Hallo meine Tochter 8 Jahre hat Angst, das

… wir Mama und Papa mal sterben… Das geht seid 1 Jahr das Sie immer sagt sie vermisst uns und will nie das wir sterben warum macht ihr das so eine Angst es tut mir weh und ich bin immer kurz davor zu weinen wie kann ich ihr Helden und die Angst nehmen

Hallo Steffi,

auf jeden Fall ernst nehmen, aber nicht in Tränen ausbrechen.

Ich habe es meinem Sohn so erklärt: Ja, Mama und Papa werden mal sterben. Wann das ist, wissen wir nicht, aber hoffentlich nicht so bald. Und ja, das ist traurig und wird weh tun, aber er wird dann ganz viele liebe Leute um sich haben, die ihn lieb haben und die dann bei ihm sind und ihm helfen.

Versuch mal, die Dramatik raus zu nehmen, sterben gehört dazu, scheinbar ist das für dich aber auch kein leichtes Thema! Sterben ist nicht einfach, aber es gehört dazu!

lg, Dany

Hi Steffi,

ich weiß nicht seit wann ich mich mit dem Tod befasst habe, ich erinnere mich aber daran, dass ich mir mal überlegt habe, dass es auf der Erde einfach zu wenig Platz gibt, wenn alle Menschen ewig leben.

Vlt. ein merkwürdiges Argument, aber mich hat es überzeugt und beruhigt.

LG Volker

Hallo,

ich meine mich zu erinnern, dass mir das in dem Alter ähnlich ging. Vielleicht ist das in mehr oder weniger ausgeprägter Form normal, wenn Kinder das erste mal mit dem Tod konfrontiert werden (sei es in den Nachrichten oder die Oma einer Klassenkameradin ist gestorben oder von sonstwo). Das geht vorbei, aber du könntest es wie unten beschrieben etwas zu relativieren. Wie am besten kannst nur du entscheiden, denn du kennst deine Tochter und weißt wie sie reagiert.

Gruß
finnie

Hat denn jemand in deiner Familie ein Elternteil oder beide Eltern verloren, als er 8 Jahre alt war? Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel? Falls ja, könnte es damit zu tun haben. Ansonsten stimme ich den anderen Antwortern zu.
Viele liebe Grüße von Toewanda

Hallo,

ich habe mal irgendwo gelesen, das das die „8-Jahres-Ängste“ sind. Kinder in dem Alter beschäftigensich mit dem Tod, aber auch damit, was mit Ihnen passiert, wenn den Eltern etwas passiert. Ich würde da offen mit ihr drüber sprechen, und ihre Fragen beantworten. Aber vll kannst du ja mal in ihrer Schule mit einem der Lehrer reden? Vll haben die ja Ideen/pädagogisches Wissen, wie man damit umgeht.

Lg

Brenna

Hallo,

das ist in diesem Alter durchaus normal. Etwa mit dem Beginn der Grundschule fangen Kinder nach und nach an, die Welt des magischen Denkens zu verlassen. Sie „überprüfen“ (ich setze das in Anführungszeichen, weil es kein bewusstes Tun ist) mehr und mehr, welche ihrer Gedanken und Vorstellungen in der realen Welt Bestand haben.

Dabei stoßen auch Kinder, die bis dahin keinen „echten“ Kontakt mit dem Tod hatten, auf diesen Zustand. Und während Totsein bislang nur ein Begriff wie Essen oder Spielen war, bringt sie u.a. ihr zunehmendes Zeitverständnis dazu, sich damit auseinanderzusetzen, was es bedeutet „nie mehr“ aufzuwachen.

Diese Erkenntnis ist für viele Kinder so elementar, dass sie große Ängste entwickeln. Die meisten Kinder fürchten, ihre Eltern zu verlieren (bei Kindern Alleinerziehender ist das oft noch stärker ausgeprägt), es gibt aber auch Kinder, die den eigenen Tod fürchten.

Was Kinder in dieser Situation brauchen, ist in erster Linie eines: Die Sicherheit, dass die Eltern (oder im andern Fall sie selbst) nicht sterben werden. Natürlich kann das niemand vorhersehen. Das spielt in diesem Fall aber keine Rolle. Die absolute Wahrheit - nämlich dass wir nicht wissen, wann wir sterben werden - tröstet Kinder in aller Regel nicht. Oft erreicht man durch entsprechende Aussagen sogar das Gegenteil: Wenn die Eltern selbst es nicht ausschließen können, könnte es ja doch sein, dass sie bald nicht mehr da sind.

Hier kann man getrost davon ausgehen, dass die Mehrheit der Eltern diese Zeit aber tatsächlich überleben wird. Und deshalb macht es auch durchaus Sinn, dem Kind genau das zu sagen: „Mach dir keine Sorgen: Wir werden nicht sterben, solange du uns brauchst“. Das Kind wird höchstwahrscheinlich antworten, dass es die Eltern aber immer und immer und immer brauchen wird. Und auch da kann man versichern, dass man da sein wird, solange das „immer und immer“ dauert. Zum Trost kann man in vielen Fällen noch anfügen, dass Oma und Opa ja auch noch leben, obwohl deren Kinder jetzt schon selbst Kinder haben.

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Kind tatsächlich in diesem jungen Alter ein Elternteil durch dessen Tod verliert, stehen sowieso ganz besondere Maßnahmen an, um zu helfen, dies zu verarbeiten. Da spielt die vorher gegebene Zusicherung keine entscheidende Rolle mehr.

Manche Eltern tun sich schwer mit dieser sicheren Zusage, weil sie der eigene Aberglaube plagt. „Beschrei es nicht“, unkt man gerne mal, wenn man sich allzu zuversichtlich über zukünftig zu erwartende Freuden äußert. Hier sollte aber ein wenig eigenes Vertrauen in das Glück helfen :smile:.

Dem Kind hilft es jedenfalls ungemein, wenn dir Eltern ihm immer und immer wieder versichern, dass sie es nicht verlassen werden. Dann kann es diese Angst auch nach und nach wieder loslassen. Deshalb: Nicht weinen, sondern zuversichtlich nach vorne schauen und dem Kind das auch sagen. Die eigenen Ängste muss man mit Kindern in diesem Alter nicht kommunizieren.

Übrigens: Komischerweise tun sich viele Eltern schwer, ihrem Kind die Zusage zu geben, dass sie nicht sterben werden, solange es sie braucht. Die gleichen Personen haben aber zu anderen Zeiten kein Problem damit, zu versprechen, dass sie den Partner niemals verlassen werden und ihn für immer und ewig lieben werden :smile:. Das mag damit zusammenhängen, dass wir glauben, in Sachen Liebe hätten wir diesbezügliche Entscheidungen selbst in der Hand, aber in Sachen Leben entzöge sich das (weitestgehend) unserer Einflussnahme. Wahrer wird es damit aber auch nicht. Und als Versprechen häufiger gebrochen mit Sicherheit :smile:.

Schöne Grüße
Jule

Hallo,

ich habe meiner Tochter in dieser Phase erklärt, dass wir Menschen zwar eines Tages sterben werden, aber erst, wenn wir sehr alt sind. Immer wieder, sooft sie es brauchte und hören wollte:

„Ich werde noch nicht sterben, denn dazu bin ich noch zu jung und außerdem habe ein keines Kind, das mich braucht und auf das ich aufpassen muss: Dich. Da kann ich noch gar nciht sterben. Wenn ichdann doch eines Tages sterbe, werde ich ganz alt sein. Und auch du wirst dann groß und stark und erwachsen sein und kannst auf dich alleine aufpassen. Ja, das wird bestimmt traurig sein für dich, aber du bist dann groß und stark und erwachsen und wirst damit fertig werden. Aber JETZT bist du klein, und deshalb werde ich nicht sterben…“

Wie eine Gebetsmühle. Es hat immer geholfen.

Irgendwann nach Monaten kam bei ihr die Erkenntnis, das ich natürlich auch jung sterben könnte, aber da habe ich ihr aufgezählt, wer dann alles für sie da sein wird: der Papa, der sich ganz doll um sie kümmern wird, so wie ich das immer mache, die Oma und der Opa (von Papaseite), die andere Oma und der Opa (von meiner Seite), der eine meiner Brüder mit seiner Frau, der andere Bruder, und noch einige weitläufigere Verwandte…da sind sooo viele Menschen, die für sie da sein werden und sie liebhaben, sie wird niemals allein sein.

Wieder wie eine Gebetsmühle. Auch das hat immer geholfen.

Und eines Tages war es vorbei.

LG Barbara

1 Like