Harmonics & Solos auf der Gitarre

Guten Abend,

ich spiele seit etwa 2 Jahren Gitarre & habe mir vor kurzem das spielen von Harmonics (ich weiß nicht, wie diese Töne im Deutschen heißen) angeeignet. Nun ist mir folgendes aufgefallen:
Wenn ich Harmonics im 12 Bund spiele, sind die Töne tiefer, als Harmonics im siebten Bund.
Beim normalen Spielen ist ja genau das Gegenteil der Fall; Töne im 12 Bund sind höher als Töne im 7.
Hat jemand eine einfache Erklärung dafür? Mein Gitarrenlehrer konnte mir da nicht weiterhelfen.

Und noch eine Frage, ich suche ein paar Soli, mit denen man Freunde etwas beeindrucken kann. Die sollten aber nicht zu schwer sein und auch nicht aus schnellen hammer ons und pull ofs bestehen, sondern schon Rythmus haben.
Ich denke da an etwas aus der Richtung Guns ‚n‘ Roses - Ain’t It Fun . Sollte nicht zu schwer sein :wink: Wäre super, wenn euch da spontan was in den Sinn schießt

Ich hoffe, ich werde morgen einige Antworten und Vorschläge vorfinden
Bis dahin, gute Nacht & danke schonmal im Vorraus.

Hallo!

ich spiele seit etwa 2 Jahren Gitarre & habe mir vor kurzem
das spielen von Harmonics (ich weiß nicht, wie diese Töne im
Deutschen heißen) angeeignet.

Die heißen auf Deutsch Flageolett(töne), es gibt sie auf allen Saiteninstrumenten.

Wenn ich Harmonics im 12 Bund spiele, sind die Töne tiefer,
als Harmonics im siebten Bund.
Beim normalen Spielen ist ja genau das Gegenteil der Fall;
Töne im 12 Bund sind höher als Töne im 7.
Hat jemand eine einfache Erklärung dafür?

Na klar! Wenn Du Deinen Finger am 12. Bund hast, halbierst Du genau die Saite. (Du kannst das ausprobieren, wenn Du wirklich auf dem Bund [nicht zwischen den Bünden wie üblich] greifst - dann klingen beide Enden gleich hoch.)
Wenn Du die Saite jetzt (mit dem gegriffenen Ton) anschlägst, dann schwingt also nur die halbe Saite - und das gibt einen Ton, der genau eine Oktave höher ist als der der ganzen Saite.
Wenn Du jetzt die Saite am 12. Bund (zum Flageolett) berührst, dann schwingt die Saite so, als bestünde sie aus zwei halben Saiten - und das gibt diesen zarten Klang. Und weil halbe Saiten nun einmal eine Oktave höher klingen, erhältst Du auch mit dem Flageolett im 12. Bund den Oktavton.

Wenn Du Deinen Finger am 7. Bund hast, drittelst Du die Saite. Zum Sattel hin hast Du also 1/3 der Saite, zum Steg hin 2/3. Schlägst Du jetzt den gegriffenen Ton an, schwingen also 2/3 der Saite. Längere Saiten geben aber tiefere Töne, also ist der Ton tiefer als bei der halben Saite.
Legst Du Deinen Finger nun zum Flageolett auf die Saite, dann schwingt die Saite so, als bestünde sie aus drei Drittelsaiten. Und 1/3 Saite ist kürzer als 1/2 Saite, deshalb ist der Flageolettton höher.

Als Gimmick: Greife auch hier einmal die Saite untypischerweise genau am 7. Bund, und jetzt schlage das Drittel der Saite an, was sich zum Sattel hin befindet (also den Teil, den Du gewöhnlicherweise nicht zupfst). Du wirst feststellen, dass dann (in etwa) derselbe Ton erklingt, den Du auch beim Flageolett erhältst.

Und zum Schluss möchte ich Dir noch die Wiki-Saite http://de.wikipedia.org/wiki/Oberton verlinken, die das Thema „Obertöne“ (so der physikalische Begriff für Flageoletts) ausführlich beschreibt. Besonders erwähnenswert finde ich das erste Bild, auf dem eine schwingende Saite dargestellt ist - wenn sie an einer Stelle (durchs Finger-Auflegen) festgehalten wird. Falls Dir noch nicht klar ist, warum beim Flageolett im 7. Bund die Saite so schwingt, als würde sie aus drei Drittelsaiten bestehen, dann sollte dieses Bild die letzten Probleme ausräumen.

Liebe Grüße
Immo

Perfekt, genau so eine Beschreibung habe ich gesucht! Dankesehr dafür, hat mir sehr geholfen. :smile:

Hast du zufällig noch, oder jemand anderes, Ideen für meine 2. Frage? Also wegen den Soli?

LG
Steffen

Also nothing else matters und Highway to hell sind die ertsen solos die ich damals gelernt habe.inzwischen wirder vergessen aber egal…
später kannste dann master of puppets spielen…

http://www.youtube.com/watch?v=PXl44H6wvZU

is es echt wert sich mal anzuschauen.das intro it auch für dich machbar

Also nochmal zu den Flageoletts: Die Beschreibung „Drittelsaite“ finde ich nicht ganz gut. Der Punkt ist der, daß eine Saite nicht nur so schwingen kann, daß die Schwingungsamplitude in der Saitenmitte am höchsten ist und am Anfang und am Ende die Amplitude gleich Null ist, die Saite also mit nur einem Schwingungsbauch schwingt, sondern eine Saite kann auch mit zwei, drei vier, fünf, sechs usw. Schwingungsbäuchen schwingen. Bei z. B. drei Schwingungsbäuchen erklingt der zweite Oberton, das ist die Duodezime=Quint eine Oktave höher, und es gibt vier Punkte, an denen die Amplitude gleich Null ist.

Das kann man leicht beobachten, wenn man diese Flageoletts auf der tiefsten Saite anschlägt und die Gitarre dazu hinlegt und das Auge so positioniert, daß man entlang der Saite blickt. Ich habe das sogar fotografiert.
Das Ganze ist Physik und gehört in den Bereich Schwingungslehre.

Gitarrensoli zum Beeindrucken gibt es viele, wenn man Rockgitarre ab 1968 betrachtet. Ich beeindruckte Freunde vor 36 Jahren mit „Going Home“ von Ten Years After. Oder spiele „Red House“ von Jimi Hendrix nach. Und wenn Du Dich mal richtig reinknien willst, was ich generell nur empfehlen kann, dann spiele z. B. das lange Gitarrensolo von „Hotel California“ von den Eagles nach.