Servus Fritz!
Der Grimm meint (- ich kann’s nicht lassen
),
Ein Handkuss
„…wird geleistet als Sinnbild der Huldigung“
Und weiter:
HANDKUSS, m. osculatio dextrae, zeichen der hochachtung, ehrerbietigen dankes, demütiger höflichkeit: Fiesko mit einem höflichen handkuss: ich habe das vergnügen, ihnen bei der gesellschaft meinen respect zu bezeugen. SCHILLER Fiesko 4, 12; ich sahe sie in den assembleen des adels mit dem zweiten handkuss der ritter vorlieb nehmen. 4, 14. der handkuss wird geleistet als sinnbild der huldigung:
doch duldet ihn
als exilirten einerseits und überdiesz
als jener tausend einen meine muse noch,
die ihr den handkuss leisten.
PLATEN rom. Oedip. 1 (werke 1843, 4, 105).
könige, fürsten gewähren den handkuss, lassen den handkuss zu als zeichen der huld und gnade: hierauf reichte ihro kayserl. majestät ihm die rechte hand zu, da denn der kammerherr Eckarthen erinnerte, zum handkuss zu gehen. med. maulaffe 681;
wie stolz von seinem thron herab
er Judas schriftgelehrten
erlaubnis zu dem handkuss gab.
SCHILLER (bei Gödeke) 3, 173;
ich stand dabei, als in Toledos mauern
der stolze Karl die huldigung empfieng,
als fürsten sich zu seinem handkuss drängten.
don Carlos 1, 1;
bei beiden majestäten
sind wir zum handkuss zugelassen worden.
Piccol. 2, 2.
daran knüpft die redensart an wenns zum handkuss kommt, wenn es mild oder gnädig geht: diesmal gehts wieder zuerst über mich her, wie allemal, oder wenns zum handkuss kommt, musz ich, der voigt, wieder vornenhin und angreifen. HEBEL schwänke des rheinl. hausfreunds (1839) 2, 72.
Ein schönes Wochenend!
Helene