Hallo Thorsten,
das ist ja eine ganze Menge, die du das wissen möchtest.
Aber zunächst muss ich dich ein wenig enttäuschen, denn ein paar deiner Fragen kann ich aus zwei Gründen vermutlich nicht erschöpfend beantworten. Zum einen sind viele Sachen in dem Bereich Geschmacksache und zum anderen kommt es häufig auf die Anwendung bzw. den Zweck an. Das erklärt sich gleich genauer. Generell wäre es wichtig zu wissen, was genau du vor hast. Also was muss das System leisten? Arbeitest du nur mit Audio Recording, also nimmst du nur über Mikros und Line-Wege auf oder möchtest du auch mit VST-instrumenten arbeiten und wenn ja, mit welchen? Das ist ein grundlegender Unterschied für die Auswahl der Harware.
Zunächst zu deinem System. Grundsätzlich klingt das ganz anständig, ich hatte allerdings meine Probleme mit AMD und Recording, würde daher jedem eine Intel CPU empfehlen, aber da gibt es sicher auch Beispiele von Nutzern, die andere Erfahrungen gemacht haben. Daran wirds nicht scheitern. Deine OnBoard-Soundkarte wird vermutlich ziemlich schnell nicht mehr ausreichen (wie gesagt, abhängig von der Anwendung), aber da ist in erster Linie die Latenz ein Problem, denn die ist bei derartigen Chips sehr dürftig. Die TB-HDD hört sich auf jeden Fall schon mal nach einem großen Vorhaben an, das sollte einige Zeit reichen. Dabei ist im Grunde die Schnittstelle, Geschwindigkeit und Cache wichtig. Ich denke mal, dass du da eine SATA-II Platte mit 8MB Cache und 7200 rpm hast, das wäre eine Standard-HDD mit der du auf jeden Fall klar kommen solltest.
Auf grund der TB-Platte versteh ich deine erste Frage nicht ganz, wofür möchtest du die externe Platte nutzen? Kapazität ist ja ne Menge da. Ich verknüpf das mal mit Frage 2 und 3, korrigier mich, wenn ich was falsch verstehe.
Ich selber nutze kein RAID. Aus einem einfachen Grund, ich war bisher zu geizig in Festplatten zu investieren, die ich nicht nutzen kann
Ich habe in meinem Recording-Rechner eine 80 GB SATAII-HDD und zusaätzlich eine externe 1TB-Platte (USB2). Ich habe dann nur aktuelle Projekte auf dem Rechner, abgeschlossene werden auf der externen Platte und auf DVDs gesichert. Damit fahre ich jetzt seit einigen Jahren sehr gut und hatte noch keine Probleme damit. Ein RAID ist natürlich eine feine Sache, wobei ich, wie gesagt, noch keine Probleme hatte, bei denen mir ein RAID geholfen hätte. in der Regel kauf ich einen neue Platte, wenn die alte langsam voll wird. Wenn du das Geld dafür investieren kannsst/möchtest, ist das natürlich eine gute Sache, wobei ein RAID generell keine wirkliche Backuplösung, sondern eine Ausfallsicherung ist. Wenn also mal HDD1 abschmiert, wird automatisch HDD2 genutzt, auf der, bei entsprechendem RAID, alle Daten gespiegelt vorhanden sind. Als BackUp würde ich halt externe USB-Platten oder DVDs nutzen, wobei bei keine Lösung für die Ewigkeit sind, aber die gibt es auch nicht wirklich. Allerdings ist das bei Festplatten auch nicht so tragisch, dadie Dinger ja nicht mehr so teuer sind. 1TB-Hdds gibts ja mittlerweile für weit unter 100 Euro.
Wenn ich mein System erneuer (das soll in naher Zukunft stattfinden), werde ich es so machen, dass ich als Systemplatte meine 80er behalte und eine zusätzliche SATAII-Platte für VSTs und das Speichern der Projekte nutze. Die Platte sollte dann min. 16 MB Cache haben (besser wäre noch 32 MB) und min. 15000 rpm. Damit sollte man ganz gut klar kommen. Eine bestimmte HDD kann ich dir allerdings nicht empfehlen, dazu fehlt mir der Überblick. Ich habe als externe zB eine Toshiba, die läuft seit einem Jahr sehr gut und auch leise. Dazu kannst du aber sicher im Netz reichlich Informationen und Tests finden. Bei externen Platten setze ich noch auf USB, weil ich diese dann sowohl am Rechner, als auch am Notebook nutzen kann (mein Notebook hat leider kein FireWire oder andere Schnittstellen). mir ist es halt wichtig, dass ich mit beiden Systemen flexibel bin. Ich hoffe, dass bringt dich zu dem Thema ein wenig weiter…
Das OS als 32- oder 64bit ist davon abhängig, wie du deine DAW laufen lassen möchtest bzw. was du damit machst. Ich gehe mal davon aus, dass deine CPU 64bit-fähig ist und Cubase müsste ja in beiden Versionen vorliegen. Wenn du jetzt viel mit VST-instrumenten machst, würd ich das davon abhängig machen, ob diese 64-Bit unterstützen. Bei vielen ist das noch nicht der Fall oder wenn du 32-bit Versionen hast, wäre es quatsch dafür neue zu kaufen, wenn man sie nicht grad günstig bekommt. Ich nutze auf meinem Rechner Win XP SP3 als 32er und auf dem Notebook Win 7 ebenfalls als 32er, beides mit Cubase 5 entsprechend als 32-bit. Interessant wird das im Grunde erst bei der Nutzung von großen VST-Instrumenten, die sehr RAM-intensiv sind. Da sollte man sich dann überlegen, ob man, wenn die Möglichkeit da ist, auf 64bit geht, weil du dann wesentlich mehr Luft nach oben hast. Meine 3GB RAM stoßen relativ schnell an ihre Grenzen, wenn ich ein komplettes Symphonie-Orchester erzeugen möchte. Wobei es da auch Tricks gibt, die da etwas helfen. Dazu aber gerne bei Bedarf mehr 
Zum interface: Das ist ganz besonders vom Anwendungsgebiet abhängig. Wenn du nur mit VSTs arbeitest reicht ein kleines Gerät mit geringer Latenz, ohne großartige Preamps und etlichen Ausgängen. Wenn du aber Bandaufnahmen machen möchtest, wo du ein komplettes Schlagzeug aufnehmen willst, sollte das Gerät schon etwas mehr können. Zu diesem Zweck sind acht Eingangskanäle schon sehr sinnvoll, wobei du damit auch nur ein kleines Set einigermaßengut aufnehmen kannst. Ich nutze jetzt seit ein paar Tagen das Phonic Firefly 808U. Da habe ich acht Preamsp drin und kann zusätzlich per ADAT mein ADA800 anschließen, sodass ich auf 16 Mikrofoneingänge komme. Das SetUp bietet mir alles, was ich derzeit brauche und ich bin in der Lage, das Ganze noch zu erweitern, sodass ich im Grunde auf 32-Spuren kommen könnte. Für das Gerät habe ich mich entschieden, weil es das Einzige in der Preisklasse ist, welche per USB und FireWire läuft und ich das für die Nutzung am Notebook brauche, weil dies ja nur USB hat. Außerdem hat es in etlichen Tests gut abgeschnitten und es erfüllt meine Vorstellungen. Ich bin damit hochzufrieden.
Das sind also so Grundsätze, die man beachten sollte. Wenn du mir mehr Infos über die Anwendungsbereiche gibst, kann ich dir vielleicht genauere Informationen zu entsprechenden Geräten geben. Es macht ja wenig Sinn, wenn ich dir etwas empfehle, was dich nicht weiterbringt.
Ganz wichtig allerdings (ich betone das gerne) ist, was vor dem Rechner bzw. dem interface passiert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Preamps gar nicht so entscheidend sind, wenn man gute Instrumente, gute Musiker und anständige Mikrofone nutzt. Ich hatte neulich die Gelegenheit ein sehr gutes Schlagzeug aufzunehmen und konnte dabei auf erstklassige Mikrofone zurückgreifen (Sennheiser MD421 für Toms, SM57 für Snare, AKG D112 für Bass Drum, sowie ein selbst gebauter SubKick, zwei Neumann KM184 als Overhead und zwei weitere im Raum, sowie ein Neumann U87 ebenfalls im Raum). Das klingt einfach gut und mein Interface ist im Bereich von 400 Euro eher untere Mittelklasse. Aber mir ist der Preis bzw. die „Klasse“ egal, wenn das Ergebnis stimmt. Da muss man u. U. auch viel ausprobieren, um seine Erwartungen zu erfüllen.
So jetzt, hab ich jede Menge gelabert und hoffe, ich konnte dir ansatzweise helfen. Wie gesagt, wenn du mir noch ein paar zusätzliche Infos gibst, kann ich gerne noch etwas genauer darauf eingehen.
Grüße,
Martin