Mahlzeit!
- Wie ist es mit den Gold-DVDs und Gold-CDs ? Die sollen doch
ca 100 Jahre haltbar sein? Oder ist das Reklamequatsch?
Reklamequatsch.
Hab in der Anfangszeit (vor ca. 10-15 Jahren) nur Kodak Gold gekauft (gehörten damals laut Tests zu den besten), und hab da auch schon ein paar Ausfälle. Der Fairnessheit halber muss man natürlich sagen, das der Billichkram von damals mittlerweile durch die Bank weg nicht mehr lesbar ist. Die goldenen sind schon bedeutend besser, aber 100 Jahre . . . im Leben nicht!
- Ist eine externe Festplatte sicherer, immerhin läuft da
doch ein mechanisches Laufwerk, was mal ausfallen könnte ?
Die Mechanik kann kaputtgehen, die Elektronik kann kaputtgehen, vor allem aber sind die Dinger extrem empfindlich gegen einen kleinen Sturz. Und wenn sie kaputt gehen, dann ganz, von defekten CDs oder DVD kann man meist wenigstens noch einen Teil retten. Als Backup-Medium imho völlig ungeeignet.
- Was sagt Ihr zum USB-Stick ?
Um Gottes Willen!
Ich hab schon Sticks gehabt, die konnte man nach ein paar Tagen nicht mehr lesen . . .
- Soll ich evtl. Filme über die Camera auf Mini-VD kopieren ?
Kann ich nix zu sagen.
- Oder zumindest bei Filmen zurück zu den Anfängen und
wertvolle Streifen wieder auf die gute alte Video-Cassette
kopieren ?
Kaum. Die sind ja dann nur noch analog = massiver Qualitätsverlust.
Bei allen Macken, die sie haben, halte ich CD/DVD immer noch für das beste Lager- und Backup-Medium.
Und jetzt mabuse’s Patentrezept für langfristige Datensicherheit auf optischen Medien:
-
Nur auf Markenrohlingen brennen, immer mit Verify brennen
-
Nach dem Brand ein Image der DVD anlegen
-
Mit Smartpar (Freeware, Google benutzen) von diesem Image Reparaturdatensätze anlegen. Wie groß die sein sollen, muss man sich selber überlegen. Ich benutze für normale Videos 1%, für selbsterstellte Video-DVDs und meine mp3-Sammlung 3%, für meine Comic-Sammlung 5% und für private Daten wie Urlaubsbilder 10%. Außerdem sollte man diese Reparaturinfos auf mehrere Files verteilen, ich nehm immer vier PAR-Files.
-
PAR Files sammeln, wenn genug da ist, auf 4 DVDs verteilen, brennen und im Keller einlagern. Selbst wenn mal eine dieser Scheiben nicht mehr lesbar ist, hat man immer noch dreiviertel der Reaparaturinformationen.
Echte Paranoiker (wie ich
können natürlich auch von diesen PAR-DVDs ein Image erstellen und davon wieder PAR-Infos anlegen lassen, die gehen dann mit auf den nächsten Sicherungssatz u.s.w.
-
Im Ernstfall von der defekten DVD ein neues Image erzeugen, dafür braucht man dann natürlich eine Software, die sich an defekten Sektoren nicht stört. In benutze dafür h2cdimage von der c’t, da dies eine Index-Datei anlegt und dadurch auch mehrmals gestartet werden kann und dann nur die fehlenden Sektoren versucht einzulesen. Damit kann man vor allem die Fehlerkorrekturen verschiedener Rechner/Laufwerke kombinieren.
-
Die Par-Files dazu kopieren und das defekte Image mit SmartPar reparieren und neu brennen. Sollten es zuviele Fehler sein, geht das leider nicht mehr, daher oben bei der Erstellung der PAR-Files nicht zu knickrig sein. Aber auch dann könnte man immer noch das Image mit den Defekten mounten, die defekten Dateien mit der SFV-Datei identifizieren und wenigstens den Rest retten.
-
Sollte man Sicherheitskopien anlegen (beispielsweise die dezentrale Sicherheitskopie der mp3-Sammlung bei Freunden ), dann sollte man das ursprünglich erstellte Image brennen. Damit stellt man sicher, das es sich um absolut bitgenaue Kopieen handelt. Im Ernstfall kann man dann die defekten Sektoren auch von den anderen DVDs herunterziehen.
Macht zwar einen Haufen Arbeit, lohnt sich aber: Ich zieh das seit vier Jahren eisenhart durch und hab seither nie wieder Daten verloren. Selbst wenn die Nachbarsblagen eine der mp3-DVDs total zerkratzt haben (~4000 defekte Sektoren), hab ich die innerhalb von 30 Minuten eingelesen, repariert und neu gebrannt. Hat mir bisher 6 oder 7 DVDs gerettet.
lg, mabuse