Handwerkerrechnung

Hallo ,

ist schon ein Weile her. Am 20.12. suchte mich ein Handwerker auf wegen der Heizung. Ich habe die Reparatur dann nach seinem (viel zu hohen) Kostenvoranschlag abgelehnt (per e-mail). Heute bekomme ich trotzdem eine Rechnung von 63 Euronen.

Arbeitsaufwand 35 Euro (was schon mal nicht stimmt, allerhöchstens 1/2 Stunde und das weil ich freundlich bin) . Arbeitsaufwand für was? Ich habe ihm gesagt dass das Umschaltventil klackert, es angeschaltet und er legte schon mit den Kosten los.

Rüstzeit & Fahrpauschale 18 Euro. Was bitte ist eine Rüstzeit? Fahrpauschale bei 8,7 km. Außerdem stand im Kostenvoranschlag wird nicht berechnet also 0 Euro. Jetzt doch? Und ich war an dem Tag bestimmt nicht der einzige Kunde zu dem er hier am Ort gefahren ist.

Ist das rechtens?

LG Melli

Hi,

Handwerker rechnen idR nicht auf die Minute ab. Wenn du Glück hast, findest du einen der auf Viertelstunden genau abrechnet, die meisten aber eher auf halbstündlicher oder stündlicher Basis.

35 Euro für eine halbe Stunde ist doch nicht viel. Da hab ich schon ganz andere Handwerkersätze in D gesehen.

Was steht denn genau auf der Rechnung und was von dem, was dort steht, ist tatsächlich gemacht worden?

Aber die Rechnung ist doch gar nicht für den Kostenvoranschlag und die Sachen, die dort gemacht werden sollten. Die Rechnung ist für das Erscheinen vor Ort und die Analyse deines Problems und die Sachen, die dabei gemacht wurden. Oder ist da was falsch rübergekommen?

Gruß
BW

Das habe ich bereits aufgelistet Bruder William also nochmal

Arbeitsaufwand 35,00
Rüstzeit & Fahrpauschale 18,00

  • Mwst.

sonst nix. Ich frage mich ja auch wofür diese Rechnung ist, denn er kam sah und ging ohne was zu tun. Ich habe ihm das Klacken gezeigt und fertig. Mehr nicht. Fahren musste er wohl. Das hätte ich auch noch bezahlt aber wozu ein „Arbeitsaufwand“ wo es keine Arbeit war?

aso, wahrscheinlich wollte er mir nach dem hohen Kostenvoranschlag die Fahrtkosten schenken und deswegen stand da 0 Euro. Jetzt wo ich seine Arbeit nicht in Anspruch genommen habe da berechnet er was?

Hallo,

Kostenvoranschläge allein kosten meist etwas. Sollte danach der Auftrag erteilt werden, dann berechnet man den Kostenvoranschlag nicht.

Grüße
Siboniwe

noch nie - und ich frage immer nach - habe ich für Kostenvoranschläge was zahlen müssen. Wahrscheinlich regional unterschiedlich

ja, das ist schon so. Hier wird aber Arbeitsaufwand berechnet. Dazu ist auch noch zu sagen, dass auch oftmals die Zeit für die Anfahrt als Arbeitszeit berechnet wird.

Aber auch ohne das: der Handwerker war da, war für dich tätig, mit was auch immer, dann rundet er standardmässig die „eine Minute“ auf 'ne halbe Stunde auf und schon sind die 35 Euro da …

Ich würde einfach mal nachfragen, wofür die 35 Euro sein sollen und wieso da gerundet wird.

Er hat sich an den Computer (der Geld gekostet hat) gesetzt, die Teile (in einem Programm, welches Geld gekostet hat) rausgesucht, die getauscht werden müssen, hat kalkuliert, wieviel Zeit er benötigt bzw. welche Mitarbeiter das machen können, hat das Ganze ausgedruckt (du ahnst es schon?) und an dich gesendet. Das alles so nebenbei als „Service“?
Wieviele KV hast du denn eingeholt? Alles für umme?

Es klingt jetzt vielleicht ein bisschen böse und vielleicht bist du auch der falsche Ansprechpartner, aber in den letzten Jahren hat die KV-Anfrage überhand genommen. Das, was der Handwerker da gemacht hat, ist reine Notwehr. So jedenfalls meine Erfahrung. Wenn unser Meister einen umfangreicheren KV macht, sitzt er auch schon mal eine Stunde am Computer. Wer bezahlt das? Das Unternehmen? Die sollen doch froh sein, dass sie Aufträge kriegen…
Im Übrigen ist es durchaus so, wie Siboniwe es schrieb, bei Auftragserteilung wird der KV gutgeschrieben.
Rüstzeit ist z.B. das Fahrzeug mit bestimmten Ersatzteilen bestücken oder auch Spezialwerkzeuge besorgen. Nix, worüber man sich aufregen muss.

Soon

Das ist die Zeit die der Heizungsmonteur braucht um das Material, Werkzeug und so weiter zusammenzusuchen und ins Fahrzeug zu packen.

bei Servicefahrzeugen von Kundendienstfirmen im Heizungsbereich ist das Fahrzeug mit den Standardsachen gut und vollständig ausgestattet. Da muss nichts zusammengesucht und eingepackt werden.

M.E. nach kannst du die Rüstzeit(pauschale) rausstreichen.

Über die Berechnung des offenbar von dir bestellten Kostenvoranschlags sagt eine Handwerkskammer folgendes :smile:

" in der Regel kostenlos"

MfG
duck313

Im Zweifel (wenn nichts vereinbart wurde) sind Kostenvoranschläge NICHT zu vergüten.
Vergleiche §632 Abs.3 BGB.

Hallo,

mit Glück hat es nichts zu tun, wenn jemand auf Viertelstunden genau berechnet.
Dazu hat es bereits Urteile gegeben, mehr als 10min aufrunden ist nicht.
Das Landgericht Düsseldorf sah sogar lediglich eine Aufrundung auf volle 5min als rechtmäßig an.

Dafür ist es eine Pauschale, egal wie weit die Anfahrt zum Kunden ist (meist in Bereiche aufgeteilt).
Bei mir ist die Anfahrtpauschale innerhalb des Ortes auch gleich, egal ob ich zum Kunden zwei Hausnummern weiter laufe oder mit dem Auto bis ans andere Ende der Stadt fahre.

Geuß
Bernd

Hallo,

du rufst da gleich mal an und fragst, warum du für einen Kostenvoranschlag bezahlen sollst.
Verweise auf §632, Abs.3 des BGB.
Lass dich nicht mit AGB abwimmeln, AGB gelten nur, wenn sie dir bekannt waren.

Biete an, im Zweifel die Anfahrt zu bezahlen und die reale, bei dir verbrachte Zeit, jedoch auf maximal 5min aufgerundet.
Das wäre ggf. noch ein Kompromiss.
Zu beanstanden ist auch, dass Rüstzeit berechnet wurde.
Dies würde bedeuten, dass extra für deinen Einsatz bestimmte Werkzeuge oder Materialien ins Fahrzeug verbracht wurden.

63 euro finde ich jetzt für einen Kundendiensteinsatz nicht wirklich viel.
Überleg mal wie so etwas abläuft.

Ein Kunde ruft an.
Chef schaut wer frei ist.
Chef ruft monteur an.
Monteur sagt zu und fährt zur Firma um die Ersatzteile zusammenzustellen wenn schon ungefähr klar ist was für ein Gerät defekt ist.
Monteur fährt zum Kunden.
Monteur kommt an und überprüft das Gerät.
Monteur findet den Fehler.
Monteur schätzt Reparaturkosten und teilt sie dem Kunden mit.
Kunde sagt nein.
Monteur fährt zur Firma zurück.
Monteur schreibt Bericht.

Von dem Moment an, wo der Chef dem Mon

53 Euro + Mwst finde ich jetzt für einen Kundendiensteinsatz nicht wirklich viel.
Überleg mal wie so etwas abläuft.

Ein Kunde ruft an.
Chef schaut wer frei ist.
Chef ruft monteur an. (Der kann auch recht weit weg sein)
Monteur sagt zu und fährt eventl. noch zur Firma um die Ersatzteile zusammenzustellen wenn schon ungefähr klar ist was für ein Gerät defekt ist.
Monteur fährt zum Kunden.
Monteur kommt an und überprüft das Gerät. ( Ganz sicher ist seit dem Anruf bei ihm schon eine 1/4Std vergangen)
Monteur findet den Fehler nach gut 25Min vor ort
Monteur schätzt Reparaturkosten und teilt sie dem Kunden mit.
Kunde sagt nein.
Monteur fährt zur Firma zurück.
Monteur schreibt Bericht. (Seit abfahrt beim Kunden ist schon wieder eine 1/4Std weg)

Von dem Moment an, wo der Chef dem Monteur angerufen hat, ist nun mal ganz locker so mindestens 1 Std vergangen in der der Monteur ausschlieslich mit dem Kunden beschäftigt war. Davon aber nur gut 1/2Std beim Kunden selber.

Nun muß auch noch eine Rechnung geschrieben werden, weil der Monteur ja auch sein Geld haben möchte.

Und wenn der Kunde dann sagt: Nö, die reparatur will ich nicht. War diese 1Std dann eben einfach eine Gefälligkeit auf eigene Kosten des Monteurs und der Firma?
So etwas 5mal am Tag und der Monteur hat den ganzen tag kostenlos gearbeitet.
Für Stammkunden macht man schon mal so etwas beim vorbeifahren, aber für Neukunden ohne folgeauftrag?
Ganz sicher nicht.
Du hast den Handwerker bestellt, und der ist kurz vor Weihnachten auch trotz allem Stress noch gekommen und hat eine Diagnose erstellt.
Wer würde so etwas denn kostenlos machen?
Und dann , wenn der Fehler schon feststeht, die nächste Firma anrufen und um einen preis für die beseitigung des Fehlers bitten, den eine andere Firma schon erkannt hat ist natürlich klasse für die 2.Firma.
Manchmal läufts auch einfach blöd, manchmal redet man aneinander vorbei usw.
Ein klärendes Gespräch deinerseits wird sicherlich manche fragen beantworten und alles wird gut.
Eine ortsansässiger Handwerks/ Meisterbetrieb ist im normalfall keine Abzockerbude
Gruß
Jürgen

2 Like

Hi,

du gibst mir aber recht, dass das, was das LG hier von sich gibt und das, was im tatsächlichen Leben hier in D stattfindet, nicht unbedingt dasselbe sein muss, oder?

Ich hab schon jede der genannten Rundungen erlebt, dazu auch desöfteren schon Handwerker, die mit dem Kommentar kamen „Die Rechnung muss sofort und in bar gezahlt werden“ … auch nicht wirklich zulässig.

Ich hab es auch bei einem E-Meister schon gesehen, dass Arbeitszeiten nicht nur gerundet sondern hinzugedichtet wurden, in einem Umfang, der sich schon im deutlichen 4stelligen Bereich befand (vom Preis her, nicht von der Anzahl der Stunden). Ob da hineingespielt hat, dass die Kundin eine betagte Dame war?? … Sie war auf jeden Fall nicht zu alt, mal bei mir nachzufragen, ob die Rechnung denn wohl stimmen könnte.

Zur Ehrenrettung der deutschen Handwerker, muss ich aber auch sagen: Ich hatte auch schon einen Handwerker (Sanitärbereich), der keine Anfahrt berechnet hat, nach 10 Minuten fertig war und auch genau diese Zeit auch abgerechnet hat.

Gruß
BW

Nun, das heißt aber nicht, dass es generell gar keine KVA mehr gibt, die zu zahlen wären.

Im Kommentar zu §632 (hier aus http://bgb.kommentar.de/Buch-2/Abschnitt-8/Titel-9/Untertitel-1/Verguetung/Definitionen) steht dann auch:

„Nach § 632 Abs. 3 BGB schuldet der Unternehmer im Zweifel keine Vergütung für Kostenanschläge, es sei denn, die Vergütung von Kostenanschlägen wird im Vertrag vereinbart.“

Hallo,

in der Realität arbeiten zur Zeit viele Handwerker an der Belastungsgrenze.
Vielleicht kann man es sich da eher leisten, Kunden mies zu behandeln.
Vielleicht gibt es aber auch mal andere Zeiten und da wird sich der eine oder andere Kunde erinnern.

Ich rechne im 15min Rhythmus ab.
Bei lokaler Tätigkeit berechne ich die Fahrzeit als volle Arbeitszeit und keine Fahrzeug-, Rüst- oder Werkzeugabnutzungskosten.
Wenn ich weiter weg arbeite, berechne ich Fahrzeugkosten (pro km Wegstrecke) und und 85% des normalen Lohns, weil unbestritten ist, dass viele Nebenkosten beim Fahren nicht anfallen.

Ich empfinde das als gerecht - wie seht ihr das?

Das war nicht der erste Auftrag an ihn gewesen. Beim ersten Auftrag hatte ich schon eine fette Rechnung bezahlt. Von daher… so kann man Kunden auch vergraulen.

Der Fehler - das erkannte ich als Laie selber - war sowas von offensichtlich da hat der Fachmann gar nix gemacht außer mit dem Kopf zu nicken ja, das ist der Fehler. Herrje… by the way ich hatte schon öfter Handwerker hier die hier her kommen schauen und k e i n e Rechnung erstellen nur weil sie keinen Auftrag bekommen.

krass, so kann man die Leute auch abzocken. Da sage mal jemand der Kunde sei König :))

Hab mal eine höfliche E-mail geschrieben. Mal sehen wie es weitergeht.