ich habe ein Probelm mit meinen Brillengläsern. Immer so ca. nach zwei Jahren sind für mich in dunkleren Räumen punktuelle Lichtquellen „verschmiert“.
Die Gläser sind Kunststoffgläser von Zeiss mit einer Entspiegelungs- und Anti-Kratz-schicht, wobei die Beschichtung vollkommen in Ordnung ist.
Die erste Vermutung vom Optiker war, dass ich die Brille besser putzen sollte. Aber auch nach seiner Reinung bestand das Problem weiterhin. Er meinte, er wisse nicht woher die Verschmierung stammen könnte, aber da das Problem innerhalb der Garantiezeit aufgetaucht ist, wurden die Gläser einfach ausgetauscht.
Das Problem ist noch ein weiteres Mal innerhalb der Garantiezeit aufgetaucht und die Gläser wurden wieder ausgetauscht.
Dieses Mal ist nun leider die Garantiezeit überschritten und ich frage mich langsam, was ich falsch mache.
Meine Vermutung ging in Richtung Hitze. Der Optiker meinte jedoch, ich dürfe mit der Brille in die Sonne und auch damit Kochen (z.B. Backofen öffnen).
Halten Gläser einfach nicht so lange, liegt es gar an der Firma oder habt ihr vielleicht noch Ideen, woher das Problem verursacht werden könnte?
Um Himmels Willen, je nach Material und deinem Druck beim Reiben kann das Kratzer verursachen
Mit (sauberem) Mikrofasertuch nachbearbeiten
Wäre ich auch vorsichig.
Ich nehme ein Taschentuch/Zewa/Stück weiches Klopapier und tupfe die Brille trocken. Nicht reiben, nur den Zellstoff anpressen. Feddich. Mache ich so seit ungefähr 12/13 Jahren mit meinen diversen Kunststoffgläsern und hatte niemals nicht Kratzer (jedenfalls nicht durch’s Putzen) und Schlieren nur, wenn ich das Spüli nicht richtig runtergespült habe.
mein Wasserkocher wird regelmäßig zur Tropfsteinhöhle, so kalkhaltig ist hier das Wasser aus der Leitung. Natürlich gibt es auch „weicheres“ Leitungswasser, aber ich würde trotzdem zu destilliertem Wasser raten (Baumarkt).
als Kontaktlinsenträger und Verschleißschutztechniker folgendes:
Der Dreck auf der Brille setzt sich meist aus Fett (Finger, Augenbrauen, Nase) und Partikeln (Staub bis hin zu Sand) zusammen. Das Problem ist, dass das Fett die Partikel auf dem Glas festhält.
Moderne Kratzschutzschichten taugen schon was, halten aber auch nicht ewig. Es gibt Leute, die sehr penibel sind und sich über jedes Staubkorn aufregen und entsprechend viel putzen - dann hält auch die Antikratzschicht nicht so lange. Seit ich meine Brille nur ab und zu trage, bin ich sehr viel toleranter geworden und sehe um den ersten Dreck einfach mal drumherum. Früher, als Brillenträger, war ich extrem penibel.
Die Kratzschutzschichten sind vergleichsweise hart, Kunststoffgläser aber sehr weich. Säubert man die Brille durch Reiben und sitzt auch nur ein größeres Partikel (oder gar ein Sandkorn) noch auf dem Glas, kann es durch den Druck durch die Kratzschutzschicht in das Glas hineingedrückt werden (wir nennen das den Eierschaleneffekt).
Daher würde ich folgendes Vorgehen empfehlen:
a) Verwende bei den nachfolgenden Schritten destilliertes oder gefiltertes Wasser (Britta oder so), um Kalkrückstände zu vermeiden.
b) Blase die Brille beidseitig ab, um lose Partikel zu entfernen.
c) Spüle die Brille nur mit Wasser.
d) Spüle die Brille mit Spüli und Wasser. Dabei nicht reiben, um das Spüli zu entfernen, sondern reichlich Wasser verwenden. Das Spüli entfernt das Fett, kann aber Partikel binden, weil es zähflüssig ist.
e) Schüttele die Brille trocken.
f) Tupfe die Brille mit Zellstoff (Küchenrolle, Klopapier) trocken.
Da ich kein regelmäßiger Brillenträger bin, ist das alles sehr theoretisch. Höre lieber auf den Rat regelmäßiger Brillenträger.
das kann schon mal der Tod für ein Kunststoffglas sein, je nach Material des Tuches.
Mit (sauberem) Mikrofasertuch nachbearbeiten
Und das erst recht.
Mein Optiker hat mir dringend davon abgeraten, mit Geschirrtüchern und Mikrofasertüchern zu arbeiten und ich hab Glasgläser (schönes Wort
Er riet mir das älteste T-Shirt zu nehmen, daß schon kurz vor der Selbstzerlegung steht, weil da die Fasern so aufgeflufft sind, daß sie nicht mehr abrasiv sind.
ich hätte vermutet, dass das Tuch höchstens Einfluss auf die Oberfläche hat. Die ist aber intakt.
Oder meinst Du, dass die Beschädigungen so klein sind, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, aber gemeinsam die „Verschmierung“ verursachen?
Dann wundert es mich jedoch, dass der Opiker so eine Empfehlung gibt, zumal ich extra noch nachgefragt habe, ob ich mit den Tüchern die Oberfläche nicht beschädige…
man scheint sich ja ziemlich einig zu sein, dass es doch an der Beschädigung der Beschichtung liegt.
Die Beschichtung hat einen grünlichen/violetten Schimmer. Ich habe eine alte Brille, bei der in der Beschichtung Kratzer zu sehen sind. Kratzer sind aber bei der neuen Brille nicht zu sehen.
Daher die Frage: Wie kann ich erkennen, ob die Beschichtung noch intakt ist?
Ich bin irgendwie noch nicht überzeugt, dass die Beschichtung hin ist…
Viele Grüße
Sarah
P.S. Warum gibt der Optiker eigentlich ausdrücklich solche Reinigungsempfehlungen, obwohl diese eigentlich schädlich sind?
Dann wundert es mich jedoch, dass der Opiker so eine
Empfehlung gibt, zumal ich extra noch nachgefragt habe, ob ich
mit den Tüchern die Oberfläche nicht beschädige…
ich hab nur das geschrieben, was mir mein Optiker gesagt hat.
Aber das Mikrofasertücher abrasiv sein können , kann ich aus Laborerfahrungen bestätigen.
Oder meinst Du, dass die Beschädigungen so klein sind, dass sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, aber gemeinsam die „Verschmierung“ verursachen? mehr…
ich putze meine Gläser (kein Polymer, aber entspiegelt und phototrop)
grundsätzlich so:
Mit knapp heißem Wasser abspülen, ein-zwei Tropfen Spülmittelkonzentrat drauf und dann VORSICHTIG und ohne Druck jedes Glas zwischen beiden zusammengelegten Händen kreisen lassen.
Mit reichlich heißem Wasser abspülen
2. Mit (sauberem) Geschirrtuch trocken reiben
das kann schon mal der Tod für ein Kunststoffglas sein, je
nach Material des Tuches.
Je nun, niemand mit Verstand benutzt Plastikgeschirrtücher (Nylon etc.). Die nehmen nämlich nichts auf. Dafür enthalten sie aber u.U. Anatas - und das KANN abrasiv sein, vor allem bei alten Tüchern.
Es geht nichts über ein frisches Geschirrtuch aus Baumwolle. Natürlich ohne diese oberdämlichen Weichspüler…
Er riet mir das älteste T-Shirt zu nehmen, daß schon kurz vor
der Selbstzerlegung steht, weil da die Fasern so aufgeflufft
sind, daß sie nicht mehr abrasiv sind.
ääähhmmm - die Fasern von Baumwolle sind grundsätzlich nicht abrasiv.
Nur Polymerfaser, vor allem pigmentierte semi- oder full-dull Fasern sind schadhaft.
mein Wasserkocher wird regelmäßig zur Tropfsteinhöhle, so
kalkhaltig ist hier das Wasser aus der Leitung. Natürlich gibt
es auch „weicheres“ Leitungswasser, aber ich würde trotzdem zu
destilliertem Wasser raten (Baumarkt).
mehrere Jahre habe ich in Berlin mit dem dort erhältlichen superharten Leitungswasser meine Brille nach dem Spüligang abgespült. Da ich das Wasser nie auf der Brille habe verdampfen lassen sondern es immer mit einem weichen Zewa oder ähnlichem abgetupft habe, hatte ich wirklich niemals in all den Jahren Kalkrückstände auf den Gläsern. Der Kauf von destilliertem Wasser ist auch bei hartem Leitungswasser nicht nötig, wenn man die richtige Trockentechnik anwendet.
folgendes zeigt, dass auch Optiker nicht immer der gleichen Meinung bezgl. Kratzfestigkeit beschichteter Kunststoffgläser sind:
Meine Brille hatte nach wenigen Wochen Risse oder Kratzer in der Beschichtung, obwohl ich immer optimal geputzt hatte. Der Optiker behauptete, solche Brillen können nicht verkratzen; das müsse wohl an mir gelegen haben. Er hat mir dann aber laut murrend die Brille ersetzt.
Ich erzählte dieses Erlebnis einem anderen Optiker, der dann spontan sagte: „Wenn der behauptet, beschichtete Kunststoffgläser verkratzen nicht, dann lügt der!“
die Kratzschutzschicht sollte etwas dicker und farblos sein. Der Farbschimmer rührt von Interferenzeffekten der Antireflexbeschichtung her (der gleiche Effekt wie bei Seifenblasen).
Bei der Beschichtung kann schon mal was schiefgehen. Im dümmsten Fall kommen die Gläser zum Optiker, werden verbaut und verkauft und nach einigen Wochen zeigen sich bereits erste Schichtdefekte (Risse, Abplatzungen). Die sind aber meist so groß, dass man sie mit bloßem Auge sehen kann.
Wenn Du im Dunkeln Lichthöfe oder Sterne um Lichtquellen siehst, dann rührt das aller Wahrscheinlichkeit nach von sehr feinen, sehr vielen Kratzern her, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Wenn Du eine Lupe oder Zugang zu einem Mikroskop hast, kannst Du Dir die Brille damit mal anschauen, aber Du musst viel mit dem Licht spielen (streifender Einfall), um die Kratzer sichtbar zu machen. Das ist nicht ganz einfach.
Wenn das so ist, bist Du vermutlich viel in staubhaltiger Atmosphäre unterwegs (wenn man z.B. Papier für den Drucker oder Kopierer auffächert, steigen ganze Papierstaubwolken auf und Papier ist sehr abrasiv). Dann ist es am besten, bei der Reinigung so vorzugehen, wie ich es weiter unten beschrieben habe und auf jeden Fall Reiben zu vermeiden: Entstauben, Entfetten, Spülen, Trockentupfen.
ääähhmmm - die Fasern von Baumwolle sind grundsätzlich nicht
abrasiv.
sicher?!
Cellulose ist teilkristallin und ich erinnere mich düster an die Aussage eines Textilingenieurs, daß (frische) Baumwollfasern ein gar nicht kleines abrasives Potential haben. Im Laufe der Nutzung wird das immer kleiner, weil die Fasern gebrochen und aufgeflufft werden.
Nur Polymerfaser, vor allem pigmentierte semi- oder full-dull
Fasern sind schadhaft.