Hart- od. weichlöten, das ist hier die frage!?

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe folgendes problem:

ich möchte zwei dünne messingbleche auf stoß zusmmenlöten (ca. 0,2mm dick).
die verbindung soll möglichst fest sein, sie muss nicht besonders temperaturbeständig sein. sie sollte aber lebensmittelverträglich sein.

was ich bis jetzt probiert habe:

  1. nur zum testen mit ganz normalem bleihältigen elektronik-weichlot. ergebnis: schon ganz gut, nur ist die verbindung um die spur zu weich, d.h. bei verformung geht sie auch schnell mal wieder auf.
  2. mit silber-hartlot (hoher silbergehalt, verarbeitungstemperatur ca. 650 grad). ergebnis: die lötstelle entspricht genau meinen vorstellungen, nur musste ich das messing eben auf mind. 650 grad erwärmen, was dazu führte, dass es jetzt viel weicher ist. fällt deshalb für mich aus.

meine frage: wäre also am besten ein bleifreies weichlot? ich suche also etwas genau an der grenze zw. weich-und hartlöten, so etwa bei 400 grad.

was kannst du mir empfehlen? besser mit starkem lötkolben oder gleichmäßig mit gasbrenner erhitzen? welches lot/flussmittel kommt für mich am besten in frage?

danke für deine hilfe und guten rutsch!

Hallo Paul,

nicht ganz einfach…Ich habe bisher nur im Elektronikbereich Lötverbindungen gemacht. Für kleinere Arbeiten mit Messing nehme ich selbst immer Elektroniklot ohne Blei mit Flußmittelkern. Die meisten Lote besitzen übrigens so einen Flußmittelkern auf Harzbasis. Für Hartlotverbindungen gibt es verschiedene Flußmittel (Lötfett, Lötwasser). Bei Weichloten wird meistens Harz als Flußmittel verwendet. Dieses überschüssige Flußmittel kannst Du übrigens sehr gut und restlos mit Alkohol entfernen.
Deine Forderung nach „Lebensmittelechtheit“ ist allerdings ein Problem. Hier sollte/musst Du entsprechend ausgewiesene Lote verwenden. Die Flußmittel sind wahrscheinlich gar nicht das große Problem, in den meisten Fällen kommt es auf die Legierung des Lotes an. Blei und Cadmium ist natürlich im Lebensmittelbereich ein absolutes No-Go. Wenn es „nur“ für den privaten Bereich ist, (kleine Destille) würde ich wahrscheinlich ein Standard Lot für Trinkwasserleitungen verwenden. Schau Dir mal diese Übersicht an: http://www.stannol.de/Deutsch/STANNOL-DIY-Loemittel_…
Noch ein kleiner Tip wegen der Hartlötung:
Zwar wird das Messing beim erwärmen weich, aber vielleicht kannst Du kurz nach dem Lötvorgang den betreffenden Bereich mit Wasser „abschrecken“, und so das Messing wieder etwas härten. So könntest Du den Vorteil des Hartlots nutzen.
Zum erwärmen von Blechen und Rohren würde ich Dir nicht zu einem Lötkolben raten, meistens haben diese viel zu wenig Leistung. Mein eigener Elektroniklötkolben hat 120 Watt, mein Gaslötkolben dagegen etwa 300. Ist die Lötfläche etwas größer, dann entzieht diese dem Kolben augenblicklich die Wärme, die Lötkolbenspitze klebt fest. Wenn Du zulange erwärmen musst, dann oxidiert aber auch wieder Dein Metall und das Lot, die Verbindung wird also brüchig. Versuch die Verbindung zügig zu erwärmen und zu löten. Falls Du direkt mit der Gasflamme lötest, dann sollte die Flamme schön hellblau sein, gegebenenfalls mehr Luftzufuhr am Gasbrenner, ansonsten schlägt sich schnell Ruß am Blech nieder, was wieder die Lötstelle verschlechtert. Das sind meine bisherigen Erfahrungen wenn ich mal Kühlbleche oder größere Maßeflächen Löten musste.

Einen guten Rutsch

Gruß

Alex

Hallo Paul

Ich habe die Erfahrung gemacht,dass du 0,2mm Messingblech ,ohne professionelle Maschienen, heiss,
nicht so zusammenfuegen kannst,das es die gleichen mechanischen Faehigkeiten behaelt oder bekommt,wie das urspruengliche Material.Jedoch koennten dir die Experten von Balver Zinn sicher weiterhelfen.Hier die
Website: www.balverzinn.com

Gruss
Gerd A.