfen sind. In diesem Fall würde ich mich eine Auskunft beim Rechtsanwalt holen. Wenn man vorab klärt, wie die Erfolgsaussichten sind und es nur zu einer Beratung kommt, ist das ganze auch nicht zu teuer.

Lg

Hallo,

ich kann leider nicht helfen!

Schadensersatz, warum nicht?

hallo,
ersteinmal danke dass du mich als experten ausgewählt hast.
und den richtigen ansprechpartner hast du auch schon ausgemacht. tatsächlich müsste die gemeinde angesprochen werden.
zunächst würde ich einen kostenvoranschlag erstellen und den der gemeinde zusenden mit der bitte um beteiligung.
wie weit ist der baum denn ungefähr von der hauswand entfernt? wenn es nur 5m sind dürfte es für jeden zu überblicken sein, dass die wurzeln eine gefahr für das fundament darstellen könnte. wer war zuerst da? das haus oder der baum? wenn der baum zuerst da stand könnte die gemeinde argumentieren, dass das haus weiter ins grundstücksinnere hätte versetzt werden müssen.
andersherum verhält es sich wenn der baum später kam.
sollte der baum sehr weit vom haus entfernt stehen kann es sein dass die gemeinde argumentiert, dass man nicht davon hätte ausgehen können dass die wurzeln so weit reichen.

ich hoffe ich konnte schon etwas helfen, wenn noch fragen sind schreib mich einfach an

lg, die schlumpf

Hallo Neal71,

vorweg, das wird kein leichter Tanz!

Wenngleich ich die genaue Situation Vorort nicht kenne
möcht ich zumindest ein paar Tipps (aus Erfahrungen und auch eigener)geben.

  1. Zunächst mußt Du absolut beweisen können, dass es auch DER Baum ist, dessen Wurzeln das Fundament zerstört.

  2. Fotos (Farbe, aus verschiedenen Blickwinkel) erstellen - lieber ein paar mehr als zu wenig (mit Digitalkamera kein Problem). Fotodatum nicht vergessen.

  3. Schriftliches Aufsetzen der Regressforderung ( u.a. Schaden, Schadensursache, Schadensbehebungskosten).
    Wichtig: Immer von jedem Schreiben eine Kopie behalten mit Sendeart (Post,Selbstabgabe,etc.),sowie Absende-/Abgabedatum.
    Dient als Beweissicherung, falls die Gemeinde mal etwas „verliert“ - man kennt es ja …

  4. Wenn die Gemeinde, sich streubt den Schaden an zuerkennen, dann muß ein staatl. anerkannter Gutachter ran. Bitte genau darauf achten, dass dieser tatsächlich staatl. anerkannt, als Gutachter für Gartenbau oder ähnlichem ist!! Dieser muß den Schaden, die Schadensgröße, Ursache, geschätzte Schadensbeseitigungs-Kosten aufnehmen und bestätigen.

  5. Der Gemeinde eine Frist (4-6 Wochen, wenn möglich) setzen innerhalb sie den Schaden von sich aus begutachten kann.
    Im Schreiben nicht vergessen, dass Du gerad Drainagearbeiten durchführen lässt, somit eine baldige Fortsetzung der Arbeiten von nöten ist.

  6. Gemeinden sind, in Deutschland, beim Kommunalen Versicherungsverband „versichert“, welche eventl. festgstellten und anerkannten Schaden reguliert.
    Wobei der Geiz dieser sich nicht gerade in Grenzen hält.

  7. bei Verschleppung der Sache, durch die Gemeinde oder der KVV, ist dringlichst ein Anwalt (NUR ein erfahrener in solchen Sachen/bei Anwaltskammer anfragen) ein zuschalten.
    Ebenso bei ablehnenden Bescheid seitens der Gemeinde oder KVV.

  8. Beachte, dass dies ein langer, harter Weg werden kann, da sich Gemeinden nicht gerade mit Geld pudern können. Was auch bedeutet das es teuer werden kann, wenn Du nicht entsprechend Rechtschutzversichert bist.
    Darum: Überlege es dir ob Du nicht lieber den Schaden selbst übernimmst (allerdings nur, wenn er klein ist und sich der ganze Rechtsaufwand nicht dafür lohnt) oder per Versicherungsschutz Forderungen an die Gemeinde stellst.

Ich empfehle dir sehr viel Glück und gutes Gelingen!

Erstmal ein herzliches Dankeschön an alle, die auf meine Frage geantwortet haben.

Der Bürgermeister unserer Gemeinde hat sich heute den Schaden angeschaut. Es war ein sehr nettes Gespräch - wahrscheinlich auch, weil wir eine kleine Gemeinde sind und mit dem Bürgermeister auf Du und Du sind.

Wir sind so verblieben, dass ich mich um einen Kostenvoranschlag der Ausbesserungsarbeiten kümmere und er erstmal einen Mitarbeiter vom Gartenbauamt kontaktiert. Außerdem hat er selbst gesehen, dass die Sache eilt, da das Fundament schon stark beschädigt ist und wir nicht riskieren wollen, dass das Haus abrutscht.

Wenn ihr wollt, halte ich euch gerne auf dem Laufenden.

Nochmals herzlichen Dank für all eure Tipps. Hat mir wirklich weitergeholfen.

Hallo Neal71,

ist erfreulich, dass der Verwaltungschef (Bürgermeister) sich schon mal wohlwollend der Sache angenommen hat und selbst Vorort war.
Wollen wir hoffen, dass er auch weiterhin „vertrauenswürdig“ bleibt, damit der Schaden schnellstens behoben wird - auf Gemeindekosten. Wäre
nett, wenn Du nach Abschluß der Angelegenheit mal kurz den „Erfolg“ meldest.
Bis danne …

Hallo,
wende dich an das Bauamt deines Wohnortes und diese könnten diesen Haftpflichtfall über den kommunalen Schadensausgleich regulieren. Sicherlich wird der Schaden noch begutachtet werden müssen.
Viele Grüße - Rat

Gerecht wäre es schon, aber genau sagen kann ich das nicht. Viel Glück

Uli

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir auf meine Frage geantwortet haben.

Die Versicherung der Gemeinde hat einen Gutachter eingeschaltet, der eine angemessene Entschädigung ausgerechnet hat. Die Entschädigung wurde auch prompt überwiesen. Inzwischen sind die Ausbesserungsarbeiten durchgeführt und der Graben verfüllt.

Nochmals Danke an alle!

Neal

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir auf meine Frage geantwortet haben.

Die Versicherung der Gemeinde hat einen Gutachter eingeschaltet, der eine angemessene Entschädigung ausgerechnet hat. Die Entschädigung wurde auch prompt überwiesen. Inzwischen sind die Ausbesserungsarbeiten durchgeführt und der Graben verfüllt.

Nochmals Danke an alle!

Neal

Hallo, Neal71,

das freut mich sehr für Dich.

LG
Uli

SEHR, SEHR GERN geschehen!!! Besonders, wenn man solch eine erfreuliche Rückmeldung bekommt!
Das ermutigt weiter Menschen mit Guten-Rat zu helfen!