Dämonenabwehr zum Oktoberende
Servus,
der Brauch, Halloween im Stil der Vereinigten Staaten zu begehen, stammt hierzulande aus dem letzten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts. Vorher ist er von Irland in die Vereinigten Staaten gekommen, begreiflicherweise schon mitten in der Neuzeit.
Ähnliches gab es vorher in einigen Gebieten Deutschlands, wo teils am Vorabend des Allerseelentages, teils am Vorabend des Allerheiligentages, teils auch um St. Martin oder auch noch im Oktober „Rübengeister“ aus ausgehöhlten und mit Kerzen beleuchteten Futterrüben auf dem Fenstersims aufgestellt wurden. Dem Volksglauben nach haben Verstorbene am Allerseelentag die Möglichkeit, einen Tag lang aus dem Fegefeuer auf die Erde zu kommen, und dabei sind eben nicht bloß die mehr oder weniger Geläuterten, sondern auch die unverändert Bösen. Die Verteilung des Brauchs auf einen Zeitraum von etwa drei Wochen (teils noch später, in der Adventszeit) zeigt, dass es sich um einen vom christlichen Kalender unabhängigen Brauch handelt.
Heischegänge von Kindern gehören sonst eher zu St. Martin (abgesehen natürlich von Epiphanias und Fasnacht).
Das Motiv zur Abwehr von bösen Geistern durch Fratzen ist auch im christlichen Rahmen schon lange Zeit verbreitet - aus dem zehnten bis dreizehnten Jahrhundert wirst Du kaum eine Kirche sehen, die nicht mit dieser Form der Dämonenabwehr versehen worden ist.
Schöne Grüße
MM