Haltbarkeit der Kartoffel

Hallo.

Meine Freundin hat vor ca 2 Monaten Speisekartoffeln gekauft und in den Küchenschrank gelegt.

Nur will sie Morgen die Kartoffeln denn endlich mal Kochen und wir Diskutieren gerade darüber ob die Kartoffeln noch frisch/geniesbar sind.

Auf mich machen sie keinen Vertrauenserweckenden Eindruck mehr da schon vermehrt die Stränge gespriest sind und die „Haut“ komplett schrumpelig geworden ist.

Sie meint die komplett Schrumpelige Haut sei egal und die Spriesstellen schneidet man einfach raus.

hi,

Meine Freundin hat vor ca 2 Monaten Speisekartoffeln gekauft
und in den Küchenschrank gelegt.

meine eltern haben früher - wie jeder normale haushalt - kartoffeln eingekellert, d.h. 2 oder 3 zentner wurden von dem kartoffelmann im herbst geliefert und mussten mindestens den winter über halten. haben sie auch.

Nur will sie Morgen die Kartoffeln denn endlich mal Kochen und
wir Diskutieren gerade darüber ob die Kartoffeln noch
frisch/geniesbar sind.

warum sollten sie nicht?

Auf mich machen sie keinen Vertrauenserweckenden Eindruck mehr
da schon vermehrt die Stränge gespriest sind und die „Haut“
komplett schrumpelig geworden ist.

na gut, das schält sich etwas schweer, aber sonst? so lange die kartoffel innen keine größeren dunklen stellen hat (die kleineren schneidet man weg), ist auch der geschmack nicht beeinträchtigt.

Sie meint die komplett Schrumpelige Haut sei egal und die
Spriesstellen schneidet man einfach raus.

sie ist eine kluge frau. sag ihr das.

schöne grüße
ann

Servus,

um Anns Bericht aus dem letzten Jahrhundert noch in Zahlen zu fassen - vermutlich kannst Du Dir das sonst kaum vorstellen: Eingekellerte Kartoffeln mussten neun Monate halten, und das taten sie auch. Dabei sollte man sich den Keller allerdings nicht als Anhängsel eines Zentralheizungsbrenners vorstellen - es geht um Temperaturen von etwa zehn bis maximal fünfzehn Grad.

Kartoffeln waren in Zeiten vor Döner, Pasta und den netten Mikrowellenplastikschalen Grundnahrungsmittel. Zehn Zentner und mehr Einkellerkartoffeln, vom Bauern im Oktober mit seinem Gespann frei Keller angeliefert, waren für eine Familie nichts Ungewöhnliches.

Schöne Grüße

MM

Huhu,

meine eltern haben früher - wie jeder normale haushalt -
kartoffeln eingekellert, d.h. 2 oder 3 zentner wurden von dem
kartoffelmann im herbst geliefert und mussten mindestens den
winter über halten. haben sie auch.

Machen wir sogar heute noch so :wink:)
Ab in die Kartoffelhorde.

da schon vermehrt die Stränge gespriest sind und die „Haut“
komplett schrumpelig geworden ist.

" DBV: Verzehr gekeimter Kartoffeln unbedenklich

Schwach gekeimte Kartoffeln haben beim Verzehr keine gesundheitsgefährdende Wirkung. Damit dementiert der Deutsche Bauernverband (DBV) Mitteilungen des Gesundheitswesens wie in den Zeitschriften „Apotheke Gesundheit“ oder „AOK Gesundheit“, worin vom Verzehr gekeimter Kartoffeln wegen erhöhter Glykoalkaloidgehalten (Solanin) abgeraten wurde. Der DBV räumt ein, dass es zwar Untersuchungen gibt, wonach unter bestimmten Umständen der Gehalt an giftigen Glykoalkaloiden in gekeimten Kartoffeln ansteigen kann. In der Regel lagert sich jedoch der Stoff lediglich in den Keimen an, die vor der Zubereitung entfernt werden. Daher ist aus Sicht des DBV vom Genuss schwach gekeimter Kartoffeln nicht abzuraten."

Wir pers. nehmen sogar auch die stark gekeimten.

Laßt die Keime dran, leg Sie über Nacht in kaltes Wasser dann sind sie morgen schon nicht mehr so schrumpelig, brecht dann die Teile ab und macht Pellkartoffeln draus. Beim pellen Dieser kann dann auch der innere Teil des Keims leicht rausgehoben werden und man muß nicht so viel wegschneiden wie beim schälen im rohren Zustand.

Hilfe, das klang ja schon wie eine Operationsanleitung *g*

Gruß Motorradmieze

Ok danke für die Antworten.

Hallo Martin,

um Anns Bericht aus dem letzten Jahrhundert noch in Zahlen zu
fassen - vermutlich kannst Du Dir das sonst kaum vorstellen:
Eingekellerte Kartoffeln mussten neun Monate halten, und das
taten sie auch. Dabei sollte man sich den Keller allerdings
nicht als Anhängsel eines Zentralheizungsbrenners vorstellen -
es geht um Temperaturen von etwa zehn bis maximal fünfzehn
Grad.

sooo ungewöhnlich ist das gar nicht, sofern entsprechender Platz verfügbar ist: Meine Eltern (57 und 60 Jahre alt, ländlich wohnend in Haus mit Gewölbekeller) machen das immer noch so. Selbstgezogenes Gemüse (Karotten, Kohlrüben, Lauch etc.) wird zudem eingemietet.

Ich hab mir als (kleines) Kind immer gar nicht vorstellen können, wie die Leute in der Stadt, die diese Möglichkeit nicht haben, nur zurecht kommen - hatte immer total Mitleid mit meiner städtischen keller- und gartenlosen Oma *g* (Dass man Kartoffeln ganzjährig kaufen kann, und Obst und Gemüse nicht nur im Garten, sondern auch in Supermärkten erhältlich ist, wusste ich nicht so wirklich.)

Viele Grüße,
Nina