Habe mit 38 Jahren noch den Motorrad-Schein gemacht. Hatte einen 97-er Suzuki GSX R750W gemietet. Der ist ok, mir aber gefallen Harleys. Zudem: da ich erst spät gelernt habe zu fahren, möchte ich eher gemütlich und sicher unterwegs sein. Freunde, die schon lange Motorrad-fahren, meinen, Harleys seien keine richtigen Motorräder:
zuwenig PS, zu schwer, schlechte Fahrwerke, hoher Preis und miese Qualität. Das mit dem Preis stimmt.
Aber was ist mit den anderen Punkten? Ich interessiere mich für eine 07-er Sportster 1200 Custom: stimmen die negativen Punkte auch für Harleys aktuellen Baujahres?
Hi Marcel,
die erste Frage ist, ob „gemütlich“ fahren auch sicher fahren heißt. Fang doch mal mit was kleinerem handlichen an, fahr ne Weile, mach ein oder zwei Sicherheitstrainings. Und dann finde raus, wie „sicher“ du fährst. Es gibt sicherlich Motorräder, die besser zu lenken und zu handeln sind als eine Harley mit einem Trockengewicht von über 5 Zentnern.
Ciao und allzeit gute Fahrt
Eva
Holla.
zuwenig PS
Zum Heizen sicherlich. Für das gemütliche Fahren ist der Bums von unten raus entscheidend, und das haben die Eisenhaufen aus Milwaukee auf jeden Fall.
zu schwer
Gewicht ist das Eine, Schwerpunktlage das Andere. Das schiere Gewicht spürst Du in erster Linie beim Rangieren. Wenn Du also das Ding in der Garage drehen musst, brauchst Du Arme wie Popeye. Durch den niedrigen Schwerpunkt merkst Du das beim Fahren allerdings nicht; hier kommt dann eher wieder die Fahrwerksgeometrie ins Spiel, wie untig.
schlechte Fahrwerke
Sagen wir mal: es gibt bessere Fahrwerke - die Harleys sind doch ziemlich auf Highway getrimmt; auf Landstraßen hinterster Ordnung gibt es, gerade bei der Sportster, doch einiges an Prügel. Für Soziusbetrieb würde ich, wenn es auch mal über schlechtere Wegstrecken gehen soll, keine Harley empfehlen. Die Hinterradfederung ist mehr eine Wackelvorrichtung als alles Andere. Im übrigen sind die Dinger auch nicht unbedingt Kurvenräuber (langer Vorlauf, flache Gabel) …
hoher Preis
Wenn man bedenkt, was ein Flugzeugträger kostet …
miese Qualität
Man kann bei Harley richtig heftig ins Klo packen. Die Motorentechnik stammt in ihren Grundzügen aus den Dreißigern, und wenn bei der Montage geschlampt wurde, macht es auch gern mal Knacks in den Graugußstrukturen. Mein Nachbar hat eine Sportster seit drei oder vier Jahren und m.W. noch keine Probleme gehabt, außer, dass es wegen der Vibrationen kein scharfes Foto mehr von ihm gibt … Eine gute Werkstatt sollte vor Ort verfügbar sein, denn wenn eine Harley eins nicht verträgt, dann ist das ein Grobschlosser.
Hast Du schon mal eine Guzzi California ins Auge gefasst? Bequem, Bums von unten, prima Fahrwerk (für Touren), Kardan, und man sitzt auch als Sozius nicht auf der Rasierklinge. Guzzi hats allerdings traditionell nicht so mit der Elektrik.
Gruß Eillicht zu Vensre
Hi!
Habe mit 38 Jahren noch den Motorrad-Schein gemacht.
Gratulation. Du bist damit ein aktives Mitglied der neuen Hauptrisikogruppe der zweiradfahrenden Zunft geworden.
Hatte
einen 97-er Suzuki GSX R750W gemietet. Der ist ok, mir aber
gefallen Harleys.
Der Moped? Die GSX-R 750 ist nicht gerade ein Anfängerbike. Die gute alte SRAD wollte auch mit viel Kraft bedient werden, der 190er Hinterreifen war nahezu unfahrbar.
Zudem: da ich erst spät gelernt habe zu
fahren, möchte ich eher gemütlich und sicher unterwegs sein.
Freunde, die schon lange Motorrad-fahren, meinen, Harleys
seien keine richtigen Motorräder:
zuwenig PS, zu schwer, schlechte Fahrwerke, hoher Preis und
miese Qualität. Das mit dem Preis stimmt.
Aber was ist mit den anderen Punkten? Ich interessiere mich
für eine 07-er Sportster 1200 Custom: stimmen die negativen
Punkte auch für Harleys aktuellen Baujahres?
Deine Freunde haben nicht Unrecht, einiges hat Eillicht ja schon beschrieben. Harley macht sein Geld mit dem Mhytos, nicht mit der Technik.
Was auch richtigerweise gesagt wurde: gemütlich bedeutet nicht sicher.
Chopper haben oft sehr schlechte Bremsen, vom Fahrwerk will ich jetzt gar nicht reden.
Wenns aber wirklich ein Chopper sein muss, würde ich mir für den Anfang mal was gebrauchtes anschauen. Aus folgenden Gründen:
1.)Ich kenne kaum jemanden, der im ersten Jahr nicht mal einen kleinen Umfaller, Ausritt oder sonstiges gehabt hat, bei dem das Motorrad optisch gelitten hat.
2.)Deine Freunde, mit denen du wahrscheinlich auch öfters unterwegs sein wirst, scheinen aufgrund ihrer Harley-Abneigung durchaus vernünftige Menschen zu sein. Deswegen dürften sie auch vernünftige Moppeds fahren.
Jetzt bist du, falls es dich bei dir nicht um den verschollenen älteren Bruder von Valentino Rossi handelt, sowieso schon langsamer unterwegs, dann auch noch auf einem Chopper, das kann hart für die Freundschaft werden.
Da kommt es wesentlich billiger, wenn man nach 2 Monaten die Gebrauchtkarre loswerden muss und nicht die nagelneue Harley.
Grüße
Dusan
Hey, ich hab (entgegen allen Unkenrufen) vor gut 5 Jahren den Schein gemacht- hatte auch HD "im Visier) habe mich dann aber für ne „Japs“ entschieden- eben weil ich Fahrer und kein Mechaniker bin! Fahre ne 82 er Yamaha XV750- det is ngeiles Gerät!!
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