Handwerker - Berufsunfähigkeitsversicherung?

Hallo,
mein Freund ist Handwerker. Vor kurzem hatten wir ein Gespräch mit einem Versicherungskauffmann, der schockiert war, als er herausfand, dass er noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat. Mein Freund ist jetzt seit 5 Jahren Handwerker und hat bisher keine Körperlichen Beschwerden gehabt. Er ist 26 Jahre alt.
Der Versicherungsmann hat wirklich darauf gepocht, dass mein Freund schnellstmöglich eine solche Versicherung abschließt… auch ich brauche so eine meint er… Aber ich bin in meinem Bürojob doch kaum gefahren ausgesetzt.
Naja… meine Frage ist, wie schätzt ihr die Dringlichkeit einer solchen Versicherung ein? Brauchen wir sie wirklich soo dringend?

Danke!!! :wink:

Hallo,

positiv ist, daß Ihr Euch mit dem Thema auseinandersetzt.

Negativ ist, daß in der Beratung nur die Berufsunfähigkeitsversicherung angesprochen wurde.

Wie zu jedem Thema, so gibt es auch zu dieser Frage jede Menge Statistiken.

Die Statistik sagt: umso härter und schwerer der Job, umso höher das Risiko der Berufsunfähigkeit.

Aber Achtung: hart muss nicht nur körperlich sein, hart kann auch psychisch sein.

Wer also unter psychischem Dauerstress steht, ist genauso gefährdet wie jemand, der jeden Tag unter harter körperlicher Arbeit leidet.

Hinzu kommt das persönliche Risiko. Die Quote von 50% Berufsunfähigkeitsfällen im Handwerk und die Quote von 8% Berufsunfähigkeitsfällen im kaufmännischen Bereich scheinen eine deutliche Sprache zu sprechen, aber wehe ich gehöre zu den 50 oder 8%!

Bitte lasst Euch neben der Berufsunfähigkeitsversicherung noch mindestens 3 weitere Produkte vorstellen (Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Schwere-Krankheiten-Vorsorge-Versicherung, Unfallversicherung) und entscheidet dann, welches Produkt für Euch das richtige ist.

Viel Erfolg wünscht Michael aus Krefeld
0170-4736013

Hallo Tyrol,

die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der 3 wichtigen Versicherungen, die der Normalbürger braucht.
Ganz sicher, wenn er selbständig ist. Dann hat er höchstens eine Absicherung bei Unfällen über die Berufsgenossenschaft. In den meisten Fällen ist es allerdings eine Krankheit, die zur Berufsunfähigkeit führt.
Wer angestellt ist, hat zwar eine gesetzliche Absicherung. Die hängt davon ab, wieviel Stunden er täglich noch in irgendeiner Tätigkeit arbeiten kann, notfalls als Pförtner oder Grünanlagenpfleger.
Man bekommt im Erwerbsunfähigkeitsfall nur die halbe Rente, wenn man noch mehr als drei Stunden täglich irgendwie einsatzfähig ist. Den vollen Satz von vielleicht 30 % des Bruttoeinkommens gibt es nur noch, wenn man nachweisen kann, dass man weniger als drei Stunden arbeiten kann.Wer mehr als sechs Stunden in irgendeiner Tätigkeit täglich einsetzbar ist, bekommt keine gesetzliche Rente.
Also: unabhängigen Berater suchen, der entsprechend den eigenen Vorstellungen einen günstigen Tarif 'raussucht. Einige wichtige Punkte, die man dabei beachten sollte:

  1. Der geforderte Prognosezeitraum darf auf maximal 6 Monate
    begrenzt sein"
  2. Im Falle der Pflegebedürftigkeit muss die BU Leistung bereits ab einem Pflegepunkt eintreten
    Versicherte Beruf
  3. Bei Eintritt des Leistungsfall darf sich die Leistungsprüfung nur auf den zuletzt ausgeübten Beruf erstrecken
    Verweisungsrecht
  4. Wird in der Erstprüfung auf das Recht der abstrakten Verweisung durch den Versicherer verzichtet
  5. Verzichtet der Versicherer zeitlich unbefristet auf sein Recht der abstrakten Verweisung
  6. Wird auch in der Nachprüfung auf das Recht der abstrakten Verweisung durch den Versicherer verzichtet
  7. Verzichtet der Versicherer in der Erstprüfung auf sein Recht der konkreten Verweisung
    Möglichkeiten der Beitragsanpassung
  8. Verzicht auf die Anwendung § 163 VVG (alt §172 VVG)
    vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung
  9. Verzichtet der Versicherer auf sein Recht zur Anpassung bzw. Vertragskündigung nach §19 VVG
    Überbrückungsmöglichkeiten
  10. Besteht während der Leistungsprüfung ein Anspruch auf zinslose Stundung der Beiträge
    Angemessenheitsprüfung
    MfG
    H.K.

Hallo ihr zwei,

eigentlich würde ich sagen beantwortet sich die Frage von selbst. was passiert wenn dein Freund oder auch Du auf Grund einer Krankheit den aktuellen Job nicht mehr ausführen könnt, wie wollt Ihr euer Leben gestalten ?
Nehmen wir Dich du sagst, du bist kaum Gefahren ausgesetzt, was meinst Du damit ? Wo fängt Gefahr an und wo hört Sie auf, wenn du Morgen deinen Job nicht mehr ausführen kannst und Du vielleicht auch noch gut verdient hast und jetzt nur einen 5 Stunden Hilfsjob machen kannst, würdest Du sagen super jetzt muss ich nur mit der Hälfte leben. Dazu kommt man bekommt keine Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung wegen Berufsunfähigkeit sondern nur wegen verminderter Erwerbsfähigkeit oder komplett Erwerbsunfähigkeit. Das Risiko ist bei deinem Freund schon höher, ist schon klar, aber passieren kann es jeden.
Ich muss leider ein ganz aktuelles Beispiel dazu nennen
(es ist wirklich ganz frisch passiert) Sohn vom Kunden ist 22 Jahre, Abschluss der Berufsunfähigkeitsrente im Juni diesen Jahres Höhe 1400 € (Beginn 01.07.). Ende Juli bekommt er einen grippalen Infekt ,irgendwie heilt es nicht richtig aus im September bekommt er dann eine
Lungenentzündung und es dauert ziemlich lang bevor die ausheilt, er fühlt sich immer noch ein wenig schwach daraufhin steckt man Ihn in die Röhre und stellt fest das er einen angeborenen Herzfehler hat und das Herz stark vergrößert ist, 4 Tage später lag auf dem OP Tisch und bekam eine neue Herzklappe, das ist jetzt vier Wochen her, man wird wahrscheinlich die andere Klappe auch austauschen müssen, oder im schlimmsten Fall ein Spenderherz. Jetzt kannst du Dich fragen ob es besondere Gefahren sind, eigentlich nur ein grippaler Infekt. Er würde Heute keine Berufsunfähigkeitsrente mehr bekommen, oder kaufst Du ein Auto wo der Motor nicht richtig läuft. Und jetzt braucht man sich eigentlich nicht mehr fragen ob oder ob nicht sondern wie soll die wie soll die Absicherung aussehen Höhe der Rente, würde ich Abhängig vom Nettolohn machen min.60%
vom Brutto. Und worauf ihr achten müsst ist die sogenannte Verweisbarkeit. Der Versicherer muss auf die abstrakte Verweisbarkeit verzichten, sonst könnte er sagen naja du kannst zwar deinen Job nicht mehr machen aber es besteht die Möglichkeit …und mit dem Verzicht auf die abstrakte Verweisbarkeit muss Sie zahlen wenn Du deinen Job nicht mehr ausführen kannst. Dann würde ich darauf achten das man den Vertag unter besonderen Umständen (Einkommenssteigerung) anpassen kann,aber ohne Gesundheitsfragen. Dann würde ich den Vertrag nicht verbinden mit einer Rentenversicherung sondern solo abschließen (wenn es mal eng wird kann man den anderen vielleicht ruhen lassen und den Vertrag weiterzahlen)Leistungsdauer bis Endalter 65.
Solltet ihr noch mehr Infos benötigen [email protected]. Das waren eigentlich die wesentlichen Dinge zu dem Thema.
Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig helfen.

Gruß

Hallo,

ich kann die Aussage Ihres Versicherungskaufmannes nur bestätigen. Das ihr Freund seine Tätigkeit als Handwerker bis zum 67. Lebensjahr ausüben kann, halte ich für unrealistisch. Schon heute erreicht jeder 4. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr das Rentenalter. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie darauf achten, das die Versicherungsdauer mindestens bis zum 63. Lebensjahr reicht und die versicherte Rente sollte bei minimal 800 € liegen. Weniger macht keinen Sinn.
Für Sie als Büroangestellte ist das Risiko sicher geringer. Wenn man sich aber die Ursachen für die Berufsunfähigkeit ansieht, dann werden Sie schnell feststellen das auch Angestellte in kaufmänischen Berufen davon nicht verschont bleiben. Mittlerweile werden 25 % der Berufsunfähigkeitsrenten aufgrund von psychischen Erkrankungen gezahlt.(Stress, Mobbing etc.)
Für einen unabhängigen Vergleich der über 350 Tarife sollten Sie sich an einen Versicherungsmakler wenden, denn die einzelnen Tarife unterscheiden sich erheblich in den Versicherungsbedingungen.
Da das Thema Berufsunfähigkeit sehr umfangreich und beratungsintensiv ist können Sie mich auch gern unter 0355 / 79 49 39 anrufen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Schäfer

Hallo

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt!
Ebenso wichtig ist die Auswahl des Anbieters da es hier enorme Unterschiede in Preis und Qualität gibt.
nähere Info und Video hier :

http://www.makler-konrad.de/berufsunfaehigkeitsversi…

Einfach kopieren und in Browser einfügen.

MfG
Kurt Konrad

Sehr dringlich!

Das Thema ist zu umfangreich um mal schnell darauf zu antworten.Wenn keine finanzielle Unabhängigkeit vorhanden ist, auf jeden Fall abschließen!! Wo ??
Sonderheft von Warentest „Versicherungen BUZ“ kaufen und Bedingungen und Beiträge vergleichen.
Gruß aus Iserlohn von Dieter Gütting

Hallo,
grundsätzlich handelt es sich bei der staatlichen Versorgung im Falle einer Berufsunfähigkeit nur um eine Basisabsicherung. Insbesondere alle die ab 1960 geboren sind, genießen keine Berufsunfähigkeitsversicherung durch die Deutsche Rentenversicherung sondern nur noch eine Absicherung über eine sogenannte Erwerbsminderungsrente. Diese bemisst sich nach dem Restleitungsvermögen - welche Arbeit man zuvor ausübte oder gelernt hat, spielt dabei keine Rolle.

In vielen Fällen bewegt sich diese staatliche Rente nur zwischen 300 und 800 € im Monat. Also zu Leben wird dies in den wenigsten Fällen reichen. Eine private Vorsorge ist nahezu unumgänglich. Man kann die Höhe seiner Erwerbsminderungsrente auch bei der Deutschen Rentenversicherung anfragen (soweit ich weiß auch telefonisch). Unter Umständen steht dies auch auf den turnusmäßigen Renteninformationen die die Rentenversicherten zugesandt bekommen.

Abschließen sollte man eine private Berufsunfähigkeitsversicherung immer so lange man gesund ist!!! Ansonsten können solche Verträge Ausschlüsse oder komplette Ablehnungen enthalten. Außerdem spielt das Eintrittsalter (je jünger umso günstiger) eine wichtige Rolle.

Hallo,
ich gebe dem Versicherungsfachmann recht! Wenn dein Freund keine körperlichen Beschwerden hat, ist das gut, denn dann steigt die Chance, dass er noch in eine Berufsunfähigkeitsvs aufgenommen wird. Neben der privaten Haftpflichtvs ist die BU die wichtigste Versicherung für alle, die nach dem 1.1.1961 geboren sind.
Gruß

Hallo,

hmm also offen gestanden habe ich auch keine BU und dadurch das ich in zwei Jobs ausgebildet bin wäre ich auch eher ein Fall für ne Ablehnung. Bei Bürojobs müssten dir die Hände abfallen oder du müsstest taub werden oder schlimmeres, damit die Vers. greift. Bei deinem Freund sieht das anders aus. Auf dem Bau ist das Risiko ziemlich hoch so zu verunfallen, dass die Ausüben des Jobs nicht mehr möglich ist. Grundsätzlich ist das Beispiel von nem Bäcker mit Mehlallergie heranzuführen. Nur wenn wirklich nichts mehr geht und man auch nicht in adequate Alternativen wechseln kann zahlen die Versicherer. Meist ist der Anteil der BU in der Lebensversicherung dafür aber auch ziemlich günstig. Ich möchte euch nicht abraten - es kann wie gesagt immer was passieren. Versucht das Risiko mal selbst abzuschätzen (der Wille zum ggf. umlernen spielt da ja auch eine Rolle) und entscheidet euch dann.

Gruß
Mo