"Handy" immer noch aktuell?

Hallo!
Ich habe überlegt, ob ich die Frage im Computerbrett stellen soll, aber ich versuch’s doch erst einmal hier:
Gibt es in der aktuellen Jugendsprache inzwischen Alternativen zu „Handy“, die vielleicht sogar gebräuchlicher sind? Ich übersetze grade mal wieder und dieses ständige Handy geht mir auf den Keks. „Smartphone“ ist im Dialog zu gestelzt. „Gib ma dein Telefon rüber“, ist auch irgendwie nicht so cool.

„messaging“ - kann man jemanden texten oder antexten? Weil, SMS ist das auch nicht immer und „simsen“ ist bestimmt völlig aus der Mode. Klingt auch nach „bimsen“ und irgendwie zweideutig :wink: „Sims mich mal.“ Hmmm …
„Ich schickte ihr einen Text.“ Das geht.

Es gibt Jugendsprache-Lexika, früher habe ich die manchmal gekauft, aber das ist rausgeschmissenes Geld. Ich bezweifle, dass dort wirklich die Wirklichkeit abgebildet ist, dann gibt es regionale Unterschiede und die Szene ist sehr schnelllebig. In einer Übersetzung z.B. achte ich schon darauf, keine Ausdrücke zu verwenden, die, wenn das Buch herauskommt, schon keiner mehr benutzt.

Da ich meistens in meinem stillen Kämmerlein sitze und die „jungen Leute“ in meinem Umfeld so um die Vierzig sind, freue ich mich, wenn mich hier jemand auf den neusten Stand bringt.
Gruß,
Eva

Bei meinen Kindern ist mir noch kein anderer spezieller Begriff aufgefallen.
Handy oder Smartphone.
Sie schreiben sich einfach (und dann weiß ich, dass sie „whatsappen“…), manchmal skypen sie.

Beatrix

Danke Dir!
Und sagt man „snapchatten“?

Meine Jungs benutzen kein Snapchat, soviel ich weiß. Daher habe ich den Begriff snapchatten auch noch nie gehört/gelesen.

Beatrix

Skypen ist nicht auf das mobile Endgeraet beschraenkt, geht auch auf Stand-PC, geht mit und ohne Bild, sprich Videogespraech oder Textchat wahlweise.
.
Uebrigens wird der englisch klingende Begriff „Handy“ nur im Deutschen verwendet, normal ist Mobilphone or my mobile. https://www.linguee.de/englisch-deutsch/uebersetzung/on+my+mobile.html

Moin,
messaging genauso wie texting würde ich als Nachricht schreiben übersetzen, da sind sms und waht’sapps und deren Alternativen genauso eingeschlossen wie im Original, oder?

… mir auch, allerdings verwende ich da protestierender Weise das (englischen Ursprungs aber korrekt eingedeutschte) Mobiltelefon oder, wenn das zu lang ist Mobilfon. Da es, wie gesagt, Handy nur „deutsch“ gibt, und nicht jedes Mobilfon ein Smartphone ist.

Grüße ynot

Das ist mir klar, aber wenn die coolen Typen miteinander reden, klingt das so uncool.
Ich spekulierte darauf, dass man was Neues erfunden hat, kurz, knackig, hip.
„Gib mal dein Fon rüber.“ „Kannst du mich texten?“
Egal, bleib ich halt seriös :smile:
Danke und Gruß,
Eva

… das ist schon besetzt, denn wenn dich einer „übel zugetextet“ hat, hat dir einer (verbal) das Ohr abgekaut, hat aber nix mit texting per neuer Medien zu tun.

Mein 14-jähriger Sohn benutzt sein Smartphone, um mit seinen Freunden zu texten - wobei das von ihm als altertümliche Kommunikationsform angesehen wird, die er nur unterwegs nutzt, da er zu Hause mit ihnen (nach meinem letzten, vermutlich nicht mehr gänzlich aktuellen Stand) mittels Discord oder Twitch verbunden ist. SMS und das entsprechende Vokabular sind für ihn Geschichten aus Omas Kindheit.

Beispielsatz: „Ich wollte dir ja texten, dass ich heute noch zu Name des Freundes gehe, aber der Akku von meinem Smartphone war alle.“

Kannst du mir texten? --> eine Nachricht schreiben

Kannst du mit mir texten? --> hin und her Nachrichten schreiben

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Auch ich höre bei Kids und Jugendlichen nur „(sich mit jemandem) schreiben“, „(jemandem etwas) texten“ und je nachdem: whatsappen, facebooken, twittern, snappchatten, tindern …

Und die Geräte, mit denen man das tut, heißen nach wie vor „Handy“. Aber „Smartphone“ ist bereits „gehobene“ Kids-Sprache.

Gruß
Metapher

Ich höre meist nur „Telefon“, denn das ursprüngliche Festnetz-Telefon gibt es entweder im Haushalt gar nicht mehr oder es hat nur noch zweitrangig Bedeutung.

Moin,

„cell phone“ ist auch üblich. Was ins der Praxis üblicher ist weiß ich nicht.

Volker

Hallo,

ich habe heute meinen recht intelligenten 21jährigen Lehrling gefragt: er unterschiedet zwischen Handy und Smartphone und „schreibt“. Er hat noch nie „getextet“. Aber wie es der Zufall will, erzählte mir ein Bekannter heute, dass er „eben getextet“ habe - der Mann geht auf die 50 zu.

Es gibt wohl einige Dinge, wo man die „Alten“ nicht mehr ohne weiteres von den „Jungen“ im Sprachgebrauch eindeutig unterschieden kann.

Grüße
Pierre

Hallo,
das Unterscheidungkriterium ist nicht alt-jung
sondern diesseits und jenseits des digitalen Grabens.
Wobei diesseits scheinbar fast alle jungen Leute leben, jenseits die alten Leute, die sich nicht in die neuen Medien reingearbeitet haben. Wenn man genauer hinschaut, sind bei vielen Themen auch einige der jungen Leute unbedarft, wenn sie mit dem Explorer Daten suchen muessen, wenn die Datensicherung von Smartphone-Daten auf die Festplatte Schwierigkeiten macht, wenn die Smartphonekamera auf Makro gestellt werden soll, usw.

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