Hallo, ein Bekannter möchte ein altes

Diese „ganz fein rautenförmig geriffelte Oberflächenstruktur“ wird in Fachkreisen Seidenrasteroberfäche genannt. Im Internet unter den verzweifelt nach Hilfe Suchenden findet man auch andere Bezeichnungen wie z. B. „perlige Oberflächenstruktur“, „Wabenstruktur“ und für manche sind die Fotos ganz einfach „matt und mit Poren“. Auch Wer-Weis-Was hat sich damit unter verschiedenen Begriffen bereits mehrfach beschäftigt, hier ein Beispiel dafür /t/scannen-von-seidenrasterbildern/870843
Die Seidenrasteroberfäche (es gab früher noch einige andere Strukturen) stellt die Bilder schärfer als ein mattes Fotopapier dar, mindert die oft sehr lästige Lichtspiegelung eines Hochglanz Fotos, ist kaum anfällig gegen Fingerabdrücke und bietet eine natürlichere Darstellung von Hauttönen bei Portraits. Beim scannen aber zeigen sich dann die oben genannten Nachteile die man in einem Wort kurz fassen kann: Kopierschutz!!! Fast ausschließlich unter diesem Begriff werden heute derartige Fotopapiere vermarktet, obwohl sich die Profifotografen von früher bereits mit den rein optischen Reproduktionen auch rumschlagen mussten (mein erstes Passfoto mit Seidenrasteroberfläche stammt aus dem Jahr 1960). Natürlich ist derartige Oberflächenstruktur bei einer Reproduktion mit der Kamera auch sichtbar, aber im Weiten nicht so störend wie bei einem Scan. Deshalb die erste Empfehlung:
Abfotografieren in einem Lichtzelt, mit Beleuchtung von zwei Seiten oder mit einem Ringblitz.
Empfehlungen fürs Scanverfahren:

  • Bild mit Scannergel auf Scannerglas (Folie) montieren;
  • Scharfzeichnung im Scannerprogramm abschalten;
  • Hilfsfilter aktivieren z. B. „Entrastern“, „De-Screening“ oder „Moiree entfernen“;
  • 4x einscannen jeweils um 90° versetzt, später in der BB-Software als Ebene übereinanderlegen.
    Das letzte und auch aufwändigste Verfahren ist hier http://www.ffsf.de/archive/index.php/t-5385.html ausführlich beschrieben (ralfeberle).
    Die fertige Bilddatei kann man z. B. in Photoshop mit „Helligkeit interpolieren“ (unter Filter/Störungsfilter) nachbearbeiten. Dort befinden sich auch andere Entstörungsfilter, die verwendet werden können, aber alle diese Aktionen machen das Bild unscharf, so dass eine nachträgliche Schärfung notwendig ist. Die Entrauschsoftware Neat Image mindert auch die hellen Sprenkel des Seidenrasters und deshalb ist sie mit ihren fein abstimmbaren Parametern auch in diesem Fall eine wertvolle Hilfe, weil sie das Bild auch gleich nachschärfen kann. Für JPG-Ausgangsdateien ist Neat Image als Freeware erhältlich.