Hallo an alle,ich habe ein kleines oder

… größeres Problem. Ich bin ein Zähneknirscher. Ich habe ein paar Füllungen im Mund und immer wieder sehr gereizte Zähne. Dann kann Kälte, Hitze, Süßes etc. brutal schmerzen. Ich war in den letzten Jahren öfter beim ZA. Ich habe nun zwei Zähne, bei denen ich Zahnschmerzen beim Kauen habe. Allerdings nur bei z.B. hartem Brot. Sobald ich aufhöre ist der Schmerz weg. Wenn ich den Zahn allerdings länger belaste wird er immer empfindlicher - dann auch gegenüber Kälte etc… Nun war ich heute beim ZA bezüglich einer kaputten Füllung. Dabei wurden auch beide Zähne untersucht, die beim Kauen Schmerzen bereiten.

Das Ergebnis ist nun:

  1. Auf dem Röntgenbild sieht alles super aus. Die Füllungen sitzen fest und sind dicht. es gibt keine Karies und keine Anzeichen einer Endzündung.

Meine Frage: Kann dieser Schmerz beim Kauen wieder von alleine weggehen? Mein ZA - der wirklich eine tolle Arbeit leistet und bei dem ich zum ersten mal keine Schmerzen etc. habe - meint er können nichts finden und wollte man da jetzt ran müsste man die intakten Füllungen aufmachen und sofort eine Wurzelbehandlung einleiten. Meine diesbezügliche Panikattake bringt mich dazu hier zu schreiben…

Nachtrag:

Ich hatte gerade nochmal Kontakt zu meinem ZA - er rät davon ab den Zahn aufzumachen. Er meint man hätte jetzt Zeit. Nach 10 Tagen könnte man sehen ob man was tutu - es sei denn der Zustand verschlechtert sich vorher…

… größeres Problem. Ich bin ein Zähneknirscher. Ich habe ein
paar Füllungen im Mund und immer wieder sehr gereizte Zähne.
Dann kann Kälte, Hitze, Süßes etc. brutal schmerzen.

Servus,

das lässt sich - mit etwas Mühe - wahrscheinlich besser ausdifferenzieren. Beispiel: Hitzeempfindliche Zähne sind selten. Ist ein Zahn wirklich hitzeempfindlich ist er am ehesten Kandidat für eine Wurzelbehandlung, weil die Hitzeempfindlichkeit ein Hinweis auf eine akute Entzündung des Zahnnervs sein kann.

Kälteempfindlichkeit gibt es viel öfter. Sie tritt auf, wenn eine Karies sich langsam auf den Nerv zufrisst - dann ist der Zahn lange Zeit gut lokalisierbar. Meistens geht sie aber mit freiliegenden Wurzeloberflächen einher, was häufig viele Zähne oder Zahngruppen betrifft. In beiden Fällen (Karies und freiliegende Wurzeln) reagiert das Zahnbein, das nicht von Schmelz bedeckt ist auf Reize - einmal auf thermische und einmal auf osmotische.

Dass da verschiedene Ursachen hinter den Schmerzen liegen, leuchtet Dir jetzt vielleicht ein.

Ich war
in den letzten Jahren öfter beim ZA. Ich habe nun zwei Zähne,
bei denen ich Zahnschmerzen beim Kauen habe. Allerdings nur
bei z.B. hartem Brot. Sobald ich aufhöre ist der Schmerz weg.
Wenn ich den Zahn allerdings länger belaste wird er immer
empfindlicher - dann auch gegenüber Kälte etc…

Das alles kannst Du so genau lokalisieren und an einzelnen Zähnen festmachen? Beim Kauen werden die Zähne normalerweise nur bis an bestimmte Schwellen belastet. Nimmt der Kaudruck weiter zu, macht man einfach wieder auf und beginnt den nächsten Kauzyklus - ganz reflektorisch. Aussderdem besteht im ‚Normgebiss‘ ein ‚ein Zahn zu zwei Zahn Kontakt‘ - welcher der Beteiligten schmerzt denn nun? Ich habe Patienten in so einem Fall gebeten, gezielt auf ein Zündholz zu beißen, was bei der Lokalisation hilft.

. . . . . . schnipp . . . . .

  1. Auf dem Röntgenbild sieht alles super aus. Die Füllungen
    sitzen fest und sind dicht. es gibt keine Karies und keine
    Anzeichen einer Endzündung.

Auf dem Rö-Bild sieht man ja auch den Knochen um die Wurzeln herum. Gab es dazu irgendwelche Kommentare? (Hinweise auf Parodontitits? Entzündungsfreier Knochenabbau durch Überbelastung?) Gab es Nervöhlen (Pulpencaven), die durch Tertiärdentinbildung verengt wirken?

Die beiden letzten Befunde kann man bei leidenschaftlichen Knirschern und Pressern antreffen.Bei denen kann der Kieferknochen langsam zurückgehen. Die Zähne bleiben lange fest, die Wurzeloberflächen (Zahnhälse) sind zu sehen und reagieren auf alle möglichen Reize.

In solchen Fällen kann eine Knirscherschiene helfen, die die Kaukräfte abfängt und statt der Zahnsubstanz selbst abgerieben wird.

Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass der Knirsch- und Presstypus selten die Geduld aufbringt, jeden Abend brav seine Schiene einzusetzen.

http://www.google.com/imgres?hl=de&client=opera&hs=W…

Abgesehen davon, dass ein wirklicher Presser genug Gelegenheiten sucht und findet, seinen Kaumuskeln auch am Tag Pressarbeit abzuverlangen, bis man es an den Kaumuskeln sehen kann.

http://blogs.independent.co.uk/wp-content/uploads/20…

Mit anderen Worten: Deine Probleme können ihre Ursache in ‚Parafunktionen‘ haben. Aufbissschienen sind da als erstes Mittel der Intervention hilfreich. ‚Am Ende des Tages‘ (wie Ihr Knirscher gerna sagt:wink:) wirst Du um kundige Hilfe aus der Ecke: Stressbewältigung und -abbau, Coping nicht herumkommen.

Just my 2c’s

Gruß

Kai Müller

Lieber Kai,

vielen Dank für Deine Infos.

Auf dem Röntgenbild ist lauf ZA nichts zu sehen - das macht ihn ja so skeptisch. Auch im Knochen oder an den Wurzelspitzen ist nichts. Wir konnten genau den schmerzenden Zahn lokalisieren weil wir den von Dir genannten Test mit dem Holzstück gemacht haben. Ergebnis: der Zahn dessen Füllung kaput ist bzw. jetzt war zeigt keine Reaktion. Der Zahn der dahinter liegt mit funktionierender Füllung zeigt die Symptome. Aber nur an einem bestimmten Punkt der Beisfläche.

Ich habe das nun schon 2x durch. Beim ersten Zahn war es eine extreme Reaktion auf Wärme bzw. Hitze. Das Röntgenbild und alles weitere zeigte: kein Befund. Es gab dann eine Gel und nach 4 Wochen war es vorbei - der Zahn ist aber nicht tod.

Dann letztes Jahr ein Backenzahn im Oberkiefer. Dieses mal Kälte und Kauschmerzen. Wieder kein Befund. Wieder warten. Hat sich dann nach 2 Monaten beruhigt und kommt ab und zu wieder für 2-3 Tage. Die ganze Zeit Untersuchungen und nichts gefunden. Nun der nächste Zahn.

Heute Morgen ein starkes ziehen im Oberkiefer über dem 35 od also dem der aktuell Schwierigkeiten macht.

Ansonsten: der aktuelle Zahn ist ruhig. Keine Schmerzen. Ich esse und kaue dann an der Stelle nicht so hart - und es ist nur ein dummpfer Schmerz bzw. ein schmerzliches Ziehen ebenso wenn Kälte in Form von kaltem Wasser drankommt. Allerdings geht der Schmerz dann sofort weg auch wenn das Wasser noch da ist.

Ein

Mein ZA sagte ich solle eine Woche warten - ich muss Sonntag für eine Woche geschäftlich ins Ausland. Wir sind via Mail und SMS verbunden und er ruft in der Woche nochmal an.

Er möchte auf jeden Fall einen Weg finden mir zu helfen und sagt dass ich ihm sofort scheiben soll wenn es besser oder schlechter wird. Aber er bleibt dabei: er sagt wenn er denn Zahn nun aufmacht macht er ein System ohne Befund kaputt.

Ich weiß, dass mein größtes Problem die Angst vor dem ZA ist. Wobei ich bei diesem ZA zum ersten mal Vertrauen habe und wirklich alles schmerzfrei ablief. Das Team behauptet sogar, dass sie selbst Wurzelbehandlungen schmerzfrei durchführen - und dass es im Netz in der Regel die Menschen mit negativen Erfahrungen sind darüber schreiben.

Lange Rede kurzer Sinn, ich bin für jeden Tip dankbar und hoffe, dass die nächste Woche gut verläuft. Immerhin habe ich mich in den letzten Jahren jedes Jahr zum ZA getraut - trotz Angst. Die Sorge irgendwann die Zähne zu verlieren weil man nicht zum ZA geht war um einiges größer…

Beste Grüße

Da könntest Du Dir ja noch den Artikel auf S 28ff in dieser Zeitschrift ansehen. Da geht es um einen minimalinasiven und angstfreien (kein Bohrer) Weg in eine Zukunft mit weniger Parafunktionen:

https://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:_bUyq0Sk7…

Er möchte auf jeden Fall einen Weg finden mir zu helfen und
sagt dass ich ihm sofort scheiben soll wenn es besser oder
schlechter wird. Aber er bleibt dabei: er sagt wenn er denn
Zahn nun aufmacht macht er ein System ohne Befund kaputt.

Da kann er durchaus Recht damit haben.

Das Team behauptet sogar,
dass sie selbst Wurzelbehandlungen schmerzfrei durchführen -

Tschulljung - das ist aber die Regel. Die Kunst liegt in der schmerzfreien Injektion.

und dass es im Netz in der Regel die Menschen mit negativen
Erfahrungen sind darüber schreiben.

Immerhin habe ich
mich in den letzten Jahren jedes Jahr zum ZA getraut - trotz
Angst. Die Sorge irgendwann die Zähne zu verlieren weil man
nicht zum ZA geht war um einiges größer…

Das wäre das erst Mal, dass eine dauerhafte positive Motivation aus einer negativen Grundhaltung entstanden wäre. Nein, nein, es ist wahrscheinlich viel schlimmer - Du fängst möglicherweise an. ihn zu mögen :wink:
Das wird der Beginn einer wunderbaren . . .

http://www.youtube.com/watch?v=d22CiKMPpaY&feature=r…

Gute Reise

Nachfrage
Hallo AutomatenSchmerz,

ich wollte mich mal erkundigen, was sich jetzt ergeben hat?

Ich bin kein Experte, aber eine „Betroffene“.

Ich habe ziemlich gesunde Zähne, knirsche aber auch mit den Zähnen. Gehöre aber auch zu den „Braven“, die jede Nacht ihre Schiene tragen.

Ich hatte auch immer mal wieder einen Bissschmerz beim Essen an dem einen Backenzahn (und ich konnte es sehr genau verorten), der auch auf Kälte reagierte - aber nicht immer. Dieser Zahn war bereits plombiert, und der Arzt stellte nichts fest.

Kurz vor dem jährlichen Check ist es dann passiert: Der Zahn zerbrach, und ich hatte eine Hälfte in der Hand. Mein ZA meinte (was die Bissfläche auf der Schiene auch bestätigt), dass dieser Zahn ständig dem größten Druck ausgesetzt war, so dass sich kleine Risse gebildet haben.

Kiefer, Zahnfleisch und Restzahn waren/sind völlig gesund, so dass ich jetzt eine Teilkrone habe. Meine Befürchtung ist bloß, dass diese nicht so lange halten wird, wenn der Zahn trotz Schiene diesem Druck ausgesetzt ist.

Viele Grüße

Kathleen