Hart und ?Gerecht?

Hallo,

ich, relativ unerfahren mit professionellen Philosophischen Texten, habe mir neulich mal -fast- komplett Nietzsches Antichristen reingezogen…
habe mir zwar des öfteren gedacht, dass der Friedrich etwas krank im Kopf gewesen sein muss - aber seine formulierten Gedanken und die Unbestechlichkeit derer haben mich echt stark beeindruckt…
Klar - heute ist das Thema wohl nicht mehr so brandheiß wie zu seiner Zeit, als das Christentum noch stärker von der Mittelalterlichen Kirche überschattet wurde… aber allein die Grundkritik ist doch gewissermaaßen gerechtfertigt… ebenso der verweis, dass der Buddhismus als ein philosophisches Lebensmodell sehr viel mehr taugt.

Ich habe bei meinen Eltern das Thema mal angeschnitten… bei denen stieß ich auf klare Ablehnung Nietzsches Gedanken.

Ich behaupte aber, dass die „schädlichen“ und Lebensverneinenden Strukturen, über die sich N. auslässt, noch heute in unserer deutschen Gesellschaft vorhanden sind.

Ist es wirlklich die Dankbarkeit, die Lebensfreude und die Großzügigkeit, die Menschen dazu veranlassen zu Beten, auf die Knie zu sinken, in die Kirche zu gehen?
Oder geht es doch mehr aus einem tief verwurzelten Pflichtgefühl hervor, verlangen nach Befreiung,Buße usw…??

gruß,
Christian

Hallo Christian!

Ist es wirlklich die Dankbarkeit, die Lebensfreude und die
Großzügigkeit, die Menschen dazu veranlassen zu Beten, auf die
Knie zu sinken, in die Kirche zu gehen?
Oder geht es doch mehr aus einem tief verwurzelten
Pflichtgefühl hervor, verlangen nach Befreiung,Buße usw…??

Bist du schon einmal aus lauter Dankbarkeit über irgendetwas auf die Knie gesunken? Hast Buße getan für etwas, wofür du eigentlich gar nichts kannst?
So unterschiedlich und komplex die Menschen sind, so vielfältig sind auch die Motive und Motivationen, weshalb jemand zur Kirche geht und die dortigen Rituale ausübt.
Ein Hauptmotiv ist Angst und Unsicherheit gegenüber dem Unbekannten und vor eben diesem Unbekannten sinkt der Mensch in die Knie! Es kann alles und nichs sein, das stachelt die Phantasie an, verbündet sich mit Urängsten und Schuldgefühlen. Das macht „ES“ so mächtig!

Herzliche Grüsse
HC

Hallo Christian,

ich lese momentan „Und Nietzsche weinte“ von Irvin D. Yalom. Ich habe mich wirklich selten mit Gedanken Nietsche`s befasst. Dieses Buch hat mir jedenfalls ein bißchen geholfen, über seine Ausdrucksweise hinweg auch sein Wesen, seine Forschheit viel zu erfahren. Ich kann mich schon einigen Thesen anschließen. Da geht es mir ähnlich wie dir, Christian. Allemal finde ich ihn durchaus interessant.

Gruß

Diana