Hallo zusammen,

im Griechischen gibt es einen Sachverhalt, dass man Begriffe zu Namen macht. Es kann sich dabei um Dinge sowie Funktionen handeln, wie z. B. der Name zu „Kreuz“ oder der Name zu „Messias“. Man könnte es vergleichen mit dem Namen August. Die Art der Verwendung entscheidet dann, auf welcher Silbe der Begriff betont wird. Kann mir jemand sagen, wie man eine solche Handlung, einen Begriff in einen Namen umzuformen, nennt?
Danke schon mal!

Hi,

wenn ich dich richtig verstanden haben, dann sind es Metonymien oder Eponomasien.

die Franzi

Hi Franzi,

auch wenn es nicht klar ist, was im UP gemeint ist: Sowohl Eponomasie als auch Metonymie scheint mir gerade das Gegenteil des Gesuchten zu sein.

Eponomasien sind ja keine Namensgebungen, sondern rhetorische Figuren, z.B. „der Shakespeare des XX. Jahrhunderts“ oder „der Einstein der Linguistik“ oder „der Casanova“ (für einen Schwerenöter) ersetzen ja lediglich den Eigennamen einer gemeinten Person durch den anderen Eigennamen eines Prototyps einer spezifischen Eigenschaft.

Spezieller (und das ist mutmaßlich exakt das Gegenteil des im UP Gemeinten) ersetzt das Eponym eine Gegenstandsbezeichnung durch einen historisch bedingten protypischen Eigennamen: „Silhouette“ (← Étienne de Silhouette); „Guillotine“ (← Joseph-Ignace Guillotin) …

Und die Metonymie ersetzt lediglich die direkte Bezeichnung eines Sachverhaltes, Gegenstandsbereiches oder Ereignisses durch einen charakteristischen Teil- oder Ober-Begriff derselben Kategorie: „Ich höre gerade Beethoven“, „Trump greift in Syrien ein“ … Ebenfalls keine Namensgebung, sondern eine rhetorische Figur.

Gruß
Metapher

Ein aus dem Griechischen abgeleitetes Fremdwort, bzw. einen Fachbegriff

gibt es meines Wissens gar nicht. Es ist unklar, worauf du abzielst. Vielleicht kannst du weitere Beispiele nennen. Es gibt Begriffe (aus Rhetorik bzw. Linguistik) nur für das Umgekehrte: Die Übertragung von Personennamen bzw. Familiennamen auf Gegenstände. Siehe unten.

Der Vorname August leitet sich natürlich nicht von dem Monatsnamen August ab. Aber sie haben denselben Ursprung: Den Ehrentitel Augustus des röm. Kaisers Octavian.

Gruß
Metapher

Hallo,
danke für eure Beiträge. Ich greife den Vorschlag von Metapher auf und führe einige Bespiele an. Der Name Stéphanos leitet sich von „Stepháni“ (Kranz) ab, „Stávros“ von „Stavrós“ (Kreuz), „Chrístos“ von „Christós“ (Messias) etc. Die Männernamen haben im Gegensatz zu den Frauennamen eine andere Betonung als in der sächlichen Form. Frauennamen ändern sich in der Betonung nicht. Z. B. Zoé = Zoé. Gibt es eine Bezeichnung für diese „Vernamentlichung“ von Gegenständen bzw. Inhalten? Dann müsste ich nur noch herausfinden, warum sich die Betonung bei den Einen ändert und bei den Anderen nicht.

Schöne Grüße
Christos