… gegenübertragung schreiben. gefragt wird nach den ELEMENTEN der gegenübertragung. sind damit vieleicht der übertragungsprozeß, die neurotische übertragung des analytikers auf den patienten sowie die projektive identifizierung gemeint? mir als anfängerin erscheint der begriff im zusammenhang mit der frage so unkonkret…für eine rückauskunft wäre ich sehr dankbar…grüsse ins forum
… gegenübertragung schreiben. gefragt wird nach den
ELEMENTEN der gegenübertragung. sind damit vieleicht der
übertragungsprozeß, die neurotische übertragung des
gefragt wird wahrscheinlich nach den ELEMENTEN der genübertragung.
gefragt wird wahrscheinlich nach den ELEMENTEN der
genübertragung.
Aus dem UP geht eindeutig hervor, dass es sich um Gegenübertragung handelt.
Also bitte beim Thema bleiben.
Gruß
Kreszenz
Komponenten der Gegenübertragung
Hallo,
gefragt wird nach den ELEMENTEN der gegenübertragung.
in den psychoanalytischen Theorien der Übertragungsmechanismen ist es unüblich, „Elemente“ aufzulisten. Zu diesem Ausdruck müßtest du die Lehrperson um „Rückauskunft“ fragen, die meint, sich sowas einfallen lassen zu müssen.
Zunächst: Die Gegenübertragung unterscheidet sich von der Übertragung nur insofern, als der Therapeut seine Analyse bereits hinter sich hat, also mindestens präzises Wissen über seine neurotischen Anteile bzw seine Kernkonflikte hat: Darüber hinaus hat er Handwerkszeug gelernt, bzw sollte gelernt haben, mit seiner durch die Übertragung des Pat. aktivierten emotionalen Disposition umzugehen. Und zwar so, daß er die dadurch entstehende Konfliktstruktur mit dem Pat. zugunsten von dessen therapeutischem Prozess lösen bzw. positiv nutzen kann.
sind damit vieleicht der übertragungsprozeß,
Die Gegenübertragung IST eine Übertragung. Siehe oben.
die neurotische übertragung des analytikers auf den patienten
Die (Gegen)Übertragung IST eine neurotische (Gegen)Übertragung. Man nennt sie daher ja auch manchmal (Gegen)übertragungsneurose.
sowie die projektive identifizierung gemeint?
Jede Übertragung ist eine projektive Identifizierung. Es kommt dann darauf an, auf was.
mir als anfängerin erscheint der begriff im zusammenhang mit der frage so unkonkret
„unkonkret“ ist sehr höflich gesagt.
Es ist denkbar, daß eigentlich gemeint ist:
- Die zu jedem neurotischen Prozess, also auch zu jeder (Gegen)übertragung gehörenden Abwehrmechanismen, die natürlich vielerlei Gestalt haben können, oder
- irgendeine Zusammenstellung aus dem Gesamtpaket der Übertragungsneurosen, wo zu verschiedene Themenkomplexe gehören:
- die Abwehrstruktur selbst
- die psychische Symbiose zwischen Analytiker und Analysand
- das komplexe Thema der Deutung des Geschehens im anlytischen Dialog
- der positive und der indirekte Ödipuskomplex
- die direkte und die indirekte Gegenübertragung
- die verschiedenen Reaktionsformen der Gegenübrtagungs: Gegenübetrgaungsangst, Gegenübertragungsaggression, Gegenübertragungsschuldgefühle und die anderen bekannten Reaktionen
- die verschiedenen Phasen von Übertragung und Gegenübertragung und von deren Wechselwirkungsprozess.
Insgesamt gibt es da so vieles, was in der eine oder anderen Weise in eine Komponenten-Liste oder besser Themen-Liste hineingebastelt werden könnte aus bloßen didaktischen Gründen. Frage ist nur: Wozu? Ich fände es unverantwortlich. Aber „Elemente“ wäre dafür ein ganz und gar abwegiger Begriff. Es kommt also darauf an, was ihr vorher über das Thema gelernt habt. Aus demn hohlen Bauch kommt eine solche Aufgabenstellung ja wohl kaum.
Gruß
Metapher
Ich glaube, die Formulierung könnte hier etwas missverständlich sein, weil sie einen Kausalzusammenhang impliziert, der allenfalls ein zeitlicher ist.
Um mal in der Formulierung zu bleiben:
Zunächst: Die Gegenübertragung unterscheidet sich von der
Übertragung nur insofern, als ->da, zu diesem Zeitpunkt der Therapeut seine Analyse bereits hinter sich hat ->bzw. haben sollte also mindestens präzises Wissen über
seine neurotischen Anteile bzw seine Kernkonflikte hat:
Darüber hinaus hat er Handwerkszeug gelernt, bzw sollte
gelernt haben, mit seiner durch die Übertragung des Pat.
aktivierten emotionalen Disposition umzugehen.
Die Gegenübertragung an sich ist ja nicht das Problem und tritt unabhängig davon auf, ob der Therapeut damit richtig umgeht oder nicht. Sie kann allerdings zum Problem werden, wenn er es nicht tut.
… gegenübertragung schreiben. gefragt wird nach den
ELEMENTEN der gegenübertragung. sind damit vieleicht der
übertragungsprozeß, die neurotische übertragung des
analytikers auf den patienten sowie die projektive
identifizierung gemeint?
Ich denke der Ausdruck „ELEMENTE der GÜ“ ist kein Standardbegriff. Keine Ahnung, was damit bei euch erfragt werden soll.
übertragungsprozeß
Gegenübertragung ungleich Übertragung. Nicht alles, was der Analytiker überträgt, ist GÜ.
neurotische übertragung des
analytikers auf den patienten
Das wäre eher die sog. „Analytiker-Übertragung“, und damit etwas, das im analytischen Prozess eigentlich außen vor bleiben sollte - während die GÜ -als reflektierte- ja ein unverzichtbares Instrument ist, nicht nur Störfaktor.
projektive
identifizierung
Dieser Begriff ist heute so inflationär geworden, dass jeder was anderes darunter versteht, wenn er nicht gerade eng im Sinne von Bion verstanden wird (oder als Kleinianischer Abwehrmechanismus).
Im Bion’schen Sinne ist die PI eine Form der Übertragungs-Gegenübertragungs-Dynamik, nicht ein Element der GÜ allein.
Wenn ICH also drei Strukturelemente der GÜ nennen müsste, dann würde ich sagen:
- Die Quelle der GÜ im Infantilen des Analytikers
- Der Auslöser der GÜ durch die Übertragung des Analysanden
- Die manifeste Form, die die GÜ annimmt in der Analytiker-Analysand-Interaktion
Ansonsten ist, nebenbei erwähnt, die wichtigste Differenzierung der GÜ mit Sicherheit die zwischen der a) komplementären und der b) konkordanten GÜ.
Habe die Ehre!
Tyll
Du hast völlig Recht mit deinem Hinweis, daß ich da einige Formulierungen nicht gegen Mißverständnis abgesichert hab.
Klar, daß der Analytiker seine Analyse hinter sich hat (sonst wäre er ja kein Analytiker). Und daher hat er Kenntnis über seine eigene neurotische Grundstruktur, derart, daß seine je aktuelle Gegenübertragungsphase - also in einem je aktuellen therapeutischen Setting - für ihn keine neuen Inhalte mit sich bringt.
Zudem hat er in seiner eigenen Lehranalyse gelernt, damit so umzugehen, daß sie für den therapeutischen Prozess des Analysanden (und dessen Übertragungsneurose) positiven Nutzen hat. Und das heißt mindestens , daß er sie nicht „ausagiert“ (was „ausagieren“ in diesem Kontext heißt, wird der UP hoffentlich wissen).
Die Gegenübertragung an sich ist ja nicht das Problem und tritt unabhängig davon auf, ob der Therapeut damit richtig umgeht oder nicht. Sie kann allerdings zum Problem werden, wenn er es nicht tut.
So ist es. Nach Ansicht vieler heutiger (das war nicht immer so) Analytiker und Therapietheoretiker ist die Gegenübertragungphase sogar ebenso nützlich, bzw. unumgänglich, bzw. notwendig, wie die Übertragungsphase des Analysanden.
Meine Kurzfassung des Unterschiedes sollte nur aussagen, daß die intrinsische (innere) psychische Disposition des Analytikers sich dabei kaum unterscheidet von der des Analysanden. Die extrinsische (äußere) Situation ist dagegen die oben beschriebene. Da gibt es einen Unterschied. Und natürlich, das vergaß ich zu erwähnen, weil ich es für selbstverständlich hielt, ist die "Gegen"übertragung eine Reaktion auf die Übertragung des Analysanden. Daher ja die Bezeichnung.
Gruß
Metapher