Hallo Ösis,

Hi,

IMHO gehst Du von der falschen Fragestellung aus (wahrscheinlich bist Du dem Geplärre von Schüssel und Konsorten auf den Leim gegangen).
Es ist nämlich nicht fraglich, ob das Pensionssystem finanzierbar IST, sondern ob man es finanzieren WILL. Der Zuschuss aus dem Budget ist eine Staatsausgabe wie alle anderen auch von Abfangjägern bis zum Straßenbau und damit keine wirtschaftliche, sondern eine ideologische Frage.
Wenn uns nun „Experten“ alle Couleur einreden wollen, daß das Pensionssystem unfinanzierbar sei, so heißt das schlicht und ergreifend, daß SIE der Meinung sind, daß andere Staatsausgaben Vorrang hätten.
Sicherlich wird die demographische Entwicklung zu erhöhten Kosten führen, aber auch das ist nichts prinzipiell neues: Auch der Preis für eine Handwerkerstunde ist seit den 50er Jahren überproportional gestiegen, trotzdem fordert aber niemand, daß nun zB die Installationen in Bundesgebäuden nicht mehr gewartet werden dürfen.

Ich will mich zwar nicht prinzipiell gegen eine Reform in Richtung mehr Gerechtigkeit (die fehlt in unserem Pensionssystem IMHO oft) aussprechen, der nun kolportierte Zeitdruck ist allerdings nur ein Problem der Regierung, die vor den Neuwahlen auch noch ein paar Wahlzuckerln unters Volk streuen will.

LG
Stuffi

Hallo Wolfgang,
wer es nicht glauben will;
http://www.vbs-ddps.ch/internet/vbs/de/home/publikat…

hast Du alle Almbauern mitgezählt, die einen Vorderlader oder
eine Armbrust im Schuppen haben?

bitte wir verstehen in dieser Sache kein Spass !!
die ca. 500 000 „Altgedienten“ mit ihren Knarren zu Hause kann man notfalls auch noch einsetzen.
vergiss nicht die vielen Polizei-Wasserwerfer, wenn wir die mit Schweinejauche laden, werdet Ihr rennen, rennen …

Wir können uns nur so gegen die EU + NATO-Revolverhelden wehren !!

auch

Angstschlotternde Grüße

Fritz

noch Gewehr bei Fuss

Hallo

IMHO gehst Du von der falschen Fragestellung aus
(wahrscheinlich bist Du dem Geplärre von Schüssel und
Konsorten auf den Leim gegangen).

Glaub ich nicht.

Es ist nämlich nicht fraglich, ob das Pensionssystem
finanzierbar IST, sondern ob man es finanzieren WILL.

Finanzierbar ist natürlich alles, solange man das Geld dafür irgendjemandem aus
der Tasche ziehen kann. Das ist ja auch das Grundmotto von SPÖ & ÖGB.

Der
Zuschuss aus dem Budget ist eine Staatsausgabe wie alle
anderen auch von Abfangjägern bis zum Straßenbau und damit
keine wirtschaftliche, sondern eine ideologische Frage.

Und ich finde eine „Ideologie“ für bedenkenswert, nach der ich verpflichtet
werden soll, mittelbar über meine SV- und Steuerleistungen 1-2 Frühpensionisten
auf dem Rücken mitzutragen.
Pensionen sollen idR (von sozialen Extremfällen abgesehen) eben keine
Staatsausgaben sein, sondern aus der Erwerbsleistung desjenigen finanziert
werden, der auch eine Pension für sich in Anspruch nehmen will. Warum soll ich
mit meiner Hände Arbeit den sprichwörtlichen 50-jährigen ÖBB-Pensionisten
durchfüttern?

Wenn uns nun „Experten“ alle Couleur einreden wollen, daß das
Pensionssystem unfinanzierbar sei, so heißt das schlicht und
ergreifend, daß SIE der Meinung sind, daß andere
Staatsausgaben Vorrang hätten.

Eben weil Pensionen keine Staatsausgaben sein sollen.
Abfangjäger sind es hingegen sicherlich. Aber da will ich deren Sinnhaftigkeit
auch keineswegs uneingeschränkt behaupten.

Sicherlich wird die demographische Entwicklung zu erhöhten
Kosten führen, aber auch das ist nichts prinzipiell neues:
Auch der Preis für eine Handwerkerstunde ist seit den 50er
Jahren überproportional gestiegen, trotzdem fordert aber
niemand, daß nun zB die Installationen in Bundesgebäuden nicht
mehr gewartet werden dürfen.

Nur daß wir in den 50er Jahren noch genügend Erwerbstätige hatten, die die
relative wenigen Pensionisten locker mitfinanzieren konnten, daß damals noch
nicht das Füllhorn mit lukrativen Frühpensionsanreizen über das Volk
ausgeschüttet worden war, daß die Menschen deshalb später in Pension gingen und
wohl auch früher starben (= kürzer Pension in Anspruch nahmen). Diese Situation
hat sich mittlerweile aus begrüßenswerten Gründen (bessere medizinische
Versorgung etc), aber auch als Ergebnis einer gewissen Pervertierung (insb
Pension als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit, was den maßgeblichen Politikern
natürlich eine richtige Arbeitsmarktpolitik erspart hat) geändert.
Und die Handwerkerstunde aus den 50ern ist hingegen nur in dem Maß teurer
geworden, in dem auch das Steueraufkommen gestiegen ist, mit dem der Bund seine
Installationen reparieren läßt.

Ich will mich zwar nicht prinzipiell gegen eine Reform in
Richtung mehr Gerechtigkeit (die fehlt in unserem
Pensionssystem IMHO oft) aussprechen, der nun kolportierte
Zeitdruck ist allerdings nur ein Problem der Regierung, die
vor den Neuwahlen auch noch ein paar Wahlzuckerln unters Volk
streuen will.

Und wenn sie es so macht, wie es in diesem Land immer gemacht wurde
(Herumdiskutieren, bis es gar kein Ergebnis mehr gibt), dann hätte sie es
gleich lassen können. Aber dann ist Schwarzarbeiten die bessere Lösung, damit
mein Geld nicht auf Nimmerwiedersehen in dieses Pensionssystem fließen muß und
ich genug Geld zur anderweitigen Vorsorge habe.

Ciao
P.

Frühpensionen
Die „bösen Frühpensionisten“ sind in den meisten fällen nicht freiwillig aus dem Arbeitsleben geschieden, sondern wurden von ihren Betrieben zwecks Reduzierung der „Kopfzahl“ geschickt. Natürlich könnte man diese Leute nun für die Dummheit ihrer Manager „bestrafen“ (in vielen Fällen wurden einige Monat später zwei „Junge“ aufgenommen, um die Arbeit eines „Alten“ zu verrichten, oder die Tätigkeit zu doppelten Kosten (aber nicht unter „Personal“) outgesourct (ihh, was für ein Unwort)).
BTW, warum ist Altersversorgung seiner Bürger „keine Aufgabe des Staates“? Was sind überhaupt seine Aufgaben? Aber das gleitet bald wieder ins ideologische ab…

LG
Stuffi

Die „bösen Frühpensionisten“ sind in den meisten fällen nicht
freiwillig aus dem Arbeitsleben geschieden, sondern wurden von
ihren Betrieben zwecks Reduzierung der „Kopfzahl“ geschickt.

Die „Kopfzahl“ ist dem Arbeitgeber egal. Interessant ist für ihn nur die Frage, wie teuer ihm ein Arbeitnehmer kommt. Und da hat insb die Kollektivvertragspraxis schon dafür gesorgt, daß die Beschäftigung „alter“ Arbeitnehmer möglichst unattraktiv ist. Bedanken können sie sich insb bei den Sozialpartnern dafür.
Ein sinnvoller Weg weg von diesem Zustand ist mE eine Abflachung der Einkommenskurve: Statt für junge Berufsanfänger relativ niedrige Löhne & Gehälter bei relativ starkem Anstieg gegen Ende des Erwerbslebens hin vorzusehen, sollten „Anfangsgehälter“ angehoben und gleichzeitig „Altersgehälter“ gesenkt werden. Dann wären - um bei Deinem Beispel zu bleiben - 2 Junge in Summe nicht billiger als 1 Alter, und der Arbeitgeber ist nicht versucht, sich der Kostenstelle „Alter“ zu entledigen.
Abgesehen davon, daß es mE sinnvoll ist, gerade Jüngeren mehr Geld als heute zuzugestehen, da ja in jungen Jahren die meisten „Lebensinvestitionen“ (Hausbau udgl) anfallen.

Natürlich könnte man diese Leute nun für die Dummheit ihrer
Manager „bestrafen“ (in vielen Fällen wurden einige Monat
später zwei „Junge“ aufgenommen, um die Arbeit eines „Alten“
zu verrichten,

Jo eh. Rat mal, warum zwei Junge immer noch billiger sind als ein Alter. Und ob ein Alter zwingend auch weniger produktiv ist als ein Junger, das spielt dabei eigentlich keine Rolle (mE ist es nicht so). Selbst wenn der Arbeitgeber 2 Junge anstellen muß, um denselben Output eines Alten zu bekommen, ist sein Input dafür (2 Jungengehälter statt 1 Altengehalt) immer noch niedriger.

oder die Tätigkeit zu doppelten Kosten (aber
nicht unter „Personal“) outgesourct (ihh, was für ein
Unwort)).

Das Unternehmen möcht ich sehen, daß bewußt seine Kosten verdoppelt, nur um die gleiche Leistung zu erwirtschaften. Naja, im staatsnahen Bereich vielleicht…

BTW, warum ist Altersversorgung seiner Bürger „keine Aufgabe
des Staates“? Was sind überhaupt seine Aufgaben? Aber das
gleitet bald wieder ins ideologische ab…

Ja. Und da kann man schwer argumentieren.

Ciao
P.

Moin Patrick,

Ein sinnvoller Weg weg von diesem Zustand ist mE eine
Abflachung der Einkommenskurve: Statt für junge Berufsanfänger
relativ niedrige Löhne & Gehälter bei relativ starkem Anstieg
gegen Ende des Erwerbslebens hin vorzusehen, sollten
„Anfangsgehälter“ angehoben und gleichzeitig „Altersgehälter“
gesenkt werden.

Was wäre der Effekt? Genau: Alte würden länger beschäftigt und junge nicht eingestellt werden. Die Jugendarbeitslosigkeit würde also rapide ansteigen. Vor allem dann, wenn man noch berücksichtigt, dass zumindest im ersten Jahr der Neuangestellte nicht besonders produktiv ist, da er die Betriebsabläufe erst noch lernen muss.

Und selbst bei gleicher Produktivität: mit welcher Begründung soll jemanden bei gleicher Arbeitsleistung wie sein Kollege mehr (weniger) gezahlt werden?

Das kann also meines Erachtens wirklich nicht die Lösung sein.

Ciao

Ralf

Tausche Altersbeschäftigung gg Jugendarb.losigkeit
Hallo

Was wäre der Effekt? Genau: Alte würden länger beschäftigt

War das nicht das erwünschte Ziel?

und
junge nicht eingestellt werden. Die Jugendarbeitslosigkeit
würde also rapide ansteigen.

Naja, da unsere Gesellschaft immer älter wird, wird das Problem vielleicht nicht ganz so drastisch sein, oder? (Weil einfach weniger Junge nachkommen.)

(Und wenn ich mich richtig erinnere, werden wir angeblich in 10 Jahren wegen des Durchschlagens der geburtenschwachen Jahrgänge ohnehin Vollbeschäftigung haben. Die Arbeitgeber werden also Jungen und Alten angeblich gleichermaßen den roten Teppich ausrollen.)

Und selbst bei gleicher Produktivität: mit welcher Begründung
soll jemanden bei gleicher Arbeitsleistung wie sein Kollege
mehr (weniger) gezahlt werden?

Und damit willst Du das bestehende System rechtfertigen? Das beruht doch auch darauf, daß jemand - egal ob mehr oder weniger oder gleich produktiv - allein wegen seines Alters (nicht: wegen höherer Produktivität infolge von größerer Erfahrung aufgrund längerer Betriebszugehörigkeit) mehr bekommt.

Das kann also meines Erachtens wirklich nicht die Lösung sein.

Welche ist es denn dann?
Das war ja auch nur eine Idee meinerseits und nicht der Weisheit letzter Schluß.

P.

Moin Patrick,

Naja, da unsere Gesellschaft immer älter wird, wird das
Problem vielleicht nicht ganz so drastisch sein, oder? (Weil
einfach weniger Junge nachkommen.)

Ok, wenn wir davon ausgehen, dass es keine Arbeitslosigkeit mehr gibt, dann ist auch das Instrument zum Abbau der Arbeitslosigkeit überflüssig.

Und damit willst Du das bestehende System rechtfertigen?

Eigentlich nicht. Ich finde es nur unsinnig, ein unsinniges System durch ein ebenso unsinniges System zu ersetzen. :wink:

Das
beruht doch auch darauf, daß jemand - egal ob mehr oder
weniger oder gleich produktiv - allein wegen seines Alters
(nicht: wegen höherer Produktivität infolge von größerer
Erfahrung aufgrund längerer Betriebszugehörigkeit) mehr
bekommt.

Gibt es wohl immer weniger. Selbst im öffentlichen Dienst wird dieses ja immer mehr eingeschränkt. Andererseits ist es ja durchaus nicht auszuschliessen, dass jemand, der länger im Job ist, auch effizienter ist. Wie gesagt: im ersten Jahr bist du oft noch ineffizient für den Betrieb. Sicherlich im 19. Jahr bist du nicht mehr effizeinter als im 18. Jahr. Irgendwann ergibt sich ein Plateau oder vielleicht fällt sie wieder.

Das kann also meines Erachtens wirklich nicht die Lösung sein.

Welche ist es denn dann?

Eine einfache für alle Gegebenheiten gültige Lösung gibt es nicht. Eine Möglichkeit wäre aber mehr Teilzeitarbeit: ein Alter geht so langsam in Rente und arbeitet seinen Nachfolger ein.

Ciao

Ralf

Moin Ralf,

Was wäre der Effekt? Genau: Alte würden länger beschäftigt und
junge nicht eingestellt werden. Die Jugendarbeitslosigkeit
würde also rapide ansteigen.

genau das wird auch dann eintreten, wenn die Leute länger arbeiten müssen und nicht in Frühpension gehen können. Der Arbeitsplatz wird nicht frei für die Jugendlichen.

Und selbst bei gleicher Produktivität: mit welcher Begründung
soll jemanden bei gleicher Arbeitsleistung wie sein Kollege
mehr (weniger) gezahlt werden?

Es ist de facto so, dass ältere Arbeitnehmer für die gleiche Arbeit mehr bezahlt bekommen (weil der Lohn mit der Zeit der Betriebszugehörigkeit steigt). Warum das so ist, verstehe ich auch nicht. Es sollte gelten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Gruss Harald