Ich kannte Hacke und hacken bisher eben das als Garten- oder Baugerät bzw. als die damit ausgeführte Tätigkeit … während das andere für mich eben Haken waren *seufz* die Schreibweise mit „ck“ kannte ich nur aus dem österreichischen Sprachgebrauch - und das hat mich früher schon irritiert
Was ist denn nun richtig ? Es widerstrebt mir einfach, der Masse kritiklos zu folgen. Ist womöglich dieser Teil der letzten Rechtschreibreform an mir unregistriert vorbeigerauscht ??
Oder darf ich einfach so unflexibel bleiben wie ich gerne bin und weiter auf das „c“ verzichten wenn ich Haken meine ?
lass dich nicht verwirren durch die Verwirrung, die schlampige Schreiber anstellen.
Die Hacke - seltener Hacken - ist entweder das Gartengerät oder ein Teil des Fußes und ein Haken dient zum Aufhängen von Kleidern oder passt in eine Öse; manchmal haben Texte ihre Haken, aber daran solltest du nicht hängen bleiben.
Schreibweise mit „ck“ kannte ich nur aus dem österreichischen Sprachgebrauch - und das hat mich früher schon irritiert
Für Haken? Wirklich? Ich traue den Österreichern einiges zu, aber das?
Ist womöglich dieser Teil der letzten Rechtschreibreform an mir unregistriert vorbeigerauscht ??
Wie viele, schiebst du mit dieser Vermutung eine Sprachdummheit, die es immer gibt, dem gar nicht so üblen Reformwerk zu. Dabei ist es doch so, dass die die die neue Orthographie nicht verstehen auch die alte nicht beherrschten.
Oder darf ich einfach so unflexibel bleiben wie ich gerne bin und weiter auf das „c“ verzichten wenn ich Haken meine ?
Du darfst nicht nur, du musst, wenn du korrekt schreiben willst!
da muss ein Haken dran. Ich kenne keinen Dialekt, in dem das „a“ in Haken kurz gesprochen wird, höchstens das Hackerl im Bayrischen, da gibt’s allerdings kein Verb hackerln - oder vielleicht doch? Busserln hab ich schon gehört, da stellen sich mir allerdings die Federn. (Bayrisch für Zuagroaste: Gebusserlt wird im Stübl). Die Hacke ist nun mal das Ding hinten am Fuß, da gab’s doch mal einen Kinderreim „Hacke, Spitze, irgendebbs (eins, zwei, drei?)“. Meine Eselsbrücke: Haken und Ösen - beides lang gesprochen.
da sind wohl ein paar Menschen durch die Rechtschreibreform etwas durch den Wind. Natürlich heißt es weiterhin „einen Haken machen“, „die Sache hat einen Haken“, oder „abhaken“. Solange Haken gemeint ist mit k und wenn Hacke (Gartengerät) gemeint ist mit ck.
Dabei ist es doch so, dass die die die neue
Orthographie nicht verstehen auch die alte nicht beherrschten.
Aäähm, lieber Fritz … soll ich mich in die Nesseln setzen oder besser
meine Klappe halten?
Ich dachte nämlich bisher, dass auch in der NDR die eingeschobenen
Nebensätze mit Kommata abgetrennt werden … ?
Hingegen möchte ich dir zugute halten, dass dir mit
die die die
in stilistischer Hinsicht ein bemerkenswerter Wurf gelungen ist :–)
Schreibweise mit „ck“ kannte ich nur aus dem österreichischen Sprachgebrauch - und das hat mich früher schon irritiert
Für Haken? Wirklich? Ich traue den Österreichern einiges zu,
aber das?
Danke Fritz!
Ich bin Österreicherin, aber das war mir bis dato auch nicht bekannt. Ein Haken ist definitiv ganz etwas anderes als eine Hacke(n). Wir Ösis gehen zwar in die „Håckn“, aber auch die hat nix mit dem Haken zu tun, außer „es håt an Haggn(Haken) mit da Håckn (Arbeit“, aber das gehört nun eigentlich schon ins Dialektbrett…
Meine Schüler finden jedenfalls keinen roten Haken in ihrem Heft, wenn sie Haken mit „ck“ schreiben…
Schreibweise mit „ck“ kannte ich nur aus dem österreichischen Sprachgebrauch - und das hat mich früher schon irritiert
Für Haken? Wirklich? Ich traue den Österreichern einiges zu,
aber das?
doch das stimmt schon.
„der haken“ wird „das hackl“ gesprochen.
„die hacke“ ist dagegn „die hoggn“ (o = a mit kreis oben). „hoggn“ ist auch wienerisch für „arbeit“.
bedingt aber diese kurze Aussprache des „a“ in „hackl“
wirklich die Schreibung: Hacken?
das steirische, wienerische hat keine kodifizierte verschriftlichung (dann wäre es eine sprache - hab ich recht?) jeder gibt den dialekt so wieder, daß der lautmalerisch rüberkommt.
- Hakerl das, -[n]: Häkchen; => U-Hakerl …
spricht sich hackerl, also mit kurzem a, wird aber „hakerl“ geschrieben, um sich an das „hochdeutsche“ haken schriftlich anzunähern.
für dialekte und umgangssprachen gibt es keine rechtschreibung. es wird GAR NICHT geschrieben sondern nur gesprochen. zur korrekten schreibung des steirischen müßte man erstmal ein paar buchstaben dazuerfinden…
für dialekte und umgangssprachen gibt es keine
rechtschreibung. es wird GAR NICHT geschrieben sondern nur
gesprochen.
Da hast du zunächst einmal Recht.
Dennoch besteht bisweilen - und zwar immer häufiger, der Wunsch, das Bedürfnis, ja der Zwang, einen Dialekt zu kodifizieren und schriftlich zu machen und damit eine Dialektorthographie zu etablieren.
Und dann erhebt sich das Problem: Wie schreibe ich das?
Wenn ich schreibe, wie ich spreche kommt eine ganz fonetische Schraibong zuschdande, dia fir nedd älle vorschdändlig isch.
Einige Österreicher sind da sehr weit gegangen.
Etwa so:
_H.C. ARTMANN
med ana schwoazzn dintn
gedichta r aus bradnsee
blauboad - 1
i bin a ringlgschbüübsizza
und hob scho sim weiwa daschlong
und eanare gebeina
untan schlofzimabon fagrom…
heit lod i ma r ei di ochte
zu einem libesdraum -
daun schdöl i owa s oachestrion ei
und bek s me n hakal zaum!
so fafoa r e med ole maln
wäu ma d easchte en gschdis hod gem -
das s mii amoe darwischn wean
doss wiad kar mendsch darlem!
i bin a ringlgschbüübsizza
(und schlof en da nocht nua bein liacht
wäu i mi waun s so finzta is
fua de dodn weiwa fiacht…)_
Um einigermaßen allgemein verständlich zu bleiben, verzichtet man auf die strenge phonetische Schreibung und nähert die Dialektwörter in gemäßigter Form der „hochsprachlichen“ Norm an.
Das sieht bisweilen albern aus, und für jemand, der den Dialekt noch nie gehört hat, ist die Aussprache von: Oachkatzlschwoaf sicher nicht ohne Probleme nachvollziehbar.
Eine weitere Lösung ist, dass man bei unklarer Aussprache die internationalen phonetischen Zeichen in Klammer dazustellt.
Und dann erhebt sich das Problem: Wie schreibe ich das?
Wenn ich schreibe, wie ich spreche kommt eine ganz fonetische
Schraibong zuschdande, dia fir nedd älle vorschdändlig isch.
finde ich persönlich OK.
Einige Österreicher sind da sehr weit gegangen.
med ana schwoazzn dintn
zu 100% verständlich.
Um einigermaßen allgemein verständlich zu bleiben, verzichtet
man auf die strenge phonetische Schreibung und nähert die
Dialektwörter in gemäßigter Form der „hochsprachlichen“ Norm
an.
verständlich für wen? man könnte jetzt ganz arrogant (aber analog zu anderen sprachen!!) sagen: eine sprache wird für diejenigen niedergeschrieben, die sie auch verstehen können.
Eine weitere Lösung ist, dass man bei unklarer Aussprache die
internationalen phonetischen Zeichen in Klammer dazustellt.
bei unklarer aussprache frägt man jemanden, der dieser sprache mächtig ist
tut mir leid, ich seh das pragmatischer. eine zwangsanpassung an das hochdeutsche ist nicht nötig, wenn es darum geht, ein lokales idiom schriftlich niederzulegen, und zwar in dem fall als kunst(!)produkt. in die offizielle verschriftlichung hat es das süddeutsche ohnehin nicht geschafft (außer jiddisch?)
was meinst du zu dieser radikalen einstellung? ich mag klare standpunkte