Hallo, ich bin völlig verzeifelt!

Hallo, meine Tochter wird jetzt bald 5 Jahre alt und ich weis einfach nicht mehr weiter. Sie hatte schon von Anfang an einen sehr starken Willen und ist sehr eigensinnig. Mann könnte meinen ich hab Zwillinge, denn heute habe ich einen Engel und morgen einen kleinen Teufel.Sie macht überall „Terror“ wenn Sie nicht bekommt was sie will. Sie ist extrem stur und schreit sofort los, brüllt, tritt kurz um randaliert. Das macht vor nichts und niemandem halt. Wir sind so weit das ich Sie Mittags aus dem Kindergarten hole um die ganze Situation ersteinmal zu entspannen, da dort sonst kein Kind Mittagsschlaf halten kann. Ihre " Brüll,- Schreianfälle " halten zum Teil über Stunden an und sind echt heftig. Ähnliche Situationen hatten wirschon einmal vor ca. 3 Jahren damals haben wir es ganz gut in den Griff bekommen. Nun geht es wieder los. Der ganze Spass geht nun schon eine ganze Zeit und wird immer extremer. Sie weis sehr genau was Sie falsch macht aber manchmal hab ich das Gefühl Sie kann einfach nicht anders. Sie ist sehr schlau, kann z.T. schon rechnen, kennt das gesammt ABC und schreibt auch schon einige Wörter. Ich verbringe viel Zeit mit Ihr. Wir sind drausen,spielen Gesellschaftsspiele und mit vielen anderen Sachen. Ich bin auch konzequent im Umgang mit Ihr. Ich weis einfach nicht mehr weiter. Hat jemand einen Tip für mich.

Gruß Mystik

Ich weis einfach nicht mehr

weiter. Hat jemand einen Tip für mich.

ja.

sieh zu, dass ihr in fachmännische hände kommt.
du und ihr alle.

das kind reagiert aus irgendeinem grund nicht „normal“. wir können hier nur spekulieren, ob das nervlich, organisch oder systemisch (familiensystem) ist. sie könnte überreizt von „normalen“ reizen sein oder sonstwas. vor allem, wenn sie sich bewußt ist, dass sie manchmal nicht „richtig“ reagiert, aber nicht anders kann, kann das in kindlichen depressionen münden. ganz schlimm. (eigene erfahrung).

wenn du versuchst, auf eigene faust diagnosen zu stellen oder dich an klassischen erziehungsmethoden (die hier in kürze eintreffen werden) orientierst, werdet ihr alle eine sehr, sehr harte zeit haben.

es gibt kinderzentren und kinderkliniken, beratungsstellen und psychologenteams, die euch begutachten, beraten, testen und ggf. weiterleiten können.

nichts ist nach einem solchen drama angenehmer, als wenn das kind (buchstäblich) dann irgendwann einen namen (=diagnose) hat, an der man halt findet und an der entlang man hilfe suchen kann.

und vergiß nicht: auch mütter brauchen hilfe, kraft von aussen, auszeiten, zuspruch und sind nicht mr. allwissend oder mme. allkönnend. schon gar nicht für das eigene kind.

in diesem sinne: telefon --> kinderarzt, nach weiteren anlaufstellen fragen. immer mal wieder einen kaffee mit freundinnen trinken gehen. partner nicht vergessen.

hau rein,
tilli

p.s. lass dich hier nicht beschimpfen.

ot

p.s. lass dich hier nicht beschimpfen.

Warum sollte das jemand tun?
Solche Bemerkungen vergiften aber von vorneherein die Atmosphäre und lenken den Thread in eine Richtung, die er sonst nicht bekommen hätte.
Und du disqualifizierst im Vorfeld Antworten und machst die Fragerin misstrauisch.
Ich glaube nicht, dass werweisswas eine Übermutter oder einen Robin Hood braucht, der Witwen, Waisen und User vorauseilend beschützt, braucht.

Elke

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Hallo,

auch ich würde dir zu professioneller Hilfe raten. Kinderarzt - wenn du ihm vertraust, ansonsten Beratungsstellen (Profamilia, Erziehungshilfe (damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht), kirchliche Organisationen, eventuell auch über den Kindergarten, auch wieder: wenn du dem Personal dort vertraust und ihnen qualifizierten Rat zutraust.

Je früher ihr da einen Blick von außen bekommt, desto früher kann geholfen werden.

Gruß
Elke

Hallo, danke das Ihr so schnell auf meinen Artikel geantwortet habt. Hilfe habe ich mir bei einer Beratungsstelle in unserer Nähe gesucht. Zum ersten mal war ich vor ca. 3 Jahren dort als unsere " Probleme " begonnen haben. Dann haben wir ca. 1 Jahr pausiert und jetzt sind wir seit ca. 1 Jahr wieder da. Die letzte Zeit war ich als Mama allein dort um mir weitere Tipps und Anregungen zu holen und über diverse Alltags Probleme uns Situationen zu reden. Ich habe Gespräche mit dem Kindergarten, die wissen aber auch nicht weiter, deshalb hole ich ja meine Tochter am Mittag. Ich habe auch schon entschieden das jetzt dringend etwas anderes passieren muss, denn es wird mit jedem Tag schlimmer.( hatten gerade wieder einen Aussetzer).So extrem is es seit Anfang Dezember. Anfangs dachte ich das es die Aufregung vor Weihnachten ist, aber war es nicht.
Ich will eine Entwicklungsdiagnostik machen lassen und dann werden wir weiter sehen. Besprochen habe ich das auch alles mit unserer Therapeutin und wir arbeiten auch daran(nächster Termin in 14 Tagen). Aber es dauert halt alles seine Zeit und ich dachte andere Eltern machen ähnliche Erfahrungen und haben vielleicht einen Tipp, Rat oder ähnliches. Gruß Mystik

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Hallo

Ich habe es letzen Urlaub erlebt, dass ein Kind relativ oft völlig ausrastete, wenn es seinen Willen nicht bekam oder irgendwas passierte, was ihm nicht so passte.

Das Kind machte sonst keinen auffälligen Eindruck, es war aber Autist. Die Mutter hatte diese Diagnose bekommen, und sie konnte auch mit dem Kind umgehen. Sie musste allerdings eigentlich immer präsent sein. Das Kind konnte mit anderen Kindern spielen, aber es konnte immer sein, dass es ausrastete, und dann konnte es nur die Mutter wieder beruhigen.

Würde sowas passen? - Die Mutter hat bestimmt von Fachleuten gelernt, wie man ein autistisches Kind beruhigen kann, also daraus könnte man keine Schlüsse ziehen, wenn das bei dir noch nicht so klappt.

Viele Grüße

Hallo

Ich habe es letzen Urlaub erlebt, dass ein Kind relativ oft
völlig ausrastete, wenn es seinen Willen nicht bekam oder
irgendwas passierte, was ihm nicht so passte.

das war gut.
in diese richtung dachte ich auch. es gibt da ja verschiedene formen.
leichte…

meine erste idee war asperger…

tilli

klitzekleine erste Hilfe
Hallo Du Arme!

In stressigen Zeiten hat es uns immer geholfen, jede frei Minute im Freien zu verbringen, an der frischen Luft. Auf dem Spielplatz oder im Wald verpufft so mancher Wutanfall in der Weite der Natur :wink:

Vielleicht hilft Dir das ja, mal Luft zu holen.

Apropos, Du schreibst, Du verbringst viel Zeit mit Deiner Tochter. Hast Du genug Zeit für Dich? Es ist auch wichtig, dass es Dir gut geht.

Ansonsten rate ich auch dringend zu externer Hilfe.

Alles Gute
kernig

Hallo, danke für diese schnellen Antworten. In diese Richtung habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Ich werde mich in diese Richtung mal näher informieren.

LG Mystik

Hallo Mystik,

Hallo, danke für diese schnellen Antworten. In diese Richtung
habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Ich werde mich in diese
Richtung mal näher informieren.

es muss natürlich nicht mit einer (schwachen) Autismus-Form zusammenhängen - aber es kann. Ich kenne Asperger-Autisten, die auf Situationen wie Kindergarten mit Gebrüll reagiert haben, da es für sie eine nicht verarbeitbare Flut an Eindrücken (rumlaufende Kinder, viele Stimmen, viele Gerüche, grelle Farben… --> Stichwort „Overflow“) bedeutet hat. Sie haben zum Teil auch gemerkt, was ihr Verhalten bewirkt, jedoch auch nicht gewusst, wie sie hätten anders reagieren können.
Sturheit ist zwar nicht unbedingt typisch für Asperger-Syndrom, jedoch
kann es so wirken, als wenn das Kind stur wäre - viele Autisten reagieren auf Veränderungen, die Nichtautisten sowas von egal sind (nicht um _exakt_ acht Uhr losgehen, einen Weg nicht mit einer ungeraden Anzahl von Schritten zurücklegen können, das Messer beim Frühstück liegt nicht ganz parallel zum Brett etc.), mit Angst und Verzweiflung und wirken dann stur weil kein Grund für Angst erkennbar ist.

Wie gesagt: Nur eine Idee, nur ein paar Informationen dazu - es kann sein, dass die Probleme auch ganz anderswo liegen.

Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du dich darum kümmerst, dass deiner Tochter geholfen werden kann! :smile:

Viele Grüße,
Nina

Hallo,
es KÖNNTE sein, dass Dein Kind mit gewissen Dingen unterfordert (kognitiv) ist - und gleichzeitig mit anderen Dingen (soziale Kompetenz) überfordert ist.

Dass ihr Konsequenz sein müsst und dem Brüllen nicht nachgeben sollt, wisst ihr hoffentlich schon.

Meine Empfehlung: lies das Buch „Ich schaff’s“ von Ben Furman.

Euer Kind muss und wird angemessenes Verhalten zu lernen- dabei ist sie auf Eure Hilfe angewiesen.

Viel Mut!

Hallo,

Hilfe habe ich mir bei einer Beratungsstelle in unserer
Nähe gesucht. Zum ersten mal war ich vor ca. 3 Jahren dort als
unsere " Probleme " begonnen haben. Dann haben wir ca. 1 Jahr
pausiert und jetzt sind wir seit ca. 1 Jahr wieder da. …
Ich will eine Entwicklungsdiagnostik machen lassen und dann
werden wir weiter sehen. Besprochen habe ich das auch alles
mit unserer Therapeutin und wir arbeiten auch daran(nächster
Termin in 14 Tagen).

Das Problem verstärkt sich, und jetzt wird mal wieder was „versucht“. Hast du nach Alternativen hinsichtlich Beratung geschaut?

Aber es dauert halt alles seine Zeit

Nun, drei Jahre mit negativer Tendenz sind für ein Kind in diesem Alter eine Ewigkeit. Und richtungweisend.

Du selbst „lebst“ auch nur von irgendwelchen Hoffnungen und möglichen Aussichten, für die nächsten Jahre.

Such dir was anderes. Frag dich in deiner Umgebung durch, auch und gerade bei deiner jetzigen Beratungsstelle. Ihr habt nicht Stillstand, sondern Rückschritt.

Grüße
Tommy

.

Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du dich darum kümmerst,
dass deiner Tochter geholfen werden kann! :smile:

und leider sieht man hier auch mal wieder, wie sehr man in diesem lande verratzt ist, wenn das kind ein problem hat.

keiner ist da.
keine zentrale anlaufstelle weit und breit.

alles muß frau alleine durchdenken, aufsuchen, abwägen…

jahre dauert es bis zur diagnose… wochen wartet man auf psychiater o.ä… zahlen muß man viele tests selber…

ich wünsche euch viel kraft und eine baldige diagnose und eine tolle therapie!!

tilli

p.s. lass dich hier nicht beschimpfen.

Warum sollte das jemand tun?

das kann ich dir auch nicht erklären. aber es wird getan.

Solche Bemerkungen vergiften aber von vorneherein die
Atmosphäre und lenken den Thread in eine Richtung, die er
sonst nicht bekommen hätte.

das war wohl nichts. alle haben sich manierlich benommen.
gut gegangen, trotz meines tips.
was nun?

Ich glaube nicht, dass werweisswas eine Übermutter oder einen
Robin Hood braucht, der Witwen, Waisen und User vorauseilend beschützt, braucht.

das denke ich auch. warum dann werden fragesteller hier angeschnauzt, dafür, dass sie eine frage stellen, die andere nicht stellen würden?

tilli

p.s.
wo ist denn deine eigene nase?

Hallo Mystik,

dass die Lütte vor drei Jahren Terror gemacht hat, ist nichts ungewöhnliches - das ist das Alter der wunderhübschesten Trotzphasen. Das Gute daran: so wie sie gekommen sind, gehen sie auch wieder.

Mir scheint allerdings, dass du - vielleicht vor lauter Freude über ihr wieder manierliches Verhalten - in der Folgezeit versäumt hast, ihr die nötigen Grenzen aufzuzeigen, so dass sie nun - du hast die ja schon eine ganze Weile gewähren lassen! - frei nach Friedrich Hebbels Zitat „Trotze, so bleibt dir der Sieg.“ verfährt. Diesen Trotz auszumerzen, ist dann natürlich schon ein wenig schwieriger.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich deine Tochter schlicht und ergreifend für eine verwöhnte Rotzgöre halte, obgleich dieser Verdacht für mich durchaus naheliegend ist (Zitat aus deinem Posting: Sie macht überall „Terror“ wenn Sie nicht bekommt was sie will). Warum? Nun… Du schreibst, dass du alleinerziehend bist. Alleinerziehende Eltern (beiderlei Geschlechts) neigen bisweilen dazu, ihren Kiddies wesentlich mehr an ungebührlichem Verhalten durchgehen zu lassen, was häufig daran liegt, dass sie so das Fehlen des anderen Elternteils auszugleichen bzw. zu kompensieren versuchen. So bastelt man sich selbst einen Teufelskreis…

Dass es sinnvoll wäre, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wurde bereits erwähnt. Dennoch solltest du versuchen herauszufinden, warum die Frustrationsschwelle bei deiner Tochter so extrem niedrig ist. Packst du sie vielleicht aus den oben genannten Gründen in die sprichwörtliche Watte, dass sie mit den „normalen Belastungen“ des Alltags nicht zurecht kommt? Projizierst du vielleicht deine eigene Unzufriedenheit mit deiner derzeitigen beruflichen Situation - unbewusst - auf sie? Hat sie außerhalb des Kindergartens, aus dem du sie Mittags um des lieben Friedens willen abholst, Kontakt zu Gleichaltrigen? Fragen über Fragen…

Ich bin
auch konzequent im Umgang mit Ihr.

Genau das glaube ich nicht ganz. So, wie du die Situation schilderst, bist du eher darin konsequent, ihr ihren Willen zu lassen. Sie hingegen weiß inzwischen genau, dass ihr Verhalten keinerlei Konsequenzen (lies: Strafe; um das ausdrücklichst klarzustellen: ich spreche natürlich nicht von körperlichen Strafen!) nach sich zieht - das nutzt sie gnadenlos aus, weil sie weiß, dass du nachgeben wirst, wenn sie nur lange genug Terror macht.

Ich weis einfach nicht mehr
weiter. Hat jemand einen Tip für mich.

Na ja…
Tip 1: ignorieren. Wirklich ignorieren; siehe hierzu auch /t/4-jaehriger-ist-total-stur/423795/3
Tip 2: Hilf ihr, ihre Wut auszudrücken/zu kanalisieren bzw. die Aggression abzubauen. Zum Beispiel: wenn sie schlagen will, bitte schön, aber : es wird ausschließlich auf einen Sitzsack, eine Matratze, was-weiss-ich gehauen - alles andere, insbesondere Menschen, sind Tabu.

Weiterhin starke Nerven wünscht
Renee

Ich werde auf jeden Fall nicht aufgeben, auch wenn es oft schwierig ist. Ich habe in der nächsten Zeit noch einige Termine und werde diese auf jeden Fall wahrnehmen. Auf jeden Fall hat mir die Unterstützung und die Beiträge die ich auf meinen Artikel bekommen habe noch mehr Mut gemacht und ich werde mich mit all meinen Kräften bemühen meiner Tochter zu helfen. Gott sei Dank steht meine Familie in allem hinter mir.

LG
Mystik