Hard-/Softw. für Multimedia-PC Videobearbeitung

Liebe Wer-Weiss-Was-Experten!

Suche Eure qualifizierten Tips über geeignete Hardware für Videobearbeitung bzw. Hinweise, welche Eigenschaften man besonders beachten muß, um geeignete Hardware auszuwählen. Die gewählten Komponenten sollten zuverlässig zusammenarbeiten.
Welche Mindestanforderungen der Komponenten sind Voraussetzung, um gute Leistung zu erzielen?

Ich sammle Informationen aus interessanten TV-Sendungen/-Beiträgen zu verschiedensten Themen (private Nutzung). Aus den Aufnahmen schneide ich die Teile, die sich bei zeitprogrammierten Aufnahmen vor und nach der eigentlichen Sendung und zum Teil auch in der Sendung (z.B. Werbung) befinden, heraus. Auch digitalisiere ich meine alten VHS-Videobänder mit einem VHS-DVD-Kombigerät und bearbeite die vom analogen VHS-Band auf die digitale DVD-RAM übertragenen Filme auf dem PC. In diesen Ur-Aufnahmen ändern sich teils auch die Anzeigeformate wie 16:9 oder 4:3. In welchen Codecs die jeweiligen Sender ihre Sendungen übertragen weiß ich nicht. Nur stelle ich fest, daß die letztendliche Berechnung der Filmdateien mitunter sehr lange dauert. Das kann bei z.B. 60minütigen Sendungen mitunter mehrere Stunden dauern.

Mein derzeitiger Rechner, der mir seit Jahren gute Dienste leistet, aber für o.g. Zweck im Vergleich zu aktueller Hard- und Software recht langsam zu sein scheint, besteht aus folgenden Komponenten:
Prozessor: AMD Athlon XP 1800+ (1,53 Ghz)
Hauptspeicher: 1,00 GB RAM
Grafikarte: 64 MB
Betriebssystem: Windows XP Professional (Version 2002) Service Pack 3
Videobearbeitungsprogramme: Nero 6, AVS Video Converter 6

Auf welche Eigenschaften bei der Auswahl geeigneter Hardware muß man achten, um ein System mit gutem Zusammenspiel zu bekommen?
Soweit ich mittlerweile informiert bin, kommt eine 1-Kern-CPU nicht mehr in Frage.
Kann man mit einer 2-Kern-CPU für o.g. Zwecke noch etwas anfangen oder sollte es bereits eine 3- oder 4-Kern-CPU sein?
Welche Prozessor-Typen (Hersteller, Bezeichnung, Taktrate),
welche Hauptspeicher-Art (Bezeichnung, Größe, Taktrate), welche Hauptplatinen/Mainboards (Hersteller, Bezeichnung, Chipsätze, CPU-Sockel), welche CPU-Lüfter (Hersteller, Bezeichnung), welche Netzteile (Hersteller, Leistung) schlagt Ihr vor?
Ist für den genannten Zweck auch eine entsprechende Grafikkarte nötig, bzw. berechnet diese auch die Videodaten oder beschränkt sich dies nur auf die CPU? Welche Grafikkarte ist sinnvoll (Hersteller, Speichergröße, Speicherart). Welche Grafikkartenanschlußart wie PCIexpress, PCIexpress professional oder gibt’s da noch anderes?
Wie weit kann man mit Windows XP Pro SP3 noch etwas anfangen?
Braucht man ab einem bestimmten Prozessor-Typ, um dessen Leistung nutzen zu können, ein anderes Betriebssystem?
Gibt es auch für Windows XP Pro SP3 geeignete Hardware, mit der man ein brauchbares, schnelles System für genannten Zweck bauen kann?
Kann Nero 6 die Leistung der Hardware und eines evtl. aktuelleren Betriebssystems nutzen oder muß es eine aktuellere Version sein?
Ist für den Hausgebrauch ein anderes Videobearbeitungsprogramm empfehlenswerter als Nero oder als brauchbare und sinnvolle Ergänzung?

Wo kann man über Videobearbeitung mehr erfahren, speziell was die verschiedenen Codecs (oder wie das heißt), etc. anbelangt, um die vorhandenen Dateien in entsprechendes Format umzuwandeln, sodaß diese auf dem TV/PC auch richtig (Bildformat, Proportionen, Synchronität Audio/Video) angezeigt werden?

Da ich mich selbst zur Zeit nicht genügend auskenne, freue ich mich sehr auf Euren brauchbaren Experten-Rat.

Vielen Dank.

Freundliche Grüße,
ReggaeFan

Hi!

Im Prinzip ist dein alter Rechner für deine Anforderungen ausreichend. Ist halt nur ein Frage, wie ungeduldig du bist.

Mal zum Vergelich: Ich mach ähnliches (und mehr) auf einem alten Pentium IV mit 2,66 GHz. Hab jetzt in der Firma Zugriff auf mehrere aktuelle C2D-Systeme, die benötigen für die gleiche Arbeit nur die halbe Zeit.
Das mag jetzt im ersten Moment beeindruckend klingen, aber dir muss klar sein, das auch auf wirklich schnellen Rechnern die letztlichen Umrechnungszeiten bei maximaler Qualität immer noch im Stunden-Bereich liegen. Was bedeuet, das man das eh im Batch-Betrieb über Nacht laufen lassen wird, und dann ist der Unterschied (wenn man nicht gerade Dutzende Videos pro Nacht fertig stellen muss) auf einmal gar nicht so dolle.

Mein Rat: kauf dir ein günstiges C2D-System mit 2 Gigs Arbeitsspeicher. Die Graphik-Karte ist für Videoverarbeitung herzhaft uninteressant, Karten die das nicht packen, gibt’s schon seit Jahren nicht mehr. Ein angemessener Rechner dürfte so um die 300 bis 400 Euro kosten. Du kannst dir natürlich auch was schnelleres kaufen, aber meiner persönlichen Meinung nach ist die ersparte Zeit den Aufpreis nicht wert. Für die Aufgaben, die du in Echtzeit erledingen willst (Schnittmarken setzen etc.) ist jeder normale PC, der nicht gerade älter als drei oder vier Jahre ist, mehr als schnell genug.

lg, mabuse

Hallo, Mabuse!
Besten Dank für Deine schnelle und brauchbare Antwort.
Wenn man bedenkt, daß man letztendlich mitunter viel Geld ausgibt für etwas, das nachher den gewünschten Effekt nicht in dem erwarteten Maße bringt und daher vielleicht sogar enttäuschend ist, finde ich Deinen Hinweis sehr hilfreich. Man unterliegt da mitunter Werbeversprechen, aufgrund derer man sich das Beworbene ganz toll vorstellt.
Mein beschriebener PC leistet mir wie bereits erwähnt seit Jahren gute Dienste und wenn die Videoberechnerei nicht wäre, gäbe es für mich keinen Anlaß, daran etwas zu ändern, außer von IDE auf SATA umzustellen. Denn außer bischen Internet, Email und Digital-Fotographie, sind da keine größeren Leistungsanforderungen vorhanden.
Weswegen ich Dir häuptsächlich schreibe, ist die Frage nach der Bezeichnung C2D. Aber gerade bin ich drauf gekommen, daß dies Core-2-Duo bedeuten könnte. Richtig?
Mein PC ist ein IDE-ATA-System. Den internen Festplattenspeicherplatz habe ich nach und nach mit diversen externen SATA-Platten über USB erweitert. Die sind über USB-IDE-SATA-Adapter, USB-Hub, Dual-USB-Gehäuse mit JBOD, USB-Festplatteneinsteckstation, oder als externe Multimedia-USB-Platte an meinem Rechner angeschlossen. Dementsprechend auch umfangreiches Gewirr an USB-Kabeln, Steckernetzteilen und Steckdosenleisten. Nun bin ich technisch nicht auf dem aktuellen Stand, aber ich denke mal daß die USB 2.0-Datenverbindung langsamer ist, als die direkt über ein Motherboard gehende SATA-Verbindung. Richtig? Von daher würde ich schon ganz gerne die Einbauten in meinem Big-Tower umstellen von IDE auf SATA. Also gleich SATA-Mainboard, CPU, Speicher, etc. Dann hätte der Rechner selbst intern mehr Festplattenspeicher bei höherer Datenübertragung (richtig?) und das externe Drumherum wäre evtl. weniger und aufgeräumter. D.h. die externen SATA-Platten in den Rechner rein. Mein Netzteil hat 400W. Mußte vorhandenes 500W-Netzteil wegen defekt mal erneuern. Vier SATA-Platten hätte ich schon unterzubringen. Evtl. weiterhin über eine vorhandene PCI-Steckkarte mit 2 IDE-Anschlüssen (für bis zu vier IDE-Laufwerke) im Moment benutze IDE-Platten oder meinen DVD-Brenner.
Also was ich bräuchte wäre ein SATA-Mainboard, eine C2D-CPU oder entsprechendes AMD-Pendant (oder ist eher von 2-Kern-AMD abzuraten, haben irgendwelche Fehler bei bestimmten Funktionen, soweit ich kürzlich gelesen habe), 2 GB RAM (bringen 3 GB bei WinXP 2002 nichts, oder wäre das evtl. etwas besser?). Welcher CPU-Sockel? Welche RAM-Taktrate? Welcher Mainboard-Hersteller/welches Board-Modell bzw. Mainboard-Chipsatz? Hast Du da noch brauchbare Hinweise? Meine alte AGP-Grafikkarte hat 64 MB. Neue PCIexpress-Karte wäre wohl gleich mitangebracht. Richtig? Womöglich haben die neuen Boards auch gar kein AGP mehr.
Reicht mein 400W-Netzteil noch aus?

Wieder viele Fragen. Falls Du auch hierzu Angaben machen kannst,
freue ich mich wieder auf Deine Antwort.
Freue mich auch über Hinweise von anderen Forumsteilnehmern,
die diese Korrespondenz lesen.

Nochmals besten Dank, Mabuse.

Gruß,
ReggaeFan

Moien

Wenn man bedenkt, daß man letztendlich mitunter viel Geld
ausgibt für etwas, das nachher den gewünschten Effekt nicht in
dem erwarteten Maße bringt

Und deshalb wählt man zuerst die Software aus. Es gibt Software die mit MehrkernSystemen klar kommt, andere kann das nicht. Manche Software kann die Graka mitbenutzen und so schneller rechnen, andere nicht.

Wenn du bei deiner aktuellen Software bleibst ist ein C2D das richtige.

Der Gold-standard für solche Arbeiten ist eigentlich der MacPro. Zu den Geräten gibt es jede Menge Benchmarks im Netz. Du solltest mal eine Runde google und kucken ob jemand für deinen Fall aussagekräftige Tests gemacht hat. Dann hast du eine Ahnung was maximal machbar ist. OK, die Teile sind (meistens) zu teuer für den privaten, aber wenn man das Maximum kennt weiss man mehr oder weniger was einen erwartet.

Aber gerade bin ich drauf gekommen, daß
dies Core-2-Duo bedeuten könnte. Richtig?

Ja.

aber ich denke mal daß die USB
2.0-Datenverbindung langsamer ist, als die direkt über ein
Motherboard gehende SATA-Verbindung. Richtig?

Ja, USB ist deutlich langsamer als SATA. USB bremst die Platte mit Sicherheit aus.

Dann hätte der Rechner selbst intern mehr
Festplattenspeicher bei höherer Datenübertragung (richtig?)

Ja. Wobei Platten im Moment recht billig sind. Alte Platten

  1. Mpeg2 von DVD Recorder oder DVB Hardware zu schneiden ist eher was für die Laufwerke. Da sollten es zwei Festplatten sein, immer von der einen zur anderen arbeiten. Schnelle Software wäre projectX zum bereinigen und Mpeg2Schnitt zu schneiden.
  2. WMV,AVI,MP4 schneiden geht verlustlos und schnell, da trifft genauso Punkt 1 zu
  3. Codierung von Material! Das ist was für die CPU! Und auch was für führ Mehrkerner! MP4 mit AAC und h264 ist so ein Fall. Der x264 Videocodec unterstützt dies. Bei codierung in Mpeg2 ist der TMPGenc schon seit Jahren in der Lage mehrere Kerne zu versorgen.

1/2 kein neuer PC
3 auf jeden Fall eine schnelle CPU, beispiel… mein 2x1.6Ghz Turion erzeugt aus DVB Aufnahmen mit ca. 25-30FPS MP4 Videos und der Lappi von meiner Frau (2x2.1Ghz Turion) macht das mit 35-42FPS. Mein oller XP2000, naja… das hat da keinen Sinn… der kommt auf gerade mal 12-15FPS.

Dank für Eure Hilfsbereitschaft
Liebe Wer-Weiss-Was-Experten!
Auch Euch, AndreK09 und pumpkin, meinen besten Dank, wie auch zuvor an mabuse, für Eure schnellen und sehr informativen Antworten.
Die sind mir eine große Hilfe und Anregung mich mit dem Thema, der Auswahl geeigneter Komponenten und Suche nach weiteren Informationen,
zu beschäftigen. So habe ich nun einige wichtige Anhaltspunkte bekommen.
Ich freue mich, zu diesem Thema ggf. auch weiterhin noch interessante Informationen zu bekommen, sei’s Soft- oder Hardware oder wo man sonst noch fündig wird auf der Suche nach brauchbaren Informationen.
Vielen Dank.

Freundliche Grüße,
ReggaeFan

Hallo ReggaeFan,

ja, ich seh dein Problem . . .
Die Details hat dir Pumpkin ja schon erklärt.

Mein Rat wäre, kauf dir einen halbwegs aktuellen Core2Duo mit ein oder zwei richtig dicken Platten (1 TB oder mehr) und wirf den ganzen alten Plunder raus. Das dürfte so um die 500 Euro kosten, aber dann hast du ein handliches System mit ausreichend Speicher und ordentlichen Schnittstellen, in dem alles drin steckt. Welches Board/GraKa/Platte etc. ist dabei absolut nebensächlich, Geschwindigkeits-Unterschiede kann man vieleicht in Benchmarks messen, in der Realität sind die Unterschiede meist nicht spürbar.

Im Prinzip reichen 2 GB. Auf der anderen Seite ist Speicher so billig geworden, das man auch 4 GB einbauen kann (davon sind dann zwar nur 3,2-3,5 GB nutzbar, aber wie gesagt, das kostet so gut wie nix). Wenn du viel mit Überblendungen etc arbeitest, dürfte das die Sache in der Echtzeit-Vorschau ein wenig „fluppiger“ machen.

Nur bei der CPU musst du ein kleines bischen aufpassen: Soviel Cache wie greifbar! Der macht nach meinen Erfahrungen bei Videoencoding einen höllischen Unterschied.

Wie gesagt, ich arbeite noch mit einem P4/2,66 GHz. Ich hab auch noch einen Celeron 2400. Rein von den Taktfrequenzen her solle der P4 damit rund 10-12% schneller rechen wie der Celeron. In der Realität braucht der Celeron aber für die gleiche Aufgabe nahezu dreimal so lange, da haut der viermal so große Cache des P4 richtig rein (gilt nur für Videoencoding, bei mir MPEG2-Kodierung mit dem CCE, bei anderen Aufgaben ist der Unterschied weitaus geringer).

Ich bin da leider nicht so ganz auf dem aktuellen Stand, darum kann ich dir da keinen konkreten Typ nennen, aber wenn du ein finanzielles Limit hast und zwischen zwei CPUs wählen musst: nimm die mit dem größeren Cache, auch wenn sie eine etwas geringere Taktfrequenz hat.

Hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

lg, mabuse

Hallo, Mabuse!

Dank Dir für die Antwort.
Informationen sind jederzeit willkommen.

Beste Grüße,
ReggaeFan